Am letzten Mittwoch richteten sich die meisten Augen nach dem Sieg von Emeraude Bais natürlich auf die Stute, die mit dem Siegerscheck zur Millionärin avancierte. Aber auch der Zweitplatzierte, Elvis Du Vallon , schaffte es mit dem Ehrenplatz zum Millionär zu werden. Der Hengst ist kein Siegertyp, kann aber immer mal wieder mit guten Platzierungen überraschen und zeigt auch weitere Parallelen zu Emeraude De Bais. Beide sind zehn Jahre alt, beide sind auch in höherem Alter immer noch zu großen Leistungen fähig und beide Altersgenossen haben trotz ihres immensen Kontostandes noch nie ein Gruppe I-Rennen gewonnen. Nicht einmal einen Semi-Klassiker konnte Elvis Du Vallon für sich entscheiden. Eines hat die Stute dem Reve De Beylev-Sohn aber voraus. Sie ist schon einmal im Prix D´Amerique am Ablauf gewesen. Und offensichtlich wird sich daran auch nie etwas ändern, denn sein Umfeld hat beschlossen, alles auf das nächste Jahr zu setzen, und nicht auf den kommenden Winter. Dennoch gibt es einen guten Grund den Hengst einmal ins Rampenlicht zu stellen, was 24H Au Trot getan hat.
Elvis Du Vallon begann seine Karriere in der Normandie unter der Leitung von Dominique Delasalle. Im Alter von drei Jahren gewann er seine ersten sechs Rennen. Nach drei Ausfällen zu Beginn des Winters in Vincennes, wurde er zu Nicolas Ensch in den Süden geschickt, wo er in Cagnes-Sur-Mer die beiden bestdotierten Rennen für 4jährige des Winters holte. Vor allem Mitte bis Ende 5jährig fehlte es ihm aber an der Form und der Hengst ging zurück in die Normandie, wo er erstmals von Charles Cuiller betreut wurde, der bis heute sein Ausbilder bleiben wird.
In den folgenden Jahren zeigte Elvis Du Vallon seine ungemeine Zuverlässigkeit und holte unzählige Platzierungen in Grupperennen. Seine größten Siege blieben bislang auf Gruppe III-Niveau, wo es insgesamt vier Erfolge gab. Neben einer Etappe des Grand National Du Trot, zeigte er auch seine Vielseitigkeit mit dem Sieg im Finale der Trophee Vert 2021.
Sein Trainer erzählt mehr über die Bewunderung zum Reve De Beylev-Sohn: "Er ist ein wunderbares Pferd, mit einem riesiegen Herzen, dass alle seine Rennen beendet. Er hatte einen hervorragenden Start in seine Karriere in der Normandie und errang einige Siege. Dann lief es nicht mehr gut und er wurde in den Süden zu Nicolas Ensch geschickt. Am Anfang lief es gut, aber danach gefiel es dem Pferd nicht mehr viel Zeit in der Box zu verbringen. Seine Entourage dachte auch darüber nach ihn zu kastrieren. Der Platz auf meinem Gelände mit einer großen Koppel, ermöglichte es ihm, sein volles Potenzial wiederzugewinnen. Das war entscheidend. Nach und nach wurde er zu dem Pferd, dass wir heute kennen."
"Und wie kam Elvis Du Vallon in Ihren Stall, als er 5jährig in die Normandie zurückkehrte", fragt 24H Au Trot: "Ich arbeite schon seit langem mit Denis Levy vom Haras De L'Epinay zusammen. Unsere Betriebe sind nicht weit voneinander entfernt und ich mag es, seine Sicht auf meine Pferde zu haben, so wie er meine Sichtweise auf seine Pferde hat."
Offensichtlich war Elvis Du Vallon schon ein sehr gut entwickeltes Pferd, als ihn Cuiller am 01. Oktober 2020 in seinen Boxen begrüßen durfte. Dabei muss der Trainer seinen Vorgängern Tribut zollen: "Er war am Anfang ein ziemlich nervöses Pferd. Sein erster Trainer war Dominique Delasalle. Er hatte in seiner Jugend viel Arbeit am Pferd geleistet. Der Start war lange Zeit seine Schwachstelle." Das Geheimnis des 10jährigen Elvis Du Vallon liegt zweifellos auch in seiner Konstitution. Er ist frei von schweren gesundheitlichen Problemen geblieben und hat alles, was ein eisernes Pferd ausmacht. Charles Cuiller erklärt zu diesem Thema: "Er ist ein Pferd, dass viel Klasse hat. Es war nicht nötig, ihn viel arbeiten zu lassen. Er trainiert regelmäßig, ohne jemals hart zu arbeiten. Wir schärfen ihn zu Hause nicht besonders. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er immer eine gute Moral hat und von jeglichen körperlichen Problemen verschont geblieben ist, was wahrscheinlich auf die Intensität seiner täglichen Arbeit zurückzuführen ist." Zu seinen Qualitäten fügt der Trainer hinzu: "Er ist komplett. Er hat einen langen Atem, solange er sich im Rennen halten kann. Er kann allen Zügen folgen und hat eine gute Beschleunigung."
Vor zwei Starts ging der Hengst zu einem größeren Anteil in den Besitz des Union Stable über. Das Gestüt De L´Epinay von Denis Levy bleibt MIteigetümer. Dazu sagte der Ausbilder: "Im Rahmen der neuen Vereinigung wurde vereinbart, dass das Pferd nicht am Wintermeeting in Vincennes teilnehmen wird. Zumindest nicht bei den Amerique-Races. Es wäre zweifellos zu schwierig für ihn, zumal er 10 Jahre alt ist und auf viel jüngere Pferde treffen würde. Wir wollen ihn im Frühling in guter Verfassung vorfinden und im Winter lieber in Belgien oder den Niederlanden starten. Dann wird er unter der Verantwortung von Jules Van De Putte stehen. Er wird dort auf deutlich einfachere Felder treffen und sollte mit hoher Moral zurückkehren. Die Idee ist, im nächsten Jahr mehr oder weniger das gleiche Programm zu absolvieren Jahr, wie dieses Jahr."
Mittlerweile ist Elvis Du Vallon auch in der Zucht aktiv. 2023 wurde sein erster Jahrgang geboren, auf die Charles Cuiller natürlich schon ein Auge geworfen hat: "Ich habe mehrere seiner Nachkommen zu Hause, die gut aussehen." Nächstes Jahr wird Elvis Du Vallon bei Philippe Barassin auf dem Gestüt Lieu Allais in Clarbec stationiert sein, wo auch sein Vater Reve De Beylev als Deckhengst aktiv ist.