Nachschau Gelsenkirchen, 01.05.2022
(GelsentrabPR) – Das mit großer Vorfreude erwartete Comeback des »Bild-Renntags« sorgte am Sonntag für ein Gänsehaut-Gefühl bei vielen Beteiligten. Nach zwei bleischweren Corona-Jahren mit Veranstaltungsverboten, Zuschauer-Obergrenzen, Zugangsbeschränkungen wie der 3G-Regel, Masken- und Abstandspflicht stürmten die Zuschauer den altehrwürdigen GelsenTrabPark am Maifeiertag wie in vorpandemischen Zeiten und feierten die legendären drei P – Pferde, Promis, Party.
Officer mit Saisonrekord
Den Mittelpunkt des seit Jahrzenten erfolgreich laufenden Events bildete dabei selbstverständlich das Geschehen auf dem Geläuf, auf dem vierbeinige Weltstars wie etwa der vierfache »Prix d’Amérique«-Sieger Ourasi oder »il capitano« Varenne einst um den prestigereichen Erfolg im »Eliterennen« kämpften.
Vom internationalen Top-Niveau dieses seit 2005 nicht mehr stattfindenden Klassikers war der mit 20.000 Euro vergleichsweise sehr bescheiden dotierte »Bild-Pokal« natürlich weit, weit entfernt, wusste die treuen Traberfans mit einer starken westdeutsch-niederländischen Besetzung aber dennoch zu begeistern und festigte seinen Ruf als eine der wichtigsten Prüfungen auf nationalem Terrain einmal mehr.
Wie schon seit einigen Jahren führte die früher als Vorlauf-Rennen über die Sprinterdistanz führende Partie wieder über die hierzulande übliche Mittelstrecke von 2.000 Metern und sollte standesgemäß mit einem neuen Gelsentrab-Saisonrekord von 1:13,2/Kilometer enden. Hauptverantwortlich dafür zeichneten der Titelverteidiger von 2019, der Niederländer Gustafson (6/Jaap van Rijn), und sein am Totalisator favorisierter Herausforderer Officer Stephen (1/Dion Tesselaar).
Erstgenannter legte am Start los wie die Feuerwehr und bezog sofort Position an der Spitze, wo er die 500 Meter-Marke in strammer 1:08,8er-Pace passierte und nur auf dem folgenden Quarter (1:19,1) ein klein wenig verschnaufen wurde. Richtig ernst wurde es dann vor Erreichen des Schlussbogens, als der Officer aus dem Rücken des Piloten in die Außenspur wechselte und sofort Druck machte. Kopf an Kopf erreichte das Duo die Zielgerade, auf der sich der Angreifer allerdings schnell einen Vorteil verschaffte, diesen Meter um Meter etwas ausbaute, um am Ende nach einer zweiten Rennhälfte in 1:11er-Tempo sicher mit einer Länge Vorsprung zu gewinnen.
Platz drei ging eine weitere Länge zurück an den von ganz hinten im Finale prächtig auf Touren kommenden Grift-Franzosen Everest Vedaquais (7/Danny Brouwer) vor dem nicht ganz so stark endenden Publikumsliebling Keytothehill (4/Thomas Panschow), dem die Wetter nach zwei überlegenen Erfolgen auf der Derbybahn in Berlin-Mariendorf eigentlich mehr zugetraut hatten. Die letzte Prämie in Höhe von 1.000 Euro verdiente sich Everst Vedaquais Landsmann und Trainingsgefährte Colonel (5/Robbin Bot), während Halva von Haithabu (9/Rudi Haller) und der von der Bestform nach der Pause noch ein gutes Stück entfernte Norton Commander (8/Michael Nimczyk) ebenso leer ausgingen wie die Außenseiter General Lee (3/Rob de Vlieger), Durk M Boko (2/Frans van der Blonk) und die bereits in der Startphase fehlerhafte Stute Kate Baldwin (10/Jochen Holzschuh).
Sensations-Viererwette fünfstellig
Direkt im Anschluss an den »Bild-Pokal« servierte Gelsentrab seinem Publikum und insbesondere den Wettern ein weiteres Highlight der Veranstaltung. Im »Porsche-Zentrum Essen-Rennen« kam in der Viererwette die Garantiesumme von mindestens 50.000 Euro (inkl. 20.000 Euro Jackpot) zur Auszahlung, womit man offenbar den Nerv der Pferdesport-Freunde traf. Mit fast 96.000 Euro fiel der Wettumsatz hier mehr als doppelt so hoch aus wie im sportlichen Hauptereignis und bescherte denjenigen, die den Ausgang auf den ersten vier Rängen richtig vorhergesagt hatten, eine fünfstellige Quote von 10.351:10.
Dabei kam zumindest der Einlauf auf den beiden ersten Plätzen nicht überraschend. Denn mit dem Gerrits-Traber Lozano (3/Jaap van Rijn) hatte letztlich der 22:10-Favorit die Nase als erster im Ziel und distanzierte die Nummer zwei am Toto, Karl Bianco (14/Rob de Vlieger), deutlich. Schwieriger wurde es erst hinter den beiden Wallachen, wo nicht etwa Jade Newport (5/Michael Nimczyk) auf Platz drei endete, sondern der in der Liste der fünfzehn Teilnehmer ziemlich weit hinten rangierende Bacardi Royal (12/Tim Schwarma), der an diesem Tag eine Hals-Länge besser ging als der am Wettmarkt sträflich vernachlässigte King Kong Newport (4/Jesse ter Borgh).
50.000:10 in der V7
Bis zum letzten Rennen der Gelsenkirchener Mammutveranstaltung ausharren mussten die Freunde der V7-Wette, wenn sie denn nicht bereits in den sechs Prüfungen zuvor ihre Chancen verspielt hatten. Glücklich war am Ende, wer auch noch mit dem Erfolg von Mr Blitzer Byd (8/Samantha Stolker) gegen die Seriensiegerin Nyx Hillperon (2/Silvia Rape) gerechnet hatte und von der 10.000 Euro-Garantie bzw. einer entsprechenden Riesenquote von 50.000:10 profitieren konnnte.
Show-Marathon mit Michelle und Loona
Belohnt wurden auch die Besucher, die vor der stark frequentierten »Bild-Showbühne« bis zum Schluss durchhielten. Nach der Eröffnung bereits um 11 Uhr am Vormittag mit zahlreichen Promis wie etwa der Fernseh-Familie Wollny und einem Zwischenspiel vor dem »Bild-Pokal« mit Loona (»Bailando«) betrat nach den Rennen um etwa 19.45 Uhr Schlagerstar Michelle (»Wer Liebe lebt«) die Bretter und feierte ihr 30jähriges Karriere-Jubiläum, zu dem sie am 13. Mai ihr neues Album »Das war’s… noch nicht« veröffentlichen wird.
Insgesamt ist das Event »Bild-Renntag« auch nach den coronabedingten Absagen in den beiden letzten Jahren weiterhin als außergewöhnlich erfolgreich zu bewerten. Dafür sprechen nicht nur Tausende Besucher, von denen man im GelsenTrabPark bei den sonstigen Rennveranstaltungen des Jahres nicht einmal träumen darf, sondern auch ein weit über dem Durchschnitt liegender Umsatz am Totalisator. So wurden dieses Mal in elf Rennen stolze 316.306 Euro eingesetzt, fast 90.000 Euro mehr als 2019 vor der Pandemie. Damals war das Wettinteresse auf der Bahn selbst mit 117.513 Euro allerdings fast 30 Prozent höher als bei der aktuellen Ausgabe (91.771), der man aufgrund der 50.000 Euro-Garantie in der Viererwette sicher einen Sondereffekt zuschreiben muss.