News Frankreich Trab, 18.11.2024
(hen) Er hat es wieder getan - HUSSARD DU LANDRET gewinnt zum zweiten Mal in Folge den Prix De Bretagne. Diesmal ein wenig unter anderen Vorzeichen, denn der Hengst aus dem Stall von Benoit Robin war im Gegensatz zum Auftritt von vor einem Jahr schon deutlich mehr beachtet. Auch im Sulky nahm bereits Yoann Lebourgeois Platz, der mittlerweile für alle wichtigen Rennen vom Trainer gebucht wird. Und auch der Rennverlauf war deutlich verändert, denn Yoann Lebourgeois schickte den 7jährigen nach 1.200 Metern aus dem Vordertreffen in Richtung Spitze, die zur Halbzeit des Rennens übernommen werden konnte.
Bis weit in den Schlussbogen konnte sich der Catchdriver seinen Partner immer wieder in die Hand fahren und kämpfte dann den ganzen Einlauf herunter sehr tapfer gegen den aus dem Rücken angreifenden San Moteur. Es war ein kurzer Kopf, der die beiden Kontrahenten am Ende trennte. Das Duo wurde zeitgleich in 11,4/2.700 Meter gestoppt, was dem Rennrekord von Face Time Bourbon aus dem Jahr 2021 entsprach.
Damit hat sich Hussard Du Landret theoretisch schon zum dritten Mal über den Prix De Bretagne für den Amerique qualifizieren können. Vor zwei Jahren beendete er das Rennen als Zweiter, wurde aber nach Überprüfung auf den fünften Platz zurückgesetzt. Nun kann sich Benoit Robin ein wenig zurücklehnen und die Planungen in die Vorbereitung auf den letzten Januar-Sonntag ausrichten. Das war natürlich auch das Ziel, die Qualifikation so früh wie möglich zu erreichen, um eine bessere Ausgangslage zu haben, wie er schon Wochen zuvor im Interview betont hat, und auch nach dem Rennen am Mikrofon von Equidia bestätigte: "Ich war hoffnungsvoll, ihn zu qualifizieren, aber vielleicht nicht unbedingt ihn gewinnen zu sehen. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass er während der Woche bei der Arbeit wirklich gut war. Rund um den Prix Des Cevennes sah ich, dass er in der Arbeit zu viel wollte. Sobald wir ihn in den Rennmodus versetzt haben, wie ich diese Woche schon einmal sagte, ist es nicht mehr dasselbe Pferd."
Und im kompletten Rennmodus ist Hussard Du Landret noch gar nicht angetreten, denn der Bird Parker-Sohn trug vorne noch einen leichten Beschlag. Und auch die Taktik war letztlich ein wenig anders umgesetzt, als es zuvor geplant war, wie Yoann Lebourgeois im Anschluss sagte: "Benoit (Robin) hatte mir gesagt, dass es dem Pferd gut gehe, dass es nur ein wenig an Explosivität mangeln könne. Es war nicht geplant, bis zur Spitze durchzufahren. Wenn es ihm gut geht, geht er aber gerne von der Spitze, auch wenn es vor dem Rennen anders geplant war. Er dominiert gerne und war mutig."
Trotz der Qualifikation stellt sich die Frage nach dem Programm bis zum 26. Januar, die der Ausbilder beantwortet: "Wenn es keine Probleme gibt, wird er die nächsten beiden Qualifikationsrennen mitlaufen. Das nächste wahrscheinlich ruhiger und das übernächste Rennen, indem er sich ein wenig öffnet, ehe er den Prix De Belgique auslässt."
Hussard Du Landret ist nun das achte Pferd, welches den Prix De Bretagne mindestens zweimal gewinnen konnte. Der letzte, dem dieses Kunststück gelang, war Davidson Du Pont in den Jahren 2018 und 2019, während Capitole das einzige Pferd ist, dass dreimal gewonnen hat.
Hussard Du Landret entstammt der Zucht von Jean Joseph Daniel, der seit 35 Jahren in Plelan-Le-Grand ansässig ist. Eine sehr aktive Region von Traberzüchtern, wenn man berücksichtigt, dass im Radius von etwa zehn Kilometern auch andere Züchter von Criteriums-Siegern, wie von Scoop D'Yvel oder Diego Du Guelier ihren Standort haben. Züchter Jean Joseph Daniel erzählte bei der Gelegenheit auch von seinen Anfängen: "Wie bei vielen Züchtern, war mein erster Jahrgang schlecht. Der zweite ein wenig besser und so weiter. Aber meine berufliche Tätigkeit in der Rinderzucht war für mich sehr hilfreich. Ich hatte vor Hussard einige Pferde, die über 100.000 Euro einbrachten. Ich habe meine Mutterstuten immer auf der Auktion gekauft, weil ich meine Wahl treffen konnte und keine Verpflichtung hatte. Ich war nicht immer erfolgreich mit meinen Erwerbungen, aber ich habe nie meine Anzahl von Stuten erhöht. Nie mehr als drei. Mein großer Stolz ist, dass ich mich nie vor den Zahlen gescheut habe, während ich auf Qualität setzte." So kaufte er Hussard Du Landrets Mutter, Anakine Du Bellay (v. Look De Star), für 2.000 Euro auf einer Auktion von Arqana Trot im Jahre 2014.
Letztlich war auch der Steuermann des Zweitplatzierten San Moteur zufrieden mit dem Ergebnis. Fahrer Björn Goop wurde ebenfalls am Mikrofon von Equidia befragt: "Es ist wichtiger, sich zu qualifizieren, als zu gewinnen. San Moteur war schon lange nicht mehr gelaufen und ich bin sehr zufrieden mit seinem Rennen. Ich denke, er ist dabei Fortschritte zu machen. Wir sind qualifiziert, also haben wir Zeit, ihn vorzubereiten, ohne weiterhin reisen zu müssen. Wir haben die Qualifikation im letzten Jahr im Bretagne verpasst, was uns zu einer weiteren Reise gezwungen hat, damit wir uns zu qualifizieren. Obwohl er gewonnen hatte, hatte es ihn müde gemacht. Jetzt geht es ihm gut und morgen früh geht er nach Schweden."
Favorit der Prüfung war Josh Power, der sich erstmals mit den Älteren gemessen hat. Am Ende musste er sich mit Rang Sechs begnügen. Für das enttäschende Ergebnis übernahm Fahrer Eric Raffin die Verantwortung: "Ich hatte keinen Zug erwischt. Ich bin schon ein wenig zu viel gefahren. In der Senke hätte ich an dritter Stelle bleiben sollen. Wenn wir nur starten, um Vierter zu werden, muss ich dort bleiben. Dann kam ich heraus. Mir fehlte der kühle Kopf. Das Pferd lief sehr gut, aber der Fahrer war nicht gut."
Nicolas Bazire war als Dritter mit der Leistung von Hooker Berry sehr zufrieden: "Das Pferd war perfekt und hatte kein hartes Rennen, was wichtig ist. Er finishte gut. Wir sind jetzt beruhigt, da wir die Qualifikation haben, was in diesem Jahr mit der neuen Regelung noch wichtiger ist." Noch überraschender war die direkte Qualifikation für die Viertplatzierte Just Love You. Fahrer Alexandre Abrivard zeigte sich im Interview begeistert: "Es ist ein großartiger Moment. Wir haben schon einen langen Weg hinter uns, nach einem komplizierten Start ins Jahr. Ihr Auftritt im Criterium ließ uns zu der Erkenntnis kommen, dass sie auch ihren Platz auf diesem Niveau haben könnte. Sie hat das Rennen wirklich gut beendet und einige Gegner eingeholt. Es ist kein Sieg, aber ein vierter Platz, der den gleichen Geschmack hat. Sie hat ihr Ticket für den Amerique und obwohl wir nur als Außenseiter dabei sein werden, bedeutet es viel, mit ihr am Amerique teilzunehmen."
Der Veranstalter zählte insgesamt 11.500 Zuschauer, die für eine gute Stimmung sorgten. Weniger erfreulich war aber für die Organisatoren, dass der Umsatz einmal mehr enttäuschend war.