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„Alter Schwede“! Good Eye lässt die Top-Sprinter abblitzen

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News Galopp, 29.05.22

 

(MH). Damit hatten nur ganz wenige gerechnet: Silber für Schweden, so lautete das Motto nach der Casino Baden-Baden Silberne Peitsche (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.200 m), dem Top-Sprint als Höhepunkt des Rahmenprogramms am dritten und letzten Meetingstag in Baden-Baden-Iffezheim. Denn der schon siebenjährige Wallach Good Eye (14,7:1-Außenseiter) entführte die 15.000 Siegprämie in den hohen Norden.

 

Gemeinsam mit Artista führte Good Eye unter Shane Karlsson gleich nach dem Start und hatte sich früh auf deutlichen Vorsprung von der Gegnerschaft abgesetzt. Nie geriet der Triumph des Schweden in Gefahr, der anderthalb Längen vor dem noch toll anziehenden Favoriten Waldersee (Jockey Eduardo Pedroza: „Für ihn war das Rennen 100 Meter zu kurz“), dem Franzosen Baileys Blues (Thierry Thulliez: „Ich bin mit dieser Leistung sehr zufrieden“) und Danelo, der ebenfalls auf einer etwas längeren Strecke noch besser aufgehoben scheint, die Überraschung perfekt machte.

 

Besitzer von Good Eye, ist die Besitzergemeinschaft Oldies but Goodies. „Das ist eine Gruppe von sehr loyalen Leuten, die mir schon lange das Vertrauen schenkt“, sagte Trainerin Jessica Long, die in Klagerup ihre Pferde vorbereitet. „Es war mein erster Erfolg in Deutschland. Wir waren schon mit seiner Platzierung zuletzt in Hannover sehr zufrieden. Er hatte danach nur noch leicht gearbeitet. Die weite Reise sollte sich lohnen. Good Eye liebt es, unterwegs zu sein und Rennen zu bestreiten.“ Gut möglich, dass man den Sieger in der Casino Baden-Baden Goldene Peitsche bei der Großen Woche wiedersehen wird, für die er nun eine kostenlose Startberechtigung erhält. Direkt am Start musste Lillie-Marie Engels aus dem Sattel von Evangelista, doch lief alles glimpflich ab.

 

Nerik noch eine Derby-Hoffnung?

 

Zum Start des 10-Rennen-Finalprogramms erfüllte Stall Nizzas Nerik die hohen Erwartungen als 1,7:1-Favorit im neue Welle Auftaktrennen über 2.200 Meter. Vom Start bis ins Ziel dominierte der von Peter Schiergen in Köln trainierte Nerik gegen Maximus und Macun. „Er ist ein sehr gutes Pferd, braucht aber alles zu hundert Prozent passend. Daher ist er auch mit Scheuklappen gelaufen. Er hat sich von Rennen zu Rennen gesteigert“, berichtete Championjockey Bauyrzhan Murzabayev über den Hengst, der noch eine Nennung für das Deutsche Derby besitzt.

 

Überraschung bei den Nachwuchsgaloppern

 

Zum ersten Mal in dieser Saison trafen sich die jüngsten Galopper, die Zweijährigen, im BBAG Badener Jugendpreis (12.000 Euro, 1.000 m). In dieser Traditionsprüfung sprach bis kurz vor dem Ziel fast alles für die Favoritin Zariza, die einen deutlichen Vorsprung besaß, doch genau auf der Linie steckte die von Marco Casamento punktgenau eingesetzte Amaron-Tochter Sienna (9,2:1) den Kopf in Front.

„Wir hatten hohe Erwartungen, die Stute hat einen tollen Endspurt gezeigt. Ich hatte die Mutter bei einer Auktion in Deauville erworben. Mit Sienna machen wir nun im Premio Primi Passi, einem Grupperennen in Mailand, weiter“, erklärte Ralf Rohne, der Trainer, Besitzer und Züchter der Gewinnerin ist. Zariza unterlag unglücklich, blieb aber klar vor dem Drittplatzierten Mister Hollow.

 

Leon Wolff bei den jungen Reitern vorne

 

Reiterinnen und Reitern unter 30 Jahren ist der Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung vorbehalten. In einem Lauf zu diesem Wettbewerb bewies Leon Wolff auf Mon Mistral (Quote 4,4:1) viel Übersicht und schob sich mit dem Wallach aus dem Münchener Stall von Michael Figge noch an Feuerblume und Mr Mocha vorbei.

 

Viele Treffer im Wettrennen des Meetings

 

Das absolute Wettrennen des Meetings war ein 1.400 Meter-Ausgleich III, denn 60.000 Euro wurden hier in der Viererwette ausgezahlt (inklusive eines Jackpots von 20.000 Euro). Trotz eines großen 13er-Feldes gab es einen Favoritensieg durch Woodking (3,6:10), den Deutschlands beste Reiterin Sibylle Vogt für Hannover-Trainer Dominik Moser vorbereitet. Locker setzte sich dieses Gespann von den Außenseitern Water Diviner, Saxone und Circuskind ab. Die Viererwette bezahlte 5.209,7:1 Euro. Sie wurde bei einem Grundeinsatz von 0,50 Euro 29 Mal getroffen.

 

Memorial für Karl Kronimus

 

An Karl Kronimus, Unternehmer-Persönlichkeit aus Iffezheim und großer Förderer der Rennen in Iffezheim, erinnerte ein Memorial, das nach einer perfekten Einteilung Start-Ziel an Gestüt Etzeans Nandina (9,9:1) aus dem Mülheimer Stall von Jean-Pierre Carvalho gegen Wellenbrecher und Spirit ging. Die Siegerehrung gehörte zu den emotionalen Momenten des Tages.

 

Familienerfolg

 

Ein Erfolg der Familie Wöhler wurde der Preis der Gemeinde Iffezheim (Ausgleich II, 2.000 m), denn der überlegen vor Soul Dancer und Amaranto siegreiche The Conqueror (E. Pedroza, Quote 3,7:1) stammt aus der eigenen Zucht und steht auch im Besitz des Rennstalles Wöhler.

 

10.000 Euro für „Herzenssache e.V.“

 

Tolle Aktion an diesem Tag: Die Partner des Großen Preis der Badischen Wirtschaft spendeten 10.000 Euro an die Aktion „Herzenssache e.V.“, deren Träger der Südwestrundfunk ist. Projekte in der Region werden hier unterstützt.

Der Tagesumsatz in den zehn Rennen betrug 744.467,17 Euro, wovon 39,3 Prozent aus der Außenwette kamen. Insgesamt flossen an den drei Tagen des Frühjahrs-Meetings 1.909.616,36 Euro durch die Kassen.

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