Nachschau Wien-Krieau, 13.02.2022
Die Rede ist von Aquila Venus, die sich am vergangenen Sonntag, 13.02.2022 mit Beginn ihrer sechsten Rennsaison und einem Sieg aus dem aktiven Renngeschehen verabschiedet hat. Da es auf Grund der Covid-Maßnahmen nicht die Unmenge an Zuschauern auf die Rennbahn getrieben hat, war es nicht der Abschied den sich eine zweifache Zuchtrennsiegerin verdient hätte, somit soll diese kurze Zusammenfassung eine kleine Würdigung sein. In ihrem Debütjahr als Dreijährige holte Aquila Venus bei allen Auftritten Geldgewinne und landete bei ihren vier Zuchtrennauftritten stets unter den Top-4, und hatte mit dem Sieg im AROC Derby der Dreijährigen das wertvollste Rennen ihrer Karriere geholt. Die Vierjährigen-Saison verlief auf Grund von Verletzungen ein wenig holprig und man verpasste sogar das Derby, ehe es im Herbst eine starke Rückkehr mit dem zweiten Zuchtrennsieg, der AROC Breeders Crown 2017, sowie einem Ehrenplatz im Flieger-Derby gegeben hat bei dem sie ihren Rennrekord von 1:13,9 aufgestellt hatte. In weiterer Folge ist Aquila Venus in keinem Zuchtrennen mehr gelaufen, konnte jedoch in fünf PMU Premium Races in ihrer Karriere siegreich bleiben. Überhaupt hat sie auf allen drei A-Bahnen gewinnen können, insgesamt zwölf Siege bei 42 Lebensstarts waren Aquila Venus vergönnt. Die meisten davon konnte Besitzer-Sohn Rene Karlovatz mit sieben Erfolgen realisieren. Christoph Fischer siegte in drei Rennen, eines davon das AROC Derby, Christoph Schwarz war der Sieg mit ihr in der AROC Breeders Crown geglückt und auch Thomas Pribil siegte mit der Light Kronos-Tochter einmal in einem PMU-Rennen. Wir wünschen Aquila Venus und den ihren ständigen Besitzern, dem Stall Kottingbrunn, erfolgreiche Nachkommen in der Zucht, mit hoffentlich ebenso guten Erfolgen.
Nach dieser Würdigung nun aber zum weiteren Rückblick dieses Renntages. Zum Auftakt siegte im „Raphael Preining Geburtstagsrennen“ der Mini-Traber Maxima mit Georg Gruber jun. vor Laura mit Stefanie Mayr sowie Ironman mit dem Geburtstagskind Raphael Preining.
Danach gab es gleich einen Paukenschlag, setzte sich doch Power Vital mit Gerhard Mayr eher unerwartet durch, waren doch mit Jagaro Mo, Santiago Diamond und Amigo Venus ordentliche Kaliber in der Prüfung gestanden. Jedoch machte der zügige Pacemaker Santiago Diamond im Einlauf einen Fehler, Favorit Jagaro Mo musste ein aufwendiges Rennen in zweiter Spur absolvieren und auch Amigo Venus musste nach Angriff auf der letzten Gegengeraden mit den weiten Wegen über den Schlussbogen zuviel Kraft lassen, womit Power Vital vom letzten Platz kommend noch das gesamte Feld überrollte.
Neben der oben schon beschriebenen Aquila Venus, die zum Auftakt der Super 76 das wettende Publikum als Bankenkandidatin in Euphorie versetzte, legte gleich die von der Presse als „Tipp des Tages“ gehandelte Memory G mit Christoph Fischer nach. Nach bereits früher Führung ließ Memory G die unterwegs stetig angreifende Co-Favoritin Ophelia abblitzen, diese landete schlussendlich auf Rang vier, um sicher vor CS Think Pink und dem nach Pause mit Rang drei gefallenden But Alone zu gewinnen.
In der zweiten Abteilung des Amateurrennens bis DGS 130, musste Favorit Titus mit Thomas Royer im Sulky sehr viel leisten um an die Spitze zu gelangen und bekam in weiterer Folge dann auch noch Druck von Co-Favorit Royal Crown Venus. Ein schonendes Rennen dahinter nutzte Apples zu ihrem ersten Sieg auf österreichischem Boden, hatte die aus der Zucht von Jiri Svoboda stammende Eilean Donon-Stute davor lediglich einmal 2018 in Prag mit Dieter Marz gewonnen.
Im letzten „normalen“ Rennen des Tages schlug dann die Stunde für Lufi, der beim achtzehnten Antreten in seiner Laufbahn erstmals auf die Siegerparade gehen durfte, nachdem Favorit Baltimore Beach nach langer Führung im Finish ausließ und Irwin du Corta mit einem Fehler in der Startphase wertvolle Meter liegen gelassen hatte, und zudem mit Rennen in zweiter Spur ohne Führpferd ein zu großes Pensum absolvieren musste, jedoch auch in der Niederlage sehr gut zu gefallen wusste.
Das erste PMU Premium Race wurde Beute von der sich zuletzt ein wenig anzeigenden Makemehappy, die diesmal alles passend vorgefunden hatte und vor ihrer Trainingsfährtin Nadi Venus sowie Brigitte Laksmy im Dreierwettejackpot-Rennen zugeschlagen hatte.
Einen weiteren Sieg als Züchter an diesem Renntag durfte Jiri Svoboda verbuchen, gewann doch Atalanta mit ihrer Besitzerin Nadja Reisenbauer Start-Ziel in sehr gutem Stil vor dem stets im Vordertreffen befindlichen Faster than Usain und Favorit Voldemort Venus, der auf der letzten Gegenseite aus dem Mitteltreffen kommend versucht hatte im Schlussbogen noch Meter gut zu machen, aber an den doch weiten Wegen ein bisschen gescheitert ist.
Zum Abschluss der Super 76-Rennen zerstörte mit seinem zweiten Tagessieg Christoph Fischer die Träume einer Wettgemeinschaft, die mit drei Pferden ins Super 76-Finale gegangen waren. Bereits im Aktiveninterview hatte der Zillertaller ein deutlich positiveres Laufen gegenüber den letzten Auftritten angekündigt, und siegte mit dem im Besitz von Karl Kneusel stehenden 11-jährigen Kämpfer Lord Brodde sicher vor Uranosky Etoile und den beiden Lenz-Schützlingen King of the World und Orange Venus. Vier Pferde sind dahingehend genannt, da im „Internationalen“ des Tages der Viererwette-Jackpot ausgespielt wurde, der vom spielenden Publikum mit knapp 15.500 Euro zusätzlichem Geld zu dem schon vorhandenen Kapital von über 8.300 Euro ordentlich bewettet wurde.
Den Titel Fahrer des Tages musste sich Christoph Fischer aber mit Erich Kubes teilen, der wie am Renntag davor Siege geholt hat. Nach Makemehappy siegte der Wiener in der Tour Trotteur Francais-Prüfung des Abends mit Flying Dream trotz 60 Meter Zulage. Somit zeigte sich der Franzose des Team Neuhof abermals sehr verlässlich, mischt dieser doch trotz der hohen Vorgaben stets um die besseren Gelder mit, diesmal endlich einmal wieder mit einem Sieg.
Beinahe wäre Erich Kubes allerdings überhaupt dreifacher Tagessieger gewesen, war im Rennen davor Wolfgang Ruth im Einlauf mit Dellaria Venus nach außen gekommen, wurde nach längerer Überprüfung der Rennleitung dann aber doch zur Siegerin erklärt. Somit blieb der abermals sehr stark laufenden How Nice S.R. zum wiederholten Male ein Sieg verwehrt, während Dellaria Venus nach längerer Durststrecke endlich wieder zu Siegerehren gelangt ist, Rang drei ging weit zurück an Power BMG.
Bericht: Alexander Sokol / Andreas Binder
Fotos: Edi Risavy