News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

740.000 Euro für Nodessa Josselyn!

0

News Frankreich Trab, 30.08.2024

(hen) Am ersten Tag der französischen Jählinge auf der Auktion in Deauville kam gestern Abend gegen 22.15h langsam Unruhe in den Saal. Zuvor war der Saal noch recht spärlich gefüllt, aber in kurzer Zeit wurde es merklich voller und die Anspannung war spürbar. Als Nummer 140 betrat nun NODESSA JOSSELYN (v. Ready Cash a.d. Belina Josselyn den Auktionsring. Dann dauerte es vier Minuten, bis der Hammer gefallen ist. Der Auktionator rief als letztes Gebot sagenhafte 740.000 Euro auf. Damit wurde auch der scheinbar einsame Rekord aus dem Vorjahr von Machiavelli Bourbon (580.000 Euro) pulverisiert. Nodessa Josselyn ist nun der teuerste Traber-Jährling Europas.

Hugues Rousseau, Direktor von Arqana Trot, ist natürlich erfreut: "Eine Stute, die von zwei Amerique-Siegern abstammt. Das ist schon ein sehr seltener Fall und ein außergewöhnliches Angebot." Das erste Gebot lag bei 110.000 Euro, aber überall aus dem Raum schallte es und schnell stieg die Summe auf 400.000 Euro. Zwei Akteure unter den Bietern stehen nur wenige Meter auseinander. Vincent und Christophe Martens sind von einer Gruppe umzingelt und Christophe hat sein Handy fest ans Ohr gepresst. Beide geben immer wieder Zeichen des Gebots. Auf der anderen Seite steht Florent Fonteyne (Trotting Bloodstock) mit seinen Brüdern, die Mitbesitzer von Horsy Dream sind. Auch sie bieten immer wieder mit. Diese Gruppen müssen sich mit Sabine Kagebrant auseinandersetzen, die als Vertretung für den Stall Courant vor Ort ist.

Florent Fonteyne steigt als erster aus: "Wir waren bis 600.000 Euro dabei. Aber dann konnten wir nicht weitermachen", teilte er enttäuscht mit. Das Duell geht aber weiter. 700.000 Euro! Sabine Kagebrant gibt mit 720.000 Euro ein weiteres Gebot ab. Christophe Martens antwortet, nachdem er telefonisch die Zustimmung erhalten hat. 740.000 Euro! Schweigen...Sabine Kagebrant schaut nach unten und winkt mit der Hand ab. Es ist vorbei. Der Hammer fällt. Applaus löst die Spannung im Raum, wobei Nodessa Josselyn natürlich etwas erschrocken reagiert. Das Publikum wird um einen Moment der Ruhe gebeten, was die Stute sofort wieder beruhigt. Christophe Martens klatscht in die Hände. Er hat den Kampf gewonnen. Kurz darauf erfährt man, dass er für maltesische Besitzer geboten hat. Allen voran Steve Farrugia, der aktuell als Besitzer von Kompany Vincent aufgefallen ist.

Die Reaktionen:

Vincent Martens: "Das hatte ich nicht erwartet. Christophe telefonierte mit dem Besitzer und es wurde ein Preis vereinbart. Es ist mir eine große Ehre, an diesem Abenteuer teilnehmen zu dürfen. Es ist ein einzigartiges Pferd, wir mussten diesen Preis bezahlen. Ich hoffe, dass sie gute Rennen laufen wird. Das wird sowieso mein Job sein (lacht)."

Christophe Martens: "Es ist ein verrückter Preis. Wir fühlen uns jetzt ein wenig aufgeheizt. Wir haben einen Kunden, der ein großes Unternehmen in Malta hat. Wir hatten kürzlich Erfolg mit ihm und wollen nun das Bestmögliche erreichen. Wir hatten über eine Grenze von 600.000 Euro gesprochen, aber er wollte auch, dass ich ihn während der Auktion anrufe und er hat nicht aufgegeben. Es ist seine Entscheidung. Wir sind stolz und glücklich über unsere künftige Verantwortung. Der Druck wird da sein, aber wir müssen ruhig bleiben. Das wird nicht einfach sein. Sie ist großartig. Ihr Stammbaum ist ein Traum. Wir werden sehen, ob wir mit ihr in den Amerique gehen können. Aber auch ihre Produkte sind in der Zukunft interessant. Es ist eine große Investition. Die Priorität besteht jetzt darin, diese zu sichern!"

Pascal Bernard (Züchter und Verkäufer): "Ich habe einen außergewöhnlichen Moment erlebt. Ehrlich gesagt könnte ich weinen, weil es ein magischer Moment ist, der mich fünfzig Jahre zurückbringt, was mich an meinen Vater denken lässt. An alles was er getan hat und was ich von seinem Pferdeverstand gelernt habe. Und dann erleben wir heute Abend etwas außergewöhnliches.  Ich freue mich für meine ganze Familie und möchte mich im Namen meines Vaters ganz besonders beim gesamten Team bedanken. Didier Fouilleul, der Manager meines Gestüts, der sich um meine Jährlinge kümmert. Zusammen mit Edwige und Gaelle. Es ist außergewöhnlich, ich danke ihnen vielmals. Als ich sah, wie die Zahlen stiegen, konnte ich es nicht glauben, denn für mich waren schon 500.000 Euro außergewöhnlich. Ich bin sehr glücklich, denn die Stute wird es bei Christophe und Vincent, die ich sehr gut kenne, gut haben."

Wenn ein Anbieter den Präsidenten des Auktions-Veranstalters so sehr herzt, wie es der Züchter (Pascal Bernard) von Nodessa Josselyn tat, dann war erzielte Preis wohl höher als erwartet.


Kommentare(0)
arrow