News Trab, 27.04.20
Seit der erfolgreichen Premiere am 6. Mai 2006 ist der »Niederrhein-Renntag« in jedem Jahr fester Bestandteil des Trabrenn-Kalenders gewesen und lockte immer wieder zahlreiche Besucher auf den Heisterfeldshof, 2019 sogar erstmals an zwei Wochenend-Tagen. Doch im »Corona-Jahr« ist an eine Durchführung der Publikums-Veranstaltung mit traditionell großem Unterhaltungsprogramm nicht zu denken.
Schweren Herzens hat sich der Rennverein Heisterfeldshof in der vergangenen Woche entschlossen, den »16. Niederrhein-Renntag« abzusagen. »Unser Termin am 27. September liegt zwar hinter dem verhängten generellen Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August, die bleibende Unsicherheit in der dramatischen Corona-Krise ist jedoch zu groß, um die Organisation ernsthaft voranzutreiben«, teilt Vereinspräsident Uwe Zevens mit und fügt hinzu: »Wir können ja überhaupt noch nicht abschätzen, wie die Situation im September sein wird. Möglicherweise wäre nur ein Renntag ohne Besucher erlaubt. Das wäre für uns wirtschaftlich nicht tragbar, denn wir sind wesentlich auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Diese hätten bei diesem Szenario jedoch praktisch keinen Gegenwert für ihr Engagement und ich möchte auf jeden Fall vermeiden, bspw. Frisöre und Gastronomen in dieser auch wirtschaftlich wahnsinnig herausfordernden Zeit in irgendeiner Weise in evtl. Gewissenskonflikte zu bringen. Schließlich fließt ein großer Teil unseres Erlöses in die Aktion For Children Living für die Elterninitiative der Kinderkrebsklinik Düsseldorf.
Wir suchen aktuell nach Möglichkeiten diese auf anderem Wege weiterhin unterstützen zu können.«
Erschwerend hinzu kommen die weiteren Veränderungen im Veranstaltungskalender des deutschen Trabrennsports. Schon die Verschiebung des diesjährigen »Niederrhein-Renntags« um zwei Wochen auf den letzten September-Sonntag war eine bittere Pille, die man in Bedburg-Hau jedoch zu schlucken bereit war, um der Verlegung des »Großen Preis von Deutschland« und der »Breeders Crown« nicht im Wege zu stehen. Oben drauf kommt nun allerdings, dass der Hauptverband am Ersatztermin einen dritten Veranstalter zugelassen hat. »München-Daglfing wird an diesem Tag ausgerechnet das Hacker-Pschorr-Rennen ausrichten, sodass wir praktisch keine Chance hätten Fahrer wie Josef Franzl und Rudi Haller erneut für uns zu gewinnen«, wägt Uwe Zevens ab.
Neben dem Renntag fällt auch die für den Samstag zuvor angesetzte Auktion dem Rotstift zum Opfer. »Eine Versteigerung von Rennpferden ohne Bieter vor Ort, wie sie uns drohen könnte, kann ich mir nicht vorstellen«, sagt Uwe Zevens und schließt somit auch eine reine Internetauktion aus.
Nach den ernüchternden Nachrichten im Krisenjahr 2020 hofft man nun auch auf dem Heisterfeldshof auf eine Normalisierung spätestens im nächsten Jahr. Dann will der Rennverein Versäumtes nachholen, wobei man sich nach den jüngsten Erfahrungen mehr Solidarität im Trabrennsport wünscht, denn diese findet nach Meinung von Uwe Zevens »im Moment dort ein Ende, wo die Vergabe von Rennterminen beginnt.«