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100.000 Euro für Garry?

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Vorschau Dinslaken, 08.03.2020

 

Mit einem gutsortierten neun Rennen umfassenden Programm, das Profis, Amateuren und Trabreiterinnen Startmöglichkeiten gibt, wartet die Trabrennbahn in Dinslaken am Sonntag ab 14.00 Uhr auf. Neben verschiedenen sportlichen Highlights dürfen sich die Wetter auf eine V6 (2. bis 7. Rennen) sowie eine Viererwette mit einem Zehnerfeld im 4. Rennen freuen. Eine weitere Rennveranstaltung in Dinslaken im Monat März ist am 29.03. vorgesehen.

 

Garry und die magische Grenze

 

Gegen halb fünf Uhr sollte es soweit sein: Bereits ein dritter Rang im qualitativ ausgezeichnet besetzten Trabreiten des Nachmittags würde Deutschlands siegreichstem Satteltraber aller Zeiten Garry reichen, um die Gewinnsummengrenze von 100.000 Euro zu durchbrechen. Nach fast 60 Siegen in dieser Disziplin wäre das für den zwölfjährigen Wallach und seine Reiterin, die Abonnements-Championesse Ronja Walter, ein weiteres Karrierehighlight. Ob die beiden aber den international bewährten und sogar mit nahezu 400.000 Euro auf dem Konto ausgestatteten Gast aus den Niederlanden Tell me no Lies (Lea Ahokas) in Schach halten werden, kann nur das Rennen zeigen.

 

Schnupperkurs beim Champion

 

Auch in Abwesenheit von Goldhelm Michael Nimczyk, der zur gleichen Zeit in Berlin gastiert, ist sein Quartier bestens gerüstet. Vor allem im Rennen der besten Sulkyklasse käme es nahezu einer Sensation gleich, würde nicht ein Nimczyk-Traber die Ziellinie als Erster überqueren: Robbin Bot steuert mit Fast and Furious den klaren Favoriten, Sophia Raschat mit Candyman Hornline den ersten Herausforderer. Die in Bayern aktive Trainerin absolviert auf dem Nimczyk-Hof in Willich derzeit eine Art Praktikum und darf nicht nur Einblick in die erfolgreiche Trainingsarbeit, sondern auch im Rennen die Fahrleine in die Hand nehmen.

 

Pferd des Jahres bleibt in Form

 

Im Vorjahr war der Titel „Dinslakener Pferd des Jahres“ heiß und lange umkämpft, letztlich brachten es zwei Traber auf je fünf Saisonsiege am Bärenkamp. Bemerkenswert war dabei, dass mit Kalisco ein damals schon Zehnjähriger in der Form seines Lebens agierte und die auch im neuen Jahr zur Hand hat. Dem vor vier Wochen mit seiner ständigen Fahrerin Julia Knoch erzielten Volltreffer soll im 2. Rennen zum Auftakt der V6-Wette möglichst ein weiterer folgen, doch wartet mit dem von Jungtalent Tom Karten gesteuerten Escudo diesmal ein besonders starker Gegner. Sieben Mal in Folge war der auch schon neunjährige Wallach siegreich, bevor er kürzlich in Berlin eine ehrenvolle Niederlage hinnehmen musste. Das zu erwartende „Senioren-Duell“ beweist eindrucksvoll, wie lange gut trainierte Trabe leistungsbereit sein können.

 

Amateure mit Viererwette

 

Der „Drensteinfurt-Cup der Amateure“ ist schon traditionell ein Fahrerwettbewerb, der sich mit monatlichen Wertungsläufen wie ein roter Faden über das gesamte Dinslakener Rennjahr zieht. Zehn Pferde kommen im 4. Rennen mit ambitionierten Hobbyfahren an den Ablauf und ermöglichen für die Viererwette eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten. Mit Jörg Hafer (Lanoo EV) und Julia Knoch (Esta Fete Benach) treffen zwei ehemalige deutsche Amateurchampions auf den immer stärker in den Vordergrund tretenden Jungstar Nick Schwarma (Maxl Crown Poet) – gewinnen kann jeder von ihnen ebenso wie Kim Feelders (Kitou des Rabots) oder der eine oder andere durchaus chancenreiche Außenseiter.

 

Prominenter Bruder

 

Schicksale dieser Art gibt es im Sport, vor allem beim Fußball, immer wieder, egal ob sie Seeler, Rummenigge, Schweinsteiger, Kroos oder Khedira heißen: Der eine Bruder ist Weltklasse, der andere zwar auch nicht schlecht, aber eben doch nicht ganz so gut. Das aktuelle Traberbeispiel dazu verkörpert der Wallach Solvato, der mit Trainer Ralf Oppoli das 3. Rennen bei seinem Comeback nach halbjähriger Pause als Favorit bestreitet. Mit vier Siegen in Folge war der Sechsjährige vor einem Jahr in Dinslaken in seine Rennlaufbahn gestartet. Eine tolle Einstiegsbilanz für jedes Pferd und überaus selten – aber nicht vergleichbar mit dem, was Solvatos großer Bruder Dreambreaker bislang geleistet hat. Der lief in halb Europa und hat, weiterhin in deutschem Besitz, in Frankreich sein Glück gefunden und bislang 375.000 Euro verdient. Das wird Solvato nicht mehr schaffen können, aber für das Dinslakener Publikum ist das sogar positiv. Es hat einen Liebling vor der Haustür, dem es live auf der Bahn zujubeln kann und der mitunter den einen oder anderen Euro als Wettgewinn ins Portemonnaie spült. Vielleicht schon Sonntag. - (mf)            

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