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Montag 25 April 13:32 Uhr | |
Nachschau Berlin-Mariendorf, 24.04.2022
Im Vierjährigen-Rennen um 10.000 Euro Preisgeld ist die für unschlagbar gehaltene Royenne nach einer Kollision mit einem Vogel sofort aus der Partie. Der Triumph geht stattdessen an Robert Pletschacher und den großartig aufgelegten Castello Byd. Thorsten Tietz gewinnt die Läufe der Silber- und Newcomer-Serien.
„Vierjährigen-Rennen powered by trotto.de“ – das ist der Titel einer neuen Rennserie, die potentielle Derby-Kandidaten sowie deren international gezüchtete Altersgefährten in den Mittelpunkt rückt. Am Sonntag stand die erste Etappe auf dem Programm – und sie endete kurios. Denn die für nahezu unschlagbar gehaltene und sofort in Front gestürmte 1,0-Topfavoritin Royenne (Josef Franzl) war nach wenigen hundert Metern nach einer Kollision mit einer tief fliegenden Taube, von der sie mitten ins Gesicht getroffen wurde, aus der Partie. Auch der am Toto bei 4,6:1 gehandelte Waldgeist (Michael Nimczyk), der zu diesem Zeitpunkt unmittelbar neben Royenne lag, bekam einen mächtigen Schrecken ab und sprang ebenfalls an. Der Wallach entging aber einer Disqualifikation, nahm das Rennen mit erheblichem Bodenverlust noch einmal auf und belegte am Ende einen ausgezeichneten zweiten Platz.
Am Sieger konnte Waldgeist allerdings nicht rütteln: Robert Pletschacher hatte Andrea Belohaubeks Stallcrack Castello Byd einen absolut perfekten Verlauf an vierter Stelle außen serviert und als er dem Hengst ausgangs der letzten Kurve das entscheidende Zeichen gab und nur einen Sekundenbruchteil später der führende Bel Massive (Kornelius Kluth) von den Beinen kam, waren die Zeichen endgültig auf Sieg gestellt. Volle acht Längen hinter dem die Tagesbestleistung von 14,4/1.900m trabenden Castello Byd und dem zeitgleichen Waldgeist ergatterte Lola Vici (Dennis Spangenberg) den dritten Platz. Im Winner-Circle präsentierte sich der überglückliche Robert Pletschacher zutiefst gerührt: „Das ist mein bisher bedeutendster Erfolg und ich möchte meinem gesamten Team ebenso wie der Besitzerin total herzlich danken! Mein Respekt gehört ebenso Castello Byd, der ein unglaublich liebes Pferd und verschmust wie eine kleine Katze ist.“ Dass Josef Franzl dem Ganzen dagegen höchst wenig Freude abgewinnen konnte, ist verständlich. „Das ist zweifellos das Schrägste, was ich bisher in meiner beruflichen Laufbahn erlebt habe und es zeigt, was in einem Rennen alles passieren kann. Aber erfreulicher Weise blieb Royenne bei dem Vorfall unverletzt. Sie war unmittelbar danach wieder die Ruhe in Person.“
Neben dem Vierjährigen-Rennen wurden noch weitere bedeutende Prüfungen ausgetragen. Die Geschichte des Laufs der Silber-Serie um 6.000 Euro Preisgeld ist rasch erzählt, denn ein Pferd beherrschte das Geschehen Start bis Ziel: Der von Thorsten Tietz gesteuerte und von Gerhard Holtermann für die Farben von Werner Pietsch trainierte Purple Rain drückte dem Geschehen in 14,6/1.900m klar seinen Stempel auf. Nach einem rasanten Auftakt drosselte der deutsche Vize-Champion im Mittelstück die Fahrt und verschaffte seinem Schützling somit entscheidende Reserven. Als der Ende der Gegenseite aufmarschierte Mockridge (Victor Gentz) beim Einbiegen auf die Zielgerade immer näher kam, konnte Purple Rain das entscheidende Quäntchen zulegen und geriet gegen den enorm tapferen Gegner nicht mehr in Gefahr. Auch der speedstarke Quandor (Ronald de Beer) verdiente sich als Dritter eine ausgezeichnete Note.
Was einmal so gut läuft, das klappt auch ein zweites Mal. So ähnlich müssen die taktischen Überlegungen von Thorsten Tietz vor dem ebenfalls mit 6.000 Euro Preisgeld dotierten Lauf der Newcomer-Serie ausgeschaut haben. Denn er schlug genau die gleiche Strategie wie mit Purple Rain ein und beorderte Lopetegui vom Fleck weg sofort an die Spitze. Der Hengst der Besitzergemeinschaft von Renate Gramüller und Johann Holzapfel bekam zu keinem Zeitpunkt ernsthaften Druck von seinen Gegnern und musste für den Sieg in 16,2/1.900m nicht annähernd ausgefahren werden. Jamai Raja BR (Robert Pletschacher) holte sich anderthalb Längen dahinter vor der Riesenaußenseiterin Iura (Ronald de Beer) den Ehrenrang.
Die Ergebnisse des Rahmenprogramms in chronologischer Reihenfolge: Die Auftaktprüfung wurde zur Beute von Kornelius Kluth und Don Timoko. Während sich einige übereifrige Konkurrenten beim Kampf um die Führung die Köpfe heißfuhren, setzte der norddeutsche Profi seinen Schützling cleverer Weise erst auf der Schlusshalben ein und war sicher voraus. Auch Michael Hamann siegte mit dem Jahresdebütanten John Butcher nach einem Idealverlauf an zweiter Stelle innen sehr souverän und ließ VIP Diamant (Janis Grundhöfer) und der lange führenden Dana CG mit dem Geburtstagskind Sarah Kube im Sulky keine Chance. Im Anschluss trumpfte Jochen Holzschuh mit Grietje auf. Die Stute bewies einmal mehr, wie stark sie fehlerfrei ist, und trumpfte außen herum in tollem Stil auf.
Danach kam erneut Kornelius Kluth an die Reihe, denn er machte seinen zweiten Tagestreffer mit Pogba perfekt. Der Fuchswallach gilt als nicht ganz einfaches Pferd, verkniff sich aber alle Eskapaden und zog im Einlauf mit zwei Längen Vorsprung an der Pilotin In Extremis (Michael Nimczyk) vorbei Hier musste der Goldhelm also noch mit Rang zwei Vorlieb nehmen. Doch im Gegenzug drehte der Champion mit Favori de la Basle mächtig auf. Bernhard Schuchs Siebenjähriger ging frühzeitig in die Offensive und spulte das Tempo in Front eisern herunter. Und Michael Nimczyk legte prompt noch einen drauf und gewann in bärenstarken 14,7/1.900m Start bis Ziel mit Pearl Kayz, die sich auf den letzten Metern spielerisch löste und vor einer großartigen Zukunft steht. Sie wird ihrer Besitzerin Karin Walter-Mommert mit Sicherheit zukünftig sehr viel Freude machen.
Mit Jaxon Schermer, der zügig nach vorne gegangen war, schien Michael Nimczyk erneut gute Karten in der Hand zu halten und vielleicht sogar den Hattrick perfekt machen zu können. Aber dagegen hatte Victor Gentz mit Bizzard PS etwas einzuwenden. Der Fünfjährige ist bekannt dafür, auch mit einem Rennen in der Außenspur nicht die geringsten Probleme zu haben und unterstrich dies mit einer exzellenten Leistung. Bereits im letzten Bogen schien der Braune besser zu gehen als sein Gegenspieler und im Einlauf hatte er den Widerstand von Jaxon Schermer, der unmittelbar vor dem Ziel auch noch Glorious Boko (Michael Hönemann) passieren lassen musste, endgültig geknackt. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzte Marcus Gramüller mit Bugatti SS. Der entschlossen vorgetragene ungarische Wallach ging trotz Zulage schon nach einer halben Runde an die Spitze und wies den unentwegt angreifenden San Pardo (Sebastian Gläser) sehr sicher ab.
Gesamtumsatz: 142.247,47 Euro. Bahnumsatz: 49.767,40 Euro. Außenumsatz: 92.480,07 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 5. Mai statt. Beginn ist bereits um 11.00 Uhr. Im Mittelpunkt stehen vier lukrativ dotierte PMU-Rennen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 2. Mai. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. |