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Verkaufsrennen in Frankreich 2020 bis März ´21 - ein kurzer Rückblick
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Donnerstag 25 März 05:51 Uhr
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Hans Christian Panny

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News Frankreich Trab, 25.03.2021

 

(hen) Im Vorjahr gab es auf den französischen Pisten natürlich eine große Menge an Verkaufsrennen. Jetzt hat LeTrot eine Bilanz gezogen und ein paar Highlights herausgestellt. Wie es schon oft der subjektive Eindruck zeigte, war es, für die Masse der Reclamers, nur relativ wenig Erwähnenswertes.

 

Insgesamt wurden mehr als 400 Transaktionen gezählt. Dabei wurden auch die Traber miteinbezogen, die von ihren Besitzern "zurückgekauft" wurden. An dieser Stelle muss der Eigentümer die Differenz zu seinem Gebot und dem veranschlagten Verkaufspreis zahlen. Das sind meist Beträge zwischen ein paar Hundert und in seltenen Fällen auch mal um die 2.000 Euro.

 

Die Gesamtbilanz wurde durch den Lockdown und den vielen Renntage ohne Zuschauer und potentielle Besitzer natürlich ein wenig getrübt.

 

Der interessanteste Teilnehmer an Verkaufsrennen in 2020 war ohne Zweifel CRUSOE D´ANAMA. Der Wallach wurde, wie alle anderen Teilnehmer für 14.000 Euro angeboten. Er belegte an diesem 15. Juli den dritten Platz. Den Besitzer wechselte er aber erst später außerhalb der Reichweite der Öffentlichkeit. Einen Monat nach diesem Rennen tauchte er in neuen Farben bei Jean Michel Bazire auf. Der neue Besitzer, Malteser Mario Xuereb, konnte mit der Entwicklung mehr als zufrieden sein. Bei neunzehn Starts gab es sechs Siege und Renngewinne von über 200.000 Euro. Er wäre also mit Abstand der größte Gewinn aus einem Verkaufsrennen des Vorjahres gewesen.

 

So geht dieser Titel an EDEN GEDE, der für ein Mindestgebot von 22.000 Euro Anfang letzten Jahres von Franck Leblanc für 26.000 Euro gekauft wurde. Der mittlerweile 7jährige verdiente in der Zeit 87.300 Euro. Also auch nur ein deutliches Plus, wenn man wie Leblanc selbst Trainer ist.

 

In der Rangliste knapp dahinter folgt HASTRONAUTE, der insgesamt wohl das bessere Geschäft darstellt. Schon Mitte 3jährig beim vierten Lebensstart von Trainer Yannick Henry für 12.111 Euro erworben, veridente der Hengst seit dem Erwerb Ende Juni 83.650 Euro. Das Besondere dabei ist, dass der Booster Winner-Sohn von einem der besten Trainer kam. Sebastien Guarato dürfte den Wechsel bereuen, denn der Hengst hat nun auch einen Doppelschlag in Vincennes gefeiert und sich damit im Wert enorm gesteigert. Der neue Trainer und Besitzer schildert den Tag des Verkaufsrennens: "Als ich an den Boxen vorbeikam, habe ich mich sofort verliebt. Er war für einen 3jährigen ein Modell. Das Rennen selbst bestätigte dann meinen optischen Eindruck. Für die angebotenen 10.000 Euro war ich mir sicher Geld mit ihm zu verdienen, obwol man das im Nachhinein leicht sagen kann. Das ich eine Perle kaufe, hätte ich an dem Tag aber nicht geglaubt."

 

Der Trainer war mit zehn Ankäufen im Vorjahr auch einer der Aktivsten. "Ich mochte die Verkaufsrennen schon immer. Mit Alto Du Loir und Pacific De Nacre habe ich gute Geschäfte gemacht. Heute habe ich meine Arbeitsweise ein wenig geändert und züchte auch. Aber ich beobachte die Reclamer immer. Zu meinem Bedauern habe ich Anfang diesen Jahres Extra Jet nicht bekommen. Ich habe einfach nicht genügend geboten, ohne aber zu geizig gewesen zu sein."

 

Der Wallach EXTRA JET wurde am 07. Januar 2021 für 21.169 Euro verkauft und hat seitdem knapp 35.000 Euro verdient.

 

Angesprochen auf DREAM, für den Henry mehr als 7.000 Euro über Angebot bezahlte, (16.000 im Lot und für 23.110 Euro gekauft) muss er lächeln: "Ich wollte ihn wirklich. Er hatte danach kein gutes Programm, ist aber gut für den Rechtskurs. Wir werden ihn schnell bezahlen."

 

Trotz der Einschränkungen, die die Pandemie mitbringt, ist der Markt sehr stabil geblieben. Das kann auch ein intensiver Beobachter teilen. Philippe Barbier als Eigentümer des Ecurie Pole Position kommt zu Wort: "Das Niveau der Transaktionen ist zufridenstellend. Obwohl die Befürchtung zurecht bestand, dass dieser spezielle Markt negativ betroffen sein könnte. Es war ohne Zugang zu den Rennbahnen einfach schwieriger geworden Gebote abzugeben. Ich habe am 01. Februar HUDSON VEDAQUAIS gekauft. Ohne auf der Bahn zu sein, bat ich Romain Jajolet, der einen Starter hatte, für mich den Zettel in die Urne zu werfen. Für 35.777 Euro bekam ich den Zuschlag, konnte den Transport aber nicht organisieren. Also half uns Jajolet erneut. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die geschlossenen Rennbahnen viele Verkäufe verhindert haben. Aber der Vorteil der Verkaufsrennen ist eindeutig. Sie kaufen ein Startpferd und können demnächst auch wieder zur Rennbahn fahren. Natürlich gibt es auch Risiken. Wenn man nicht bereit ist das Risiko eizugehen, soll man besser zu Hause auf der Couch sitzen bleiben und Equidia gucken."

 

Allein im Wintermeeting 2020/21 standen an 94 Renntagen 29 Verkaufsrennen im Programm. Das ist ein wenig über 1 Prozent der Rennen insgesamt gewesen. Dabei gab es 55 Transaktionen. In den letzten Jahren gab es viel Kritik über die Mindestgebote, die zum Großteil nicht dem Wert der Traber entsprachen. Der technische Direktor von LeTrot, Guillaume Maupas legte daraufhin einen Höchstwert von 20.000 zu Grunde. Wohlwissend das dieser Höchstsatz dem Markt Auftrieb verleiht.

 

Das Rennen mit Hudson Vedaquais am 01. Februar war übrigens das aktivste des abgelaufenen Meetings. Von den neun Startern hatte fünf Gebote erhalten. Der ehemalige Traber von Philippe Allaire bekam die meiste Aufmerksamkeit und erzielte mit den bereits erwähnten 35.777 Euro eine ungewöhnlich hohe Summe für einen Traber in einem Verkaufrennen. Der neue Besitzer Barbier ist aber jetzt schon sehr zufrieden: "Er erzielte als Dritter nur zwei Rennen später schon einen Renngewinn von 14.000 Euro. Außerdem ist er schon für 100 Stuten in Frankreich als Deckhengst zugelassen. Sie sehen also, dass es sich lohnen kann."

 

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