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Montag 26 Juli 13:31 Uhr | |
Nachschau München-Riem, 25.07.2021
Was für eine Vorstellung! Der französische Gast Skalleti hat am Sonntag auf der Galopprennbahn in München-Riem auf höchst eindrucksvolle Weise den Großen Dallmayr-Preis / Bayerisches Zuchtrennen gewonnen und seinen Status als internationales Spitzenpferd eindrucksvoll unterstrichen.
Erstmals in dieser Saison waren in Riem Zuschauer zugelassen, allerdings wegen der Corona-Pandemie nur in sehr begrenzter Form. Für den Präsidenten des Münchener Rennvereins, Dietrich von Boetticher, dennoch ein Grund zur Freude: „München und der Galopprennsport ist eine Gemeinschaft, die wunderbar funktioniert.“ Und Geschäftsführer Sascha Multerer fügte an: „Mit den rund 950 Besuchern auf der Rennbahn sind wir sehr zufrieden, die Stimmung ist sehr gut und sie haben ein Weltklasse-Pferd gesehen, dass es einem die Nackenhaare hochstellt.“
Der Große Dallmayr-Preis über 2.000m ist eines von nur sieben Gruppe I-Rennen in Deutschland und mit 100.000 Euro Preisgeld dotiert. Für zehn Prozent dieser Summe wurde der sechsjährige Skalleti Mitte der Woche nachgenannt. Der zusätzliche Einsatz hat sich für Besitzer Jean-Claude Seroul mehr als gelohnt: Der Schimmel siegte überlegen als heißer 1,3:1-Favorit und sicherte seinem Team die Siegprämie von 60.000 Euro.
Die Stute Tabera hatte in dem Sechserfeld viel Tempo vorgelegt und lag anfangs der Zielgeraden noch weit vorne. Doch der französische Spitzenjockey Gérald Mossé, der in mehr als drei Jahrzehnten im Rennsattel weltweit schon mehr als 70 Gruppe I-Rennen gewonnen hat, blieb immer Herr der Lage. „Es ist nie leicht, geduldig zu sein, aber ich war mir sicher, dass wir gewinnen“, sagte Mossé.
Und Jerome Reynier, der Skalletti in Marseille trainiert, betonte: „Wir haben endlich einmal in Deutschland gewonnen und dann in einem so großen Rennen. Skalleti ist ein ganz besonderes Pferd für uns, und das große Saisonziel ist Ascot im Oktober mit den Champion Stakes, wo wir im Vorjahr Zweiter wurden.“ Für Skalleti war es der vierte Gruppe-Sieg bei vier Starts in diesem Jahr, zwei davon auf höchster Ebene.
Für die in Deutschland trainierte Pferde blieben heute nur die Plätze: Fünf Längen hinter dem Sieger belegte der vierjährige Grocer Jack nicht unerwartet den zweiten Rang knapp vor der Stute No Limit Credit und Lord Charming. Die Tempomacherin Tabera sicherte sich als Fünfte das letzte Platzgeld vor Mythico.
Paukenschlag durch Mantalik
Einen besonderen Paukenschlag bot die Prüfung direkt vor dem Hauptrennen, die sich dem Basissport widmete: Im Dallmayr Crema d’Oro-Rennen, einem Ausgleich IV über 2.000m, überraschte die Riesenaußenseiterin Mantalik alle. Zur ungewöhnlich hohen Siegquote von 138,2:1 schob sich die sechsjährige Stute innen an den Rails von hinten durch das gesamte 14er-Feld.
Geritten wurde Mantalik von ihrem Trainer, dem Amateur Swen Straßmeier: „Das erste Mal in München zu gewinnen, wenn man aus Bayern kommt, ist schon ein besonderes Gefühl.“ Und zu seinem Husarenritt sagte er: „Ich reite viel im Wald mit ihr und wir sind Schlangenlinien gewohnt.“ Die Dreierwette wurde in dem Rennen nicht getroffen, so dass am nächsten Renntag ein Jackpot ausgespielt wird.
Hattrick für Michael Figge
Der vor Ort in Riem trainierende Michael Figge durfte gleich mehrfach jubeln: Zuerst punktete er im Zweijährigen-Rennen zum Auftakt des Renntags mit der Stute La Estrellita (9,4:1) über 1.400m. Siegreiter war Marco Casamento. Eine Stunde später überraschte sich der Trainer im Ausgleich III über 2.000m mit Gallardo (17,3:1) sogar selbst: „Das wir bei dieser starken Besetzung gewinnen können, hätte ich nicht gedacht, aber er ist ein großer Kämpfer“, so Figge über den fünfjährigen Wallach, der dem Trainer auch selbst gehört. Gesteuert wurde Gallardo von Nachwuchsreiter Suichi Terachi, der bei Figge in der Ausbildung ist. Der wichtigste Tagestreffer folgte dann aber im Konrad-Werner-Wille Memorial, einem Ausgleich II über 2.200m. Der von ihm vorbereitete vierjährige Prince Oliver (4,1:1) siegte Start-Ziel mit Lukas Delozier.
Immerhin zwei Sieger konnte Peter Schiergen vom Geläuf abholen: Die dreijährige Stute des Rennstall Gestüt Hachtsee zeigte bei ihrem ersten Lebensstart ein eindrucksvolles Debüt und gewann überlegen das Dallmayr d’Oro-Rennen über 1.800m als 1,7:1-Favoritin. Und mit dem vierjährigen Nippon (2,3:1) gelang der Erfolg über 2.200m. Beide Mal saß der amtierende Championjockey Bauyrzhan Murzabayev im Sattel.
Zwei Siege holte auch Casamento, der im Dallmayr Coupe Lukull, einem Ausgleich III über 1.600m, mit Kiki Dee 7,1:1 für Waldemar Hickst punktete. Dahinter belegten Wynono, Luzum und Angry Bird die Plätze für die Viererwette, die trotz dem relativ kleinen Elfer-Feld eine Quote von 2.787,8:1 erbrachte.
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