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Quinte+: "Wilder Westen" in Paris
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Donnerstag 26 Mai 22:33 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Enghien, 28.05.2022 - 15.15h

 

Durch die Abwesenheit von Gabriele Gelormini, der in Stockholm verweilt, wird der große Favorit dieser Aufgabe von Adrien Lamy gesteuert. Auch wenn die beiden in diesem Jahr schon einmal am Turm landeten, gab es auch gute Ergebnisse. Und insgesamt hat der Hengst in den letzten Monaten zu sehr beeindruckt, als das man an ihm vorbeikommt. In der ersten Reihe warten mit Fille Du Chene (4), die heute wieder in Bestform zurückkehren soll, Haribo Du Loisir (1), der eine für ihn wohl schlechte Ausgangslage hat, und natürlich Wild West Diamant (2), die Herausforderer.

 

Prix Du Rhone / 15.15h / 70.000 Euro - 2.150m Autostart

 

HARIBO DU LOISIR (1) hat sich kaum mit den Älteren anlegen müssen. In seinem Jahrgang erzielte der Hengst aber meist sehr gute Ergebnisse. Mitte April hat er sich in einem Semi-Klassiker in einem kleinen Feld mit Teilen der Jahrgangsspitze angelegt. Vom Ende des Feldes legte er sich auf der Überseite in die Todesspur, machte dann aber einen Fehler. Mit viel Boodenverlust auspariert, griff der 5jährige erneut an, musste aber viel zu weite Wege gehen. Als Fünfter in 13,0 war er dann immer noch gut unterwegs, aber weit zurück. Einen Monat später war er schon zu Beginn der Schlussrunde an der Spitze und hielt mit einem hohen Tempo alle Gegner vom Angreifen ab. In 12,4 kam er letztlich sehr leicht nach Hause. Auf der Mitteldistanz hat er in Vincennes schon in 11,5 gewonnen. Die Ausgangslage ist für ihn sicher nicht die Beste, aber in der aktuellen Form stellt er wieder Siegansprüche.

 

Bei fünf Versuchen auf französischem Boden hat sich WILD WEST DIAMANT (2) immerhin vier Gelder gesichert. Im vorigen Sommer war der Hengst auch auf Bahn und Distanz am Ablauf. Nach einer aufwendigen Anfangsphase fand er ein gutes Rennen, konnte in der Distanz aber nicht mehr nachsetzen. Für die kleinste Prämie fehlte ihm dann auch noch eine Lücke. Seitdem hat sich der Muscle Hill-Sohn aber weiterentwickelt. So konnte er bei seinem Monte-Debüt am 15. April in Vincennes Start-Ziel den zweiten Platz verteidigen und setzte dabei sogar noch den Sieger unter Druck. Die bessere Referenz stammt aber vom 07. Mai aus Aby. Im Lyon Grand Prix musste der 5jährige zu Beginn der Schlussrunde als Erster aus der Deckung und führte dann lange die Todesspur an. Als sich die hochklassigen ersten Beiden im Schlussbogen lösten, konnte er nicht mehr folgen. Allerdings hielt er den kleinsten Podestplatz sehr sicher fest. Das macht auch Hoffnung für heute. Er muss aber wohl besser hinter dem Auto wegkommen.

 

Schon Anfang 2020 tauchte KENNEDY (3) in Frankreich auf. Wirklich eingeschlagen hat der Schwede aber erst im letzten Winter. Seit Ende des Vorjahres hat der 7jährige bei fünf Siegen und einem Ehrenplatz mehr als 120.000 Euro verdient und seinen Rekord auf 11,0 verbessert. Beim letzten Auftritt übernahm der Hengst zu Beginn der Schlussrunde das Kommando und war danach unantastbar. Gabi Gelormini musste Anfang des Einlaufs nur leichte Hilfen aufwenden, um sich auf mehrere Längen abzusetzen. Damit unterstrich der Joke Face-Sohn auch die Unabhängigkeit von der Distanz. Aber dieser Weg sollte ihm noch ein besser passen. Das Pferd, dass es zu schlagen gilt.

 

Von Anfang März bis Mitte Mai pausierte FILLE DU CHENE (4). Trainer Julien Le Mer hat  die Stute aber beim letzten Start mit Eisen Moral tanken lassen. Dabei machte sie im Hintergrund einen sehr guten Eindruck. Heute dürfte sie, wenn sie wieder annähernd in Bestform antreten kann, mit dem Ausgang der Wette zu tun haben. Erst im Januar konnte die 7jährige in Vincennes über die Mitteldistanz in 12,2 gewinnen. Dabei lag sie als Favoritin im Schlussbogen noch als drittes Pferd an der Innenkante tief im Feld. Mit einer Lücke nahm sie aber sofort Geschwindigkeit auf und kam knapp hin. Zudem liegt er Rekord bei starken 11,0. Auch wenn Stammfahrer Paul Ploquin in Graignes verweilt, ist die Stute eine Anwärterin für das Podium.

 

Die guten Ergebnisse von BOLERO GAR (5) unter dem Sattel konnten in diesem Jahr nicht mehr fortgeführt werden, weshalb der Hengst sich nun mehrfach im Sulky zeigte. Zum Ende des Winters hat er sich in einem Gruppe III in 12,5 über den langen Weg den siebten Platz gesichert. Dabei konnte er bis Mitte des Einlaufs aus dem Feld noch auf ein besseres Geld hoffen. Zuletzt sprang er sich kurz nach dem Eindrehen aus der Partie. Hinter den Pferden spulte sich der Italiener einfach zu sehr auf und war streng genommen entschuldigt. Hier gehört er zu den besseren Außenseitern.

 

FIESTA DU BELVER (6) war am 28. April die letzte Siegerin für den Anfang Mai verstorbenen Trainer Robert Chauvin. Offiziel hat die Stute noch keinen neuen Ausbilder. Beim Sieg in Laval hatte die 7jährige es alles sehr passend. Schnell an zweiter Stelle hinter dem Führenden gelegen, konnte Anthony Barrier lange warten. Mit dem Angriff hatte sich das Duo dann schnell einen Vorteil herausgearbeitet und konnte davon bis ins Ziel leicht zehren. In Enghien war die Roi Du Coq-Tochter durchweg gut unterwegs und auch in Sachen Geschwindikeit kann sie hier locker mithalten. Anfang Februar trabte sie als Dritte in Vincennes ihren Rekord von 11,4.

 

Auch ohne Eisen und mit Eric Raffin im Sulky dürfte GALLA DE MANCHE (7) nur Außenseiterchancen besitzen. Die Stute hat sich seit Februar mehrfach unter dem Sattel, aber nicht mehr so schlagkräftig gezeigt. Daher stammt die beste Referenz mit dem heute gebuchten Catchdriver vom 28. Dezember. Dabei kam die auch von weit außen hinter dem Auto an die Tete und konnte sich im Anschluss ziehen lassen. Zu Beginn des Einlaufs war sie dann schnell im Vorteil, verlor in einem spektakulärem Finish aber nach Zielfoto. Das kann also immer noch für die Kombinationen reichen.

 

Am 23. April konnte HEART OF GOLD (8) in einem kleineren Feld auf Bahn und Distanz als großer Außenseiter gewinnen. Nach einem flotten Start hielt sich der Bird Parker-Sohn hinter dem Führenden auf und fand im Einlauf sehr günstig auf freie Bahn. 100 Meter vor dem Ziel machte Matthieu Abrivard ernst und schob den 5jährigen kräftig an und damit auf zwei Längen von den Gegnern weg. Häufig auf den kürzeren Distanzen am Ablauf trabt er regelmäßig flotte Zeiten. Aber das Rennen zuletzt schien nach perfektem Verlauf schon das Limit zu sein. Dennoch kann er natürlich ab Rang Vier in der Königswette auftauchen.

 

Nach einer Reihe schwächerer Leistungen, hat sich GOLD MENCOURT (9) zuletzt in Laval wieder siegreich zurückgemeldet. Der Hengst hat es dabei aber mehr als passend angetroffen. Ständig konnte er sich an zweiter Position im Windschatten aufhalten und kam an der letzten Ecke auch noch ohne Not auf freie Bahn. Danach löste er sich sofort auf einige Längen, wofür aber auch nur 14,5 nötig waren. Das ganze fand zudem nur in einem Course D statt. Heute muss der 6jährige einige Kategorien höher antreten und hat auch noch die zweite Reihe gegen sich.

 

Zwischen dem letzten Start im Sommer und dem ersten Mitte Dezember in Frankreich, wechselte CYRANO DE B (10) in den Stall von Jarmo Niskanen. Trotz der Pause wurde der Wallach perfekt vorgestellt und konnte mit einem Ehrenplatz einen guten Einstand liefern. Anfang Januar gab es schon den ersten Sieg, wobei der Wallach, obwohl er an der letzten Ecke erst spät auf freie Bahn gekommen ist, sofort auf fünf Längen davongezogen ist. Nach einer Auszeit gab es zuletzt aber erst den Ausfall im Trabreiten und Mitte diesen Monats nun auch noch in Reims. Aktuell fiel er schon kurz nach dem Eindrehen aus. Franck Nivard soll es heute besser machen, was natürlich in die Wette führen kann.

 

Mit relativ wenig Rennerfahrung war SAHARA JAEBURN (11) auf dem Sprung in die Jahrgangsspitze in Skandinavien. Letztlich konnte sich der Ready Cash-Sohn aber nicht durchsetzen. Irgendwann in der Winterpause wechselte er in den Stall von Philippe Allaire und hat seitdem drei Starts in Frankreich absolviert. Wenn auch nur Fünfter, war der Start in Enghien über diesen Weg, das läuferisch beste Ergebnis. Von weit außen hinter dem Auto fand der Hengst keine Lage und übernahm notgedrungen die Spitze. Im Einlauf spürte er dann das Pensum und wurde als Fünfter unter anderem von Heart Of Gold überlaufen. Seitdem hat er aber mit einem Sieg in Cholet und zuletzt dem zweiten Platz an Rennroutine dazugewonnen. Man sollte nicht ohne den 5jährigen planen.

 

GINAI DES EPINES (12) ist auf die Trabreiten spezialisiert. Nach einer Pause war der Wallach zuletzt aber noch nicht bereit und bekommt heute mit seinen Eisen ein Rennen für die Moral. Für die Wetten sollte er keine Gefahr ausstrahlen.

 

Lediglich in der tiefen Provinz von Chartres gelang HAMILTON RENKA (13) in den letzten anderthalb Jahren noch ein Sieg. Danch war der Wallach noch häufiger auch in Vincennes auf den vorderen Plätzen zu finden, aber das fand überwiegend im Trabreiten statt. Seit Beginn diesen Jahres zeigt die Form, bis auf Rang Vier im Monte Ende Februar, deutlich nach unten. Zuletzt lag er beim leichten Sieg von Haribo Du Loisir stets im Hintertreffen und hatte von dort auch nicht einen Moment.

 

Gerade am Neujahrstag konnnte BALSAMINE FONT (14) mit einem aufwendigen, aber letztlich sehr leichtem Sieg, in Vincennes beeindrucken. Danach gab es aber drei rote Karten für die Stute mit großen Laufvermögen. In der Zeit pendelte sie immer zwischen den Ställen von Björn Goop und Filippo Rocca. Der aktuelle Trainer ist der Italiener, der die 5jährige Ende März in der Heimat startete. In Turin gab es aber auch wieder einen Patzer, den sie aber ausbügeln konnte. Dennoch blieb nur mit Abstand der letzte Platz. Insofern ist die 5jährige jetzt in der Bringpflicht.

 

In jungen Jahren hat CITY GUIDE (15) in Frankreich mehr erfolgreiche Ausflüge zelebriert. Aber auch im Vorjahr hat der Hengst in einer gut ausgesuchten Aufgabe in Marseille gewonnen. Der letzte Start in Frankreich war eine unplatzierte Leistung in Dieppe, was auch der letzte Start in 2021 war. Irgendwann danach wechselte er in die Regie von Michel Rothengatter, der den Love You-Sohn Ende März wieder herausbrachte. In den gut besetzten PMU-Rennen in Wolvega reichte es schon wieder zu drei vorderen Platzierungen. Zuletzt trat er als Favorit an, lag aber nach einem schwachen Start schnell in hinterer Linie. Unterwegs konnte der 7jährige aufrücken, war dann in der schnellen Schlussphase aber nur noch für einen zweiten Platz zu haben. Hier ist er Außenseiter mit Potential.

 

Trainer Stephane Provoost bereitet HERMINE GIRL (16) immer wieder für ausgesuchte Aufgaben vor. Das ist zwar keine Garantie für eine gute Leistung, aber dieses Rennen gehört wieder zu den Zielen. Das letzte gute Resultat war der Ehrenplatz Mitte März in Caen. Dabei zehrte die Stute drei Kategorien tiefer aber auch von dem guten Start und dem Transport im Rücken des siegreichen Mitfavoriten. Hier trifft die 5jährige es schwerer an und hat mit Startnummer 16 auch noch eine schlechte Ausgangslage.

 

Tipp:

KENNEDY (3)

FILLE DU CHENE (4)

HARIBO DU LOISIR (1)

WILD WEST DIAMANT (2)

SAHARA JAEBURN (11)

 

Für die Kombinationen: HEART OF GOLD (8) - CYRANO DE B (10) - BOLERO GAR (5)

 

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