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Quinte+ Paris-Vincennes, 07.05.2022: Fliegt Fine Colline wieder zum Sieg?
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Freitag 06 Mai 23:21 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Vincennes, 07.05.2022 - 15.15h

 

Auch wenn die heutige Quinte keine volle Besetzung gefunden hat, ist die Besetzung stark und ausgeglichen. Bei den vier Siegen in diesem Jahr hat Fine Colline (5) vor allem ihren großen Speed unter Beweis gestellt. Diese Taktik ist aber auch immer ein wenig abhängig vom Rennverlauf. Wenn Matthieu Abrivard nicht rechtzeitig hinkommt, könnte der Sieger auch aus Italien kommen. Zaccaria Bar (6) hat sich in jüngerer Vergangenheit auch mit einem Vivid Wise As gemessen und dabei als Zweiter gut abgeschnitten. Ebenfalls ist Domingo D´Ela (2) wieder in Form gekommen und gehört hier auf den Schein.

 

Prix Du Rouergue / 15.15h / 75.000 Euro - 2.100m Autostart

 

Im Janaur 2021 konnte CRESCENDIS (1) auf Bahn und Distanz als Dritte in 10,7 glänzen. Aber der Stute merkt man ihre zehn Jahre natürlich auch schon an und so waren die Leistungen in den letzten Monaten auch nicht mehr gut genug, als das man hier an sie glauben würde. Nachdem es zum Ende des Winters in drei Versuchen noch für zwei kleine Gelder reichte, verlor sie in einem kleinen Feld im Schlussbogen auf einen Ruck einige Plätze und wurde Neunte und Letzte.

 

Eine grandiose Vorsaison von DOMINGO D´ELA (2) wurde zum Ende des Jahres 2021 mit drei schwächeren Vorstellungen beendet. Jean Philippe Borodajko hat seinem Star nach dem fünften Platz zum Auftakt diesen Jahres eine kleine Pause gegönnt, aus der der Wallach in annähernd alter Stärke zurückgekehrt ist. Seit März hat der 9jährige wieder drei Podestplätze geholt. Besonders beim letzten Start hat der Opium-Sohn wieder imponieren können. In Richtung Schlussbogen verbesserte er seine Position und schloss zum führenden Favoriten auf. Ab dem Moment entbrannte ein langer Zweikampf, den er dann zwar verloren hat, aber als Zweiter blieb er deutlich vor dem Rest. Der Wechsel auf einen kurzen Weg stellt bei seinen Ergebnissen auf den 2.100 Metern kein Hindernis dar.

 

Auch wenn die aktuellen Resultate enttäuschend waren, hat DREAMER DE CHENU (3) vor allem im Januar mit drei starken Leistungen sehr überzeugend agiert. Auf Bahn und Distanz trabte er am 16. Januar als Zweiter 11,2. Von der Spitze sorgte er selbst für die gute Pace. Aus der Deckung kann sicher noch mehr möglich sein. Bei seinem letzten Start hat er auf einer Etappe des Grand National Du Trot schon Mitte der Überseite erste Notsignale gesendet, was ein wenig irritiert hat. Das er aber heute schon wieder am Ablauf ist, spricht für eine gute Trainingsform.

 

Das sich Jean Michel Bazire nach langer Zeit selber wieder in den Sulky von VALZER DI POGGIO (4) setzt, spricht für den Fuchs. Vor allem weil der Trainer noch andere Optionen hatte. Aber der 8jährige ist derzeit meilenweit von der Verfassung entfernt, mit der er in 2020 eine lange Siegesserie gestartet hat. Womöglich ist ihm der Versuch ihn für den Amerique zu qualifizieren, nicht gut bekommen. Zumindest strahlte er bei den letzten beiden sechsten Rängen wieder mehr Sicherheit aus. Am 26. März hat er dabei nie den Rücken verlassen, war aber schon deutlich unter Druck. Drei Wochen später konnte er die Lücke zu den vorderen schon ein wenig besser schließen und war bis zur Linie auf Zug. Die Reserven waren aber auch annähernd aufgebraucht. Der vielfache Champion muss hier schon ein wenig zaubern.

 

FINE COLLINE (5) kann sicherlich jeden Weg, aber auf der Mitteldistanz fühlt sich die Stute wahrscheinlich am wohlsten. Vor allem wenn die Partie schnell genug wird und sie ihren höllischen Speed auspacken kann. Das klappte vor allem Ende Januar hervorragend, als sie aus dem Nichts ein schon verloren geglaubtes Rennen nach Foto für sich entschieden hat. Trainer Matthieu Abrivard gibt die Village Mystic-Tochter derzeit gar nicht mehr aus der Hand und fuhr am 27. Februar auch das Prepare für den 16. April. An diesem Tag traf das Gespann auf einige der heutigen Gegner und hatte auch die zweite Reihe gegen sich. Im Mittelfeld nahm sie Abriavrd aus der Deckung, um kurz darauf im Schlussbogen noch einmal in die Deckung zu gehen. Dabei verloren die beiden einige Längen auf Tjacko Zaz, der mit viel Druck gerade die Führung übernommen hat. Von fünf Längen Rückstand an der Einlaufecke, waren es bis zum Ziel gute drei Längen Vorsprung. Natürlich muss sie mit der Form Siegchancen haben.

 

Auch beim zweiten Start auf französischem Boden ist ZACCARIA BAR (6) das X des Rennens. Im Januar 2021 fiel der Ready Cash-Sohn an der letzten Ecke in Vincennes in sehr guter Haltung fehlerhaft aus. In einer engen Situation war er aber entschuldigt. Damals noch mit dem Trainer unterwegs. Heute bekommt er Eric Raffin an seine Seite. In jüngeren Jahren war er schon Gruppe I-Sieger, aber die beste Referenz der letzten Monate stammt aus dem Oktober. Im Gran Premio Delle Nazioni war er als Zweiter hinter Vivid Wise As nur eine Länge entfernt. Der Blick zum Toto wird nicht unbedingt helfen, weil italienische Stars immer groß unterstützt werden. Aber wenn der 7jährige triumphiert, darf man sich nicht wundern.

 

Die kurzen Distanzen sind genau der richtige Weg für COPSI (7). Und obwohl sich der Wallach schon im vorigen Sommer in einem hochklassigen Meilenrennen als Siebter sehr gut gehalten hat, war er zuletzt am Toto stark vernachlässigt worden. Aus der zweiten Reihe nutzte der Fuchs den langen Einlauf in Argentan, um spät noch auf den dritten Platz zu fliegen. Dabei hätte er sich in 10,3 den Zweiten sogar fast noch geschnappt. Er wird wohl wieder nicht unbedingt um den Sieg kämpfen, gehört aber auf den Schein.

 

Mit unheimlich viel Kampfgeist hat sich VICTOR FERM (8) zum Start in das Wintermeeting zwei tolle Treffer geholt. Danach war der ehemalige Amerique-Starter aber fünfmal in Folge völlig indisponiert. Seit März hat er aber wieder drei stabile Formen serviert und konnte zuletzt als Dritter mit dem Trainer Jean Michel Bazire überzeugen. Aus der zweiten Position wurde er zwar noch von einem weiteren Gegner überlaufen, konnte das Podium aber sicher verteidigen. Heute sitzt Christophe Martens, der ihn gut kennt, im Sulky.

 

Knapp unter der Gewinnsummengrenze findet FREYJA DU PONT (9) ein passendes Engagement, was die Klasse betrifft. Allerdings hat die Stute auf den 2.100 Metern selten überzeugt. Bei sieben Versuchen reichte es nur jeweils einmal zu den Plätzen Drei und Vier. Immerhin befindet sich die 7jährige aktuell wieder im Aufwärtstrend. Am 22. April konnte sie in der schnellen Endphase nicht mehr von hinten wegkommen, wurde dann aber auch schnell von Nicolas Bazire in Ruhe gelassen. Das geschah sicher auch im Hinblick auf die vierte Etappe des Grand National Du Trot in Chateaubriant. Dort fand sie nicht gut auf die Beine, aber auf der letzten Überseite eine passende Zugmaschine. In guten 12,8 nahm sie deutlich vor dem Rest das dritte Geld mit. Wenn das Budget ausreicht, kann man sie in den Kombinationen unterbringen.

 

Bis in den Mai 2021 war WHOLE LOTTA LOVE (10) ein Muster an Zuverlässigkeit. Dann bekam er eine Pause und kam mit sechs Schlappen nicht mehr in Schwung. Philippe Daugeard verordnete dem Wallach eine erneute Auszeit, aus der er Mitte April als Achter zurrückkehrte. Dabei machte er noch keinen fertigen Eindruck, allerdings hat er eine gute Ausgangslage und sollte gefördert antreten.

 

In den letzten anderthalb Jahren reichte es für BRYSSEL (11) in relativ wenigen Rennen nur einmal zu einem dritten Platz und ab und zu ins Kleingeld. Mit zehn Jahren scheint seine Karriere auch schon längst vorüber zu sein. Zuletzt war er zumindest mit vollen Händen und ohne freie Fahrt Siebter in Enghien. Allerdings war an diesem Tag auch lediglich eine 13,0 nötig. Das kann wohl nicht reichen.

 

Am 30. April war TJACKO ZAZ (12) in der Startphase aus der zweiten Reihe überhaupt nicht zu regulieren und landete sofort am Turm. In der hohen Klasse hätte der Wallach sicher eh nur um ein kleines Geld gerungen, nachdem er schon zuvor ein sehr hartes Rennen hatte. Das war das Referenzrennen am 16. April, bei dem Jean Michel Bazire aus zweiter Position den Führenden in Richtung Schlussbogen immens unter Druck setzte. Er wurde aber gekontert und am Ende noch deutlich von Fine Colline und knapp von Denicheur Du Vif und Elite De Jiel kassiert. Heute ist er nur mit Romain Congard unterwegs und hat somit nicht die stärkste Hand an der Seite. Das er ohne Eisen an den Ablauf kommt, deutet dennoch auf Ambitionen.

 

Mit dem Wechsel von DENICHEUR DU VIF (13) in den Stall von Laurent Claude Abrivard hat der Wallach sofort einen Sprung nach vorne gemacht und im Referenzrennen den zweiten Platz geholt. Dabei profitierte der 9jährige von der scharfen Pace, während er sich selbst länger herausgehalten hat. Im Finish griff er spät ein und konnte auf der Linie Tjacko Zaz stellen und Elite De Jiel ebenfalls halten. Mit dem starken Auftakt für das Quartier sollte heute eventuell noch mehr drin sein.

 

Die nicht ganz einfache ELITE DE JIEL (14) kommt heute erstmals mit Francois Lagadeuc an den Ablauf. Nach den beiden Ausfällen zuvor hat sich die Niky-Tochter im Referenzrennen wieder in guter Form präsentiert und mit viel Speed noch ein Fotofinish zwischen sich, Denicheur Du Vif und Tjacko Zaz erzwungen. Und dabei lief die Stute mit 11,5 noch nahe an ihren Rekord heran. Die Ausgangslage erfordert wieder einen guten letzten Kilometer.

 

Tipp:

FINE COLLINE (5)

ZACCARIA BAR (6)

DOMINGO D´ELA (2)

DENICHEUR DU VIF (13)

VICTOR FERM (8)

 

Für die Kombinationen: COPSI (7) - VALZER DI POGGIO (4)

 

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