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Quinte+: Kann "Gaspar" den italienischen Angriff stoppen?
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Freitag 16 April 05:44 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Vincennes, 16.04.2021 - 17.30h 

 

Wie so oft gibt es in europäischen Rennen großen Andrang. Ein möglicher weiterer Starter musste schon gestrichen werden, weil das Limit erreicht wurde. Allein Trainer Vitale Ciotola hat drei Pferde im Rennen, von denen Allegra WF (16) nach dem Sieg Ende Februar auf Bahn und Distanz ganz sicher nicht mehr als riesige Außenseiterin gehandelt wird. Aber für den Sieg wird Gaspar De Brion (9) als Erster gehandelt. Er hat das Referenzrennen am 06. März dominiert und wird sicherlich wie immer in Topform von Matthieu Abrivard präsentiert.

 

Prix Ariel / 17.30h / 50.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/160421030204

 

Bei ATENA OP (1) wird es schon interessant zu sehen sein, wie sich die Stute erstmals auf dem langen Weg verhält. In der italienischen Heimat hat die 5jährige meist nur die Meile gesehen und galt im Tagesgeschäft als schnell und zuverlässig. Der Einstand in Frankreich am 16. März verlief über die Mitteldistanz sehr unglücklich. Sie blieb auf dem zweiten Kilometer in der dritten Spur hängen und war im Einlauf dann natürlich erfasst. Als Siebte enttäuschte sie aber nicht komplett. Insgesamt gilt sie aber nur als chancenreiche Außenseiterin.

 

Das Eindrehen auf dem Rechtskurs in Caen gelang der mitfavorisierten AURA SL (2) überhaupt nicht. Die Stute war sofort in der Luft und somit am Turm. Höchste Zeit also auf einen Linkskurs zurückzukehren. Und das der Trainer Jean Michel Bazire wieder in den Sulky steigt, kann sicher auch weiterhelfen. Beim ersten gemeinsamen Auftritt am 23. Februar hat sie mit einer guten Schlussleistung hinter zwei starken Gegnern den dritten Platz erreicht. Trotz der zweiten Reihe hinter dem Auto kam sie in flotten 10,9 nach Hause. Auf dem langen Weg wird es nicht so schnell werden, aber die Fähigkeiten für diese Distanz hat die Love You-Tochter.

 

Von der Form des dritten Ranges im LeTrot Open ist GAMIN NORMAND (3) scheinbar noch weit entfernt. Bei den folgenden fünf Starts konnte der Hengst nicht einmal mehr in die Top Fünf vordringen. Zudem behält er heute auch seine Schuhe und Trainer Gregory Thorel gibt sich im Vorfeld sehr negativ.

 

Nach einer guten Form hat sich GALILEO BELLO (4) ab Ende November auf ein höheres Parkett getraut. Und mit dem dritten Platz hat der Hengst zuerst auch bei den Besseren des Jahrgangs mithalten können. Im Semi-Klassiker fiel er aber fehlerhaft aus, was sich auch aktuell wiederholte. Bis in den Einlauf in Enghien konnte der 5jährige um die besseren Gelder mithalten, aber dann hat Paul Ploquin schon große Mühe gehabt, den Aladin D´Ecajeul-Sohn auf den Beinen zu halten. Wie "auf Eiern" war der Patzer schon absehbar. Bleibt er heute in der richtigen Gangart, besitzt er genügend Klasse für die Quinte. Aber nach dem letzten Start sind auch die Kombinationen für ihn ein guter Platz.

 

Trotz der vier Eisen äußerte sich Trainer Vitale Ciotola vor dem Start von AGUACATE (5) am 18. März im Interview positiv. Aber den Sieg konnte er sich gegen Aura SL nicht vorstellen. Als die Farbe aus dem Stall Bazire am Start ansprang und der Wallach sofort an die Spitze schoss, änderten sich die Voraussetzungen. Vor allem bekam der 5jährige nun keinen Druck mehr und führte in den Einlauf hinein schon sicher. Auf den letzten Metern flog Eric The Eel dann aber noch heran, aber es reichte knapp für den Italiener. Bei seinen vorherigen Starts in Vincennes hat der Iglesias-Sohn aber noch nicht endgültig überzeugt, weshalb kaum mit einem Doppelschlag gerechnet wird. Aber für die kleinen Plätze in der Quinte ist er interessant.

 

GIMS DU PLESSIS (6) war nur einmal in Vincennes zu Gast. Ende Juni vergangenen Jahres siegte der Wallach in der heutigen Hand und konnte dann bis zu seiner Pause ab November die Form kompensieren. Nach nur einem Rennen in Caen hat Philippe Boutin schon wieder auf alle Eisen verzichtet. In Agen konnte der Ausbilder keinen Trab fahren, dennoch war die Vorstellung sehr ansprechend. Bis 200 Meter vor dem Ziel führte der 5jährige und hätte wohl nur noch von einem Gegner verdrängt werden können, als der Patzer kam. Hier muss man wieder voll auf ihn setzen.

 

Auch wenn ERIC THE EEL (7) in Frankreich noch sieglos ist, hat sich das Übersiedeln aus dem Norden sicher schon gelohnt. Der Vierte aus dem dänischen Derby hat im Winter in Vincennes mithalten können und dabei vor allem als Vierter Ende November gefallen. Auch nach drei Monaten Pause war er Mitte März in Caen sofort wieder in Rennverfassung und setzte Aguacate bis ins Ziel stark unter Druck. Zuletzt konnte er in Enghien an den vorderen Pferden dranbleiben. Adrien Lamy fand im Einlauf keine Passage, hatte aber auch nicht mehr soviel zu verkaufen. Als Fünfter profitierte er von der nachträglichen Herausnahme gleich zweier Konkurrenten. In der Region kann man ihn wieder einplanen.

 

Über den Winter hat GALON DE VIRE (8) ausgesetzt und war nach nur einem Prepare am 06. März schon wieder in starker Form. Der zweite und ernsthafte Start stand Ende des gleichen Monats in Enghien an. Der Fuchs trat sehr gut ein und war sofort an der Spitze zu sehen, die er dann aber weiterreichte. Ins Mittelfeld zurückgeschoben, musste Mathieu Mottier in der Distanz erst nach einer Lücke suchen. Als diese kam, nahm ohne große Aufforderung den Speed an und holte noch den dritten Rang, der durch eine spätere Disqualifikation um einen Platz aufgewertet wurde. Auch wenn die Einordnung nur auf diesen Start beruht, muss man mit dem Wallach planen.

 

Wenn Matthieu Abrivard GASPAR DE BRION (9) an den Start bringt, ist ein gutes Abschneiden fast schon garantiert. Seit Ende November war der Singalo-Sohn durchweg in Vincennes am Ablauf und war bei sieben Starts nie schlechter als Vierter. Dabei gab es sogar vier Volltreffer. Besonders gefallen konnte der Sieg am 06. März. Abrivard musste für die Führung viel Aufwand betreiben und schaute sich im Schlussbogen dennoch bequem nach möglichen Gegnern um. Die gab es nicht mehr. Als klarer Favorit löste er sich spielerisch. Er ist hier der erste Sieganwärter.

 

Als junges Pferd war GILMOUR (10) einer der Hoffnungsträger von Daniel Delaroche. In den letzten beiden Jahren hat der Hengst aber mehr Kopfschmerzen, als Freude bereitet. Vor allem die Disqualifikationen haben seit der Vorsaison merklich zugenommen. In diesem Jahr war der 5jährige aus sechs Versuchen bereits vier Mal am Turm. Zuletzt war es ein Start im Trabreiten. Beim Einbiegen in den ersten Bogen war Schluss. Davor hat er in der Offensive aber gut gefallen und musste am Ende nur Gaspar De Brion vor sich anerkennen. Eine ähnliche Taktik wird glattgehend sicher wieder in die Wette führen.

 

Im kleinen Feld des Prix De Selection hat GALILEE DE PRES (11) von der scharfen Pace insofern profitiert, dass es am Ende zu einem neuen Rekord gereicht hat. Eine Marke von 11,5 liest sich schon ganz ordentlich und wurde mit der fünften Prämien belohnt. Dahinter gab es nicht mehr sonderlich viel zu halten. Heute bleibt sie zwar beschlagen, aber Vorsicht ist dennoch angebracht. In dieser Aufmachung reichte es auch im Februar zum vierten Scheck. An diesem Tag war es aber auch ein kleines Feld und Maxime Bezier konnte die Travel Jet-Tochter sehr umsichtig steuern.

 

In der italienischen Heimat ist ARES CAF (12) auf höchstem Niveau immer wieder in die vorderen Gelder gelaufen. Ende Dezember war das als Dritter zum letzten Mal der Fall, wo auch Allegra WF sicher gehalten wurde. Eine kleine Auszeit wurde dann Anfang Februar in Vincennes beendet. Nachdem er hinter dem Auto patzte konnte er hinter dem Feld als letzter trabender Kontrahent nur noch das kleinste Geld mitnehmen. In der Folge wechselte er den Ausbilder. Für den Start am 30. März war bereits Vitale Ciotola verantwortlich und musste zusehen, wie der Hengst aus dem Band mit einem Fehler das Rennen früh beendete. Mit Alexandre Abrivard sitzt heute der vierte Fahrer in Frankreich beim vierten Start im Sulky. Den 5jährigen aus dem Band zu bekommen, wird die erste Herausforderung.

 

Das GASMAN D´ESSA (13) sehr trabsicher ist, scheint momentan die einzige Stärke des 5jährigen zu sein. Bis Ende 2020 hat der Hengst die Prämien nur verpasst, wenn er auf Gruppe-Parkett unterwegs war. Bei den drei Starts diesen Jahres reichte es nicht für die Gelder. In Caen war er auch durch vier Eisen gebremst worden und sollte wohl etwas für die Moral tun. Das ändert sich heute mit fehlenden Hintereisen. Aber allzu viel Vertrauen sollte man nicht mitbringen.

 

Wenn das Formquartier von Thierry Duvaldestin nach über zwei Monaten Pause GLORANIE DES NOES (14) gleich barfuß aufbietet, muss man mit der Stute planen. Zudem passt die Uniclove-Tochter hier sehr gut in die Aufgabe und hat gegenüber den kleinen Nummern deutlich mehr auf dem Konto. Einer der Höhepunkte der jungen Karriere war der Sieg im Speed Mitte November in Vincennes. Danach gab es eine unregelmäßige Startfolge, die zum enttäuschenden fünften Platz in Toulouse führte. Nach gutem Verlauf kam in der total verbummelten Partie im Einlauf nichts mehr. Mit frischen Kräften wird mehr erwartet.

 

Am 21. Januar legte GOOD FRIDAY (15) auf Bahn und Distanz eine starke Leistung hin. Gabi Gelormini konnte den Hengst sofort als Zweiter in der zweiten Spur im Rücken des Favoriten parken und hielt diese Position bis in den Einlauf. Als sich innen die Lücke auftat schlug das Gespann zu und erkämpfte sich in 13,5 einen kleinen, aber entscheidenden Vorteil. Am 06. März war der Village Mystic-Sohn im Referenzrennen nach dem Start nicht so gut platziert. Mit einem guten Schlussakkord auf das Podium hinter Gaspar De Brion und Gilmour war der Hengst in neuer Rekordzeit aber wieder zur Stelle. Er gehört fest in die Königswette mit Chancen auf den Sieg.

 

Von den drei Startern aus dem Stall von Vitale Ciotola, muss ALLEGRA WF (16) schon nach Fahrerverteilung die erste Wahl sein. Eric Raffin wird die überraschende Siegerin vom 28. Februar steuern. An diesem Tag trat sie fliegend ein, was Björn Goop zur Lage hinter der Spitze nutzte. Als die 5jährige an der letzten Ecke freikam, hatte sie mehr als erwartet anzubieten und war schnell im Vorteil. Für einen Kurs von 95 zu 1 wohl die krümmste Siegerin des Winters. Die letzten Starts in Italien deuteten auch nicht auf solch einen Erfolg hin. Danach dürfte schnell diese Aufgabe im Fokus gewesen sein, so dass der Auftritt am 30. März mit Eisen nur zum Überbrücken der Zeit genutzt wurde.

 

Tipp:

GASPAR DE BRION (9)

ALLEGRA WF (16)

GOOD FRIDAY (15)

AURA SL (2)

GILMOUR (10)

 

Für die Kombinationen: GALON DE VIRE (8) - GIMS DU PLESSIS (6) - GLORANIE DES NOES (14) 

 

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