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Quinte+: Die Weiß-Blauen wollen "Big-Point"
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Montag 04 Januar 10:57 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4308
Beiträge: 6192

Quinte+ Vincennes, 05.01.2021 - 13.50h

 

Der Stall Bigeon produziert in diesem Winter zwar viele Disqualifikationen, hat mit einer Reihe von Siegern insgesamt aber auch ein erfolgreiches Meeting. Auffällig dabei sind aber die fehlenden Erfolge in höheren Klassen. Über 100.000 Euro Gewinnsumme sind die Sieger kaum bis gar nicht vorhanden. Classic Haufor (7) hat schon länger mit den Nerven zu kämpfen, aber Dexter Chatho (14) könnte dieser negativen Serie jetzt ein Ende bereiten und in einem Course B schon fast für einen "Big-Point" sorgen. Zuletzt ist er nur am klaren Favoriten gescheitert, hat aber selbst einen Ce Retour D´Oscar (5) sicher im Griff gehabt. Damit ist er heute in der Gunst der Wetter weit vorne.

 

Prix De Poitiers / 13.50h / 67.000 Euro - 2.700m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/050121030301

 

In 2019 war DERBY DU DOLLAR (1) einer der Stars auf den Etappen der Trophee Vert. Das konnte er im Vorjahr nicht annähernd wiederholen. Da er auf der Sandpiste nicht ganz so stark ist, hat sich Trainer Sylvain Roger neue Ziele einfallen lassen. Nach langer Zeit trat er wieder unter dem Sattel an und siegte zwar knapp, aber gegen eine gute Sorte. Dort dürfte er auch die nächsten Ziele haben. Heute ist er in voller Montur unterwegs.

 

BARON DAIDOU (2) hat den größten Teil seiner Laufbahn auf dem Podium verbracht. Aber auch für den mittlerweile 10jährigen gibt es immer noch Highlights. Am 26. November schockte er in Vincennes die meisten Wetter als Sieger für einen Kurs von 77/1. An dem tag lief aber auch alles für ihn. Cyril Chenu nutzte die Startschnelligkeit aus, um sich in Zweiter Position ziehen zu lassen. Unterwegs wurde er an der Innenkante noch einen Platz nach hinten geschoben, kam an der letzten Ecke aber sehr passend frei. Unter leichten Hilfen erarbeitete er sich einen Vorteil, der in 13,4 ausreichte. Eine Kategorie höher benötigt er wieder ein wenig Rennglück. Aber er könnte es schwerer antreffen.

 

Nach drei Monaten Pause hat CRECENDIS (3) zwei Rennen gebraucht, um wieder ernsthaft am Rennbetrieb teilzunehmen. Am 26. Dezember wurde sie von den Eisen befreit und war in einer viel besser besetzten Partie als Sechste in 13,4 sehr gut im Bilde. Jean Francois Senet hat die Stute im Vorderfeld an der Innenkante geschont und konnte den ersten Fünf gut folgen. Dabei hielt die 9jährige Ce Retour D´Oscar sicher. Eine weitere Steigerung wird erwartet. Das sollte eine Klasse tiefer direkt in die Wette führen.

 

Die letzten beiden Starts von CHARME DE STAR (4) darf man nicht als Maßstab für die heutigen Chancenberechnung hernehmen. Am 26. Dezember wurde er mit Eisen für dieses Rennen vorbereitet. Gleichzeitig brauchte er wieder ein wenig Moralaufbau nachdem er zuvor untergegangen ist. Auf dem unbeliebten kürzeren Weg war er auch zuerst an der Spitze zu sehen. Auch wenn er diese schnell an den Favoriten weitergab, ging er in der sehr flotten Partie unter. Schon eher messen sollte man den Wallach an der Form von Ende Oktober. Der lange Weg und ohne Eisen waren eine gute Kombination, um sich den Ehrenplatz in Vincennes zu holen.

 

Der sehr trabsichere CE RETOUR D´OSCAR (5) hat in 2020 nicht so glänzen können, wie es in der Saison zuvor der Fall war. Mit den vielen Siegen hat er auch eine Menge Gewinnsumme zu verteidigen gehabt. Am 19. Dezember schaffte er es dennoch auf das Podium in Vincennes. Mit einem couragierten Vortrag von Jean Philippe Monclin hat der Wallach auf der Sprintdistanz von Vincennes auf der Gegenseite die Spitze übernommen und konnte sich von dort aus gegen einen Großteil des Feldes verteidigen. Lediglich der überlegene Sieger und der stark aufkommende Dexter Chatho waren nicht zu halten. Eine Woche später hat er sich einem Course A zu guten Gegnern stellen müssen. Schon ausgangs der Gegenseite hat er erste Notsignale gesendet. Bis ins Ziel fehlten ihm als Neunter trotzdem nur wenige Längen zum Dritten. Hier ist er schon sehr viel besser aufgehoben.

 

Früher hat BIG BOSS (6) mit seinem höllischen Speed auf allen Rennbahnen im Einlauf die Konkurrenz überraschen können. Mit ansteigendem Alter ist der Schussspurt aber ein wenig ins Stocken geraten. Gewonnen hat der 10jährige schon fast zwei Jahre nicht mehr. Auf dem Plateau De Gravelle reichte es Anfang November zumindest noch in einem Nachwuchsfahren auf das Podium. Bei den beiden Starts im Süden, die als Fünfter und Sechster beendet worden, stand ihm die schnelle Schussphase im Weg. Für den heutigen Tag ist mit Matthieu Abrivard ein alter Bekannter im Sulky, der den Qualmio De Vandel-Sohn früher häufig die Flügel verliehen hat. Mehr als die Kombinationen kommen aber nicht in Betracht.

 

Was CLASSIC HAUFOR (7) in den letzten Monaten aufführt, grenzt schon an Arbeitsverweigerung. Das kann man dem Hengst aber nicht krumm nehmen. Zu oft wurde der 9jährige von Charles Bigeon zu unmöglichen Rennverläufen gezwungen. Der Ausfall am 19. Dezember erinnerte stark an die Disqualifikattion vom 02. Oktober. Am Ende des Feldes verfiel er sofort in den Galopp, als er den Windschatten verließ. Offensichtlich war er zu diesem Zeitpunkt beide Male nicht unter Druck. Also reine Kopfsache. Bis er nicht das Gegenteil beweisen kann oder einmal eine ausgiebige Auszeit bekommt, findet er keinen Platz mehr auf dem Wettschein. Das ist mit der kleinen Gefahr verbunden, dass er sich heute selbst therapiert.

 

Mit zehn Jahren stellt sich BACHERRA DU MOULIN (8) erstmals im Sulky in Vincennes vor. Aus gutem Grund. Die Stute ist in dieser Disziplin schon lange nicht mehr so kraftvoll unterwegs, wie unter dem Sattel. Auch ohne Eisen wird hier kaum was zu holen sein.

 

BRAINSTORM (9) trat das letzte Mal im November 2018 im Sulky an. Der Hengst hat in dieser Disziplin auch kaum Geld in seiner Karriere verdient. Das wird sich heute auch nicht ändern.

 

Der sehr zuverlässige DEFI PIERJI (10) hat sich in den letzten Wochen wieder aus einem kleinen Tief befreit. Auch der fünfte Rang auf Etappe Dreizehn des Grand National Du Trot war als Fünfter keine komplette Enttäuschung. Der Wallach hat die Beschleunigung des Führenden einfach nicht mitgehen können, weil er sonst im Speed selber gerne seine Kontrahenten einsammelt. Beleg der Form war auch der vierte Platz auf der nicht sonderlich beliebten Mitteldistanz. In neuer Rekordzeit konnte auch der Trainer den Roc Meslois-Sohn zum Finish bitten. Aus dem letzten Bogen heraus schien sich der 8jährige schon aufzugeben. Aber er erholte sich und lief sogar noch an zwei Gegnern vorbei. Zurück auf dem langen Weg und mit seinem Stammfahrer Leo Abrivard muss er als Bank gelten.

 

Hinter dem Auto hat Franck Nivard mit DIGNE ET DROIT (11) beim letzten Versuch die Neun gelost. Damit hat der Catchdriver sich entschlossen alles auf eine Karte zu setzen und den Hengst von ganz außen mit viel Aufwand an die Spitze geschickt. Selbstverständlich hat er die Führung dann abgegeben und war im Rücken von Defi Pierji gut aufgehoben. Beide kamen aus dem Schlussbogen frei und konnten einen privaten Kampf um Rang Vier ausfechten, den der 8jährige knapp verloren hat. Keine herausragende Leistung, aber zumindest wurde der Start zuvor wieder vergessen gemacht. Eric Raffin hat an diesem Tag auf der Gegenseite seinen Windschatten in dritter Spur verloren und musste viel investieren, um überhaupt in die zweite Spur zu kommen. Das war zu viel. Der The Best Madrik-Sohn muss schon verdeckt laufen, ist dann aber zu vielem fähig.

 

Mit seiner Startschnelligkeit ist DOLLAR SOYER (12) jederzeit in der Lage sich eine gute Position zu sichern. Das war auch beim letzten Auftritt der Fall. Aber in zweiter Spur wurde der Wallach im Laufe der Partie weit nach hinten geschoben und konnte in der finalen schnellen Phase nicht mehr zurück in die Gelder springen. Das Ergebnis war aber nicht so schlecht, wie es Platz Acht aussagt. Zuvor hat er sich zu gute Gegner eingeladen, aber mit dem Rekordlauf am 02. November unterstrichen, dass er weiterhin in guter Verfassung ist. Er gehört in einer passenden Aufgabe sicher in die Königswette.

 

Auf Korsika hat CALOU RENARDIERE (13) nach dem Trainerwechsel nichts erreichen können und war dann auch bei der Rückkehr nach Vincennes im Grand National Du Trot Finale völlig überfordert. Auch wenn es hier in der Kategorie nach unten geht, bringt er nicht mehr die ausreichende Form mit.

 

Im Gegensatz zu seinem Stallgefährten ist DEXTER CHATHO (14) in toller Form. Der Wallach hat nach drei Versuchen im laufenden Meeting einen dritten Rang und aktuell zwei Ehrenplätze geholt. Nahe an seinem Rekord war er zuletzt früh in der Offensive und konnte sich noch kurz im Rücken von Ce Retour D´Oscar ausruhen. Den erneuten Gegner passierte er im Schlussbogen ohne zu grüßen, scheiterte aber an dem großen Favoriten. Mit der Gesamtform ist der 8jährige wohl kaum vom Wettschein zu denken.

 

In Mons holt sich CYRIEL D´ATOM (15) immer wieder Selbstvertruen für die deutlich anspruchsvolleren Aufgaben in Vincennes. So war es auch am 25. Dezember, als sich Jos Verbeeck im Sulky an dritter Stelle lange versteckte. Auch als der Favorit in der letzten Kurve dir Flucht ergriff, blieb der Hexer ruhig und wartete noch einige Meter. Dann machte er sich auf die Verfolgung und schnappte sich den vermeintlich sicheren Sieger noch um zwei Längen. Hier bleibt er beschlagen, was die Ambitionen offensichtlich an einen anderen Tag verschiebt. Er steht aber dennoch unter Beobachtung.

 

Den Optimismus von Trainer Stephane Provoost müsste man haben. Er sieht hier mit dem grünen Smiley mehrere Parameter, die auf den Sieg deuten für CREPE DE SATIN (16). Die Stute wechselte erst Ende 8jährig in den Stall des Ecurie Danover. Nun ist der neue Ausbilder nicht gerade dafür bekannt den älteren Pferden noch einen Schub zu verleihen. Völlig ausschließen kann man aber für heute nichts, denn die ersten drei Versuche für den neuen Besitzer wurden unter dem Sattel absolviert. Der siebte Rang auf Gruppe II-Niveau liest sich dabei ganz ordentlich. Aber letztlich hielt die Le Retour-Tochter keinen trabenden Gegner. Weil die Konkurrenz nicht übermächtig ist, darf man einen vierten oder fünften Platz für möglich halten.

 

Tipp:

DEXTER CHATHO (14)

DEFI PIERJI (10)

DOLLAR SOYER (12)

CE RETOUR D´OSCAR (5)

CRECENDIS (3)

 

Für die Kombinationen: CHARME DE STAR (4) - DIGNE ET DROIT (11) - BARON DAIDOU (2)

Montag 04 Januar 11:22 Uhr
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Lanti

Themen: 9
Beiträge: 1957

Für mich ist Crecendis auf dem Podium!😎

Montag 04 Januar 17:21 Uhr
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Luba Sonn

Themen: 65
Beiträge: 788
Lanti schreibt:

Für mich ist Crecendis auf dem Podium!😎

Da hatte ich auch länger überlegt, weil mich der Start zuvor schon überzeugt hat, und jetzt kommt noch mehr Routine dazu.

Sehr ehrliche Stute auf jeden Fall. Denke mir die ist fast eine Bank in der Quinte, aber ganz vorne wohl eher nicht. Gegen die Magerkost heute, aber sicher das ganze Rennen besser anzusehen.

Dienstag 05 Januar 14:15 Uhr
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Luba Sonn

Themen: 65
Beiträge: 788

Auch wenn die Bigeons gerade in den kleineren Klassen kaum zu wetten sind, finde ich den Junior genau wegen so einem Sieg viel abgeklärter.

Den kurzen Startrumpler ausgebügelt und vor allem aus dem letzten Bogen heraus noch einmal über 100 Meter eingeparkt. Das hat den Sieg gebracht, der aber natürlich viel zu dünn bezahlt war. Christian macht solche Aktionen einfach nicht. Der will es sofort entscheiden und verliert dabei meist die Nerven und den Kontakt zum Pferd.

Dienstag 05 Januar 16:57 Uhr
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Magic Mountain

Themen: 7
Beiträge: 193

Glückwunsch an M. Lenders. Voyage d´Amour  mit 2. Sieg in Folge in Vincennes.  Starkes Finish nach gutem Vortrag. Freut mich total, wenn die tolle Vorbereitung von M. Lenders belohnt wird.

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