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Lukrative Sieger an denkwürdigem Renntag
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Montag 25 März 10:20 Uhr
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Hans Christian Panny

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Nachschau Straubing, Sonntag 24.03.2024

 

(trab-sr) So wie Regen und Sonnenschein sich bei wechselhaftem Vor-April-Wetter die Klinke in die Hand gaben, so regierten auch bei den Aktiven im Wechsel blanke Freude und maßlose Enttäuschung am Sonntagnachmittag auf der Straubinger Trabrennbahn. Gemischte Wetterlage - in jeglicher Hinsicht. Wie sehr aber am meisten bei allem sportlichen Ehrgeiz zählt, dass alle heil in den Stall kommen, hatte ein Sturz gezeigt, bei dem Trainer Andreas Geineder mit einer sensationellen Stunt-Einlage ein fahrerloses Pferd einfangen konnte, obwohl er selbst gerade im Sulky eines anderen saß. Der junge Trainer konnte seine tolle Form auch die ganzen zehn Rennen über unter Beweis stellen und nicht weniger als drei Sieger trugen den typischen bordeauxroten Geineder-Dress. Und viele mögen sich auch für Rudi Haller gefreut haben, der mit zwei Schub-Trabern glänzend wieder in die Selbständigkeit startete. Zweimal siegreich war auch Marisa Bock.

 

Dass in einem Rennen nur ein Pferd ins Ziel kommt, gab es schon im deutschen Trabrennsport – allzu häufig ist es aber nicht. Andreas Geineder war mit Malcom Venus der Profiteur von der Disqualifikation seiner sämtlichen fünf Gegner, sei es durch Galoppaden, sei es nachträglich durch die Rennleitung. So wurde Lennarth, der mit Vitus Schwaiger als Erster durchs Ziel fuhr, nachträglich wegen einer laut Rennleitung rennentscheidenden Behinderung aus der Wertung genommen und somit konnte Trainer Johann Hollweck seine Trainerlaufbahn zum Renteneintritt doch nicht mit einem Sieg abschließen. Allein Geineder blieb mit Malcom Venus in der Wertung und wurde als Sieger aufgezogen, die Kombiwetten trafen alle, die ihn in der Siegzeile hatten.

 

Geineder hatte schon zuvor großen Applaus bekommen. Als Selina Engel aus dem Sulky von Sir Aragon SR stürzte und dieser fahrerlos wurde, bot ihm der junge Arnstorfer Trainer, der mit Karl Schermer auf der Überseite unterwegs war, mutig einen Rücken, bremste das galoppierende Pferd aus und schaffte es, es vom Sulky aus einzufangen. Ein Raunen ging durch das Publikum und der Respekt vor diesem beherzten Eingreifen war groß. Beim zweiten Startversuch, nachdem wegen des Sturzes zunächst das Rennen abgeläutet wurde, konnte sich der immer besser werdende Royal Joker mit Marisa Bock mit toller Schlussleistung gegen Jogi Löw und Grace d’Alameda durchsetzen. Die Pfarrkirchnerin zeigte schon zuvor ihre Qualitäten mit Inaaya, die dem höher eingeschätzten Simon Santana das Nachsehen gab, dahinter platzierte sich wie von Hans Hellmeier angekündigt die treue Derby Winner.

 

Rudi Haller, nun wieder selbständiger Trainer, war diesen Renntag für Manfred Schub als Catchdriver angeheuert und konnte prompt die nächsten beiden Jahressiege unter Dach und Fach bringen. Mit Shazzam stellte er Start-Ziel ein Pferd mit Zukunft vor. Der vierjährige Tobin Kronos-Sohn machte gleich beim ersten Lebensstart seine Derbyambitionen klar und spazierte unangefasst zum sehenswerten ersten Sieg über den gewiss nicht schlechten Valesco und Maiglöckchen Yankee. Von Kytana hatte Manfred Schub schon im Vorfeld eine hohe Meinung und die Niederländerin bestätigte diese mit Rudi Haller vollauf. Dahinter sendete nach kurzer Durstrecke Perceval ein deutliches Lebenszeichen, Velten Chicago komplettierte die Dreierwette.

 

Dass er einer der besten Amateure Bayerns ist, untermauerte Martin Geineder eindrucksvoll, der die restlichen beiden Arnstorfer Treffer unter Dach und Fach brachte. Mit Champ CG ließ er in starker Manier Magiestraal abblitzen, die lukrative Viererwette ergänzten die noch mächtig auf Touren kommende Gri My Dream und der gefällig laufende Charmane. Die Schlacht von Noosa Heads Boko schien schon geschlagen und Marcus Gramüller hatte sicherlich schon den Sieg im Kopf, als die schon sicher vorne gewähnte Stute plötzlich vor dem Ziel faul wurde und Finch Hatton TU mit Martin Geineder mächtig auf Touren kam. Auf der Linie war die Partie für das Team Lila tatsächlich noch verloren.

 

Alle Herzen flogen einmal mehr Ferdinand Veit zu. Dem 79-jährigen Sympathieträger gelang der große Coup, an allen drei vergangenen Renntagen einen Sieger zu steuern, und das nach jahrelanger Durstrecke. Dass er mit Jerry Box unentwegt auf den heruntergewetteten Feldmarschall AR drückte, schien vielen Wettern etwas zu optimistisch, doch „Ferdi“ belehrte sie eines Besseren und fuhr nahezu grußlos am Konkurrenten vorbei. „Er hat ein wenig gebraucht, bis er sich bei mir eingewöhnt hat, jetzt fühlt er sich richtig wohl“, sagte der Oberbayer nach dem erneuten Treffer, den er wie gewohnt unaufgeregt mit dem obligatorisch-unaufgeregten „Passt scho!“ kommentierte. Samburu war guter Dritter.

 

Für die kräftigste Totoüberraschung sorgte Benjamin Priller. Der junge österreichische Amateur, Sohn von Trainer Hansi Priller, versteht sich mit dem bereits zehnjährigen Excellent Grandcru exzellent und schickte ihn in der Zielgeraden an Jivago du Gers und Volbeat for Ever vorbei zum vollen Erfolg. Favoritin Delaware Wise As scheiterte an einem frühen Fehler. Spätestens da war klar, dass die V6 wahrscheinlich nicht getroffen sein würde – und so war es dann auch.

 

Ein würdiger Sieger an einem denkwürdigen Renntag war zum Schluss Very Special One. Peter Platzer beorderte seinen Sieger der Badener Meile zügig an Jasmine Dragon vorbei in Front, behielt vorne stets die Oberhand, während Favorit Flash Gordon zeitig rumpelte, und kam in der Zielgerade gegen den noch gut auf Touren kommenden Power BMG und den zudringlichen außen marschierenden Dark Look und verabschiedete sich zum überlegenen Erfolg. Dabei zeigte die Geduld seiner Besitzer mit ihm Früchte und der bildschöne Maine Wise As-Sohn untermauerte, dass auch mit zehn Jahren noch mit ihm zu rechnen ist.

 

Nächster Renntag ist am Donnerstag, 4. April, ab 11.15 Uhr.

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