Vorschau Paris-Vincennes, 03.09.21
(hen) In der Quinte des Freitagsabends gibt es nur wenige Pferde, die man für den Sieg ausschließen kann. Das macht die Königswette natürlich erst recht zum Rätsel, was aber auch für gute Quoten Sorgen wird. Nach zwei Starts in Frankreich kann man für Vicki Laksmy (14) kurz und knapp attestieren - angekommen in Frankreich. Der erste Start war mit Platz Vier nach aufwendigem Verlauf schon sehr ordentlich, aber direkt danach setzte der Wallach mit einem Sieg noch einen drauf und scheint hier auch aus der zweiten Reihe unverzichtbar. Deutlich früher ins Geschehen eingreifen kann Duc De La Mortrie (2), der ohne Eisen praktisch kaum aus der Wette zu drängen ist.
Prix Diotima / 20.15h / 60.000 Euro - 2.100m Autostart
EMILIA CEIJY (1) hat schon in jungen Jahren auf Bahn und Distanz gewonnen. Das ist aber zu lange her, um als Referenz herangezogen zu werden. Auch wenn sie in diesem Jahr bei drei Versuchen in Vincennes noch nicht auf dem Podest war, ist die Gesamtform zu gut, um die 7jährige auszulassen. Allein die letzte Form in Meslay-Du-Maine war herausragend. Nach einem guten Start wurde sie unterwegs sehr weit zurück geschoben und musste sich Mitte des Einlaufs auch noch um freie Bahn bemühen. Bei diesem Manöver verlor die Stute wieder zwei Längen und legte dann aber den Turbo ein. Als Dritte in 13,8 schnappte sie sich noch das Podium, was einen Moment vorher unerreichbar schien. Mit etwas mehr Verlauf hätte sie die gute Siegerin mindestens stark unter Druck gesetzt. Hier gehört sie in alle Überlegungen.
Die letzten acht Starts von DUC DE LA MORTRIE (2) ohne Eisen endeten allesamt auf dem Podium. Darunter war auch der einzige Start mit Mathieu Mottier, der über Bahn und Distanz als Zweiter in 12,0 endete. Das entspricht immer noch dem gültigen Rekord und ist in dieser Klasse eine sehr ordentliche Marke. Mitte Juli war er in Enghien auch über die Mitteldistanz unterwegs und hat sich auf der letzten Halben etwas festgelaufen. Erst zu Beginn des Einlaufs fand Eric Raffin auf freie Bahn, was noch zu einem sicheren dritten Rang reichte. Zuletzt war er als Siebter recht deutlich geschlagen. Mit vollem Beschlag und dem Trainer im Sulky wurde aber auch nicht mehr verlangt. Er scheint eine Bank für die Quinte zu sein.
Wenn auch über die Meile erzielt, hat EXTRA DU CHATAULT (3) den besten Rekord im Feld. Das deutet schon darauf hin, dass sich der Wallach auf den kürzeren Wegen besonders wohl fühlt. Zuletzt siegte er auch über den langen Weg in Enghien Start-Ziel, wobei er stark davon profitierte, dass Trainer Dominik Locqueneux das Tempo stark reduzieren konnte. Bis zur Linie war dann Maßarbeit gefragt, aber das Foto zeigte den Quaro-Sohn als Sieger. Die Ausgangslage gepaart mit der Startschnelligkeit sprechen für einen Platz in der Wette.
BE BOP MARCEAUX (4) musste schon in ein Verkaufsrennen gehen, um mal wieder auf dem Podest zu landen. Immerhin hat er dabei die zweite Reihe überwunden und in einer schnellen Schlussphase am meisten Speed aus dem Hintertreffen angeboten. Im letzten Herbst lief er als Dritter auf diesem Weg noch seinen Rekord. Die aktuelle Gesamtform macht ihn aber zum Außenseiter.
Nach langer Abwesenheit bis in den Mai tat sich EARLY DREAM (5) zunächst schwer. Mit zwei Disqualifikationen hat er dann mit Abnahme der Hintereisen eine Verbesserung hingelegt und trabte am 22. Juni in Caen als Dritter 12,8. Der Royal Dream-Sohn wurde aus der zweiten Reihe von Christophe Martens sehr umsichtig gesteuert und tat bis zu einer vorderen Position im Einlauf nichts für den Verlauf. Dann kam er innen durch und steckte für einen kleinen Moment sogar den Kopf in Front, wurde dann aber knapp gekontert. Heute ist der Hengst, wie schon beim letzten Start, mit Eisen unterwegs. In La Capelle nahm er zwar das siebte Geld mit, war dabei in einem kleinen Feld aber schon Letzter. Alles was ihm hier helfen könnte, ist seine Geschwindigkeit hinter dem Auto.
Mit Eric Raffin war DOLLAR DU PLAIN (6) immer sehr zuverlässig unterwegs. Gemeinsam haben die beiden Ende Juli in Pornichet siegreich einen neuen Rekord aufgestellt. Mit einem großen Vorstoß auf der Gegenseite schaffte es der Fuchs von weit hinten bis zur Spitze und löste sich gleich auf einige Längen. Das reichte bis ins Ziel. Nut elf Tage später wurde die neue Marke als Zweiter in Les Sables D'Olonne noch einmal getoppt. Zuletzt stand wohl die Vorbereitung für heute im Vordergrund. Heute startet der Wallach aber erstmals über solch einen kurzen Weg, was ein wenig Vorsicht mit ins Spiel bringt, aber mit dem Champion wird auch das zu lösen sein.
Nach einem Hattrick auf den Grasbahnen patzte DAY DE BELLOUET (7) beim nächsten Versuch auf dem grünen Untergrund schon am Start. Auch auf Sand hat der sowohl hinter dem Auto, als auch aus dem Band unheimlich startschnelle Wallach im Frühjahr Ausfälle hingelegt. Trotzdem deutete er eine gewisse Qualität an, was sich durch den Ehrenplatz Mitte Mai in einer Quinte in Vichy bestätigte. Mit seinen Unsicherheiten in der Startphase bildet er das X des Rennens. Wenn Paul Philippe Ploquin ernst macht, wird er auch von der Sieben das Kommando bekommen. Als Debütant in Vincennes ist die Aufgabe aber nicht leicht.
Im kleinen Stall von Carine Hallais-Dersoir ist DYSTOCIK JELOCA (8) das Aushängeschild. Der Wallach hat früh in diesem Jahr seinen ersten Saisonsieg geholt und im weiteren Verlauf noch drei Podestplätze nachgelegt. Er kann aber nur in der heutigen Konfiguration ernst genommen werden. Dann ist er aber mindestens in der Provinz zu einer guten Leistung fähig. In Les Sables D´Olonne flog der 8jährige von ganz außen hinter dem Auto in Front und wehrte eine mögliche Attacke mit einer flotten Pace ab. Ende der Überseite hatte er dann aber genug und wurde im Rush überlaufen und verlor reichlich Längen. Das er weit zurück Dritter wurde, verdankte er einer nachträglichen Disqualifikation des eigentlichen Zweiten. In 13,0 zeigte er aber genügend Qualität. Ob das auch für Vincennes reicht? In jedem Fall wäre die Defensive heute die bessere Taktik.
Die Form von ELMIKA DE VIETTE (9) muss heute deutlich aufgewertet werden, wenn es für die Königswette reichen soll. Immerhin belibt die Stute barfuß und hat mit Yoann Lebourgeois deutlich mehr Qualität im Sulky, als in den letzten Monaten der Fall war. Aber auch der Fahrer des Meetings in Cabourg wird die 7jährige kaum genügend motivieren können. Zuletzt hat sie in Meslay-Du-Maine die meiste Zeit einen Konkurrenten von der Nase gehabt. Dennoch schien sie sich knapp außerhalb der Gelder sehr schwer zu tun. Auf den letzten Metern verlor sie gegen Emilia Ceijy gute fünf Längen. Dazu kommt der schlechte Startplatz, was die Aufgabe wohl zu anspruchsvoll macht.
Mattias Djuse hat als Trainer in Frankreich bislang nur mit ELECTRICAL STORM (10)Erfahrung gesammelt. Auf Gras fiel der Wallach Anfang August zwar aus. In der Provinz und auf Sand konnte der 7jährige aber drei Gelder mitnehmen. Am besten konnte der Make It Happen-Sohn beim Auftritt am 19. August in Meslay-Du-Maine gefallen. Jean Philippe Monclin orientierte sich durchweg an der Favoritin und späteren Siegerin. Die zog ihn dann auch im Schlussbogen in Position. Zu Beginn des Einlaufs verlor das Duo dann den Rücken, konnte aber noch selbst ein wenig Speed abrufen. Das schien lange für Rang Drei zu reichen, ehe Emilia Ceijy den Turbo einschaltete. Als Vierter in 13,9 wurde aber eine solide Leistung abgelegt, die heute zu kleinen Chancen reichen dürfte.
Das DOMINGO DE LOU (11) seinen einzigen Start auf Bahn und Distanz am Turm beendete, spielt für heute eine untergeordnete Rolle. Schließlich handelte es sich bei dem Ausfall um ein Amateurfahren. Allerdings ist der Wallach auch nicht ganz einfach zu handeln. Der heutige Steuermann Alexandre Abrivard hat den 8jährigen im Referenzrennen auch nicht glatt vom Start bekommen und fiel ohne Chance sofort aus. Gemeinsam siegten die beiden aber auch Ende Juli in La Capelle Start-Ziel und hielten sich den langen Einlauf sehr tapfer gegen die letzte Attacke des Zweiten. Ein längerer Weg wäre wahrscheinlich vorteilhaft, aber den Formstall von Laurent Claude Abrivard kann man hier kaum auslassen.
DI MAGGIO (12) hat unter der Regie von Pierre Vercruysse am 01. Juni ein Reclamer in Vincennes gewonnen und wechselte daraufhin den Stall. Vercruysse blieb aber der Steuermann und konnte die nächsten drei von Reynald Coppens gut ausgesuchten Aufgaben in der Provinz und in Cagnes-Sur-Mer gewinnen. Zuletzt war der Wallach in 11,9 über die Mitteldistanz sehr leicht voraus. Die Bahn in Cagnes ist aber zum Einen sehr flott und zum Anderen waren die Gegner nicht besonders schlagkräftig. Heute steigt er auf dem Papier nur um eine Kategorie, hat aber eine deutlich größere Herausforderung zu meistern. Nicht nur wegen der zweiten Reihe bleiben es wohl bestenfalls die Kombinationen.
CANDIDO GES (13) hat sich nicht allzu häufig auf einem kürzeren Weg gezeigt, weshalb der langsame Rekord von 13,5 teilweise zu entschuldigen ist. Allerdings ist eine deutliche Verbesserung nach zwei dritten Plätzen in Verkaufsrennen kaum vorstellbar. Sein neues Umfeld hat mit diesem Rennen ein, zwei Kategorien zu hoch gegriffen.
Bevor VICKI LAKSMY (14) im August in Frankreich startete, konnte man die Formen aus der italienischen Heimat nur bedingt einschätzen. Der Wallach hat sich aber sofort ausgezeichnet. Am 12. August hat er in Enghien zum Ende der Überseite die dritte Spur gewählt und musste alleine durch den letzten Bogen marschieren. Mit dem Führenden Kopf an Kopf machte er zu Beginn der Endgeraden noch einen guten Eindruck, verlor dann auf den finalen Metern aber das Podium unter anderem an den Sieger Rocky Tilly, der länger warten konnte. Offenbar hat sich der 7jährige unter der Leitung von Fabrice Souloy noch weiter gesteigert, denn nur neun Tage später war der Rennverlauf nicht sehr viel günstiger. Dennoch zog er diesmal in 12,1 bis zur Linie als Sieger durch. Das macht ihn heute zum Mitfavoriten.
Nach einer langen Auszeit tauchte COME ON HUGO (15) im April in Frankreich auf. Nach acht Starts ist die Bilanz mit fünf Disqualifiktionen zum Teil sehr getrübt. Aber wenn der Dream Vacation-Sohn auf den Beinen blieb, hat er sich auch in den Top Fünf wiedergefunden. Am 21. August hat er als großer Außenseiter die beste Leistung gezeigt. An der Innenkante ließ er sich stets mitziehen und hatte in der Entscheidung keine freie Fahrt, aber einige Reserven. Das reichte um den dritten Platz im toten Rennen sicherzustellen und in 12,2 eine gute Marke hinzulegen. Die erweiterten Wetten sind kein Muss, aber insgesamt der beste Platz, wenn man den 7jährigen ein Kreuz mitgibt.
Das ROCKY TILLY (16) einiges an Laufvermögen besitzt, hat der Wallach bei seinen zwölf Versuchen in Frankreich schon unter Beweis gestellt. Aber der 7jährige kann auch sehr unsicher agieren. Der Ready Cash-Sohn hat schon verschiedene Fahrer in seiner neuen Heimat kennengelernt, aber Matthieu Abrivrd machte seine Sache bislang am besten. Am 12. August blieb er aus der zweiten Startreihe am Ende des Feldes sehr geduldig und wartete bis sich in der dritten Spur ein Zug nach vorne gefunden hat. Zu Beginn der letzten Geraden brauchte er dann einen Moment bis er richtig ins Rollen kam. Dann hat er aber lle Gegner, inklusive Vicki Laksmy leicht aufgefressen. Zehn Tage später hat er in der tiefen Provinz diesen Speed ein wenig zu spät gezündet, weshalb es mit Sebastien Ernault nur Rang Drei war. Gut das Matthieu Abrivard heute zurückkehrt.
Tipp:
VICKI LAKSMY (14)
DUC DE LA MORTRIE (2)
ROCKY TILLY (16)
DOLLAR DU PLAIN (6)
EMILIA CEIJY (1)
Für die Kombinationen: EXTRA DU CHATAULT (3) - DOMINGO DE LOU (11) - COME ON HUGO (15)