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Jackpot und drei Startplätze werden verteilt
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Samstag 15 Januar 13:27 Uhr
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Andreas Gruber

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Beiträge: 2968

Vorschau Frankreich Trab, 14.01.22 - Quinte 15.15h Vincennes

 

(hen) Die letzten drei sicheren Fahrkarten für den Prix D´Amerique werden heute vergeben. Und mit Violetto Jet (6), Diable De Vauvert (7) und Feliciano (8) sind drei bekannte Namen unter Druck. Für Gu D´Heripre (9) dürfte es wohl auch ohne heutiges Podest reichen in seinen zweiten Amerique einzuziehen. Aber zum Einen würde man im Quartier von Fabrice Souloy das Rechnen um die Startplätze gerne beenden, und zum anderen wartet hier auch noch ein wertvoller Scheck. Und der Dritte aus dem Amerique 2021 kann nach seiner langen Pause sicher noch ein schweres Rennen gebrauchen, um seine Härte zu stählen.

 

Dagegen sind Feydeau Seven (3) und der deutsche MIster F Daag (2) ganz neu in der Verlosung um die Startplätze. Aber auch diese Pferde muss man neben den bekannten Geldschränken in diesem sehr offenen Prix De Belgique auf der Rechnung haben.

 

Was die Rechnung für die Wetter angeht, kann sich eine Quinte in der richtigen Reihenfolge besonders auszahlen. Ein Jackpot in der ersten Klasse von 500.000 Euro wird den ersten Rang zusätzlich boostern.


Prix De Belgique / 15.15h / 120.000 Euro - 2.850m Bänderstart


Vierzehn Tage vor dem größten Start seiner Karriere wird GALIUS (1) rundum beschlagen auftreten. Damit dürfte er dieses Mal etwas defensiver antreten und die Moral für den 30. Januar stärken. Auch wenn der Fuchs Ende 2020 seine Serie an zwölf Siegen zu Karrierebeginn aufgeben musste, hatte er eine ganz starke Vorsaison. Anfang September gewann er mit dem Criterium der 5jährigen sein erstes Gruppe I und Ende Dezember holte er von der Spitze den Prix Tenor De Baune und damit die ersehnte Qualifikation für den Amerique. Dem Ziel dort ein gutes Geld mitzunehmen, wird bis dahin alles untergeordnet. Wohl auch diese Aufgabe.


Das mal wieder ein deutscher Traber die Qulifikation für den Amerique in Angriff nimmt, ist für die kleine deutsche Zucht schon ein Erfolg. Aber Trainer Paul Hagoort will natürlich mehr mit MISTER F DAAG (2) erreichen. Und der 7jährige scheint für einen Podiumsplatz nicht aus der Welt zu sein. Den langen Weg auf der großen Bahn hat der Conway Hall-Sohn schon 3jährig siegreich gemeistert. Und nachdem er nach langer Pause im letzten Herbst in Wolvega als Fünfter zurückgekehrt ist, hat er nur starke Leistungen gezeigt. Der Sieg in der Breeder´s Crown in Berlin kam außenherum zu Stande. Drei Wochen später hat er im Preis der Giganten aus dem Rücken des großen Favoriten nach hartem Kampf einen weiteren Big Point geholt. Damit musste er in diesem Wintermeeting aufschlagen und machte als Dritter am 09. Dezember über die Mitteldistanz in 11,3 eine gute Figur. Der Hengst kam dabei zu spät frei, um mehr zu erreichen. Das kann er heute nachholen. Allerdings dürfte es die bislang größte Herausforderung der Karriere sein.


Wie lange Jean Michel Bazire mit dem Gedanken spielte FEYDEAU SEVEN (3) in die Qualifikation für den Prix D'Amerique zu schicken, ist nicht bekannt. Die Formen aus dem Sommer und Herbst gaben auch nicht unbedingt Anlass dazu. Aber kaum war der Hengst wieder auf französischem Boden, stieg seine Form sprunghaft an. Anfang Dezember war er ohne freie Fahrt noch deutlich unter Wert geschlagen. Dann gab es das Prepare für den Prix De Lille, den er nach der leichten Mithilfe eines Trainingspartners sehr eindrucksvoll und in in 10,8 gewann. Im Gegensatz zu diesem Auftritt fehlt heute auch noch der leichte Beschlag vorne. Das sollte noch ein wenig Schub geben und könnte den nächsten Starter im Amerique aus dem Hause Bazire zur Folge haben.


Ende 6jährig ist REBELLA MARTERS (4) in absoluter Topform angekommen. Beim Sieg Mitte November flog sie aus dem Mittelfeld den Einlauf herunter und ließ dabei auch einen Trainingspartner wie Elie De Beaufour stehen. Damit wurde sie auch für das erste "B" als mögliche Kandidatin für das Podest vorgesehen. Aber an dem Tag kam sie zu spät frei und musste die Quali noch einmal verschieben. Im Bourbonnais wurde das aber als Dritte nachgeholt, indem sie sich auf den letzten Metern gegen Zacon Gio wehrte. Zu Silvester fand sie aus dem zweiten Band auf der Überseite günstig den Weg nach vorne und konnte im Einlauf bequem auf den dritten Platz sprinten. Für mehr war die Stute zu dem Zeitpunkt schon zu weit entfernt. Aber auch bei ihr sollte die Moral wohl weiter gefördert werden, was auch für heute gilt, wenn es sich nicht alles nach Maß ergibt. Der Druck liegt bei einigen anderen Konkurrenten.


Dem Quartier von Tomas Malmqvist gelang in den letzten Monaten sehr viel. Die Qualifikation für EXPRESS JET (5) kann auch noch mit etwas Glück gelingen. Der Hengst ist zwar eher auf einem kürzeren Weg zu Hause. Das konnte man auch in Cagnes-Sur-Mer sehen. Aus dem Feld verbesserte er sich in der Schlussphase schon deutlich auf den zweiten Rang. Dann spürte er aber die 2.700 Meter und natürlich den langen Einlauf und wurde für den Ehrenplatz noch um fast eine Länge distanziert. Im Prix Du Bourbonnais hat der 8jährige aber als Sechster gefallen können. Adrien Lamy versteckte den Goetmals Wood-Sohn an der Innenkante und konnte im Einlauf noch ganz dicht an Diable De Vauvert und Fakir Du Lorault heranrücken. Durch eine späte und eine nachträgliche Disqualifikation dieser Gegner reichte es sogar für das sechste Geld in starken 11,9. Somit ist er, wenn er früher in Position liegt, nicht weit entfernt vom Podium.


Das Ergebnis von VIOLETTO JET (6) aus dem Bretagne wird für sein Umfeld immer ärgerlicher. An diesem Tag kam der Hengst erst sehr spät frei und sprintete trotzdem sofort los. Im Zielfoto verpasste er als Vierter die Qualifikation zum Amerique nur hauchdünn. Damit ging man davon aus, dass er sich wohl über einen der nächsten Möglichkeiten einen Platz im Rennen der Rennen holen würde. Aber sowohl im Bourbonnais, als auch im Bourgogne sprang er ausgangs der letzten Kurve. Wohl reine Kopfsache, weil er genau an dieser Stelle auch im letzten Winter zweimal aus dem Takt kam. Ein gutes Omen dürfte dann aber der Ausgang der Serie 2021 gewesen sein. Er gewann drei Rennen in Folge und wurde seitdem sehr viel stabiler. Um wieder dorthin zu gelangen, wurde heute Eric Raffin engagiert. Das kann glattgehend immer für das Podium reichen.


DIABLE DE VAUVERT (7) fehlt eigentlich nicht viel, um sich für den Amerique zu qualifizieren. Aber es sind dann eben doch ein paar Längen gewesen, die den Hengst im Bretagne und im Bourbonnais von Rang Drei trennten. Zuletzt kam sogar noch eine nachträgliche Disqualifikation, wegen einen späten Behinderung dazu. Und nun hat auch noch Gabi Gelormini seinen Platz im Sulky zu Gunsten eines anderen Teilnehmers aufgegeben. Tony Le Beller übernimmt und versucht die Lücke nach vorne zu schließen. Es wird viel auf einen guten Verlauf ankommen. Gut möglich, dass der Hengst heute auch früher in vorderer Linie auftaucht. Der Trainer macht derweil aber keinen Druck: "Unser Ziel ist der Prix De Paris."


Im Vorjahr war FELICIANO (8) in dieser Prüfung Fünfter. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon als Zweiter des Bretagne qualifiziert. Jetzt hat die Farbe des Ecurie Des Charmes sehr viel mehr Druck. Ähnlich wie bei Diable De Vauvert ist auch der Hengst nicht weit von der Quali entfernt, aber nach dem Start muss er einfach ein wenig besser liegen, weil ihn sein Speed in den letzten Monaten nicht mehr so weit getragen hat. Zuletzt im Bourgogne hat Andrea Guzzinati in der Anfangsphase viel investiert. Von Startplatz 16 schickte er ihn früh in die Todesspur, bekam dort einen neuen Windschatten und war im Finish nie richtig auf freie Bahn gekommen. Für Rang Drei hätte es wohl nicht gereicht, aber als Achter war er auch unter Wert geschlagen. Francois Lagedeuc ist in großer Form und hat in den letzten Wochen gezeigt, wie man Pferde für große Rennen qualifiziert.


Nach seiner schweren Verletzung wurde GU D´HERIPRE (9) mehrfach von seinem Ausbilder Fabrice Souloy angekündigt. Im Prix De Bourgogne war es dann soweit und der Hengst konnte nach sehr aufwendigem Verlauf sofort wieder überzeugen. Franck Nivard war schon Mitte der Überseite alleine in der dritten Spur unterwegs, konnte aber in der "Halbspur" noch halbwegs einen Windschatten finden. Im Einlauf lief er ohne jegliche Unterstützung noch dicht an die Viertplatzierte heran. Natürlich wird er heute noch etwas weiter sein und drängt sich damit stark für einen Platz auf dem Podium auf. Als 6jähriger bekommt er auf seine reale Gewinnsumme zehn Prozent aufgeschlagen, wenn es um einen Startplatz im Amerique geht. Aber dieses Risiko will sein Umfeld sicher nicht eingehen.


CHICA DE JOUDES (10) bleibt derzeit nichts erspart. Die Stute konnte sich am 03. November die Fahrt an der Spitze einteilen und kam so sehr überraschend zum Sieg. Im ersten "B" musste sie den ganzen Weg durch die Todesspur marschieren und holte mit viel Kampfgeist immer noch Rang Fünf. Auch im Bourbonnais war der Aufwand groß und es reichte nur noch für den besten Platz außerhalb der Gelder. Aber Trainer und Besitzer Alain Laurent hatte nebenher noch die Idee die mittlerweile 10jährige nebenher auf den Cornulier vorzubereiten. Beim Montedebüt trabte sie am Ende des Feldes sehr schlecht und nur ihr Rennkopf trug sie noch in den Schlussbogen, ehe die Rennleitung ein Einsehen hatte. Auch im Bourgogne wurde sie auf der Überseite an die Seite des Führenden geschickt, war aber schon zu Beginn des Einlaufs auf dem Rückzug. Wenn man die eisenharte Jag De Bellout-Tochter streicht, geht man ein kleines Risiko ein, kann aber wahrscheinlich etwas Einsatz sparen.


Im Oktober 2020 hatte POWER (11) seinen größten Erfolg mit dem Finalsieg im UET Grand Prix in Vincennes geholt. Danach war der Hengst eher seltener in Vincennes zu sehen. Der Start im Amerique 2021 führte nicht ins Geld, aber jetzt scheint Trainer Robert Bergh wieder feste Vorstellungen zu haben. Im Semi-Klassiker Anfang Dezember war der Schwede auf einem ohnehin weniger passenden langen Weg viel zu offensiv unterwegs und ging in der Entscheidung unter. Drei Wochen später hat sich der Googoo Gaagaa-Sohn wieder erholt und war im "Tenor De Baune" nach schnellem Antritt sofort an zweiter und später an dritter Stelle zum Liegen gekommen. Aus der Lage kämpfte er sich später auf den dritten Platz und zeigte zumindest, dass er auch teilweise auf einem langen Weg mithalten kann. Die Deckung scheint für ihn aber sehr wichtig.


Gabi Gelormini machte sich seine Entscheidung nicht leicht. Aber letztlich muss er nach sportlichen Gesichtspunkten entscheiden und tat das zu Gunsten von COKSTILE (12). Der Hengst hat sich Mitte Dezember nach einer langen Zeit wieder in Vincennes sehen lassen und brachte als Vierter schon einen kleinen Ansatz mit. Natürlich war schon vorher klar, dass der 9jährige auf einem kurzen Weg sehr viel besser aufgehoben ist. Das er aber im Bourgogne einen Star wie Vivid Wise As aus dessen Rücken sicher überläuft, war eine dicke Überraschung. Damit hat sich der Quinte Easy-Sohn seinen Startplatz im Amerique schon gesichert. Und mit vier Eisen werden seine Ambitionen heute deutlich geringer sein.

 

Bei den ersten drei Starts unter der Regie von Jean Michel Bazire lässt der Durchbruch von ZACON GIO (13) noch auf sich warten. Der Hengst war im ersten "B" ohnehin nur die Bahn gezeigt worden. Am 12. Dezember nahm sich der Trainer selbst dem Italiener an und hätte wohl im Finish auch das Podest erreichen können. Aber Stallgefährtin Rebella Matters war mit im Kampf um Rang Drei. Er selbst hat mit seiner Gewinnsumme keine Probleme in den Amerique einzuziehen. Im Prix De Bourgogne hatte er mit der bestmöglichen Distanz gute Vorraussetzungen, patzte aber kurz nach dem Start. Alexandre Abrivard wird wohl auch der Fahrer in vierzehn Tagen sein und wird noch ein wenig am Selbstvertrauen mit dem Ruty Grif-Sohn arbeiten.


DELIA DU POMMEREUX (14) kommt auf dem Weg zu ihrem vierten Amerique einfach noch nicht in Schwung. Nach den beiden Prepare war sie im Bourbonnais aus dritter Position nicht in der Lage Anschluss an den späteren Sieger zu halten. Der erste Start unter dem Sattel endete mit einer Disqualifikation, welche die Ambitionen für den Cornulier erledigt haben dürften. Das sie im Bourgogne schon kurz nach dem Start wegsprang, deutet eventuell auch auf gesundheitliche Einschränkungen. Die sonst sehr nervenstarke Stute hatte auf dem Weg in den ersten Bogen an der Innenkante ihre Position gefunden und muss heute erst einmal ihre Anhänger beruhigen. Mit ihrem Kontostand wird sie keine Probleme haben in den Amerique einzuziehen.


In den beiden Vorjahren war DAVIDSON DU PONT (15) in der letzten Vorprüfung noch einmal richtig frisch gemacht worden. Im Belgique 2020 flog er mit einer starken Schlussleistung sogar mit vier Eisen zum dritten Platz. Im Vorjahr holte er mit einem ebenso starken Finish den Sieg gegen Delia Du Pommereux. Nachdem er diesem Sommer ungewöhnlich lange in diversen großen Rennen vordere Platzierungen geholt hat, bekam er erst Mitte September eine Pause. Bei der Rückkehr im Bourbonnais war er noch im Hintergrund gehalten worden und sollte wohl im Bourgogne ein wenig mehr Leistung bringen. Ein früher Fehler beendete die Hoffnungen aber. Heute dürfte er noch ein hartes Rennen gebrauchen können. Allerdings steht er viel weniger unter Druck, als einige seiner Gegner.


Tipp:
GU D´HERIPRE (9)
FEYDEAU SEVEN (3)
VIOLETTO JET (6)
DAVIDSON DU PONT (15)
FELICIANO (8)

 

Für die Kombinationen: MISTER F DAAG (2) - ZACON GIO (13) -REBELLA MARTERS (4)

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