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Sonntag 04 Juli 23:50 Uhr | |
Nachschau Hamburg-Horn, 03.07.2021
Der Zeitpunkt hätte kaum passender sein können: Der von Marcel Weiß in Mülheim für das Gestüt Auenquelle (Rödinghausen) von Peter-Michael Endres und Karl-Dieter Ellerbracke trainierte Torquator Tasso gewann ein Jahr nach seinem zweiten Platz im IDEE 151. Deutschen Derby 2020 am Samstag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn das Top-Highlight am Derby-Vortag 2021. Im Großen Hansa-Preis der Baum Unternehmensgruppe (erstmals war die Firmengruppe von Gregor Baum, Präsident des Hannoverschen Rennvereins und hocherfolgreicher Züchter und Besitzer im Gestüt Brümmerhof, der Sponsor) legte der 2,2:1-Favorit mit Jockey Rene Piechulek eine Gala-Vorstellung hin. Das Gruppe II-Rennen war mit 44.000 Euro dotiert und führte über 2.400 Meter.
In beeindruckender Art und Weise verabschiedete sich der vierjährige Sohn des leider in diesem Jahr nach einer Herzattacke viel zu früh abgetretenen Ausnahme-Deckhengst Adlerflug (Gestüt Schlenderhan) auf viereinhalb Längen Vorteil von seinen fünf Konkurrenten. Es war im kleinen Sechserfeld ein taktisches Rennen, denn die Außenseiterin Naida legte eine sehr moderate Pace vor, gefolgt von Pessemona und Nerium. Torquator Tasso begann an vierter Position vor der Französin Pontille und der Co-Favoritin und Gruppe I-Siegerin Sunny Queen.
Doch in der alles entscheidenden Phase war dieses prestigeträchtige Rennen nur noch ein Spaziergang für Torquator Tasso, der sich völlig souverän freimachte. Der „Galopper des Jahres 2020“ (in der ältesten Publikumswahl des deutschen Sports hatte er die meisten Stimmen bekommen) dominierte und hatte die Siegprämie von 25.000 Euro früh sicher. Beim zehnten Auftritt war es der sechste Sieg für den Auenqueller, der seine Gewinnsumme auf 118.755 Euro katapultierte.
Jockey Rene Piechulek in einem ersten Statement: „Natürlich hätte das Rennen schneller sein können. Torquator Tasso hat unheimlich angepackt. Es ist eine ganz tolle Sache für mich, mit dem Galopper des Jahres hier zu gewinnen.“ Trainer Marcel Weiß ergänzte: „Mir war klar, dass man seinen ersten Saisonstart in Mülheim streichen musste. Etwas Bedenken hatte ich wegen des langsamen Tempos, aber Torquator Tasso hat alles richtig gemacht. Die Route könnte über den Grand Prix de Deauville in den Großen Preis von Baden und dann in den Prix de l‘ Arc de Triomphe gehen.“
Sponsor Gregor Baum sagte: „Torquator Tasso ist ein absolutes Lieblingspferd von mir, von Anfang an. Auch seinen Vater Adlerflug haben wir sehr gemocht. Ich freue mich sehr, dass er zurück ist. Heute stand das Pferd im Vordergrund. Hamburg ist die nächste Rennbahn zu unserem Gestüt Brümmerhof. Der Renn-Club verdient jegliche Unterstützung.“
Sunny Queen schob sich von letzter Stelle noch auf Rang zwei und lief das erwartet starke Rennen vor Nerium, der Platz drei früh sicher hatte, und die lange führende Naida. Die anderen Pferde hatten keine ernsthafte Chance mehr.
Favoritentreffer
Mit Muelheimer Perle (1,6:1) mit Adrie de Vries im Memorial für den 31-fachen Trainer-Champion Heinz Jentzsch und Jetties Beach unter Bauyrzhan Murzabayev (2,8:1) gab es gleich zwei Favoritentreffer bei den Dreijährigen. Ein Kompliment für die dreijährigen Pferde gab es in einem 1.600 Meter-Handicap, als mit Pavel Vovcenkos Schützling Asterix (Jozef Bojko) und Seven O Seven zwei Vertreter dieser Altersklasse die Partie unter sich ausmachten.
Toller Treffer in der Viererwette
Im Rennen für die Amazonen (Ausgleich III, 1.800 m) bewies Cecilia Müller auf dem Leichtgewicht Picanto für Kerstin Brieskorn als Besitzerin und Trainer Stefan Richter (Dresden) viel Übersicht und schaffte innen noch locker die Entscheidung mit dem 10,5:1-Außenseiter. Die Viererwette mit Sigismund als Zweiten sowie Flotte Biene und Vendetta auf Rang drei in totem Rennen bezahlte 43.431,8:1 Euro und wurde einmal getroffen (von der WETTSTAR-Wettgemeinschaft). Das Team Karin Brieskorn/Stefan Richter legte mit Girard (mit der Münchenerin Sarah Biessey) in einem Lauf zum Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Ausgleich IV, 1.800 m) sogar noch nach.
Deutschlands beste Rennreiterin Sibylle Vogt legte im Preis der Besitzervereinigung für Vollblutzucht und Rennen e.V. (Ausgleich I, 1.800 m) einen bemerkenswerten Ritt hin und führte den tschechischen Gast Ideal Approach (11,7:1) zu einem sicheren Start-Ziel-Erfolg über Toriano und König Platon. Das Gestüt Auenquelle, Trainer Marcel Weiß und Jockey Rene Piechulek setzten drei Rennen nach dem Triumph mit Torquator Tasso das i-Tüpfelchen, in dem sie mit Reine des Fleurs (4,7:1) auch den 1.200 Meter-Ausgleich II vor Honore Daumier und Boy Charlton holten.
Begonnen hatte der Renntag mit elf Leistungsprüfungen bereits um 10:50 Uhr wegen der Live-Übertragung über PMU (Pari Mutuel Urbain) nach Frankreich. Apropos live – damit MagentaTV innerhalb seiner Sendung den Hansa-Preis zeigen konnte, wurde dieses Event und alle weiteren Rennen um 25 Minuten nach hinten verschoben.
Auszeichnung für Rüdiger Schmanns
Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt Rüdiger Schmanns, Renntechnik-Chef bei Deutscher Galopp, für 30 Jahre Zusammenarbeit vom Trainer- und Jockeyverband, dem Verein Deutscher Besitzertrainer und dem Verband Deutscher Amateurrennreiter.
338.011,72 Euro betrug der Gesamtumsatz in den elf Prüfungen. Sehr angetan zeigte sich HRC-Schatzmeister Johann-Heinrich Riekers mit dem Ergebnis und der Veranstaltung. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Umsatz. Knapp 900 Besucher waren auf der Rennbahn. Die Begeisterung war zu spüren, der Tag war ein echtes Familienereignis. 1,9 Mio. Euro wurden in Frankreich über PMU umgesetzt, 500.000 Euro wurden in der Türkei auf unsere Rennen gewettet.“
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