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Donnerstag 01 September 14:32 Uhr | |
Am vergangenen Sonntag absolvierte der 14-jährige GARRY vier Monate, bevor ihn die aktuellen Statuten „von rechts wegen“ zwangsläufig in Rente geschickt hätten, in Drensteinfurt seinen letzten Start. Dass dieser nicht von Erfolg gekrönt war und Ronja Walter ihren Partner nach einem Fehler in der Anfangsphase sowie einer weiteren Störung im ersten Bogen schließlich vorzeitig anhalten musste, mag daher nur noch eine Randnotiz sein, auch wenn dies nach 101 Starts bzw. seit dem 15.02.2015 und damit seit sage und schreibe 7½ Jahren das erste Mal war, dass der Wallach ohne Geldpreis „vom Platz“ ging.
Der mit Abstand erfolgreichste Sohn der MAGIC OF LOVE, die selbst im Rennstall keine „Leuchte“ war und keine 5.000 € zusammentrabte, war die Inkarnation des nur allzu gern bemühten Terminus des „Muster an Beständigkeit“: bei insgesamt 159 Starts, während derer er von 3- bis 14-jährig keine Saison ausließ, gelangen ihm ganze 74 Siege (46,5 %) und weitere 69 Platzierungen mit einer Gesamtgewinnsumme von 105.725 € (665 € pro Start). Nur ganze 16 Mal endete er außerhalb der dotierten Ränge.
Splittet man GARRYs Performance nach Fahren und Reiten auf, so stehen vor dem Wagen bei 53 Starts 8 Siege (davon allein die Hälfte bei seinen ersten 5 Starts) und 32 Platzierungen mit einer Gewinnsumme von 23.403 € (442 € pro Start) zubuche – schon das ist mehr als überdurchschnittlich.
Unter dem Sattel ist die Bilanz des Braunen aber noch ungleich berauschender: aus 106 Starts ging der im Gestüt Lasbek gezogene TIPI-Sohn nicht weniger als 66 Mal (62,3 %) als Sieger hervor, errang 37 weitere Platzierungen, zog mithin nur dreimal „Nieten“ und trabte 82.322 € (777 € pro Start) ein. Dass eines der drei Streichresultate im „Monté“ GARRYs Debüt unter dem Sattel im Rahmen der Derby-Woche vor nunmehr 8 Jahren war, wo die Rennleitung ihn nachträglich als Sieger disqualifizierte, mag Ronja Walter, die ihren Liebling nach dem Tod seiner Vorbesitzerin Ingrid Schlemeier bald ihr Eigen nennen durfte, heute allenfalls noch belächeln, gelangen ihm später doch reihenweise Seriensiege in seiner neuen Parade-Disziplin.
GARRY ist der kompletteste Sattel-Traber, den ich in Deutschland je gesehen habe. Unabhängig von Linienführung, Untergrund und Distanz bildete er mit seiner Reiterin gerade bei den Bänderstarts ein kongeniales Duo. Noch Anfang Juli gewann das „Dream-Team“ ein Reiten in Hooksiel, wo man sich des Eindrucks kaum erwehren konnte, dass die beiden ihre doppelte Zulage bereits aufgeholt hatten, als die übrigen Teilnehmer gerade mal die Rennrichtung für sich ausgemacht hatten.
Naturgemäß hat die Gesundheit bei dem »alten Raufer« zuletzt nicht mehr ganz mitgespielt, erforderte längere Pausen und besondere Fürsorge seines Trainers "Manni" Walter, erzwang dosiertere Renneinsätze und gab am Ende gewiss auch den Ausschlag, das letzte Kapitel des langen Rennbuches eines GARRY, dessen größter Einzelrenngewinn bei jeweils 5.000 € (vierjährig vor dem Wagen als Zweiter im Finale des »Schwarzer-Steward-Rennen«, achtjährig als Zweiter im Berliner »Monté-Derby« sowie zehnjährig als Sieger des Reitens im Rahmen des Hamburger »GP«-Meetings) lag und der seinen Rekord von 1:12,7 als Elfjähriger unter seiner Besitzerin erzielte, an diesem Sonntag im Erlfeld zu schreiben.
Farewell, GARRY! Danke für die unzähligen Rennen, in denen Du uns alle begeistert hast!
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Samstag 03 September 13:46 Uhr | |
Ein würdiger Artikel wie ich finde. 👍 Der nächste (eigentlich schon abgeschriebene) Satteltraber mit Great Gatsby As ist grad im Begriff in Garry´s Fußstapfen zu treten. |