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Samstag 03 August 11:54 Uhr | |
Die Hamburger Doppelrennbahn, das ist als Phänomen höchstens noch vergleichbar mit Nessie, dem Ungeheuer von Loch Ness in Schottland – keiner hat es je gesehen, und es wird auch keiner tun. Dabei herrscht in Hamburg eine Art Omertà, das Schweigegebot der sizilianischen Mafia. Vor einiger Zeit hatte ich zum Thema Doppelrennbahn den Skandinavier Klaus Koch kontaktiert, der gerade von Stockholm nach Kopenhagen umgezogen war. Er war zuvor Geschäftsführer der Trabrennbahn Solvalla gewesen und nun in Charlottenlund in Dänemarks Hauptstadt tätig. Gleichzeitig war er aber auch seit Jahren schon Geschäftsführer der PHR GmbH (Pferdezentrum Horner Rennbahn), also der Firma, die das Doppelrennbahn-Projekt in die Praxis umsetzen sollte. Komisch, ausgerechnet jemand, der seit Jahren in Skandinavien lebt, soll in Hamburg die Doppelrennbahn zum Leben erwecken? Koch antwortete mir gegenüber freundlich, aber nichtssagend. Man war hinterher so schlau wie vorher.
Inzwischen ist in den Medien nicht mehr von der PHR GmbH, sondern vom PHR e.V. die Rede. Also statt einer Kapitalgesellschaft nun ein gemeinnütziger Verein. Dessen Präsident ist Andreas Jacobs, der immerhin in Hamburg wohnt. Was hat es mit dem PHR auf sich? Einer, der diese Frage beantworten könnte, ist Henner Christoph, Bahrenfeld-Angestellter und Mitglied des Hoofworld-Forums. Auch er schweigt sich im Forum leider aus.
Dabei drängt es wirklich. Der Pachtvertrag der Traber in Bahrenfeld endet am 31. Dezember 2024. Weil die Bagger nicht vor September 2025 anrücken sollen, werden die Traber wohl auch noch die Saison 2025 am Volkspark absolvieren dürfen. Der Hamburger Senat hatte wirklich eine Engelsgeduld bewiesen, aber irgendwann ist Schluss. Auf dem Gelände der Trabrennbahn sollen ja eine Erweiterung der Science City sowie dreitausend Wohnungen entstehen. Wie weit ist die Politik? Die Bezirksversammlung Altona hat einen Sonderausschuss Science City gebildet, der fortlaufend einen Sachstands- und Fortschrittsbericht veröffentlicht. Der letzte Bericht (in tabellarischer Form) vom 20. März 2024 sagt dazu lediglich: „Verlagerung der Trabrennbahn (ab 2025): Integration der Kulturnutzungen aus dem Betrieb Trabrennbahn im Konzept der Doppelrennbahn Horn ist im Rahmen des Betreiberkonzeptes Horn noch in Prüfung.“ Ja, toll, jetzt wissen wir auch nicht mehr.
Im Februar 2024 forderte Michael Vesper, Präsident von Deutscher Galopp, im besten Politiker-Sprech: „Wir brauchen zum Thema Doppelrennbahn endlich eine Entscheidung. Unsere Aufgabe ist es jetzt, in Zusammenarbeit mit dem Verein Pferdezentrum Horner Rennbahn ein realistisches Konzept vorzulegen.“ Fehlt nur noch, dass er den Hamburger Rennsportlern in Olaf-Scholz-Manier sagt „You'll never walk alone“...
Das realistische Konzept, d.h. der Business Plan, das der Hamburger Senat vom PHR fordert, sieht vor, dass die Doppelrennbahn mindestens zehn Jahre lang ohne öffentliche Zuschüsse überlebensfähig sein müsse. Diesen Nachweis haben die Rennsportler offenbar bisher nicht erbringen können. Und sie werden es wohl auch nicht. In jedem Fall würde die Umsetzung der Doppelrennbahn zuvor die Aufstellung eines Bebauungsplanes sowie ein europaweites Ausschreibungsverfahren und damit viel Zeit erfordern. Diese Zeit haben die Rennsportler nicht mehr. Deshalb sollten sich die norddeutschen Traber-Aktiven realistischerweise darauf einrichten, spätestens Ende 2025 in den Berliner Raum überzusiedeln.
Der Hamburger Renn-Club hat das Deutsche Derby vertraglich noch bis 2028 sicher – falls der Verein finanziell so lange durchhält. Letztes Jahr war in den Medien die Rede davon, dass der HRC anderthalb Millionen Euro Schulden habe. Das hätte ein Albert Darboven natürlich locker aus seiner Portokasse ausgleichen können, aber das will er wohl nicht mehr.
Und jetzt Bühne frei für Henner Christoph... |
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Samstag 03 August 12:17 Uhr | |
Ich werfe mal meine Ansichten im Ring und werde ansonsten das Hamburger Schweigegebot auch nicht brechen. Die Kassen in Hamburg sind leer. Vom Projekt Science City sowie und von dem geplanten Wohnungsbau ist erstmal der Fuß runter vom Gaspedal. Und solange die Trabrennbahn genutzt werden kann, wird sie auch genutzt. Und jetzt freue mich auf weitere Geschichten aus dem Paulanergarten... |