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Dieser "Valzer" läuft die Gegner schwindelig
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Montag 12 Oktober 05:36 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Enghien, 12.10.2020 - 13.50h

 

Der Wochenauftakt in der Quinte gestaltet sich mit nur zwölf Startern auf den ersten Blick nicht als besonders lukrativ. Es ist zum Einen wieder einmal Valzer Di Poggio (5), der den einen oder anderen Gegner sicher abgeschreckt hat. Zudem ist ein europäisches Rennen in diesen Zeiten wegen diverser Reisebeschränkungen nicht für jeden zu realisieren. In dem für eine Königswette kleinen Feld bleibt die Qualität der Gemeinten aber nicht auf der Strecke. Der bereits erwähnte Italiener Valzer Di Poggio steht vor seinem zehnten Erfolg in Serie auf französischem Boden. Auf dem Weg dahin hat er den Distanzspezialisten Wohle Lotta Love (1) nur ein zweites Mal in Schach zu halten. Dieses Duell wurde am 25. September schon sehr deutlich entschieden. Mit Martin De Bos (7) wartet aber ein anderer starker Herausforderer. Die ersten Drei gucken damit fast schon heraus und zwingen die Wetter eine Wette wie die Multi4 etwas höher zu schreiben.

 

Prix De Gobelins / 13.50h / 49.000 Euro - 2.150m Autostart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/121020030101

 

Nach dem kurzzeitigen Engagement im Ausland hat Philippe Daugeard WHOLE LOTTA LOVE (1) wieder sehr schnell in Schuss bekommen. Mitte August startete der Wallach schon über Bahn und Distanz, kam aber selbst für seinen guten Speed zu spät ins Laufen und holte nur einen vierten Platz. Einen Monat später in Reims kontrollierte der Trainer die Partie nach Belieben und konnte auch schon früh an der Spitze erscheinen. Vor zwei Wochen kehrte er wieder auf die Mitteldistanz zurück, was definitiv sein favorisierter Weg ist. An dem Tag traf das Gespann aber schon auf Valzer Di Poggio. Mit viel Mut griff Daugeard den heißen Favoriten auch vor dem letzten Bogen an, wurde aber sehr sicher ausgekontert. An der Form wird sich wahrscheinlich nichts ändern.

 

Die ersten Starts nach dem Lockdown waren noch ein wenig blass von DESTIN CARISAIE (2). Aber zu Beginn diesen Monats wurde der Wallach Eric Raffin anvertraut. Der Champion hat den letzten Sieg mit dem 7jährigen eingefahren und konnte auch in Cordemais zumindest einen Aufschwung andeuten. Dabei ging Raffin ungewohnt defensiv zur Sache und versteckte sich an der Innenkante. Das Gespann kam erst Mitte des Einlaufs frei, war aber sofort das schnellste Duo im Einlauf. Das Ziel kam für die beiden aber zu früh. Es reichte nur noch für das sechste Geld. Darauf kann heute aufgebaut werden.

 

Der Ehrenplatz am 16. September in La Capelle war in Anbetracht der schwachen Zeit für diese Klasse kein wirklicher Ansatz für CAPITAL CHARM (3). Der Wallach hätte aber neun Tage später in der Quinte in Laval eine wirkliche Referenz liefern können. Gegen Valzer Di Poggio und Whole Lotta Love rieb sich der 8jähriige aber zu lange in der Todesspur auf und war im letzten Bogen schon deutlich unter Druck, ehe er sich in einen Fehler retten konnte. Trainer Gregory Thorel lässt die Farbe des Ecurie Victoria Dreams heute mit Eisen antreten und hat die Ambitionen als sehr gering angekündigt.

 

SAY THAT AGAIN (4) ist hinter dem Auto schnell genug, um sich eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Aber was soll der 9jährige auf den nächsten zwei Kilometern machen? Über Gras stimmte die Form, aber kaum zurück in Vincennes war die Enttäuschung doch recht groß. Mit dem Trainer Björn Goop im Sulky übernahm der Viking Kornos-Sohn schnell die Führung und konnte sich in der Folge ziehen lassen. Im Einlauf kam dann aber ein deutlicher Einbruch, der ihn noch aus den Geldern verbannte. Dennoch kann es für das Komplettieren der Königswette reichen, weil die Partie in der Breite nicht so stark besetzt ist.

 

Neun Siege in Folge in Frankreich. Das spricht nicht nur für die Form und Qualität von VALZER DI POGGIO (5). Der Italiener hat nach wie vor einen Gewinnsummenrückstand. Also entspricht sein Kontostand derzeit nicht dem wahren Leistungsvermögen in Frankreich. Dazu kam ein perfektes Managemant aus dem Stall von Jean Michel Bazire. Heute bekommt er aber in Form von Martin De Bos einen guten Herausforderer vor die Nase gesetzt, der natürlich auch Ausländer ist. Die Einheimischen können ihm in dieser Klasse derzeit kaum das Wasser reichen. Aber der letzte Sieg aus Laval lässt auch noch eine Menge Spielraum zu. Nach einem ruhigen Start beorderte ihn Nicols Bazire an die Spitze und bekam kurz vor dem letzten Bogen viel Druck von Whole Lotta Love. Dieser Angriff wurde aber spielerisch gekontert. Ein weiterer Sieg mit drei Längen Vorsprung, der auch deutlicher hätte ausfallen können. Zumindest der Totokurs dürfte heute interessanter sein.

 

Die erste Reihe wird ARAMIS DEIHA (6) wenig helfen. Der Wallach konnte bislang hinter dem Auto nicht genügend Geschwindigkeit zeigen. In einem kleinen Feld kann er aber dennoch eine gute Lage finden. Das gelang zuletzt in Hyeres nicht. Sehr unglücklich verlor der 10jährige eine Runde vor dem Ziel in vermeintlich bester Lage sein Führpferd und musste sich das Rennen in der Todesspur selber gestalten. Jean Christophe Sorel ging dennoch sehr zuversichtlich zur Sache und erhöhte den Druck durch den Schlussbogen auf den Führenden. An der letzten Ecke mit der Nase in Front kam aber nicht nur die vorherige Spitze zurück. Der Wallach brach auf den finalen Metern sogar ganz schön ein und muss in der Hand von Matthieu Abrivard mindestens eine Schippe drauflegen. Der erste Schritt wird wohl durch eine gute Defensive ermöglicht.

 

MARTIN DE BOS (7) brachte schon aus Schweden gute Form mit nach Frankreich. Und in der neuen Heimat hat er gleich eingeschlagen. Am 05. September lief er in der Endphase noch mit viel Speed in 12,8 zum Favoriten und Sieger auf. Danach stand er bei vielen Wettern auf dem Zettel. Und genau diese 12,8 bestätigte der Hengst wiederum in einer etwas aufwendigeren Schlussphase. Diesmal reichte es aber den Favoriten zu stürzen. Er selbst verneinte in den letzten Minuten vor dem Start den meisten Umsatz auf sich. Das Vertrauen im Umfeld dürfte also sehr groß gewesen sein. Heute passt die Distanz wahrscheinlich noch ein wenig eher, aber der größte Gegner kann nur nach optimalem Verlauf, wenn überhaupt geschlagen werden.

 

Die Auslosung brachte für BEL AIR (8) nur die äußerste Position hinter dem Auto, aber der Wallach ist ohnehin nicht besonders flott in der Startphase. Zudem sollte die kleine zweite Reihe immer noch eine gute Position ermöglichen. Franck Ouvrie wird vielmehr die aktuelle Form des 9jährigen Sorgen bereiten. Am 20. September war er in Vincennes mit vollem Beschlag entschuldigt, auch wenn er in der Endphase viel Boden verloren hat. In Cordfemais fand er aber eigentlich eine Aufgabe, die zu seinem Leistungsstand passen sollte. beim Versuch im Schlussbogen Boden gutzumachen, verlor er aber das Geläuf. Der Ansatz von Ende August aus Laval ist aber noch in guter Erinnerung. In "der Geige" gelandet nutzte Leo Abrivard ab Beginn der letzten Gegenseite einen aufrückenden Gegner als Windschatten. Plötzlich stellte sich die Lage aber als Falle heraus und das Duo war plötzlich am Ende des Feldes zu sehen. Mit viel Reserven fand das Gespann erst wieder im Einlauf den Weg nach vorne und holte noch einen sehr guten vierten Rang. Damit ist man mindestens für die Kombinationen interessant.

 

EXCELLENT DAY (9) hat nur zu Beginn seiner Karriere ein paar Euro im Sulky verdient. Später stellte er nur noch unter dem Sattel eine gewisse Klasse dar. In den letzten zwei Jahren hat der Wallach noch fünf Rennen im Attele bestritten. Alle wurden am Turm beendet. Damit erübrigen sich alle weiteren Fragen zu den Chancen des 6jährigen.

 

Erst vor fünf Tagen startete JUVELS BOY (10) in einer Quinte in Enghien. Über den gleichen Weg hatte der Wallach zwar die erste Reihe bekommen, konnte von außen aber nur in der Anfangsphase der Partie eine gute Lage als Vierter außen erwischen. Als sein Führpferd an die Spitze zog suchte David Thomain sofort nach einer Lösung. Der Catchdriver konnte aber erst kurz vor dem Schlussbogen an der Innenkante einparken. Das Schonen einiger Reserven brachte aber keinen Erfolg. In der Distanz war der 9jährige dennoch deutlich erfasst und verlor noch einige Prämien. Als Sechster in 12,5 hat er aber eine Marke angeboten, die hier für die Königswette reichen sollte. Ob ein Fahrer wie Sidney Van Den Brande genauso viel herauskitzeln kann, muss aber bezweifelt werden.

 

Die Starter der Familie Kolgjini sind jetzt schon drei lange Jahre sieglos in Frankreich. Genau genommen waren die Starter nicht einmal nah dran. Vermutlich wird SPEEDY FACE (11) diese negative Serie heute nicht beenden können. Der Joke Face-Sohn war über den Sommer in Schweden in großen Aufgaben engagiert, kam aber nicht über einen fünften Rang hinaus. Seit Mitte September ist der Hengst wieder zurück in Frankreich und nahm am 22. in Laval eine gut besetzte Partie an. Nach einem guten Verlauf verlor der 6jährige aber eine Runde vor dem Ziel seinen Windschatten, was die Aufgabe nun unmöglich machte. Im Schlussbogen war er dann restlos geschlagen und bringt damit kaum Referenzen für heute mit. Lediglich das relativ kleine Feld und die passendere Distanz kann ihn in die Königswette bringen.

 

Aus dem Stall von Franck Boismartel ist BOIS DU BOSNET (12) sicherlich die zweite Farbe. Der Wallach kämpfte in den letzten Monaten schon mit dem Kleingeld und machte auch beim Autostart keine bessere Figur. In Saint-Galmier konnte er von der Eins sofort in eine gute Position gelangen. Im Laufe der Partie wurde aber schnell klar, dass der 9jährige nichts mit dem Sieg zu tun hat. Er wurde bis zum neunten Platz durchgereicht, was genau genommen der letzte Rang war. In einer sehr mäßigen Zeit verteidigte er in La Capelle das fünfte Geld, war aber auch schon am Limit. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass der kürzere Weg eine deutliche Verbesserung bringt. Er muss auf diverse Ausfälle hoffen.

 

Tipp:

VALZER DI POGGIO (5)

MARTIN DE BOS (7)

WHOLE LOTTA LOVE (1)

DESTIN CARISAIE (2)

SAY THAT AGAIN (4)

 

Für die Kombinationen: BEL AIR (8)

 

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