Forum
Willkommen zum Forum!
Willkommen zum Forum!
Autor | Beitrag |
---|---|
Samstag 18 Dezember 23:40 Uhr | |
Der HVT ist schuld !?
Natürlich machen auch wir von TraberParti uns Gedanken über die Zukunft des Deutschen Trabrennsports. Wie fast jedes Jahr vor Weihnachten verspüren wir hier im Forum den Drang zur Diskussion, in der Hoffnung eine positive Veränderung herbeiführen zu können. Schuld an allem ist der HVT? Dort liegt sicher ein Teil der Verantwortung. Die Strukturen im Trabrennsport sind allerdings komplex und diese gilt es zu beachten, um eine realistische Chance auf Verbesserungen zu haben.
Nach dem Niedergang von WinRace sind einige Freunde des Trabrennsports aufgestanden, um weiteren Schaden abzuwenden. Es musste gehandelt werden und es blieb keine Zeit, demokratische Strukturen aufzubauen. Vorrangig war die Krise zu bewältigen und zu überleben. Ulrich Mommert, Günter Hertz & Co. standen auf und sicherten dem Trabrennsport eine Zukunft. Dies gilt es zu würdigen; ohne ihr tatkräftiges Eingreifen hätten wir heute vielleicht keine Rennen mehr.
Für die Rettung nach WinRace war eine Machtkonzentration notwendig. In dieser Phase musste schnell gehandelt und investiert werden. Es wurde das Notwendige getan; nur wurde nachgelassen, nach Bewältigung der Krise, wieder normale Strukturen zu schaffen. Die Kompetenzen im Trabrennsport sind heute die gleichen wie vor 10 Jahren. Zum Beispiel ist Ulrich Mommert Rennbahnbesitzer und HVT Vorstandsmitglied zugleich. Wie gesagt, dies war nach WinRace notwendig, um schnell die notwendigen Änderungen planen und durchsetzen zu können. Aus dem Versäumnis eine pluralistische Entscheidungsstruktur aufzubauen, folgt aber auch Verantwortung für den Zustand des Trabrennsports heute. Die Machtkonzentration im Deutschen Trabrennsport bedingt, dass ohne Zustimmung von Mommert & Co. kein Wandel möglich ist; eine große Verantwortung für die Zukunft!
Viele Initiativen der vergangenen Jahre scheiterten an dem Veto aus Berlin. Meist, da Konzepte vorgelegt wurden, die in die Kompetenzen der aktuell Verantwortlichen eingreifen wollten. „Mein Geld, also meine Entscheidung“ ist eine legitime Replik auf solche Konzepte. Aber wie entkommt man diesem Teufelskreis der gegenseitigen Blockade?
Konzepte, wie die von Emma Stolle und Sven Bartels sind Gesamtkonzepte für den Trabrennsport. Zu großen Teilen richtig und fundiert dargestellt. Aber: Die Konzepte fordern neue Entscheidungsstrukturen. Die heutigen Verantwortlichen müssen Kompetenzen abgeben und gleichzeitig den Wandel finanzieren; dies stößt verständlicherweise nicht vollumfänglich auf Zustimmung.
Wie kommen wir also aus der Krise, ohne Mommert & Co. zu brüskieren?
Kleine Schritte, machen was machbar ist, Erfolge vorzeigen -> Vertrauen und Zustimmung für weitere Reformen gewinnen.
Für diesen Weg gibt es Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, die zeigen, dass es möglich ist gleichzeitig zu reformieren und zu integrieren:
TCT: Eine Rennserie die zunächst auf wenig Unterstützung aus Berlin hoffen konnte. Nach erfolgreicher Installation ist man nun an einer Kooperation interessiert. Ein notwendiges (und längst überfälliges) Angebot an Besitzer und Trainer, das ihnen Perspektive bietet, um in Deutschland und den Niederlanden zu bleiben.
Highroller Garantien / V Wetten: Davids Initiativen haben viel bewirkt, ohne jemandem weh zu tun. Inzwischen haben viele der Verantwortlichen erkannt, welch positiven Impuls die Highroller Projekte dem Trabrennsport bieten.
TraberParti: Ein Crowdfunding Projekt, das kein finanzielles Engagement der aktuell Verantwortlichen bedarf. Nach anfänglicher Skepsis jetzt durch viele umarmt und Inspiration für andere Besitzergemeinschaften, die alle dazu dienen, neue und verloren gegangene Freunde & Besitzer für den Trabrennsport (zurück) zu gewinnen.
Was geht noch? Beispiele für schnell umsetzbare Projekte ohne großen Finanzbedarf und ohne Eingriff in bestehende Kompetenzen. Hierfür bedarf es der Gründung einer Gesellschaft für die Vermarktung des Deutschen Trabrennsports. Die DTG als Dienstleister für Rennvereine, Besitzer und Aktive; eine kleine Gesellschaft mit 3-4 Vollzeitkräften, die lediglich einer sehr überschaubare Anschubfinanzierung benötigt. Aufgaben der DTG:
Marke & Soziale Medien Profilierung der Marke „Deutscher Trabrennsport“. Einheitlichem Auftritt in den neuen Medien und bei der Pressearbeit. Darstellung von Rennserien und Einzelevents mit Corporate-Identity Konzept.
Marketing Konzepte für Vermarktung von Rennserien und Einzelevents als Dienstleistung für die Rennvereine. Schaffung von vermarktbaren Produkten.
Events Organisation von Eventrenntagen als Angebot an die Rennvereine. Rahmenprogramme zum Erreichen neuer Zielgruppen. Künstler- und Schaustellervermittlung (Buchung/Vermittlung für alle Rennvereine). Trabrennsport als Freizeitalternative für Familien und andere Zielgruppen. Vermarktung über neue und alte Medien. Eventrenntage nach Vorbild Palio dei Comuni. Kommunen, Städte oder (Fußball) Vereine (mit Businessclubs) als Schirmherren und Sponsoren. Für das Hauptrennen ein Pferd je Kommune/Stadt/Verein zur Erhöhung der Identifikation des Publikums mit den Startern.
Rennserie Schaffung und Organisation einer vermarktungsfähigen Rennserie - Traber Bundesliga (TBL). Ganzjährige Deutschlandweite Serie. Teilnehmer sind Regionalteams zur hohen Publikumsidentifikation (Fankultur). 1-2 Rennen pro Veranstaltung. Leicht verständliche Ligatabelle Online und in den Programmen.
Sponsoring Akquirierung von Sponsoren / Werbepartnern für Rennvereine, Rennserien, Marke und Medienauftritt.
Partizipation Beteiligungskonzepte erarbeiten und vermarkten (TraberParti Integration)
Newsletter Herausgabe eines regelmäßig erscheinenden digitalen Newsletters, mit dem Ziel: Vertrauen aufbauen / Beziehungen knüpfen / im Gedächtnis bleiben / sich als “Marke” etablieren. Anlage und Analyse einer Zielgruppen- & Kundendatei über die Abonnementsverwaltung.
Teilhaber Die DTG agiert als Dienstleister für den gesamten Trabrennsport und soll allen Interessierten zur Beteiligung offen stehen. Wünschenswert wäre eine Repräsentanz von Besitzern, Rennvereinen, Verbänden und Aktiven.
Finanzierung: Die DTG finanziert sich aus Einlagen der Teilhaber und Erfolgsprovisionen aus den Bereichen Dienstleistungen und Werbepartner-Akquirierung.
Der HVT ist nicht an allem schuld, der Sport braucht eine funktionierende Administration. Reformen müssen jetzt aber Andere in die Wege leiten.
"ask not what your country can do for you, ask what you can do for your country." John F. Kennedy
In diesem Sinne, allen Forumsmitgliedern Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr.
Eure TraberParti Initiatoren Ulrike Weitkamp / Andreas Schwarz / Bernhard Rosengarten / Alexander van Dijk |
|
Sonntag 19 Dezember 10:32 Uhr | |
Anmerkung zum Schleckersystem: Das Personal bestand nicht nur aus Angestellten Damen, sondern etliche Damen waren bzw. wurden später als selbständige Unternehmerinnen geführt. Dies bedeutet doch keine soziale Absicherung. Auch Übernahme des Unternehmerrisikos. So ein kleiner Laden hat nicht immer 60.000 Euro Umsatz im Jahr gehabt. Wer eine Aushilfe zum Minilohn hatte mußte weitere 4.800€ (einst 400€ monatlich) abgeben. Höchstens 30% also 18.000 (mit Hilfskraft 13.200€) verblieben. Dieser Betrag wohl nicht oft erreicht - fallen ja meistens noch Kosten für Energie etc. an. Es handelt sich um Kenntnisse und Erkenntnisse aus Gesprächen vor einem Jahr in der Klinik mit Beteiligten(ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin und Anwalt aus Wirtschaftskanzlei). |
|
Sonntag 19 Dezember 15:24 Uhr | |
Das definierte Ziel ist durch höhere Einnahmen das Überleben des Sportes zu gewährleisten . Dieser Sport hatte eine Waffe in die Hand bekommen die er nicht nutzt . Wie geschrieben werden in D. geschätzt 20 Milliarden im Glücksspielmarkt umgesetzt . Dunkelziffer sogar höher . Das sind täglich 50 Millionen Euro . Umgesetzt wird das bei Sportwetten , Lotto , Automatenspiel , Poker und ja auch Pferderennen . Das Internet ist geradezu ein Segen in Zeiten von Corona für die Glücksspielbrache . Doch der Pferdesport stellt sich zu dusselig an das zu nutzen . Wie oft ( erst neulich bei den FK von Wettstar ) habe ich gelesen die bösen Bookies . Dort geht auf einmal darum das Umsatz gestohlen werden könnte . Ich frage mal anders . Warum können Bookies 20 Mio an Fußballvereine für Trikotwerbung bezahlen ? Warum funktioniert der Sport in UK wenn es dort nur Bookies gibt ? Warum funktioniert PMU und ATG ? Die Antwort ist , weil dort der Kunde angesprochen wird mit vernünftigen Produkten und Anreizen . Die Einnahmen helfen dem Sport . Nach dem Motto " Der Zweck heiligt die Mittel " . Glaubt denn wer ernsthaft , dass jeder Wetter auf der Welt Pferdebegeistert ist . Viele bestimmt , doch niemals alle . Quinte und V75 werden gewettet , genauso wie Lotto gespielt wird , aus dem Grund der Gewinnmöglichkeit und Suchtbefriedigung . Es ist nicht die Aufgabe des Sportes das zu hinterfragen , sondern vielmehr das Werkzeug zu nutzen was dem Sport gegeben wurde . Denn sonst könnte man das Wetten auch abschaffen , wenn es der Sport nicht nötig hätte. |
|
Sonntag 19 Dezember 17:58 Uhr | |
Christina Hempel , genauso ist es wie Du schreibst . Der TRS ist aktuell kein einheitliches Wirtschaftsunternehmen . Er ist wenn man es genau nimmt das Gegenteil davon . Wie funktioniert das in Schweden oder Frankreich ? Dort werden doch die Wetteinnahmen auch verteilt . Deshalb schrieb ich , dass die RV fusionieren müssten . Problem eins geklärt , denn nun gibt es nur noch einen RV . Dieser würde dann alle Wetteinnahmen erhalten und könnte die Rennpreise erhöhen bzw. auch das Marketing davon bezahlen . Höhere Rennpreise bedeuten , besser für eine breite Masse von Besitzern . Das wiederum führt theoretisch zu einer besseren Nachfrage der Zucht . Das das schon hätte vor langer Zeit passieren hätte müssen , steht außer Frage . Doch wenn man es nicht probiert , was ist die Alternative ? Weitermachen wie bisher ? Es könnte sogar zu spät sein . Doch ich bin davon überzeugt , dass nur ein verändertes Wettangebot mit einer Großwette die sich auch so nennen darf , neue Kunden gewinnen könnte . Mit die Plätze 10 10 10 oder Dreierwette 76 : 10 gewinnst keine neuen Kunden , wenn man bei Sportwetten oder anderen Angeboten für 2 € jeden Tag 100.000 € gewinnen kann . Jeder Radiosender hat bessere Preise ohne Einsatz als eine V5 mit 2 K Garantie . Parallel dazu müßten andere Baustellen erledigt werden . Doch das sind nicht meine Baustellen . |
|
Sonntag 19 Dezember 18:41 Uhr | |
Noch was dazu Ich glaube auch , dass es genauso nicht kommen wird ( schrieb ich auch in meinem ersten Beitrag in diesem Thread , Stichwort in die Rente retten ) , weil wie Du schreibst : Zitat Jeder Teilnehmer ist quasi Unternehmer und selbstständig, wird also bei jeder Veränderung Vorteile und Nachteile abwägen. Ist im Prinzip wie in einer Fabrik, in der jeder am Fliessband arbeitet, wie er es für sich sinnvoll erachtet. Da kommt am Ende ein Auto ( Renntag ) heraus, aber von aussen etwas ändern, wird sehr schwer. Wenn einem etwas nicht mehr passt, dann wird man eher seinen Arbeitsplatz verlassen, als dabeizubleiben. Es gibt zu viele verschiedene Interessen . Warum sollte ein Mäzen seinen RV fusionieren lassen , wenn er / sie doch schon so kosten ohne Ende haben ? Würde dann noch mehr kosten für das Momentum . Warum sollten Mitarbeiter die ihren Job verlieren , nicht schon vorher die Segel streichen ? Warum sollten der HVT sein Wesen ändern ? Schuld sind die Strukturen , die sich über Jahre manifestiert haben . Dabei spielt es keine Rolle wie diese entstanden sind . Sie sind nun einmal so wie diese sind . Man erkennt es quasi und kann nichts dagegen unternehmen . Bedeutet der Sport wird weiter schrumpfen , sich am Ende vielleicht gesund schrumpfen um wie Phönix aus der Asche wiederzukommen oder halt für immer zu verschwinden in Deutschland . |
|
Sonntag 19 Dezember 20:51 Uhr | |
, Wir kennen uns, schätzen uns. Zumindest aus meiner Sicht. Ihr schreibt hier bei diesem Thema die mit Abstand schlauesten Beiträge. Die Entscheidungsträger sitzen nunmal in Hausnummeer 222. Christina wird alle persönlich kennen, David eher nicht. Natürlich sind alle dort hilfsbereit. Selber vor Ort persönlich erlebt. Aber seit Jahrzehnten ändert sich nichts. Alle blicken nur in eine Richtung. Welche das ist mag jeder für sich selbst entscheiden. Der Wegegang ist durch Zahlenmaterial unwiderlegbar. Leuten wie ist es zu verdanken das mal wieder Bewegung entsteht. Es wird mal wieder wenig Nutzen bringen. Fühlt sich an wie 19. Jahrhundert (oder ein leichter Blick nach Osten) : bist du Oben, bleibst du oben. Keine Wahl, kein Eindringen von außen möglich. Die Spitze verwaltet und bestimmt sich selber. Ohne jedliche Kontrollmöglichkeit. Hätte nicht gedacht das so ein Gehabe in einem der demokratischten Ländern der Welt möglich ist. |
|
Sonntag 19 Dezember 21:23 Uhr | |
Um das Ganze mal auf eine andere Ebene zu heben: Sowohl die Garantien von HR, die Traberparti, TCT oder Traber TV - sie alle bewegen sich innerhalb des Systems und stützen dieses. Polemisch: Das System Tell wird damit am Leben gehalten. Wenn man wirklich Veränderungen will, müsste man radikaler vorgehen. Zum Beispiel einen Wettboykott für Monate auf deutsche Rennen ausrufen - bis es eine zentrale Vermarktung gibt (mit oder ohne HVT). Das könnte Veränderungen bewirken. Gleichzeitig birkt es natürlich ein gehöriges Maß an Risiko... |
|
Sonntag 19 Dezember 22:14 Uhr | |
Viele Hochkaraeter haben es versucht. Alle sind am System gescheitert. |
|
Freitag 31 Dezember 11:01 Uhr | |
Leider ist dieser Thread wieder eingeschlafen. Es gab wirklich gute Impulse (siehe Yankee Butcher vom 18.12.), aber seitdem tut sich anscheinend nicht mehr viel. Sind wir nicht besser als der HVT? Wie kann man das Thema zum Laufen bringen? |