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Bremen-Süd am 20. September
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Donnerstag 25 Juli 14:24 Uhr
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Racingman

Themen: 24
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Im Ruhrpott-Fußball ist es üblich, dass man sich mit Lüdenscheid-Nord und Herne-West anpflaumt, aber das ist nur Spaß. Bei den Trabern käme Onkel Ulli in Mariendorf nie ernsthaft auf die Idee, mit den Karlshorstern einen Deal auszuhandeln, demzufolge die Trabrennbahn in der Wuhlheide künftig offiziell als „Mariendorf Ost“ firmiert. Undenkbar – aber nicht in Amerika. Im Norden von Miami gab es bis vor wenigen Jahren zwei Galopprennbahnen, die „Gulfstream Park“ und „Gulfstream Park West“ (= ex-Calder) hießen. Für Neukunden verwirrend. In Deutschland gab es auch schon ausländische Flugpassagiere, die den Flughafen Frankfurt-Hahn verzweifelt im Umfeld der Mainmetropole suchten, nur um dann herauszufinden, dass sich dieser 125 km entfernt im Hunsrück befindet.

 

Und warum erzähle ich all das? Weil im norddeutschen Rennsport hoffentlich nicht bald Ähnliches passiert. Da veranstaltet nämlich am 20. September der Bremer Rennverein zum ersten Mal auf der Galopprennbahn Verden. Offiziell ist es eine Co-Produktion der beiden Rennvereine. Vielleicht wird es dazu kommen, dass Bremen künftig die Rennbahn an der Aller ganz übernimmt? Die Idee hätte durchaus einigen Charme, denn der Bremer Rennverein hat offenbar die finanziellen Möglichkeiten, einen Renntag zu veranstalten, besitzt aber keine taugliche Rennbahn mehr. Und beim Verdener Rennverein ist es genau umgekehrt.

 

Sieben Galopprennen wurden für den 20. September, einem Freitagnachmittag, ausgeschrieben; ursprünglich sollte der Renntag am Samstag stattfinden. Beim letzten Renntag in Verden wurden auch Trabrennen ausgetragen, während diesmal der Termin nicht im HVT-Kalender eingetragen ist. Früher gab es in Verden im Innenraum neben dem Fußballstadion auch eine Hindernisbahn, aber diese wurde schon 2018 aufgegeben. Als Fan des Hindernissports beauere ich dies, doch in Anbetracht der Situation in Deutschland war diese Maßnahme sicherlich richtig.

 

Und was ist mit der Rennbahn in der Vahr? Ich befürchte, dort ist endgültig „game over“. Im April 2023 urteilte das Bremer Verwaltungsgericht, dass der Rennverein kein Recht mehr habe, in der Vahr Galopprennen auszutragen. Ich habe den Urteilstext gelesen und finde das Urteil richtig, auch wenn die Begründung nicht zu 100% zu überzeugen vermag. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass die Behörde ein weites Ermessen bei ihrer Entscheidung gegen den Turf gehabt habe. Eine Rolle spielte im Urteil als Begründung auch der asphaltierte Weg, der inzwischen quer über die Rennbahn verläuft und das Geläuf an zwei Stellen kreuzt.

 

Der Rennverein hatte im Prozess ein Gutachten von Deutscher Galopp vorgelegt, dass so ein Weg/Straße die Austragung von Rennen zwar schwieriger mache, aber sie nicht völlig ausschließe. Ich stimme dem zu, denn auf der Galopprennbahn Wissembourg (Weißenburg) im Elsass direkt hinter der Pfälzer Grenze bin ich mal an einem rennfreien Tag auf der asphaltierten Straße quer über die Rennbahn gefahren. Mit einigem Aufwand sind auch unter solchen Bedingungen immer noch Galopprennen möglich. Der Bremer Rennverein hatte die Möglichkeit, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Berufung einzulegen, aber da man seit April 2023 nichts mehr gehört hat in dieser Causa, wird man das Urteil vermutlich akzeptiert haben. Darum nun der neue Start auf der Galopprennbahn Verden, die hoffentlich nicht in „Bremen-Süd“ umbenannt werden wird.

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