Forum
Willkommen zum Forum!
Willkommen zum Forum!
Autor | Beitrag |
---|---|
Mittwoch 14 August 18:51 Uhr | |
Menschen vom rechten politischen Rand neigen bekanntlich zu Verschwörungstheorien, und auch der Galopprennsport ist davon nicht ausgenommen. Ein Vertreter dieser Spezies berichtete von Gerüchten beim letzten Hannoveraner Renntag, dass Baden Galopp die Eintrittsgelder vom ausgefallenen Renntag am 2. Juni nicht zurückgezahlt habe. (In Iffezheim wird mittlerweile ein Großteil der Eintrittskarten vorab im Online-Ticketing abgesetzt.) Bevor sich irgendwelche Gerüchte im Internet verselbständigen und dann als Tatsachen deklariert werden, sollte man sie sachlich überprüfen. Das habe ich getan und bei Baden Galopp in Iffezheim nachgefragt. Den jetzigen Geschäftsführer Stephan Buchner kenne ich noch aus meiner früheren Beratertätigkeit im Rennsport.
Er hat mir dies per Mail übermittelt: „Man kann sich gegen derartige Gerüchte nur schwer wehren, weil man sie, wenn überhaupt, nur durch Zufall erfährt. Wir haben am 05.06. alle Ticketinhaber über das Ticketsystem angeschrieben und das Erstattungsprocedere erläutert. Wir haben seitdem über 50.000 Euro an unsere Kunden erstattet. Es kann gut sein, dass der ein oder andere die Mail nicht bekommen hat (Spamfilter o.ä.). Einige haben sich deshalb auch direkt bei uns gemeldet und ihre Kosten sofort erstattet bekommen. Ich kann Ihnen versichern, dass jeder, der sich bei uns meldet und berechtigte Ansprüche geltend macht, sein Geld zurückerhält. Wenn Sie also jemanden kennen, der meint, noch Geld zu bekommen, soll er sich gerne an mich wenden.“
Damit dürfte das Gerücht glaubhaft entkräftet worden sein. Kommen wir nun zu anderen Themen bei Baden Galopp. Der Große Preis von Baden war im Jahr 2022 noch mit 200.000 Euro ausgeschrieben, wurde dann aber im Folgejahr in der Dotierung auf 400.000 Euro verdoppelt. Dies zahlte sich wirtschaftlich jedoch nicht aus, denn die Starterzahl erhöhte sich nicht wie erhofft. 2024 beträgt die Dotierung des Grand Prix als Kompromiss nun 300.000 Euro, weil man weiterhin ein Top-Rennen anbieten will. Der Sponsor des Grand Prix ist Wettstar, das Wettunternehmen des deutschen Turfs. Ich bezeichne dies als „Not-Sponsoring“, weil es offenbar nicht gelungen ist, einen richtigen Sponsor von außerhalb des Rennsports zu finden. In Berlin-Mariendorf kennt man etwas Vergleichbares mit Trotto beim Traber-Derby.
Das Rennjahr 2023 schloss der Rennveranstalter Baden Galopp mit einem Minus im niedrigen sechsstelligen Bereich ab, wobei nicht nur der finanziell enttäuschende Grand Prix, sondern auch erhöhte Personal- und Energiekosten ihren Anteil hatten. Vor Beginn der heurigen Rennsaison sagte Stephan Buchner in seiner Vorschau: „Das Minus ist nicht erfreulich, aber verkraftbar. In den Bereichen Sponsoring, Eintrittsgelder und Wettumsatz lagen wir dafür über den Planungen.“ Das Pech blieb den Iffzern jedoch 2024 treu: Die Absage des großen Finalsonntags beim Frühjahrsmeeting aus Wettergründen ist natürlich ärgerlich, war aber unvermeidbar. Bevor Baden Galopp am 1. April 2021 die Iffezheimer Rennbahn übernahm, erklärte der Big Boss Peter Gaul in der Presse: „Ich will mit der Galopprennbahn kein Geld verdienen. Solange ich kein Geld zuschießen muss, ist alles in Ordnung – und meine Arbeit gibt’s ehrenamtlich.“
Die offizielle Website von Baden Galopp lautet www.badengalopp.de . Wer aus Versehen die (bis auf den Bindestrich) fast identische Web-Adresse www.baden-galopp.de eingibt, der landet auf einer Internetpräsenz (ohne Impressum), in der es um Kryptowährungen geht. Als Copyright ist dort angegeben: „2024 Baden Galopp“. Das könnte ein Fall für den Rechtsanwalt Stephan Buchner sein. Grundsätzlich steht es zwar jedermann frei, eine Internet-Domain zu registrieren, aber hier könnte doch ein rechtsmissbräuchlicher Fall vorliegen.
Vor „Baden Galopp“ hieß der (gescheiterte) Rennbahnbetreiber an der Oos „Baden Racing“, ein Unternehmen des Multi-Milliardärs Andreas Jacobs. Der Mehrheitsgesellschafter von Baden Galopp ist der Mannheimer Immo-Developer Peter Gaul, kein armer Mann, aber im Vergleich mit Jacobs natürlich alles ein paar Nummern kleiner. Sowohl Baden Racing als auch Baden Galopp existier(t)en als doppeltes Lottchen – einerseits der gemeinnützige Rennverein für die Toto-Erlaubnis, andererseits eine Kapitalgesellschaft für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Ähnlich wie in Hoppegarten. Im Mai 2024 erklärte Stephan Buchner in der Presse: „Wir wissen, dass wir hier nie Schubkarren voll Geld von der Rennbahn fahren werden.“
******************* Noch ein allgemeiner Hinweis für die Hoofworld-Leser: Wer hier einen Beitrag mit fachlicher Substanz schreibt, darf von mir auch eine Antwort erwarten, nicht jedoch die rein destruktiven Zeitdiebe.
Frank Henschker Whistleblower-Hotline: bolgheri@gmx.net
|
|
Mittwoch 14 August 19:17 Uhr | |
Racingman schreibt: |
|
Mittwoch 14 August 20:38 Uhr | |
Anegio schreibt: Bei dem. was du so schreibst, muss auch keiner lachen. Eher weinen. |
|
Mittwoch 14 August 22:03 Uhr | |
...sehr guter beitrag, racingman... |
|
Donnerstag 15 August 12:38 Uhr | |
Aus gegebenem Anlass muss ich meine Kritik an der Website der Rennbahn zurücknehmen. Meine negativen Erfahrungen beruhten dabei auf der Verwendung des Browsers Firefox. Mit Chrome jedoch laden sich die Seiten einigermaßen schnell, und auch die Fotos der Mitarbeiter sind alle vorhanden. Aus meinem obigen Beitrag habe ich die inkorrekten Beobachtungen entfernt. |
|
Donnerstag 15 August 23:47 Uhr | |
Beiträge im Nachhinein zu korrigieren verwischt in meinen Augen Vieles, da hier im Forum nicht mehr erkennbar was gelöscht oder ursprünglich geschrieben war. Natürlich einer von vielen technischen Fehlern hier, aber sollte eigentlich nicht dein Anspruch sein dies auszunutzen Racingman. Korrekturen, Berichtigungen, Entschuldigungen, etc. sollten extra erfolgen. Gerade wenn man eine Art Berichte schreibt wie du, die aus meiner Sicht gerngesehen und provokant sind. Einige davon habe ich gerne geliked, wenn diese im Nachhinein geändert/verfälscht werden, finde ich das fragwürdig. Bringt mir auch nix, wenn du darauf hinweist. Entfernen ist nicht transparent! |
|
Freitag 16 August 11:20 Uhr | |
Frascati, für die Transparenz sage ich gern, um was es ging: Mit meinem Browser dauerte das Laden der Website von Baden Galopp mehrere Minuten, und von den Fotos der Team-Mitarbeiter waren nur drei sichtbar, während bei den Anderen das Wort „null“ stand. Auf das Problem bin ich erst durch eine unerfreute E-Mail von Baden Galopp aufmerksam geworden und habe es dann gleich gelöscht. Darauf hat der Betrofffene auch einen rechtlichen Anspruch, so dass die Transparenz/Neugier der Leser in dem Fall zurückstehen muss. Angenommen, ich hätte in einem Bericht wahrheitswidrig geschrieben „Frascati hat seine Frau krankenhausreif geschlagen“, dann würden Sie auch nicht wollen, dass nur aus Gründen der Transparenz dieser Satz in dem Bericht stehen bleibt. Für Baden Galopp hätte es geschäftliche Nachteile bedeuten können, wenn sie medienmäßig als die letzten Provinztrottel rüberkommen. Und an Hoofworld gewandt, kann ich sagen: Es ist gut, dass die User Beiträge nachträglich selber ändern können, denn ich kenne ein anderes Medium, wo das für den User technisch gar nicht möglich ist.
|
|
Freitag 16 August 14:03 Uhr | |
Weil die Neugier von Frascati für das Medienrecht jetzt geweckt ist, erzähle ich mal einen Fall aus der Praxis, der schon lange zurückliegt. Daraus wird deutlich, an welchen Kleinigkeiten es manchmal hängt.
Der Betreiber eines Galopptrainingsstalles hatte mir berichtet, dass ein bekannnter Rennstallbesitzer, der auch Turffunktionär war, dem Trainingsstall noch Geld schulde. Dies hatte ich in einem Galopperforum auch so geschrieben und wurde dann vom Rennstallbesitzer beim Landgericht zivilrechtlich verklagt. Vor dem Hauptsacheverfahren kam in dem Fall das Eilverfahren um vorläufigen Rechtsschutz, in dem es dem Besitzer darum ging, dass ich die Bemerkung im Internetforum schnell lösche. Es stellte sich dann heraus, dass der Besitzer erst auf anwaltlichen Druck und sehr spät, aber juristisch wohl noch rechtzeitig, gezahlt habe – allerdings nicht an den Trainingsstall selbst, sondern an den Rechtsanwalt des Trainingsstalles. Dieser Anwalt hatte das Geld nicht in der vorgeschriebenen Frist an seinen Mandanten „ausgekehrt“, wie es im Fachdeutsch heißt. Der Fehler lag also beim Anwalt, aber das half mir bei dem Prozess nicht. Wir haben uns dann außergerichtlich in einem Vergleich geeinigt, demzufolge ich den Text im Internetforum sofort lösche. Angesichts dieser Erfahrung möchte ich Hoofworld empfehlen, die bisherige technische Löschregelung beizubehalten. Also nix mit Transparenz für Frascati... |