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Nachschau Düsseldorf, Sonntag 29.09.2024

Es war der Tag der großen Überraschungen beim Düsseldorfer Saisonfinale auf der Galopprennbahn Grafenberg vor 7.000 Zuschauern. Und auch im mit 55.000 Euro dotierten Hauptereignis über 1.700 Meter sprach eigentlich viel für den englischen Vorjahressieger Brave Emperor. Der wahre Eroberer war allerdings der sechsjährige Wallach Best Lightning, ein 12,5:1-Außenseiter aus dem Kölner Erfolgsquartier von Trainer Andreas Suborics. Züchter und Besitzer des Siegers ist der Österreicher Hermann Pfister. Der Schlüssel zum Erfolg im 104. Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf war aber auch ein genialer Moment des niederländischen Klassejockeys Adrie de Vries. Der fliegende Holländer, wie er in Fach- und Fankreisen gerne genannt wird, brauchte nur einige Sekunden, als er innen durch eine kleine Lücke durchschlüpfen konnte. Der Rest war Routine des 55-jährigen Jockeys, der das Pferd auf kürzestem Weg nach Hause stiefeln ließ. Ein starkes Rennen lief auch Gestüt Schlenderhans Aguirre, der unter Bayarsaikhan Ganbat noch Flügel bekam und Zweiter wurde. See Hector mit dem französischen Nachwuchsjockey Corentin Berge machte schließlich die deutsche Dreierwette komplett. Die Nationalhymne zu Ehren des Siegers auf dem schweren Geläuf genossen alle Beteiligten sichtlich. Luke Morris, der Reiter des englischen Favoriten, war dem gegenüber die Enttäuschung über den vierten Rang seines Pferdes ins Gesicht geschrieben. Miss Cantik, zweites englisches Gastpferd, endete auf Rang sechs. 

Andreas Suborics (Trainer von Best Lightning): „Er sah schon bestechend aus im Führring und es war ein genialer Ritt von Adrie de Vries. Heute hat sich das Pferd für einige schlechte Rennverläufe in der Vergangenheit entschädigt. Best Lightning wird noch ein Gruppe-Rennen in Italien laufen, dann ist Winterpause.“ 

Adrie de Vries (Jockey von Best Lightning): „Ich hatte einen optimalen Rennverlauf, und er liebt diesen Boden, das war alles passend heute.“ 

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Perlenkette an Nina Baltromei 

Nina Baltromei, designierte deutsche Meisterin der Amateurrennreiterinnen, heißt auch die Siegerin nach drei Wertungsläufen um den traditionsreichen Preis der Perlenkette der Brauksiepe Goldschmiedemanufaktur. Im Finallauf, dem Preis der 

Wirtschaftsförderung Düsseldorf, setzte sich die 26-jährige Mülheimerin im Sattel des fünfjährigen Wallach Mr Speaker Start, Ziel überlegen durch. Trainiert wird Mr Speaker von Katja Gernreich auf dem heimischen Grafenberg. Die Trainerin sorgte gleichzeitig für den zweiten Tagestreffer eines Düsseldorfer Pferdes an diesem sonnigen Nachmittag. Damit tritt Nina Baltromei die Nachfolge der Oberhausenerin Rebecca Danz an, die den zuletzt in Neuss ausgetragene Rennserie im Jahr 2019 gewann. 

Überraschungssieg für Stall Grafenbergs Bomaro 

Albrecht Woeste strahlte mit der Sonne um die Wette, denn sein selbst gezüchteter dreijähriger Hengst Bomaro gewann mit Leichtigkeit das Dreijährigenrennen, den Schloss Roland-Preis. Adrie de Vries lenkte den noch unerfahren wirkenden Fuchshengst zu seinem ersten Karriereerfolg. Auf den Plätzen komplettierten die Stallgefährten Let´s Fly und Quentina aus dem Quartier von Trainerin Katja Gernreich eine Düsseldorfer Dreierwette. Das letzte Sieg-Pferd der Saison 2024 auf dem Grafenberg heißt Nepalina und kommt aus Mülheim an der Ruhr. Im Sattel der von Yasmin Almenräder trainierten Stute saß die Belgierin Anna van den Troost. 

Düsseldorfer Championate um die Jan Wellem-Trophy entschieden 

Die Düsseldorfer Champions der Saison 2024 heißen Sascha Smrczek bei den Trainern, The Dutch Master Stables aus den Niederlanden bei den Trainern, während Thore Hammer-Hansen das Jockeychampionat in der Landeshauptstadt gewonnen hat. 

Noch einmal acht Rennen beim Düsseldorfer Halali 

Beim großen Saisonausklang auf dem Grafenberg stand natürlich alles im Zeichen des 104. Großen Preises der Landeshauptstadt Düsseldorf. Mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur gaben sich im Teehaus die Klinke in die Hand. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hatte wie gewohnt die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen. 

Andrea Höngesberg, Geschäftsführerin des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins, zog dann auch ein positives Fazit eines viel beachteten Saisonfinales bei hervorragenden äußeren Bedingungen auf dem Grafenberg: „Das war heute wieder einmal ein Familienfest mit einer tollen Stimmung auf der Bahn. Wir sind sehr dankbar, dass uns die Besucher die Treue halten und freuen uns schon jetzt auf den Saisonauftakt im März des kommenden Jahres.“ 

AUSBLICK: Die neue Saison auf dem Düsseldorfer Grafenberg startet am Sonntag, den 23. März 2025 mit dem Fortuna-Renntag. Die Veranstaltung steht dann ganz im Zeichen von Fortuna Düsseldorf.