Vorschau Frankreich Trab, 17.07.21 (15.15 Uhr / Enghien)
In diesem europäischen Vergleich für 4 bis 5jährige sind gleich sechs Italiener am Ablauf. Von den bereits heimisch gewordenen ist Armour As (7) hier sicher zu den Favoriten zu zählen. Der Hengst bekam zuletzt schon reichlich Unterstützung am Toto, aber nicht den Rennverlauf, der für einen Sieg reichte. Dennoch gefiel er im Referenzrennen knapp hinter Hakim Griff (4) mit Abstand am besten. Das kann auch gegen den günstig postierten Haut Brion (1) zum Treffer für den Stall Bazire reichen.
Prix De Villiers / 15.15h / 43.000 Euro - 2.150m Autostart
Nach einer Pause wurde HAUT BRION (1) im zweiten Halbjahr 2020 sehr sporadisch, aber überwiegend erfolgreich eingesetzt. In den letzten Wochen ist die Startfolge regelmäßiger geworden und auch die Herausforderungen wurden größer. Der Bold Eagle-Sohn hat sich aber gut an das Niveau angepasst. Am 11. Juni zeigte er in Vincennes seine Schnelligkeit hinter dem Auto, die ihm heute auch eine gute Lage bescheren wird. Das Podium musste er, nach einem Rennen aus zweiter Position, knapp und erst sehr spät hergeben. Die erzielten 12,2 sollten sich auf einer flachen Piste und mir mehr Rennroutine noch toppen lassen.
Das die Siegesserie des Spaniers GIN TONIC DURAN (2) beim Debüt in Frankreich nicht fortgesetzt wird war zu erwarten. Ebenso nicht verwunderlich war, dass es für ihn in Vincennes ins Kleingeld reichte und eine neue Bestmarke erzielt wurde. Dieser neue Rekord lag aber über vier Sekunden unter dem alten Wert. Und dabei war der 5jährige bei 10,8 noch bis ins Ziel auf Zug. Auch ihm dürfte beim zweiten Versuch auf französischem Boden der Wechsel nach Enghien entgegenkommen.
Obwohl erst 4 Jahre alt, ist HIDDEN TEXAS (3) der Gewinnreichste der Prüfung. Schon in seiner zweiten Saison hat der Brillantissime-Sohn mit einigen Siegen seinen Kontostand aufgebessert. Zu der Zeit gab es aber auch schon Unsicherheiten, die in diesem Jahr bei fünf Starts überwiegen. Sowohl am 19. Juni, als auch am 07. Juli probte er schon hier in Enghien. Beide Male fiel er im Bogen fehlerhaft aus. Beim letzten Mal konnte man die ganze Kurve hindurch das schwimmende Geläuf beobachten, bis er sich in den Fehler rettete. Das wird ein hartes Stück Arbeit für Louis Baudron.
Im Referenzrennen vom 02. Juli, welches als Quinte gelaufen wurde, war HAKIM GRIFF (4) als Dritter die Überraschung in der Königswette. Der Fuchs hat zwar früh Talent gezeigt, war dann aber mit seiner Form ziemlich abgetaucht. Vor allem Mitte Juni in Enghien enttäuschte er als Siebter. Unterwegs ging er teilweise stark ans Gebiss, machte dann im Hintergrund eine gute Figur, aber auch nur solange er im Rücken "kleben" konnte. Als er von Matthieu Abrivard noch zu einem Angriff überredet werden sollte, kam zu wenig. Das war in Vincennes zumindest für einen kurzen Moment besser. Erst Mitte des Einlaufs wurde er aus dem Windschatten genommen und konnte mit einem kurzen Sprint in 10,6 auf das Podium flüchten. Damit muss er für die kleinen Plätze in Frage kommen.
Auch wenn für den Ehrenplatz in Laval am 09. Juni "nur" 14,1 nötig waren, war der Auftritt von GALILEO BELLO (5) lange Zeit durch die Todesspur mehr als ordentlich. Zehn Tage später war er schon auf Bahn und Distanz unterwegs und bekam aus der zweiten Reihe ein Traumrennen, was ihn unblutig zum vierten Pferd außen mit Führpferd machte. Dann kam für ein moderates Tempo aber nichts mehr und der 5jährige verteidigte lediglich Rang Fünf. Trotz dieser Leistung wagte man sich Anfang Juli nach Vincennes und behielt mit dem Engagement bis zur Einlaufecke recht. Aus dem Rücken von Hakim Griff konnte er mit Eric Raffin einen gutaussehenden Angriff starten. Der endete aber einen Moment später im Fehler. Geht er heute glatt, ist er ziemlich sicher unter den ersten Fünf.
Von den letzten zehn Starts hat GIBUS DE NAVARY (6) eigentlich nur nicht überzeugt, wenn der Trainer und Besitzer Gabriel Pou Pou nicht selbst im Sulky saß. War der Spanier im Wagen, war der 5jährige auch gut eingestellt. Von den drei Saisonerfolgen wurden sogar zwei in Vincennes erzielt. Und der aktuelle Treffer war dann auch das Highlight der Karriere. Aus dem letzten Bogen löste sich der Wallach und lebte mit leichter Unterstützung von dem Vorteil. Die erzielten 14,7 stellten auf dem Papier auch auf dem langen Weg keine Bestmarke, aber bei ganz widrigen Verhältnissen war der Schnitt wieder als sehr gut zu bewerten. Und mit einem Rekord von 12,5 auf der Mitteldistanz ist er auch hier einzuplanen.
Wenn sich Jean Michel Bazire zweimal hintereinander in den Sulky eines seiner Schützlinge setzt, dann liegt ihm was an dem Vierbeiner. In dem Falle ist es der Italiener ARMOUR AS (7), der über den Umweg Skandinavien in diesem Frühjahr in den Stall des vielfachen Champions kam. Am 11. Juni kam der 5jährige in einem kleinen Feld und einem verbummelten Rennen etwas zu spät frei und konnte nur ein totes Rennen für den zweiten Platz erzwingen. Im Referenzrennen am 02. Juli standen die Vorzeichen schon nach der Startplatzauslosung nicht so günstig. Von der Acht musste JMB den Hengst weit zurück nehmen und konnte in einer durchweg schnellen Partie nie wirklich aufrücken. Mit einem letzten Kilometer in 10,1 flog der Varenne-Sohn dann aber den Einlauf herunter und hätte fast noch Hakim Griff vom Podest verdrängt. Heute ist die Ausgangslage ein wenig besser und die Unterstützung von Bazire und den Wettern ist wieder vorhanden.
Von Berlin bis nach Paris ist der Weg nicht nur geografisch weit. Deshalb verwundert es ein wenig, dass Arnold Mollema nach einem dritten Rang in Mariendorf als nächstes Engagement für JUAN LES PINS (8) ein Rennen in Vincennes auf der Agenda hat. In der Gold Serie ging Thomas Panschow im Schlussbogen als erster in die Offensive und zog den späteren Sieger Orlando Jet in Position. Trotz des Aufwands geriet der Angriff früh ins Stocken. Was man ihm aber unbedingt positiv anrechnen muss, war der letzte Start in Frankreich. Als Sechster steckte der Hengst bis ins Ziel einen harten letzten Kilometer weg, bei dem er auch selbst früh in die Offensive gehen musste und in 11,6 nur wenige Längen hinter dem Sieger im Ziel war. Schon an dem Tag war es ein äußerer Startplatz, der sich heute wiederholt und auf die Möglichkeiten drückt.
Fünf Siege in Folge aus Italien reichten für die Wetter in Frankreich nicht aus, um BRAND ROC (9) viel Vertrauen zu schenken. Letztlich lagen die Tipper damit richtig, aber der Hengst verkaufte sich teuer. Von Startplatz sechzehn kam der Italiener nur früh in der Todesspur zu liegen. Auf dem Weg in den Schlussbogen machte Filippo Rocca ernst und rückte in Richtung Spitze auf. Aber zu Beginn des Einlaufs war schon absehbar, dass es nur um das Kleingeld gehen würde. Er verteidigte den sechsten Scheck, der nach einer Überprüfung noch um einen Platz upgegradet wurde. In 10,8 und dem ganzen Aufwand war die Leistung wirklich mehr als in Ordnung. Heute ist es auch die zweite Reihe, aber ganz innen wartet wohl ein viel besserer Verlauf.
Bei nur dreizehn Lebensstarts hat HAPPY BOY (10) mit insgesamt vier Siegen schon überzeugen können. Aber im letzten Herbst geriet die Karriere ins Stocken und nach einer langen Pause tauchte er am 02. Juli unter der Regie bei Ronny Kuiper auf. Unplatziert bekommt er heute erstmals leichter unterwegs eine bessere Chance. Aber für den Sprung in die Wette wird es wohl noch nicht reichen.
In Course Europeenne kann sich Gabi Gelormini in der Regel zwischen diversen Italienern entscheiden. Heute fiel die Wahl auf AMOUR DEL RONCO (11), der nach vier Starts in Frankreich mit zwei kleinen Geldern und zwei Ausfällen noch nicht überzeugen konnte. Auch der Wallach war im Referenzrennen unter Order, sprang aber nach wenigen Metern, was die Einordnung noch schwerer macht. Am 15. Mai trabte er beim französischen Debüt als Sechster immerhin 12,5. Im Schlussbogen ergriff er die Initiative, hatte aber nur einen kurzen Speed und hielt in einem kleinen Feld kaum etwas. Gelormini ist der fünfte Fahrer beim fünften Start und muss den Love You-Sohn für die Wette kräftig verbessern.
Nach einigen Siegen und vielen Platzierungen im Tagesgeschäft Italiens wagt sich BENZ AS (12) zum ersten Mal nach Frankreich. Natürlich wird es sich auf der Mitteldistanz zu Hause fühlen, aber sein Lebensrekord von 12,7 ist nicht besonders furchteinflößend. Zuletzt trat er in Turin mit Doppelzulage an und schaffte es dennoch auf das Podium. Aber vor allem in der ersten Reihe scheint es Bessere zu geben, wobei der Totokurs unter Beobachtung steht.
Der durchwachsene Karriereverlauf von JILT FLEVO (13) in Deutschland und Holland wurde seit Juni in Frankreich fortgesetzt. In Bordeaux sprang der Wallach sofort aus dem Band und dürfte so schnell nicht mehr das Vertrauen von Matthieu Abrivard bekommen. Also musste Trainer Jan Van Dooyeweerd am 02. Juli selber in den Sulky und versuchte im Schlussbogen einen Angriff vom Ende des Feldes, der sofort wieder abgebrochen werden wurde. Es war einfach nicht genügend Power vorhanden. Das könnte sich nur nach einem Traumverlauf bessern.
Enghien hat für HYACINTO BELLO (14) bei den bisherigen drei Starts gepasst. Zwei dritte Plätze und ein fünfter Rang waren die Bilanz, die aber durchweg auf dem langen Weg stattgefunden hat. Bei seinen einzigen beiden Rennen über die Mitteldistanz gab es nur einen Ausfall und Platz Neun, weshalb auch sein Lebensrekord von 12,9 heute fallen muss. Am 02. Juli traf er schon auf eine Reihe der heutigen Konkurrenz und tat sich aus der Lage schwer. Im Einlauf kämpfte er noch um das Kleingeld, wurde aber von einem nach außen weichenden Gegner umgefahren. Am Ende hätte es nicht für ein Geld gereicht, aber einen niedrigen 11er-Schnitt hätte die Donati-Farbe schon erzielt. Ein Außenseiter mit mehr Möglichkieten, als es auf den ersten Blick aussieht.
Bei nur elf Starts in der italienischen Heimat hat BY LUCA DI VENERE (15) achtmal gewonnen. Seine Gewinnsumme, die die kleinste im Feld ist, sagt aber ebenfalls aus, dass es sich dabei um kleine Aufgaben handelte. Der Versuch mit Ausflügen nach Vincennes das Konto aufzubessern, scheiterte mit zwei Disqualifikationen aus zwei Starts. Der aktuelle Ausfall aus dem Referenzrennen lässt sich aber entschuldigen. Kurz nach dem Start wurde es sehr eng, was der 4jährige mit einem Fehler quittierte. Hier kann er sich neu beweisen.
BOSTON LUIS (16) genoss in Italien großes Vertrauen. Der Hengst trat mehrfach in Gruppe II und III-Prüfungen an. Bis auf einen dritten Platz hat er sich dort aber nie durchsetzen können. Ende Juni war es der sechsstellig dotierte Gran Premio Tino Rossi, in dem er aber nur Neunter wurde. Die Einschätzung fällt ganz ohne Referenz in Frankreich schwer, aber immerhin kann der Look De Star-Sohn mit Alexandre Abrivard auf einen einheimischen Fahrer zählen.
Tipp:
ARMOUR AS (7)
HAUT BRION (1)
GIBUS DE NAVARY (6)
GALILEO BELLO (5)
BRAND ROC (9)
Für die Kombinationen: HYACINTO BELLO (14) - HAKIM GRIFF (4) - GIN TONIC DURAN (2)