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Sonntag 25 Juni 12:36 Uhr | |
Nachschau Straubing, 24.06.2023
(trab-sr) Normalerweise stehen die großen Stars im Rampenlicht. Diejenigen, die die Hauptrollen spielen. Doch am Niederbayern-TV-Renntag am Samstag auf der Straubinger Trabrennbahn rückten plötzlich die Statisten in die Öffentlichkeit – Pferde, die Renntag für Renntag brav ihre Arbeit tun, ohne allzu oft mit dem großen Wurf belohnt zu werden. Es war der Tag der Überraschungen, und so war es auch kein Wunder, dass die V6 nicht getroffen wurde. Einer aber ist so dermaßen in Form, dass es ihn auch nicht stört, wenn er nicht hinter dem Favoriten sitzt: Christoph Schwarz holte seinen beinahe schon obligatorischen Hattrick und mischt somit in der deutschen Statistik weiter ganz oben mit. Dennoch bleibt er gelassen und ruhig.
Die Kombination aus Trainer Robert Gramüller als Trainer und Christoph Schwarz als Catchdriver könnte besser nicht sein. In dieser Konstellation holten beide vergangenen Sonntag mit M Eck Enroe in überlegener Manier den Derbysieg in Wien. Aber nicht nur Siege in großen Rennen machen das „Team Lila“ und ihren Fahrer, der derzeit in Überform agiert, richtig glücklich. Auch kleine Rennen zählen. Und die will er auch das ganze Jahr über konstant und möglichst erfolgreich fahren, ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen, weil er nach dem Silber- oder Goldhelm schielt, verriet der gebürtige Österreicher dem eloquenten Niederbayern TV-Moderator Manuel Krüger: „Ich bleibe ruhig und lasse mich zu nichts verleiten. Man wird sonst nur nervös.“
Nervös war Christoph Schwarz in Straubing überhaupt nicht, wohl aber sorgte er schon im dritten Rennen mit seinem ersten Sieg für Unruhe bei den Wettern. Da sich Idefix eine für ihn äußerst ungewöhnliche Startgaloppade leistete, fackelte er mit Khalid nicht lange und beorderte den Zehnjährigen in Front, um gegen Suarez und Juan les Pins nichts anbrennen zu lassen. Danach kam die recht unauffällig qualifizierte Hulapalu mit Riesenschritten an und spurtete an Sly, Nena Greenwood und Carina Yankee vorbei, um für eine Viererwettquote von 2.444,1:1 zu sorgen. Und im letzten Profi-Fahren des Tages setzte der Erfolgsfahrer noch einmal ein richtiges Ausrufezeichen und bekam mit Außenseiter Lacoste Boko Ribanna leicht in den Griff. Dahinter fuhr Selina Engel mit Othello Venus in ordentlicher Manier auf den dritten Platz.
Für noch höhere Quoten aber sorgten andere. Zu Beginn des Renntags starteten wahre „Geineder-Festspiele“ mit einem Sieg bei den Minitrabern von Theresa Geineder und Rocky, die sich überlegen durchsetzen konnten. Für weitere Geineder-Frauenpower sorgte danach gleich Romina Beranek, die Lebensgefährtin von Martin Geineder. Sie stellte Desire BR in glänzender Manier für Trainer Andreas Geineder unterm Sattel vor, nutzte einen Schwächemoment von Ostwind Bo gnadenlos aus und verwies die deutsche Trabreit-Championesse Ronja Walter klar auf den Ehrenplatz. 24,5:1 bescherte die Rottalerin ihrem Anhang, Emmi Lou CG wurde mit Bernadette Priller dahinter gute Dritte.
Damit es keinen Zwist beim Pärchen Romi und Martin gibt, wer erfolgreicher ist, legte der Lebensgefährte umgehend im Amateurfahren nach und sammelte mit Breeding of Hanke in toller Manier den zeitig in Front gezogenen, aber dennoch überzeugenden Mylo ein, während Violet F den dritten Rang sicher hatte. „Und wie war es in Frankreich?“, wollte Moderator Manuel Krüger vom Siegfahrer wissen, der sich gerade erst mit Golfe Juan in Vincennes am Start eines Amateurfahren tummelte. Dafür gab es nur eine richtige Antwort vom Siegfahrer: „Geil!“
Die Überraschung des Tages gelang aber einem anderen Rottaler Fahrer, und das war Robert Pletschacher. Schon im Wettstar-Interview hatte der Trainer angekündigt, er habe Jogi Löw umbeschlagen und der gefalle ihm sehr gut. Dass aber der Unique Quick-Sohn sich gleich so stark präsentiert, dass er in 1:17,1 um die Bahn fegt und dem Bankpferd Desiderio – allerdings mit weiten Wegen belastet – das Nachsehen geben würde, war schon eine richtige Sensation. „Wir haben mehrfach die Eisen gewechselt, nun kann man auch im Bogen fahren und er ist ein wirklich gutes, laufstarkes Pferd“, freute sich Pletschacher nach dem Sensationssieg mit dem ehemaligen „Bundestrainer“. Für 1 Euro Einsatz gab es auf dieses Gespann 26,6 Euro zu verdienen. Västerbo Naughty wurde Dritte, Zuckerpuppe war an der Spitze viel Druck ausgesetzt und komplettierte die Viererwette.
Fast schon eine Erholung für die Favoritenwetter war da der Sieg von Dark Look bei den Trotteur Francais. Alois Ortner brachte seinen unverwüstlichen Zehnjährigen super ins Rennen und wehrte erfolgreich den Angriff von Gold and Green ab. Itturia, die schlecht vom Start gekommen war, empfahl sich als Dritte für kommende Aufgaben. „Er ist ein tolles Pferd, er will immer laufen und hat immer Spaß daran“, berichtete Besitzerin Eva Ortner von ihrem Pferd, das nie Motivationsprobleme hat.
Rudi Haller war wie schon am Donnerstag in Hamburg auch in Straubing nicht gerade vom Glück verfolgt. Dennoch ging die Rechnung dann doch noch für ihn auf. Während King Occagnes eintrat und gleich an die Stangen fuhr, rückte der Erfolgstrainer mit Highwaytohell im Schlussbogen auf und bekam den Gegner noch in starker Weise in den Griff. Die Conway Hall-Tochter zeigte, dass sie nach ihrer Verletzung im vergangenen Jahr wieder voll da ist und krönte ihre guten letzten Platzierungen. First Choice gefiel auf dem dritten Rang.
Ebenfalls gesundheitliche Probleme hat Vincenzo Rosso überwunden. Der Formula One-Sohn ist zurück in alter Stärke. Walter Herrnreiter parkte zunächst hinter Toma Toma ein, um eine Runde vor Schluss in die Außenspur zu wechseln und in toller Zeit von 1:16,8 – zugleich Tagesbestzeit – überlegen gegen Love over Gold, Tumble Boy und Toma Toma nach Hause zu kommen. Und natürlich war auch diese Viererwette äußerst lukrativ: 1100,30 Euro gab es für einen Euro Einsatz.
Nächster Renntag in Straubing ist am Freitag, 21. Juli, ab 11 Uhr. Bei diesem PMU-Sommerrenntag wird auch der V6-Jackpot in Höhe von rund 4620 Euro ausgespielt.
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