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Zoom Diamant holt die erste Krone
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Sonntag 30 Juni 19:06 Uhr
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Trotto

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Nachschau Mariendorf, Sonntag 30.06.2024

Geburtstagskind Robin Bakker steuert den Hengst zum Adbell-Toddington-Triumph. Der Stutenlauf geht an Josef Franzl und Whispering Angel.

Daniela Fellner, Trainer Paul Hagoort und Fahrer Robin Bakker bei der Siegerehrung von Zoom Diamant

 

Es war der Startschuss zur großen Saison. Auf der Tempelhofer Piste drehte sich am Sonntag alles um ein imaginäres Juwel: nämlich den ersten Zacken der sogenannten Dreifachen Krone. In den beiden Läufen des Adbell-Toddington-Rennens 2024 ging es aber nicht nur um symbolische Werte, sondern um 30.000 Euro Gesamtpreisgeld und vor allem um die Vormachtstellung im Jahrgang. Sicherlich – bis zum absoluten Topereignis des deutschen Sulkysports, dem trotto.de 129. Deutschen Traber-Derby, sind es noch einige Wochen hin. Aber der seit 1922 ausgetragene Adbell-Klassiker ist zumindest eine wichtige Momentaufnahme und wie ernst das Rennen in der Traberszene genommen wird, bewies insbesondere die Präsenz zahlreicher niederländischer Spitzenfahrer. Zu ihnen gehörte natürlich auch der sechsmalige Derby-Sieger Robin Bakker, der am Sonntag 41 Jahre alt wurde und sein Wiegenfest als vielbeschäftigter Sulkyprofi diesmal fernab der Heimat feierte.

Mit dem Hengst Zoom Diamant aus dem Besitz der Ställe Holzapfel und MS Diamanten bereitete sich Robin Bakker in dem mit 20.000 Euro dotierten Adbell-Hauptlauf selber das schönste Geschenk. Die Geschichte seines Erfolges ist schnell erzählt. Denn während einige der zehn Pferde – darunter auch der 2,3-Hauptfavorit Nelson November (Christoph Schwarz) – rasch durch Galoppaden ausfielen, erwischte der zu 2,8-fachen Odds notierte Zoom Diamant von der Position 7 aus einen guten Start. Robin Bakker wollte in dieser Phase aber noch nicht alles riskieren und wartete bis Mitte der Tribünengeraden ab. Dort beorderte er Zoom Diamant trotz des sehr flotten 10-er Tempos entschlossen nach vorne. Auf der Gegenseite wurde die Pace dann deutlich ruhiger und der Hengst konnte eine kleine Verschnaufpause einlegen.

Die war durchaus auch nötig. Denn während Zoom Diamant den in seinem Windschatten folgenden Daniel Hazelaar (Dion Tesselaar) sowie die dahinter platzierten Navajo MH (Marciano Hauber) und Zorro Diamant (Michael Nimczyk) problemlos im Griff halten konnte, wurde der unterwegs lange an vierter Stelle postierte 52,4-Außenseiter Noah Newport (Rick Wester) auf der Schlusshalben immer stärker. Trotz weiter Wege in der Außenspur arbeitete sich der Gegner immer dichter an Zoom Diamant heran und Robin Bakker ahnte, dass er seinen Schützling konsequent bei Laune halten musste. Der streckte sich dann auch willig und am Ende war es zwar nur ein Erfolg mit einer halben Länge Vorsprung, aber dennoch ein recht sicherer Sieg. In 12,8/1.900m blieb Zoom Diamant zwar deutlich über dem von Gio Cash 2023 erzielten 11,2-Rennrekord. Bei nicht hundertprozentig idealen Bedingungen – unmittelbar vor dem Start hatte ein leichter Regen eingesetzt – war die Zeit aber mehr als nur respektabel.

Whispering Angel und Seppi Franzl dominieren das Adbell-Toddington-Stutenrennen

 

Bei den Adbell-Ladies war Speedrise Lady S (Michel Rothengatter) favorisiert, die sich aber mit einer Galoppade sofort aus dem Rennen verabschiedete. Ganz anders die von Josef Franzl für die eigenen und die seines Mitbesitzers Albrecht Reimold vorgetragene Whispering Angel. Die über ein unglaubliches Phlegma verfügende Stute bringt offenbar rein gar nichts aus der Ruhe – zugleich ist sie aber auch eine Blitzstarterin. Josef Franzl („Ich hätte heute niemanden vorbeigelassen“) brauchte die Braune nicht großartig zu bitten. Whispering Angel schoss sofort nach vorne und führte über den gesamten Weg derartig souverän, dass die Frage nach der Siegerin gar nicht erst brisant wurde. Spannend wurde es hinter der in 13,6/1.900m über die Piste gefegten Southwind Frank-Tochter nur für den zweiten Platz, den sich die innen geschonte Naikey (Michael Nimczyk) überaus knapp vor den auf einer Linie folgenden South Carolina AS (Robbin Bot) und New Born Steel (Dion Tesselaar) holte.

Neben dem Adbell-Klassiker verdienten auch der Dreijährigen-Cup sowie der fünfte Lauf der Silber-Serie besondere Beachtung – beide Prüfungen waren mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Bei den 2021 geborenen Trabern setzte sich Stall Germanias Ready Hill mit Michael Nimczyk durch. Der Ready Cash-Sohn übernahm aus dem ersten Bogen heraus die Führung und setzte sich an der letzten Ecke mit vier Längen Vorsprung von den Verfolgern ab. Die Uhren blieben für ihn bei 14,2/1.900m stehen. In der Silber-Serie stellte Thorsten Tietz die Zeichen mit dem für eigene sowie für die Farben von Florian Marcussen und Bernd Nebel laufenden Domenik Jet ebenfalls frühzeitig auf Sieg. Der fünfjährige Wallach deklassierte seine Gegnerschaft in der Tagesbestzeit von 12,7/1.900m mit vier Längen Vorsprung. Nach einem Idealverlauf als zweites Pferd innen ging das zweite Geld an Bella Bavaria (Josef Franzl)   

Ein mit lediglich 2.500 Euro dotiertes Bänderstartrennen hatte einen schier unglaublichen Zuspruch seitens der Besitzer und Trainer gefunden. So trat u.a. kein Geringerer als der amtierende Derby-Sieger Schampus in der Hand von Josef Franzl an gegen etliche andere Spitzenpferde an. Für den als einzigen mit zwanzig Meter Zulage bedachten Vierbeinerhelden reichte es diesmal allerdings nicht und gegen den auf dem letzten Kilometer außen herum bärenstarken Uccellone, der mit Christoph Schwarz in 14,1/2.500m mit zwei Längen Vorteil ganz leicht gewann, sowie den speedigen Purple Rain (Robbin Bot) sprang nur der dritte Rang heraus.

Der Renntag begann mit einem souveränen Anderthalb-Längen-Erfolg des 1,0-Topfavoriten ZZ Top Diamant. Sein Trainer und Fahrer Josef Franzl führte den in 15,5/1.900m auftrumpfenden Wallach auf der Gegenseite aus der dritten Position heraus geradezu überfallartig an die Spitze. Sogar mit überlegenem Vorsprung trumpfte der von Erwin Bot in Personalunion als Besitzer, Züchter, Fahrer und Trainer präsentierte Gustav Lynx auf. Der vierjährige Hengst siegte in 15,0/1.900m unter Rekordverbesserung um volle zwei Sekunden Start-Ziel mit acht Längen Vorsprung. Ähnlich souverän agierte Exmes As in der Hand von Michael Nimczyk. Die Stute ging auf der Tribünengerade nach vorne und war in 14,5/1.900m mit vier Längen Vorsprung hochüberlegen. Noch ein paar Meter länger, nämlich bis zum Ende der Tribünengeraden, ließ sich Robin Bakker mit dem in der Startphase wohl etwas kribbeligen Debütanten Omar Newport Zeit. Nach der Führungsübernahme war der Rest für den hochtalentierten Dreijährigen in 15,2/1.900m aber nur noch eine Pflichtaufgabe.     

Zwei Prüfungen waren den Amateuren vorbehalten. Zunächst feierte Moritz Ecke im Sulky von Eberhard Truppo den dritten Sieg seiner Fahrerkarriere. Der bereits vor dem Start sehr temperamentvolle und eigenwillige Wallach schoss sofort an die Spitze und ließ dem dahinter positionierten Ragnboneman Sb (Daniel Wagner) in 15,6/1.900m mit zweieinhalb Längen Vorteil nicht den Hauch einer Chance. Er war damit quasi das Vorbild für den zur 1,2-fachen Quote heiß gewetteten Millennium Heyday, denn dessen Fahrer und Besitzer Andreas Marx entschloss sich ebenfalls vom Fleck weg für die bedingungslose Offensive. Beim vierten Volltreffer en suite trabte sein fünfjähriger Wallach 1:15,1/1.900m und gewann spielerisch mit zweieinhalb Längen Vorsprung.       

Gesamtumsatz: 137.390,75 Euro. Bahnumsatz: 47.552,30 Euro. Außenumsatz: 89.838,45 Euro. 

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 14. Juli statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen die beiden Läufe des Buddenbrock-Rennens 2024 um 37.500 Euro Gesamtpreisgeld. Hinzu kommen die mit 15.000 Euro dotierte zweite Etappe des Super Trot Cup sowie zwei Qualifier zum Dreijährigen-Kriterium um jeweils 7.000 Euro Preisgeld. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 8. Juli. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!         

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