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Wieviel "Power" hat der Bezwinger des UET-Siegers?
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Mittwoch 25 November 20:24 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6208

Quinte+ Vincennes, 26.11.2020 - 13.50h

 

Europäische 4jährige machen die heutige Königswette unter sich aus. Und die Skandinavier bringen mit Aramis Bar (10) einen starken Vertreter dieses Jahrgangs mit. Björn Goop konnte im Sulky Anfang August den späteren UET-Sieger Power in Aby bezwingen. Die Pferde des Quartiers kommen meist bestens vorbereitet zurück, weshalb auch die Pause überbrückt werden sollte. Die Einheimischen halten durch Trainer Sylvain Roger dagegen. Girolamo (15) und Gimy Du Pommereux (9) sind nach einem Aufbaurennen wieder auf dem Wettschein zu berücksichtigen. Beim Letztgenannten muss aber wegen der vielen Unsicherheiten vor der Pause ein wenig mehr gezittert werden.

 

Prix De Picardie / 13.50h / 44.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/261120030101

 

Die Form von den französischen Startern aus dem Stall von Björn Goop könnte deutlich besser sein. Aber hier könnte die Wende eingeleitet werden. Unter der Obhut von Fausto Barelli siegte ARAMIS BAR (10) noch im Vorjahr in Vincennes, war dann nach zwei Ausfällen aber über den Umweg in Italien in Schweden angekommen. Und da hat der Napoleon Bar-Sohn eine kurze, aber tolle Saison hinter sich gebracht. Höhepunkt war der Sieg Anfang August gegen den späteren UET-Finalsieger Power. Einen Monat später gab es in Gävle aber auch einen Rückschlag. Die äußere Nummer über die Meile sorgte für einen schlechten Verlauf. Das es letztlich nur der sechste Rang war, war dann dennoch enttäuschend. Seitdem hat der Hengst pausiert. Goop bringt seine Starter aber meist fertig heraus. Das gilt wohl erst recht für einen so hoffnungsvollen 4jährigen.

 

Mit einer ganzen Reihe an Podestplatzierungen auf Gruppeniveau hat sich GIROLAMO (15) zum erweiterten Jahrgangspferd gemausert. Das Highlight war natürlich der Sieg Mitte Mai in noch heutiger persönlicher Rekordzeit. Die Belohnung für die tolle Saison wurde im Criterium aber nicht abgeholt. Als Sechster verlor der Hengst die kleine Prämie wegen unreiner Gangart auf den finalen Metern. Die anschließende Pause hat er sich redlich verdient. Am 01. November reiste er zum Comeback nach Laval und machte seine Sache als Neunter, natürlich mit vier Eisen, sehr ordentlich. Das er heute schon wieder rennfertig ist, scheint sehr wahrscheinlich.

 

Das kleine französische Quartier von Hansen Erik Bondo hat im Herbst einen Aufschwung erlebt. Dazu hat auch ALL WISE AS (14) beigetragen. Die Stute ist seit September wieder in Frankreich und je zwei Starts unter dem Sattel und im Sulky absolviert. Der Montetreffer Anfang Oktober war der lukrativste, der dritte Rang eine Woche später aber der relevante Start für heute. In einem kleinen Feld über die Mitteldistanz konnte Gaby Gelormini die Varenne-Tochter erst sehr spät vom Ende des Feldes einsetzen. Dann setzte sie aber zum starken Speed an und lief noch dicht an den Zweiten heran. Auch zuletzt flog die 4jährige im Trabreiten den Einlauf herunter und holte einen gut dotierten Ehrenplatz. Der Favorit wäre dabei fast gestürzt worden. In dieser Form gehört sie zu den Gemeinten, wenn auch nicht unbedingt zu den Sieganwärtern.

 

Für einen Derbystarter hat EMPIRE (12) eine etwas ungewöhnliche Vorbereitung durchlaufen. Der dänische Hengst kam erst im Juli heraus und wurde über einen Sieg in Enghien und einen weiteren in Jägersro auf die Derbypiste geschickt. Auch der letzte Test konnte gewonnen werden, weshalb die Ambitionen im Derby groß waren. Hinter Eric The Eel konnte man aber nur die fünfte Prämie mitnehmen. Dabei war man aber wohl der stärkste Teilnehmer, aber ein Riesenfehler im ersten Bogen kostete unheimlich viel Boden. Der große Kraftakt wirkte sich eventuell noch auf die nächsten Starts aus. Der sonst recht sichere 4jährige fiel bei den letzten  beiden Starts fehlerhaft aus. Am 20. September patzte er im Schlussbogen , war zu dem Zeitpunkt aber schon unter Druck. Die Pause bis zum 12. November machte es auch nicht besser. Wieder patzte er im finalen Bogen. Im Gruppe II war er aber ohnehin im hinteren Teil des Feldes schon zu weit weg und ebenfalls am Limit. Wenn er sich nervlich gefangen hat, ist er in dieser Kategorie gut aufgehoben.

 

Über ein halbes Jahr Pause hat GLORIA BERRY (8) sichtlich gut getan. Nach nur einem Aufbaustart war sie als Fünfte in 12,7 sofort wieder im Geld und verbesserte darauf  als Dritte den Rekord im Trabreiten. Das spielte sich aber alles im September ab und bis zum nächsten Auftritt wurde die Stute fast zwei Monate geschont. Trainer Jean Michel Bazire fand am 10. November eine günstige Stutenaufgabe, saß aber nicht selbst im Sulky. Das und die Auszeit dürften auch den Ausschlag für die sehr langen Odds gegeben haben. Gaby Gelormini ließ die Quaker Jet-Tochter sehr gut eintreten und konnte sich im Vordertreffen an der Innenkante verstecken. Im Schlussbogen wechselte das Duo in sehr guter Haltung nach außen und war in der Distanz schnell und erstaunlich leicht siegreich. Zwei Dinge ändern sich aber heute. Die Quote wird deutlich geringer als die 23/1 von letzten Start. Aber diesmal geht es auch gegen das männliche Geschlecht. Es wird in jedem Fall anspruchsvoller.

 

Mit einem Gruppetreffer startete GIMY DU POMMEREUX (9) hervorragend in diese Saison, die sich aber noch als sehr kompliziert rausstellen sollte. Der Hengst landete plötzlich sehr viel häufiger am Turm, als auf dem Podium. Mitte August nahm Trainer Sylvain Roger den 4jähirgen aus der Schusslinie und ließ ihn am 01. November in der Hand von Adiren Lamy mit Eisen zurückkehren. Gegen den Stallgefährten machte er einen recht guten Eindruck und sprintete sogar noch in die kleinen Prämien. Die Disqualifikationen sind aber (noch) nicht vergessen.

 

Der Vierte des dänischen Derbys wechselte schon kurz nach dem Jahreshighlight das Land. ERIC THE EEL (2) hat bei drei Auftritten in Frankreich aber noch nicht letztlich überzeugt. Im September und Oktober scheiterte er noch relativ knapp an den Geldern. Mitte November war er im Prix Marcel Laurent mit Gegnern wie Face Time Bourbon vermeintlich völlig überfordert. Dort war er im Verfolgerfeld aber als Sechster nur knapp hinter dem Vierten gut unterwegs. Wenn auch ein wenig mitgezogen sind die erzielten 10,6 eine gute neue Marke. Der längere Weg ist nicht der favorisierte, aber auch nicht unmöglich.

 

GEMME DE BUSSET (13) war in diesem Jahr mehrfach nah dran, konnte aber noch keinen Saisonsieg feiern. Auf ein gutes Frühjahr folgte ein schwacher Sommer, bei dem die Stute aber ohnehin nur zwei ernste Rennen absolvierte. Am 30. Oktober war sie aber wieder bestens eingestellt. In Argentan übernahm David Thomain und platzierte die 4jährige nach einem aufwendigen ersten Kilometer an zweiter Position innen. Von dort aus konnte das Duo an der letzten Ecke in guter Haltung angreifen. Der Speed reichte aber nicht bis ins Ziel. Der bereits überlaufene Führende, fuhr auf den finalen Metern wiederum deutlich vorbei. Als Dritte aber ein Ansatz.

 

Auch Matthieu Abrivard konnte ALCIDE ROC (3) die Anfälligkeit für Fehler nicht vollständig abgewöhnen. Zum Einstand bei ihm, sowie beim Abschied am 24. Oktober gab es die rote Karte. Dazwischen hat der Franzose den Hengst aber weiterentwickelt. Ein Sieg in der Quinte im Juni, ein weiterer Treffer in Enghien und diverse Platzierungen konnten den kurzen Aufenthalt als Erfolg durchgehen lassen. Jetzt ist der 4jährige aber wieder unter Obhut von Fausto Barelli und findet über den langen Weg kein ideales Engagement vor, gehört aber in die erweiterten Überlegungen.

 

Die Karriere von GALILEA MONEY (16) startete sehr gut. Aber nach dem Sieg im ersten Gruppe-Rennen Anfang 2019 konnte die Bold Eagle-Tochter keine Aufgaben mehr für sich entscheiden. Viele Platzierungen sorgten aber für einen Kontostand, der immer schwerer zu verteidigen ist. Am 20. September saß der Trainer zum letzten Mal im Sulky und konnte auf dem letzten Kilometer keine Positionen gut machen. Als Sechste war sie in 14,1 am Limit. Das gleiche Bild auch bei den Starts Ende Oktober oder zuletzt am 02. November. Als Fünfte und Dritte sammelte sie in der Distanz unter allen Hilfen keinen der Kontrahenten mehr ein. Der fehlende Kampfgeist kann soll heute gegen gewinnärmere kompensiert werden. JMB steht wegen einer Sperre nicht zur Verfügung. Zwei Tage Fahrverbot zwingen ihn zum Zusehen.

 

Nächster Versuch von GONDOLE JENILOU (7) den ersten Jahrestreffer zu erzielen. Seit August war sie schon viermal Zweite. Zuletzt bekam sie das meiste Vertrauen der Wetter mit auf den Weg, aber etwas zögerlich ins Rennen. Eric Raffin servierte ihr aber einen geschonten Weg in die Spitzengruppe und lag im letzten Bogen in Schlagdistanz. Die Beschleunigung von Gloria Berry konnten die beiden aber nicht sofort folgen, womit die Entscheidung gefallen war. Erst auf den letzten hundert Metern konnte Raffin den "Knopf" finden und machte die 4jährige noch einmal richtig schnell. Gegen das starke Geschlecht wird es aber nicht einfacher.

 

Von den beiden Jahrestreffern ist bei GOODMAN TURGOT (4) nicht mehr viel zu sehen. Der Wallach läuft zwar regelmäßig ins Geld, ist aber weit entfernt einen Sieg zu erringen. Zuletzt hat er sich früh als Dritter an die Innenkante verzogen und konnte diese Position lediglich knapp verteidigen. Die Pferde in der zweiten Spur rieben sich in der schnellen Endphase zu sehr auf. Wenn der Wallach aus dem Verlauf heraus selber etwas investieren muss, wird es sehr schwer.

 

AMELIE GRIF (5) hat bei der Rückkehr nach Frankreich am 20. September hinter Goldy Mary sofort glänzen können. Aus dem Rücken der späteren Siegerin verpuffte zwar der Angriff auf den Sieg, aber der Ehrenplatz wurde gut verteidigt. Danach gab es aber derbe Enttäuschungen, die sie als zweite Farbe trotz der starken Fahrership zur Außenseiterin machen.

 

Ihre Unsicherheiten konnte GOLDY MARY (11) noch nicht ganz ablegen, aber wenn sie auf den Beinen blieb, zeigte sie sehr viel Klasse. Die Vorzeichen mit vier Eisen nach der Pause deuten aber auf einen künftigen Auftritt in einem besseren Rennen. So kommuniziert es auch der Trainer Matthieu Abrivard mit dem roten Smiley.

 

GALDRIC D´ECHAL (1) ist erst kürzlich im Stall von Jean Michel Bazire angekommen und wird wohl für ein Trabreiten vorbereitet. In dieser Disziplin hat der Wallach nämlich seine letzten drei Rennen gewinnen können. Er ist daher genauso zu streichen, wie GALACTIC (6), der weiter nach der Form sucht.

 

Tipp:

ARAMIS BAR (10)

GIROLAMO (15)

ALL WISE AS (14)

EMPIRE (12)

GLORIA BERRY (8)

 

Für die Kombinationen: GIMY DU POMMEREUX (9) - ERIC THE EEL (2) - GEMME DE BUSSET (13)

 

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