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"Tahiti" in Paris?
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Mittwoch 11 November 05:46 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6208

Quinte+ Vincennes, 12.11.2020 - 13.50h

 

Viele Fragezeichen bringt der Start in den Renntag heute mit. In dieser offenen Aufgabe fiel dann aber die Wahl auf Bambou Tahiti (9), der die stabilste Form mitbringt. Aber ebenso wäre ein Echo De Chanlecy (8) als Sieger vorstellbar. Der Wallach ist nach einigen Starts wieder ein wenig "leichter" unterwegs und bekommt mit Tony Le Beller gute Unterstützung an der Faharleine. Douxor De Guez (16) ist als Gewinnreichster mit einem frischen Rekord empfohlen, muss sich aber in neuer Hand erst beweisen. Comte Des Tithais (6) kommt mit überzeugenden Siegen aus der Provinz. Kann ausgerechnet auf der Edelpiste der Hattrick klargemacht werden? Und nicht ohne expliziten Hinweis darf man Capital Charm (7) auf die Reise schicken. Die Farbe des Ecurie Victoria Dreams ist viel besser als es das Papier aussagt.

 

 

Prix De Cognac / 13.50h / 44.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/121120030101

 

Zwei Pferde bringt Besitzer David Benchetrit in die Partie. Beide werden von Philippe Billard trainiert und schon die Fahrerwahl von Franck Nivard spricht eher für ABZAC DE FONTAINE (2). Der Wallach hat im neuen Quartier erst einen Start absolviert, aber als Fünfter direkt gefallen können. In einer sich absetzenden Spitzengruppe war er in 13,6 dann schon am Limit, sollte aber in dieser Gesellschaft für die Quinte in Frage kommen, zumal der zweite Versuch sicher noch kleine Änderungen von der Trainerseite mitbringt. Aber auch CLOVIS MONTAVAL (1) bringt immer genug Einsatz mit, um hier für die erweiterten Wetten in Frage zu kommen. Der Wallach ist schon länger in diesem Stall angekommen und hat sich von Anfang an noch einmal gesteigert. Nach einer Reihe von Geldern fehlte zuletzt ein wenig das Rennglück. Ohne die Startschnelligkeit des Stallgefährten ausgestattet musste er zuletzt aus dem zweiten Band an letzter Stelle positioniert werden. Von dort entkam er erst im Einlauf und war letztlich mit Reserven als Neunter unter Wert geschlagen.

 

Mit seinen sechs Jahren scheint EVER PRIDE (3) schon am Limit angekommen zu sein. Der Hengst hat in jungen Jahren über die Jahrgangsrennen eine Gewinnsumme angehäuft, die immer noch schwer drückt. Trainer Sebastian Guarato hat den Prodigious-Sohn in diesem Jahr aber wieder gut vorbereitet und von diversen Catchdrivern in gut ausgesuchten Rennen zu Prämien führen lassen. Aus den letzten sechs Versuchen gab es nur einen Ausfall, der im Amateurfahren zu entschuldigen ist. In Vincennes hat es schon zwei Jahre nicht mehr für die Top Fünf gereicht. Auch in einem kleinen Feld am 28. Oktober musste Franck Nivard ihn gut verstecken, um das sechste Geld aus dem Mittelfeld zu verteidigen. Das Team muss auf Ausfälle der Gegner hoffen.

 

Mitte September entführte DIXIT DANICA (4) nach einer stark eingeteilten Fuhre von Stephane Cingland eine ordentlich besetzte Aufgabe in Cavaillon. Mit der Form durfte man sich in Vincennes sehen lassen, aber schon kurz nach dem Start hinter dem Auto ließ sich der Wallach wohl vom Vordermann irritieren und sprang sich aus dem Rennen. Ein kleines Trostpflaster gab es zwei Wochen später in Salon De Provence, als man mit einem starken letzten Kilometer den dritten Platz einnehmen konnte. In der Gruppe III-Aufgabe am 25. Oktober war der Wallach als Neunter dann nur Statist. Aber letztlich zielte man sicher schon auf heute ab.

 

BELPHEGOR DU PAJ (5) hat über ein Jahr nicht mehr gewonnen und im Sommer in der tiefen Provinz auch nur kleine Prämien mitgebracht. Der beste Auftritt der letzten Zeit war Rang Vier am 11. Oktober in Graignes. Deutlich hinter Bambou Tahiti war er in 14,7 schon am Limit. Sein Rekord über die lange Distanz ist auch kaum besser. Da wird Matthieu Abrivard schon zaubern müssen.

 

In der Hand von Trainer Sylvain Marmion konnte COMTE DES TITHAIS (6) seine Kräfte offenbar nicht voll ausschöpfen. Es musste schon ein Champion her, um nach einem kurzen Tief wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren. In Caen konnte Eric Raffin den Wallach lange gut verstecken. Fast zu gut, denn zu Beginn des Einlaufs schien es so, als wenn das Duo keinen freien Weg mehr findet. Das zeichnet aber auch einen Champion aus, dass er in einer solchen Situation ruhig bleibt. Er fand die Passage und war unangefasst sofort leicht voraus. Auch in Graignes hat Raffin den Weg hinter die Spitze gewählt. Mit einem guten Auge hat er aber den lange Führenden genau auf der Linie gestellt. Für den Weg nach Vincennes gibt es keinen Grund etwas an der Fahrership zu ändern.

 

Als Zweiter Mitte September hinter dem derzeit praktisch unschlagbaren Valzer Di Poggio bekam CAPITAL CHARM (7) bei den nächsten Starts ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Es blieb aber immer ein Fragezeichen über, weil der Wallach am besagten Tag auch nur 16,2 traben musste. Außerdem setzte er mit zwei Ausfällen bei den nächsten vier Auftritten seine Unsicherheiten fort. Die beiden letzten Starts waren aber sehr viel besser als das Ergebnis. Der Ausfall am 19. Oktober in Caen kam erst spät zu Stande. Im Einlauf hatte Eric Raffin keine freie Fahrt, volle Hände und in einer zu engen Situation keine Möglichkeit der Behinderung, die zum Fehler führte, zu entkommen. Genau so unglücklich hat der Password-Sohn auch Anfang November festgesessen. Über die Mitteldistanz hat er auf der letzten Halben völlig den Anschluss verloren, ohne nachsetzen zu können. In 11,8 holte er als Neunter sogar einen neuen Rekord, der deutlich besser hätte ausfallen müssen und mit einer Prämie belohnt worden wäre.

 

Als Sechster hatte ECHO DE CHANLECY (8) in Nantes nicht mehr so viel zu halten. Hinter dem Wallach gab es schon eine große Lücke zum kleinsten Geld. Zu den vorherigen guten Leistungen dieses Sommers fehlte nicht so viel, aber zufrieden sein konnte der Trainer Eric Blot auch nicht. Für die Rückkehr nach Vincennes, wo der 6jährige Ende September noch in voller Montur als Dritter gefallen konnte, nimmt ihm der Ausbilder die Vordereisen ab und hat die Hilfe von Tony Le Beller dazugerufen. Damit muss er in dieser Gesellschaft als Sieganwärter gelten

 

Die große Stallform von Mathieu Mottier hat auch BAMBOU TAHITI (9) in diesem Jahr zu einem großen Sprung verholfen. Mit dem vierten Platz Mitte August gab es schon einen guten Ansatz. Danach brachte der Wallach aber nur noch Topleistungen auf das Parkett. Mitte September traf er auf eine absolute "Abfahrt" und konnte in neuer Rekordzeit dem stark auftrumpfenden Sieger noch dicht auf die Pelle rücken. Zwei Wochen später war er selber der Triumphator und nahm einem guten Vertreter aus dem Stall Bazire die Luft aus den Segeln, als er auf der letzten Halben mit viel Druck das Kommando übernahm und nicht mehr hergab. Damit schien er Mitte Oktober in Graignes der Elfmeter des Tages. Aber auch dort traf er einen Gegner, der in den letzte Minuten unheimlich viel Unterstützung am Toto bekam und dieses auch in starker Manier Start-Ziel bestätigte. Somit war der zweite Platz eine wirklich ehrenvolle Niederlage. Bei einer Fortsetzung der Form ist er hier nicht vom Podest wegzudenken.

 

ELU DE DOMPIERRE (10) hat die kleine Pause über den Sommer offensichtlich sehr gut getan. Der Hengst war sehr schnell wieder bereit seinen Speed in der Endphase einzusetzen. Und dabei spielt die Distanz und Piste anscheinend keine Rolle. In Marseille war er punktgenau zur Stelle und nahm den Sieg mit, der ihn nach Paris führte. Die erste Station war Enghien wo er aus dem Mittelfeld das schnellste Pferd im Einlauf war. Nur eine Länge hinter dem Sieger war es aber nur der fünfte Scheck. Mit der gleichen Taktik, aber sehr viel lukrativer, schloss er den Auftritt am 28. Oktober in Vincennes ab. Erneut war es der Speed in der Endphase, der den 6jährigen auf den zweiten Rang trug. Und hier scheint es im Vergleich zum letzten Start nicht anspruchsvoller zu werden.

 

Nach dem Lockdown hat DEGANAWIDAH (11) unheimlich viele Starts absolviert. Und oft war der Wallach erstaunlich gut gewettet. Überzeugt hat er nur zweimal. Ein kämpferischer Sieg in der tiefen Provinz und ein Ehrenplatz zuletzt in Vincennes. Dabei hat er sogar noch die Favoritin Darling Berry unter Druck gesetzt. Aber bei diesem Start handelte es lediglich um ein Nachwuchsfahren, was hier nicht als ausreichende Referenz gewertet werden kann.

 

Nach einer längeren Pause hat sich BRANDEIS JET (12) mehrfach in der Schweiz wieder in Form gebracht. Der Start war mit einem Erfolg auch sehr verführerisch, aber bei den weiteren Engagements gab es nur noch Kleingeld oder Ausfälle zu vermelden. Schwer vorstellbar das die Form schon wieder reicht, um in Vincennes zu bestehen.

 

Er ist weiterhin ein Problemfall und wäre nur ein paar Worte wert, wenn man nicht wüsste was DESPERADO (13) in guter Form leisten kann. Immer wieder hat Trainer Jean Michel  Bazire den schwierigen Wallach auf kommende Aufgaben vorbereiten lassen. Immer wieder hat der 7jährige enttäuscht und teilweise grobe Unsicherheiten gezeigt. Am 05. November blieb er im Trab, konnte aber nach einer zwischenzeitlichen aufwendigen Übernahme des Kommandos im Einlauf nicht mehr mithalten und endete unplatziert, Der Weg führte an dem Tag aber auch über die kurzen 2.100 Meter. Der heutige Weg sollte ihm besser liegen. Auf den Coach muss er heute verzichten, weil JMB mit einem Fahrverbot "am Zaun" steht. Mit Alexandre Abrivard findet er eventuell dennoch einen Platz in den Kombinationen.

 

BERLIOZ DE GINAI (14) war früher schon unsicher. Aber in diesem Jahr hat er mit einer Serie von fünf Disqualifikationen noch mehr Kredit verspielt. Unter dem Sattel scheint er mittlerweile gefährlicher zu sein. Und genau dorthin führt sein Weg demnächst wieder. Heute steht die Moral und Kondition im Vordergrund.

 

Nach einer langen Pause von Januar bis Mitte Juli kehrte BACCARAT DE NIRO (15) in die Öffentlichkeit zurück. Inzwischen hatte Thibault Le Floch die Verantwortung übernommen und den Wallach von Beginn an in einer viel besseren Form vorgestellt. Höhepunkt war der vierte Platz im Grand National Du Trot Anfang September. Doch gleich danach wurde der 9jährige unsicherer. Den Ausfall in Chateaubriant konnte man noch erklären. Im Einlauf drängelte der Opus Vervil-Sohn stark nach innen. Um einer Kollision aus dem Weg zu gehen, musste Le Floch immer wieder Korrekturen ansetzen, die seinen Partner aus dem Trab brachten. Eine Woche später sollte er auf dem Linkskurs eigentlich weniger Probleme haben. Aber dort sprang er im Endkampf um das Kleingeld an. Das er es bis dahin schaffte, machte für Les Sables D'Olonne wieder Hoffnung. Aber aus dem Zulagenband schaffte er es nie in eine Position, um in die Gelder eingreifen zu können. Es war aber im Ziel auch nicht so weit weg, als dass man die guten Formen als kurzes Hoch abtun dürfte. In Laval stand nur die Vorbereitung für heute auf dem Plan. Für eine Überraschung ist er nie aus der Welt.

 

Für den Start am 05. November hat DOUXOR DE GUEZ (16) ein wenig Pech bei der Startplatzauslosung gehabt. Der Wallach musste hinter dem Auto ganz außen los und bekam auch keinen optimalen Verlauf. An der Seite vom führenden Desperado hielt sich der 7jährige aber sehr tapfer und verteidigte den vierten Platz in neuer Rekordzeit von 10,9 sehr tapfer. Genau genommen investierte Alexandre Abrivard für den kleinsten Podestplatz nicht mehr allzu viel. Da war die heutige Ausschreibung eventuell schon ausschlaggebend. So oder so passt der Jasmin De Flore-Sohn nun perfekt in diese Aufgabe, welche über den langen Weg noch besser passen könnte. Einer der Favoriten.

 

Tipp:

BAMBOU TAHITI (9)

ECHO DE CHANLECY (8)

DOUXOR DE GUEZ (16)

COMTE DES TITHAIS (6)

CAPITAL CHARM (7)

 

Für die Kombinationen: ELU DE DOMPIERRE (10) - BACCARAT DE NIRO (15) - DIXIT DANICA (4)

 
 
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