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Rock my Heart rockt sich in die Straubinger Herzen
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Sonntag 13 Februar 19:48 Uhr
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Andreas Gruber

Themen: 4668
Beiträge: 2973

Nachschau Straubing, 13.02.22

 

(trab-sr). Sie rockt nicht nur die Bühne, sondern die ganze Rennbahn: Rock my Heart gewinnt in Straubing Herzen. Aber sie gewinnt auch Rennen. Dabei wird die vierjährige SJ’s Caviar-Tochter im Besitz von Ernst Riemekasten immer besser und schickte beim Renntag am Sonntag auf der Straubinger Trabrennbahn ohne Pardon Idefix zurück ins Reich der Gallier. Bevor sie zur Seriensiegerin avancierte, segelte für das gleiche Quartier auch Höwings Adler beeindruckend zum zweiten Treffer in Serie. Ein Double konnte zudem Trainer Josef Franzl feiern. Peter Platzer ließ mit Zucchero in einer maßgeschneiderten Aufgabe keinen Zweifel an der gemeinsamen Form aufkommen. Bereits zuvor hatte Michael Larsen der Liste der Rennbahnen, auf denen er bereits gewonnen hat, einen weiteren Namen zugefügt: Er siegte mit Tyron Hill zum ersten Mal in Straubing.

 

Es war ein echter Härtetest, dieses Rennen am Sonntag für Rock my Heart. Von der Stute ist bekannt, dass sie derzeit das beste Pferd im Pfarrkirchener Trainingsquartier von Robert Pletschacher ist und hohe Wertschätzung genießt. Doch ein Gegner wie Idefix, dem berechtigte Hoffnungen auf gehobenem Parkett gelten, war bislang noch kaum in Sicht. So warteten die Zuschauer, die unter den gängigen Hygienebestimmungen nach kurzer Zwangspause wieder auf die Bahn pilgern konnten, im strahlenden Februarsonnenlicht gespannt auf ein Duell. Sie wurden nicht enttäuscht. Dass die Sache letztlich klar für die Pletschacher-Stute ausging, beschleunigten Michael Schüßler und Narvik Eck, die Idefix und Rudi Haller unterwegs das Leben ordentlich schwer machten. So unterlag der Haller-Hengst dann in allen Ehren einer in der Zielgeraden davonmarschierenden Rock my Heart. Velten Chicago komplettierte die Dreierwette.

 

Bereits zuvor bezwang Pletschacher ein ordentliches Pferd – ebenfalls mit einem Schützling von Ernst Riemekasten und ebenfalls mit einem SJ’s Caviar-Nachkomme. Höwings Adler bestätigte den letzten Überraschungssieg mit großer Autorität und flog in der Zielgeraden dem zeitig in Führung gezogenen Indirajah und Nelson Venus davon.

 

„Nicht mein erster Sieg im Leben, aber mein erster Sieg in Straubing“, sagte Michael Larsen augenzwinkernd bei der Siegerehrung von Tyron Hill. Der fünfjährige Hengst aus dem Stall von Josef Franzl gab mit dem Dänen ein beeindruckendes Comeback und fertigte nach gut eingeteilter Fahrt den von Start zu Start gesteigerten Champ CG ab, der Espoir Rouge TU noch den Ehrenplatz abluchste. Wie Larsen sagt, hat man dem Trixton-Sohn nach gesundheitlichen Problemen bewusst Zeit gegeben. „Das hat sich gelohnt, wir werden noch von ihm hören“, ist sich der Siegfahrer, der vor kurzem bei Josef Franzl in der Bayern-Abteilung angeheuert hat, sicher. Den Zucker aus dem mittäglichen Kaffee ließ sich beim zweiten Start nach Pause glänzend aufgelegte Zucchero mit Peter Platzer nicht nehmen, der auch den zudringlichen L’Amicus nicht aufkommen ließ. Nashua sendete dahinter nach viel Rennpech ein deutliches Lebenszeichen.

Der Renntag startete mit vier PMU-Prüfungen und einer kleinen Überraschung zum Auftakt. Nach zögerlichem Start und hartem Pensum bekam Haushoch-Favorit Dan CG eine glänzend gegangene, früh nach vorn gezogene Mon Amour Venus nicht in den Griff und musste auch zusehen, dass ihm die innen sauber durchziehende Cataleya noch den Ehrenplatz wegschnappte. „Dabei können wir zurzeit gar nicht so gut trainieren, wir haben so viel Schnee“, wundert sich Siegfahrer Matthias Schambeck, inzwischen in Tirol zu Hause. Es reichte jedoch locker für die Tagesbestzeit von 16,8.

 

Danach sorgte einmal mehr Flash Gordon für einen Flash der Begeisterung. Das „Straubinger Pferd des Jahres 2020“ ging unverdrossen den weiteren Weg und zwang dennoch den gutklassigen Troublemaker in die Knie. Real Perfect zeigte dahinter erneut eine ansprechende Leistung und sorgte für einen „Familien-Einlauf.“ Rudi Haller brachte die Todesspur nicht ins Schwitzen: „Er will immer sein Tempo gehen, und er hört nie auf“, so der Trainer und Siegfahrer, wie meistens tiefentspannt.

 

Ein würdiger „Wettstar-Tipp des Tages“ war Augustiner. Es konnte auch gar nichts schiefgehen, denn sein heutiger Fahrer Christoph Schwarz arbeitet bekanntlich bei der Augustiner-Brauerei, und nach sehr guten Ehrenplätzen hatte der Fünfjährige heute die richtige Stammwürze für den ersten Volltreffer mitgebracht. Hidalgo Dream war dahinter zu weit weg, um mit dem Sieger anstoßen zu können, gab aber einen ordentlichen Einstand und hielt Charming Chelsea in Schach.

 

Bereit für die geplanten nächsten Frankreich-Einsätze ist Gold and Green. Der Bold Eagle-Sohn nutzte eine kurze Gangartschwäche des Dauer-Rivalen Dark Look zu einem überlegenen Sieg und Andreas Geineder konnte sich in der wahrlich goldenen Schlussphase des sechsjährigen Wallachs schon für das Siegerfoto in Positur setzen. Daddy Cool Blue war lange in Front und zog sauber durch. Dahinter verabschiedete sich Désirée Star mit Höchstzulage in allen Ehren mit einem dritten Rang in die Zucht. Nach einer tollen Frankreich-Karriere glänzte die mittlerweile Neunjährige in Deutschland bei 33 Starts mit zehn Siegen und 22 Platzierungen und kehrte in ihrer neuen Heimat nur ein einziges Mal ohne Geld in den Stall zurück. Die Spannung auf die ersten Fohlen der 161.000 Euro schweren Fuchsstute ist groß.

 

Nächster PMU-Mittagsrenntag ist am Donnerstag, 24. Februar, ab 11 Uhr.

 

Fotos

BU1:

Zwang Idefix in die Knie und wurde zur Seriensiegerin: Rock my Heart war zum dritten Mal in Straubing mit Robert Pletschacher für Ernst Riemekasten nicht zu schlagen. Foto: M. Bäumel-Schachtner

Sonntag 13 Februar 20:07 Uhr
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Bezsel

Themen: 15
Beiträge: 845

Schöne Nachschau. Kleine Korrektur: Rock my Heart hatte bereits vor ihrem heutigen Sieg drei Siege en suite erzielt, ging also bereits als Seriensiegerin ins Rennen. Dieser Robert Pletschacher hat ja tolle Pferde im Stall. Ein weiterer "kleiner Trainer", der ins Rampenlicht rückt (wie auch Jochen Holzschuh, oder auch ein Andreas Geineder). Müssen ja nicht immer die "Großen" gewinnen.

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