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Quinte+: Wochenstart mit flottem "Valzer"
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Sonntag 07 November 23:13 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Vincennes, 08.11.2021 - 13.50h

 

Eine offene und stark besetzte Quinte über die Mitteldistanz ist ein Wochenstart, bei dem es sofort zur Sache geht. Hier kann man nur wenige Vierbeiner finden, die für die ersten Fünf auszuschließen sind. Für den Sieg ist natürlich Valzer Di Poggio (6) zu nennen, der heute mit seinem Trainer auf dem für ihn passenden Weg zum Einsatz kommt. Im letzten Winter versuchte er sogar den Weg in Amerique zu gehen, was ihm aber im Gegensatz zum Stallgefährten Victor Ferm (9) nicht gelang. Der zweite Italiener ist von ganz außen hinter dem Auto schon in der Startphase mit einem Handicap engagiert. Er besitzt aber genügend Klasse, um das zu kompensieren.

 

Prix D´Arcachon / 13.50h / 67.000 Euro - 2.100m Autostart

 

Den 04. August dürfte für Jean Francois Senet noch in guter Erinnerung sein. Auf der Mitteldistanz in Enghien siegte er mit CRESCENDIS (1) in 11,0 und agierte nebenher zum Totoschocker. Das Gespann lag früh an dritter Stelle und profitierte dann von der Pace an der Spitze. Damit wurden die weiter hinter liegenden Gegner aus dem Rennen genommen. Die Stute selbst konnte aber im Einlauf unerwartet viel Speed anbieten, was zum leichten Treffer reichte. Seitdem gab es nur drei Starts auf dem langen Weg, die zu zwei kleinen Geldern führten. Höchste Zeit wieder auf einen kürzeren Weg zurückkehren. Diesmal aber ganz sicher nicht für jenseits der 400 für 10.

 

Was DIGNE ET DROIT (2) hier ins Spiel bringen könnte, ist seine Schnelligkeit hinter dem Auto. Der Hengst ist in jedem Fall besser als sein Formenspiegel. In den letzten Monaten war er aber auf zu hohen Ebene unterwegs. Im Mai hat er auch in Charlottenlund bewiesen, dass ihm der Sprint bestens liegt. Für die Heimat fehlte nach den Ausfällen und der Pause die aktuelle Referenz, weil er beim Comeback in Caen hinter dem Feld kaum zu bewerten war. Er kann selbst auf den Plätzen zu einer der Überraschungen mutieren.

 

DREAMER BOY (3) hat sich zum Aushängeschild im Stall Dreux entwickelt, auch wenn er wenig Treffer hat. Zuletzt trat der Hengst in Angers auf Gruppe-Ebene an und musste nur sehr viel Qualität vor sich anerkennen. Aus dem Feld kämpfte er sich auf den letzten Metern noch auf den vierten Platz in einer sehr flotten Endphase. Mit Eric Raffin kehrt der letzte Siegfahrer zurück. Mitte Juli drückte er durch den Schlussbogen auf einen Sieger einer GNT-Etappe und schnappte ihn genau auf der Linie. Eine Vorstellung, die unheimlich Eindruck machte. Aber die geringe Erfahrung und der Erfolg auf der MItteldistanz stört ein wenig. Für die Königswette sollte es trotzdem reichen.

 

Während der drei Monate Abwesenheit wechselte SOBEL CONWAY (4) aus dem Stall Bazire zu Philippe Daugeard. Was das für einen Effekt haben wird, stellt sich wahrscheinlich erst in den nächsten Monaten heraus. Der Wallach bleibt heute beschlagen und steht nur unter Beobachtung, aber nicht auf dem Wettschein.

 

Obwohl BARON DAIDOU (5) schon sehr beständig agierte, kam er im letzten Winter mit drei Siegen in Vincennes wie Phoenix aus der Asche. Mitte Januar siegte er über Bahn und Distanz sogar in seiner aktuellen Rekordzeit von 10,5. Um wieder eine solche Form zu erzielen, hat Trainer Cyril Chenu den mittlerweile 10jährigen über das Frühjahr bis in den Sommer fünf Monate von der Piste genommen. Nach einem Aufbaustart hat er schon in Les Sables D´Olonne als Dritter geglänzt. Damit war er bereit für Vincennes und nahm auf dem langen Weg auch kleine Prämien mit. Höchste Zeit auf den für ihn beliebteren kurzen Weg zurückzukehren. Spätestens in den Kombinationen bekommt er sein Kreuz.

 

Vor einem Jahr war VALZER DI POGGIO (6) noch vielfacher Seriensieger. Mit den Ambitionen in den Amerique einzuziehen wurde die Serie dann aber schnell beendet. Der Fuchs ist seit Sommer wieder im Rennbetrieb und hat sich gleich sechs Gelder aus ebenso vielen Versuchen geholt. Dabei trat er in einer sehr guten Klasse an und musste auch harte Verläufe wegstecken. Zuletzt wurde er in einem kleinen Feld aber gut versteckt. Zu gut, wie sich im Einlauf herausstellte. Der Hengst musste auf Umwegen den vierten Platz holen. In einem Rennen, welches Cleangame gewann, war die Schlussphase deutlich flotter und dennoch ging der Italiener den besten Speed auf den finalen 200 Metern. Jetzt kehrt er auf seine Paradedistanz zurück und ist mit seinem Trainer Favorit der Partie.

 

Sie gehörte zu den Entdeckungen des letzten Winters und hat sich schnelle um eine Klasse verbessert. Mit vier Siegen und vorderen Plätzen erhöhte DECOLORATION (7) die Ansprüche aber auch immens. So war der Auftritt im Prix De Paris wahrscheinlich etwas zu hoch gegriffen. Ende März zeigte sie im Grand National Du Trot noch einmal viel Kampfgeist, als die Stute nach langer Führung den letzten Angriff nach Zielfoto für sich entschieden hat. Dann merkte man ihr die Anstrengungen der Monate zuvor an. Es gab noch zwei Ausfälle im Sommer, ehe sie in eine Pause ging. Bei der Rückkehr am 22. Oktober verriet sie weit zurück gar nichts. Das ist aber bei Pferden aus dem Quartier sehr normal. Die Distanz spricht ein wenig gegen die 8jährige und vermutlich hat sie bessere Ziele. Aber für die Kombinationen kann es reichen.

 

Genau wie Valzer Di Poggio ist auch WHOLE LOTTA LOVE (8) für diesen Weg gemacht. Im Frühjahr holte er in Vincennes, Enghien und Toulouse einen Hattrick und konnte dabei auch durch die Todesspur nicht gebremst werden. Bis in den Herbst hat der Wallach aber eine verdiente Pause erhalten und sich nun mit zwei Prepare über einen für ihn ungewöhnlich langen Weg zurückgemeldet. Beim Marathon in Caen hat er sich mit Eisen als Achter ungewöhnlich gut gehalten. Das er hier die Siegesserie wieder aufnimmt, ist anhand der Konkurrenz und dem Startplatz nicht unbedingt zu erwarten. Aber Philippe Daugeard bringt seine Schützlinge immer fertig an den Start, weshalb er für die Königswette gesetzt ist.

 

Die drei Prepare haben VICTOR FERM (9) offenbar sehr gut getan. In einer taktisch geprägten Quinte steuerte Christophe Martens den Hengst früh an die Spitze und konnte die Fahrt unterwegs sehr ruhig halten. Im letzten Bogen verschärfte er nach und nach die Pace, so dass die Gegnerschaft zum großen Teil nicht mehr angreifen konnte. Nur zwei Kontrahenten versuchten es bis zur Linie, aber es reichte dann knapp für den Italiener. Hier hat er eine ungünstige Ausgangslage, aber seine Startgeschwindigkeit könnte erst einmal für eine vordere Lage ausgenutzt werden.

 

COMTESSE DU CLOS (10) ist sehr selten über einen kurzen Weg zu sehen. Im August hat die Stute in Toulouse aber als Vierte in 11,8 über 2.000 Meter nur sehr starke Gegner vor sich anerkennen müssen. Dabei war sie aber auch schon ein paar Längen zurück und zeigte in der Beschleunigung Schwierigkeiten. Immerhin drückte sie ihren Rekord um über eine Sekunde. Der müsste heute für das Podium wohl noch einmal fallen. Aktuell fehlte der 9jährigen in Caen ein wenig die Durchschlagskraft, wobei in der schnellen Endphase kaum einer Boden gutmachen konnte. Mit der kleinen Nummer in der zweiten Reihe kann sie hinten raus die Königswette komplettieren.

 

Im Frühjahr tauchte BEPPE AM (11) im Stall von Laurent Claude Abrivard auf. Der neue Ausbilder verlieh dem 10jährigen sofort zu einem Formschub, der aber nicht lange anhielt. Ende Juni verabschiedete er sich mit einem Fehler in eine bis heute andauernde Pause. In dem Zeitraum wechselte er schon wieder das Quartier. Cyril Chenu ist der neue Verantwortliche und bietet den Wallach gleich ohne Eisen auf. Allerdings hat er wenige Monate vor der Rente des Enjoy Lavec-Sohnes auch nicht viel Zeit zu verlieren. Das heutige Engagement sollte man sich dennoch besser ansehen.

 

Nach knapp zwei Jahren scheint ELITE DE JIEL (12) wieder reif für einen Sieg zu sein. Allerdings muss dieser noch vertagt werden. Die Stute hat sich bei den letzten drei Starts zwar die Fehler verkniffen und ansteigende Form gezeigt, geht jetzt aber auch in eine höhere Kategorie. Zuletzt erwischte die 7jährige aus dem zweiten Band einen guten Zug, der sie bis in den Einlauf trug. Danach entwickelte sie noch viel Geschwindigkeit und holte in einem sehr engen Finish den zweiten Platz. David Thomain kommt mit den teilweise schwierigen Jiel-Pferden am besten zurecht und darf bei ausreichendem Budget ein Kreuz in den Kombinationen mitbekommen.

 

DOUCEUR DU CHENE (13) hat die Gewinne aus dem Wintermeeting 19/20 nie richtig verarbeiten können. Bis in den Mai konnte sich die 8jährige noch ein paar Mal in den Geldern wiederfinden und hat auch flotte Zeiten auf das Parkett gelegt. Jetzt drückt aber wieder eine Pause auf die Möglichkeiten. Immerhin hat sie sich bei der Rückkehr am 23. Oktober über die 4.400 Meter in Caen erst auf den letzten Metern abhängen lassen. Da waren andere im Rennmodus schlechter unterwegs. Wer den Mut hat die Stute einzuplanen, kann mit guten Odds belohnt werden.

 

Die Vorsaison war ein ganz großes Jahr für DEFI PIERJI (14). Auch wenn es nur zwei Siege gab, waren die vielen vorderen Platzierungen in guten Aufgaben herausragend. Seit Anfang Februar hat der Wallach aber sehr lange ausgesetzt und bringt es nach den beiden Prepare im Oktober nur auf vier Jahresstarts. Das ist in dieser Klasse womöglich in Kombination mit der zweiten Reihe nicht ausreichend.

 

Von Januar bis Juni hat DOMINGO D'ELA (15) nur sieben Starts absolviert. Der Wallach hat dabei aber vier Siege und drei Ehrenplätze geholt und teilweise unheimlich dominiert. Selbst als er im April "nur" Zweiter war, lag sein letzter Kilometer bei 10,2 und die letzte Halbe bei 07,6. Und dabei konnte er den Speed erst 800 Meter vor dem Ziel ansetzen. Das ihn Trainer Jean Philippe Borodajko nach über vier Monaten Abwesenheit schon ohne Eisen aufbietet, spricht für eine gute Trainingsform. Aber mit der zweiten Reihe dürfte er noch nicht zwingend für den Sieg in Frage kommen.

 

Die 25 Meter Zulage und der lange Weg waren eindeutig nicht nach dem Geschmack von COPSI (16). Als Sechster in einem kleinen Feld hat Gabi Gelormini dann auch schnell die Hände runtergenommen. Einen Monat zuvor war er im Gruppe II einer zu hohen Klasse ausgeliefert und hat sich  als Siebter lange außen herum in 10,2 noch achtbar geschlagen. Jetzt ist der Wallach wieder in einer Kategorie unterwegs, die viel besser zu ihm passt. Das er die zweite Reihe überwinden kann, hat der 9jährige ohnehin schon bewiesen. Ein Muss auf dem Wettschein, wenn auch nicht unbedingt für die ersten Drei.

 

Tipp:

VALZER DI POGGIO (6)

VICTOR FERM (9)

WHOLE LOTTA LOVE (8)

DOMINGO D'ELA (15)

COPSI (16)

 

Für die Kombinationen: DREAMER BOY (3) - BARON DAIDOU (5) - CRESCENDIS (1)

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