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Quinte+ Vincennes 21.02.2022: Ist der Oscar heute reif für den Sieg?
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Samstag 19 Februar 23:54 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6206

Quinte+ Vincennes, 21.02.2022 - 13.50h

 

Für den Start in die neue Woche hat sich der Veranstalter eine europäische Aufgabe für Pferde bis 153.000 Euro rausgesucht. Natürlich wird Jean Michel Bazire mit Gigolo Lover (14) zurecht viel Beachtung finden. Aber auch M.T. Oscar (3) hat bei seinem Debüt in Frankreich Anfang diesen Monats als Fünfter gefallen können und dürfte heute schon deutlich weiter vorne zu erwarten sein. Reicht es sogar für den Sieg? Aber auch der frische Doppelsieger Gourou (8) meldet erneut Chancen an. Sein Vorteil liegt in der Unabhängigkeit vom Verlauf.

 

Prix De Bracieux / 13.50h / 44.000 Euro - 2.850m Bänderstart

 

Mit dem zweiten Platz aus dem Finale der Bronzedivision kam MISTER DONALD (1) mit einer guten Empfehlung zum Wintermeeting. Seinen ersten Start in Frankreich absolvierte er aber in Mauquenchy, wo er auch auf einem langen Weg Qualitäten zeigte. Von der Spitze kämpfte er eisern um den zweiten Platz. Auch bei seinem ersten Trabreiten trat er gut ein, flog aber im ersten Bogen im Galopp aus dem Rennen. Dennoch wurde das Niveau mit dem Auftritt am 02. Februar im Course C noch einmal gesteigert. Aus dem Vorderfeld hielt sich der Niky-Sohn lange gut und wagte ausgangs des Bogens noch einen Angriff. Das reichte, um den vierten Platz in 13,1 abzusichern. Heute hat er eine Stufe niedriger die niedrigste Gewinnsumme. Aber er steht ganz sicher nicht am Ende der Reihe.

 

Mit kleinen Plätzen aus dem besseren Tagesgeschäft kam BORDEAUX S (2) am 02. Februar mit Unterbrechung zum vierten Start auf französischem Boden. Auch wenn es nicht für eine Prämie gereicht hat, war das wohl die beste Vorstellung des Wallachs an dieser Stelle. Stets an letzter Stelle liegend kam der 6jährige im Einlauf noch gut auf und war als Achter nahe an den besser Platzierten. Auch zum Vierten Mister Donald fehlte nicht viel. Darauf lässt sich aufbauen. Für den vierten oder fünften Rang darf man mit dem Schweden planen.

 

Mit einem zweiten Platz in der Qualifikation zur Bronzedivision am 20. November holte sich M.T. OSCAR (3) den Startplatz für das Finale Ende Dezember in Solvalla. Dort kam er als Sechster aber nicht über das Mittelfeld hinaus. Auf einer kleineren Ebene konnte er am 05. Januar in Jägersro aber wieder siegreich punkten. Noch vor der Schlussrunde in Front gezogen, hielt er das Tempo hoch und konnte sich den Rückenwind für den ersten Start in Frankreich holen. Dabei erwischte er aber einen sehr ungewöhnlichen und dann auch harten Verlauf. Vermutlich hatte Adrien Lamy die Order unterwegs die Spitze zu übernehmen. Dabei orientierte er sich an einem Führpferd in der dritten Spur. Allerdings konnte dieser Gegner nicht weiter vorrücken. Was also tun? Drum herum wäre zu aufwendig gewesen. Und als dieser dann auf der Gegenseite aus dem Rennen gesteuert wurde, reichte die Kraft nicht, um selbst aus der misslichen Lage wegzukommen. Das er sich noch als Fünfter halten konnte, war eine starke Leistung. Heute sollte es wiederum für die Köngswette reichen, aber wohl deutlich weiter vorne.

 

Im Sommer hatte COME ON HUGO (4) noch gute Leistungen in Frankreich abrufen können. Selbst Anfang September saß er als Achter fest und war deutlich unter Wert geschlagen. Dann gab es aber selbst auf seiner beliebten Mitteldistanz zwei Streichresultate. Ende September sprang er schon in der Startphase und zwei Wochen später musste er zwar durch die Todesspur, war dann aber viel zu deutlich durchgereicht worden. Seitdem pausierte er. Und auch wenn ihn Trainer Bondo jetzt ohne Eisen rausbringt, dürfte er nur die zweite Farbe darstellen.

 

Mit durchwachsener Form kam MARVELLOUS TOOMA (5) Mitte November zum ersten Start in Frankreich. Ausbilder Antonio Ripoll Rigo fasste gleich für den ersten Start in der neuen Heimat den Semi-Klassiker "Marcel Laurent" ins Auge. Da der Hengst aber mit Eisen angetreten ist, waren die Ambitionen wohl auch nicht sonderlich groß. Die Ansprüche an ein gutes Ergebnis stiegen aber danach offensichtlich an. Allerdings spielte zuerst das Rennglück, und dann die Form nicht mit. Am 02. Dezember wechselte Gabriel Pou Pou auf der Überseite in die dritte Spur, um sich an den Zug anzuhängen, fuhr dabei aber über das Rad des Vordermannes. Sechs Tage später sollte es Marseille endlich klingeln. Als heißer Favorit angetreten war der Speed an der letzten Ecke als Dritter aber schnell aufgebraucht. Um den Rest des Feldes als Vierter zu halten, reichte es aber noch. Zurück in Vincennes wird er bei weitem nicht mehr so stark gewettet sein, hat aber Möglichkeiten in der Köngswette aufzutauchen.

 

Nachdem FRANKLIN FACE (6) bis in den November einige Monate ausgesetzt hat, konnte er bei seinen ersten beiden Versuchen in Schweden noch nicht mithalten. Danach war der Wallach wieder einige Monate von der Bildfläche verschwunden und kam zu seinem Debüt in Frankreich. Allerdings lag er dabei ständig am Ende des Feldes. Der letzte Versuch sich im Einlauf irgendwie in die Prämien zu verbessern, endete mit einem späten Fehler. Das macht für heute wenig Mut. Es wäre aber interessant zu sehen, wie er sich verkauft, wenn er ein wenig besser im Rennen liegt.

 

Nach fünf kleinen Prämien in Folge, startete GAROU PIERJI (7) sehr stark in die neue Saison. Aus dem Feld griff der Wallach im Schlussbogen in dritter Spur an und stiefelte um einige Positionen weiter nach vorne. Bis zur letzten Ecke hatte er nur noch einen Kontrahenten vor sich, den er sich genau auf der Linie schnappte. Nebenher holte der Fuchs noch einen neuen Rekord von 11,7. Die nächsten Auftritte verliefen aber ganz anders. Am 20. Januar sprang er schon kurz nach dem Eindrehen bis zur roten Karte. Und Anfang diesen Monats war der Aufwand im Wind bis zur Spitze aufzurücken viel zu groß. Noch vor dem Schlussbogen trat der 6jährige den Rückzug an und hinterlässt für heute ein, zwei Fragezeichen. Zum Einen muss er auch glatt aus dem Band kommen.

 

Die gelegentlichen Unsicherheiten von GOUROU (8) passten auch mit den teils unregelmäßigen Startabständen zusammen. Seit Mitte Dezember kreuzte die Barjon-Farbe aber schon dreimal auf und kündigte sich an diesem Tag auch leicht an. Aus siebter Position sollte der Wallach an der letzten Ecke noch in die besseren Gelder laufen. Die gute Haltung ließ das möglich erscheinen, aber kaum aus der Deckung genommen, machte der 6jährige einen Fehler. Der längere Weg mit einer etwas geringen Durchschnittspace gefiel ihm dann wohl deutlich besser. Am 11. Januar zog er sofort in Front und war in der Endphase erstaunlich leicht voraus geblieben. Seine Vielseitigkeit stellte er drei Wochen später unter Beweis, als er aus dem Vorderfeld an der letzten Ecke zum Angriff kam und noch bessere Gegner in sehr ordentlichen 12,9 bezwingen konnte. Beide Male gab es über 10faches Geld für den Sieg des Brillantissime-Sohnes. Das wird heute deutlich weniger sein.

 

Nach kleineren Platzierungen bis zum Ende des Vorjahres war ein Auftritt für MY DREAM ART (9) in Frankreich nicht zwingend vorstellbar. Aber am 30. Januar kreuzte er in Nantes zum Trabreiten auf. Die meiste Zeit lag der Wallach am Ende des Feldes und konnte im Einlauf nur noch müde und springende Gegner bis hin zum sechsten Rang einsammeln. Dennoch wird das Niveau mit der Quinte in Vincennes noch einmal deutlich angehoben. Da man hier seine Leistungsgrenze noch nicht vollends einschätzen kann, ist der 8jährige nicht gänzlich auszuschließen. Aber Außenseiter bleibt er dennoch.

 

GIN TONIC DURAN (10) wurde in Spanien ausgebildet und hat dort ziemlich alles gewonnen. Als er im letzten Jahr in Frankreich auftauchte waren die Möglichkeiten nicht sofort einzuschätzen. Aber der From Above-Sohn überzeugte mit guten Ergebnissen. Für das Wintermeeting wurde der Hengst in den Stall von Gabriel Pou Pou überstellt und konnte aus den ersten vier Starts immerhin drei kleine Prämien mitnehmen. Am 08. Januar rückte er auf der Gegenseite im Zug der dritten Spur, schien dann an der letzten Ecke aber erschöpft zu sein. Dennoch zog er wieder an und kämpfte sich auf Rang Fünf. Zehn Tage später war der Verlauf ähnlich, aber diesmal verlor er den Windschatten schon vor dem Bogen, was zu viel Kraft kostete. Als Neunter agierte er in ähnlicher Zeit viel eher am Limit. Dennoch ist der 6jährige mit einem guten Verlauf in der Wette vorstellbar.

 

Wenn nicht Formtrainer Hansen Erik Bondo der Ausbilder von ZADIG DEL RONCO (11) wäre, würde man den Wallach vermutlich gleich streichen. Der Italiener debütiert in Frankreich und war seit 56 Tagen nicht mehr am Ablauf. Ende Dezember gewann er in Palermo den Vorlauf zu einem kleinen Standardrennen, patzte aber im Finale. Ein weiteres Problem dürfte der erste Start jenseits der 2.200 Meter sein, die er in der Heimat absolviert hat. Die letzte Entscheidung, ob es für die Kombinationen reicht, hat der Totalisator.

 

Nachdem ONTRACK HE'S BLACK (12) schon im letzten Frühjahr ein ordentliches Gastspiel in Frankreich gegeben hat, kehrte der Hengst nach guten Platzierungen in Schweden, wieder zurück. Dir größten Chancen dürfte er sich heute aber nicht ausmalen. Nach dem dritten Platz in Chartres Anfang November, reichte es danach, wiederum in der Provinz, nur für drei kleine Gelder. Das war auch Ende Januar in Saint-Galmier der Fall. Allerdings agierte der Orlando Vici-Sohn im letzten Bogen etwas unglücklich, als er auf eine Wand von müden Gegnern aufgelaufen ist. Für den Auftritt nach über einem Jahr in Vincennes verzichtete Trainer Nicklas Westerholm einen Catchdriver zu engagieren. Das könnte die Angelegenheit noch schwieriger machen.

 

Kurz vor Beginn seines Wintermeetings bekam EOLE DE PRIEURE (13) noch sechs Wochen Startpause. Danach trat er in drei unterschiedlichen Aufmachungen an. Mitte Dezember war er mit vier Eisen immer noch Siebter in 14,1. Dabei musste er die dritte Position an der Innenkante schon zu Beginn des Einlaufs räumen. Insgesamt hat er sich gegen gute Gegner aber ordentlich gehalten. Acht Tage später kämpfte er mit der Zulage und kam kaum über den Anschluss hinaus, als ihm ein Fehler unterlaufen ist. Ohne Beschlag war er wohl auch zu leicht ausgerichtet. Am 13. Februar war die Balance mit einem leichten Beschlag wohl besser und aus dem Vorderfeld war er als Fünfter nur knapp hinter dem Podium im Ziel. Er sollte spätestens in den Kombinationen einen Platz finden.

 

GIGOLO LOVER (14) gehört zu den jüngsten Akteuren in dieser Partie und hat noch nicht viel Erfahrung gegen die Älteren gesammelt. Aber mit dem Trainer Jean Michel Bazire muss man ihm diese Herausforderung zutrauen. Vor allem weil JMB im Gegensatz zu anderen Fahrern in den letzten Monaten auch jede Disqualifikation vermeiden konnte. Am 27. Januar marschierte der Royal Lover-Sohn mit Alexandre Abrivard an der Spitze zum Sieg, wurde auf den letzten Metern sehr unsauber und folgerichtig blau "gehangen". Am 07. Februar war der 6jährige mit dem Trainer in einem Course B ohne Zug nach vorne ein wenig aufgeschmissen gewesen. In dieser Kategorie konnte und wollte JMB den Weg nicht alleine nach vorne antreten. Mit dem späten Angriff aus dem letzten Bogen sprang aber auch noch das dritte Geld heraus. Zwei Kategorien niedriger muss er als Sieganwärter gehandelt werden.

 

Ende 2020 war ECLAIR DE KEROSAY (15) zum letzten Mal ernsthaft auf der Strecke gesehen worden. Als Zweiter hinter dem Brenner sollte er eigentlich noch ein gutes Meeting bestreiten, aber dann kam eine langwierige Verletzung dazwischen. Jetzt hat der Wallach wieder vier Rennen in den Beinen und wird heute erstmals von seinen Eisen befreit. Ob das schon für den Wettschein reicht ist Geschmackssache.

 

Mit drei Siegen im Vorjahr ist FUEGO DU MORTIER (16) zum Aushängeschild des Stalles von Jonathan Vanmeerbeck geworden. In Vincennes hat es noch nicht für ganz vorne gereicht, aber am 07. Februar konnte der Wallach trotz der zweimonatigen Auszeit gefallen. Im Mittelfeld in zweiter Spur geparkt, hätte der Trainer Mitte der Überseite alleine durch die dritte Spur fahren müssen. Er entschied sich zum Sitzenbleiben und konnte dann erst viel später einen Angriff wagen. Das reichte noch, um als schnellstes Pferd im Einlauf den vierten Platz zu ergattern. Die 13,8 waren für diese Kategorie auch eine ordentliche Marke und sollten bei Wiederholung in die Köngswette führen.

 

Tipp:

M.T. OSCAR (3)

GIGOLO LOVER (14)

GOUROU (8)

FUEGO DU MORTIER (16)

GAROU PIERJI (7)

 

Für die Kombinationen: EOLE DE PRIEURE (13) - GIN TONIC DURAN (10)

 

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