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Quinte+ Paris-Vincennes 19.12.2021: Izoard Vedaquais - Dutzend voll, aber noch lange nicht satt
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Samstag 18 Dezember 21:56 Uhr
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Hans Christian Panny

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Quinte+ Vincennes, 19.12.2021 - 15.15h

 

Dieser starke Jahrgang bekommt in der Spitze nun noch mehr Spannung. Der bislang ungeschlagene Izoard Vedaquais (12) tritt erstmals auf der höchsten Ebene an und muss sich nach seinen letzten Leistungen sicher nicht verstecken. Ebenfalls aus dem Besitz von Philippe Allaire wird sich der Leader des Jahrgangs Italiano Vero (15) aber dennoch in den Weg stellen, zumal er wohl besser aus dem Band kommt. Und mit Ideal Ligneries (13) ist weder der Vertreter aus dem Formstall von Fabrice Souloy zu verachten, noch die speedstarke Stute Inoubliable (14).

 

Criterium Des 3 Ans / 15.15h / 200.000 Euro - 2.700m Bänderstart

 

Im Sommer war I WANT YOU (1) noch einige Male auf Gruppe-Ebene platziert. Aber nach einer kleinen Pause startete die Stute im November drei Mal und konnte nicht mal mehr in den Prämien auftauchen. Zuletzt hatte sie aber auch ein wenig Pech mit dem Verlauf. Eine aufwendige Anfangsphase brachte sie in eine gute Lage in zweiter Spur. Aber genau der Windschatten schob sie dann im letzten Bogen weit zurück und Trainer Louis Baudron nahm dann auch die Hände runter. Aber auch mit einem besseren Verlauf scheint sie hier leicht überfordert.

 

Kurz nach Karrierebeginn holte ILUSSIVE ARTIST (2) zwei Siege und begab sich schon Ende 2jährig in das erste Grupperennen. Das konnte die Stute auch noch sehr sicher für sich entscheiden. Ein Jahr später ist ihr Spielraum auf der höheren Ebene aber komplett aufgebraucht. Am 11. Dezember war sie am Toto stark unterstützt und fand vom Ende des Feldes auch einen Zug in der dritten Spur. Der trug sie bis zur Einlaufecke, wo die 3jährige selbst eingreifen musste. Mehr als ein sechster Platz sprang aber nicht mehr heraus. Sie kann nur die Rolle als Außenseiterin einnehmen.

 

Auch wenn IKACOU DES CINTY (3) in seiner jungen Laufbahn erst einen Treffer geholt hat, kann er schon einen sechsstelligen Kontostand nachweisen. Ein Grund dafür war auch der vierte Platz Ende Juni im Prix Albert Viel. Aus dem Hintertreffen war der Hengst der erste Angreifer in der dritten Spur und musste auch weit bis in den finalen Bogen auf eine Deckung verzichten. Dennoch zog er gut durch und bedrängte den späteren Dritten immens. Nach einem weiteren vierten Rang in Enghien in einem Gruppe III bekam er eine Pause, aus der er jetzt mit zwei Rennen zurückgekehrt ist. Wie im Sommer wird der Beschlag heute wieder leichter, was ihn in die erweiterten Wetten bringen kann.

 

INFERNO PIPER (4) startete gleich mit einem Hattrick in die Laufbahn und bekam sehr viel Vorschusslorbeeren mit auf den Weg in den weiteren Karriereverlauf. Der Sprung auf die große Route ließ nicht lange auf sich warten, aber in letzter Zeit agiert er etwa unglücklich. Am 13. November konnte sich Christophe Martens mit einem guten Schlussakkord noch zwischen Ideal Ligneries und Italiano Vero schieben. Allerdings hat er an der letzten Ecke aber auch Impressionist völlig unnötig aus dem Takt gebracht und wurde disqualifiziert. Vierzehn Tage später wäre es wieder der Ehrenplatz gewesen, der aber mit einer Galoppade kurz vor der Linie verlustig ging. Diesmal reichte den Stewards die Gangart nicht aus.  Das er es besser kann, zeigte der 3jährige im September. Als Zweiter im Semi-Klassiker und als Fünfter im Prix De L'Etoile hat er sich im Jahrgang gefestigt. Aber nach der letzten roten Karte ist er in den Kombinationen besser aufgehoben.

 

Mit fünf Siegen startete ICONE DE CASTELLE (5) in die Karriere. Nach erst vierzehn Lebensstarts ist die Stute sicher auch noch nicht ausgereift, hat aber bei fast jedem Versuch auf Gruppe-Ebene gezeigt, dass sie Grenzen erkennen musste. Und diese Grenzen liegen auf dem langen Weg wohl bei etwa 14,0. Ende November musste die Rocklyn-Tochter zwar ein wenig was investieren, um an die Spitze zu kommen, konnte sich dann aber von Inoubliable ziehen lassen. Die Favoritin konnte sie aus dem Rücken als Zweite nicht annähernd unter Druck setzen und heute kommen auch noch die Hengste dazu. Das wird dementsprechend auch deutlich flotter als die zuletzt erzielten 14,3.

 

Kurz nach den ersten Rennerfahrungen in Italien wechselte INSTINCT D'AM (6) in sein Geburtsland Frankreich zurück. Weiterhin unter der Leitung von Hansen Bondo hat der 3jährige mit guten Leistungen im Tagesgeschäft den Sprung in die Grupperennen erzwungen. Und auch hier konnte er mit einem Sieg und einem zweiten Rang, jeweils in einem Gruppe III, glänzen. Am 13. November war er im kleinen Feld des Semi-Klassikers aber auch nach gutem Verlauf im Schlussbogen erfasst und war als Siebter auch gleichzeitig Letzter. Schwer vorstellbar, dass er sich ausreichend steigert, um eine Kategorie höher zu bestehen.

 

Mit nur neun Lebensstarts hat IDYLLE SPEED (7) die geringste Rennerfahrung aller Teilnehmer. Allerdings besitzt sie ganz sicher nicht die geringste Qualität. Die Carat Williams-Tochter wurde lange aus den großen Rennen herausgehalten. Aber schon der erste Auftritt wurde Ende August siegreich gestaltet. Dennoch erhielt die 3jährige eine Pause und kam am 13. November in Topform zurück. Als Zweite in neuer Rekordzeit verlangte sie Idylle A Vie bis ins Ziel alles ab. Vierzehn Tage später musste sie wegen einem Husten kurzfristig gestrichen werden. Jetzt ist laut Trainer aber wieder alles in Ordnung. Und die Verpflichtung von Jean Michel Bazire macht ohnehin viel Mut für heute.

 

Mit so viel Erfahrung in den Grupperennen, wie es INFANT PERRINE (8) mitbringt, kommt man an dem Hengst nur schwer vorbei. Der Atlas De Joudes-Sohn hat sich schon seit einiger Zeit auf Prämien spezialisiert und scheint auch hier für den Erfolg ausgeschlossen zu sein. Am 13. November kämpfte er sich ein Stück zurück noch auf Rang Vier und vierzehn Tage später war er der einzige, der dem enteilten Trio halbwegs folgen konnte. An beiden Tagen profitierte er auf jeden Fall von den Patzern von Inferno Piper. Der 3jährige könnte hier die Quinte komplettieren.

 

Immer wieder fiel IDYLLE A VIE (9) mit Fehlern aus. Das man nicht auf die Stute verzichten kann, zeigte sie aber eindrucksvoll am 13. November. Früh an die Spitze gezogen spulte die Ready Cash-Tochter dort ein großes Pensum ab und kämpfte sich gegen Idylle Speed nach Hause. Die Marke von 11,4 ist sogar der beste Rekord im Feld. Die gleiche Taktik verfolgte Jean Philippe Monclin auch im Prix Annick Dreux. Allerdings hob sie schon kurz vor der Übernahme der Führung ab und war nicht mehr auszuparieren. Das reicht dann doch nur für die erweiterten Wetten.

 

Nachdem I LOVE ME (10) bis in den Sommer diesen Jahres immer mal wieder einen Fehler einstreute, hat sich die Stute bei den letzten fünf Starts stabilisiert. Fünf Ergebnisse zwischen Zweite und Vierter sind bei dauerhaft Einsätzen auf der großen Route nicht selbstverständlich. Und beim zweiten Test mit den Hengsten war die Stute im September sogar als Vierte die beste Vertreterin ihres Geschlechts. Im letzten Test hat sie aus dem Hintertreffen bis fast zur Einlaufecke einen guten Zug gefunden und griff in guter Haltung an. Den Speed konnte sie aber nicht ganz durchstehen, holte aber den dritten Rang. Am Ende der Königswette kann sie durchaus auftauchen.

 

Mit zwei Disqualifikationen startete IMPRESSIONIST (11) in die Karriere und auch aktuell fing sich der Hengst zwei rote Karten ein. Allerdings war er dazwischen mit fünf Siegen, unter anderem sogar auf Gruppe II-Ebene erfolgreich. Der Ausfall am 13. November ging auf die Kappe von Christophe Martens, der mit Inferno Piper dem Konkurrenten an der letzten Ecke zu nahe kam. Vierzehn Tage später sprang die Baudron-Farbe aber schon Mitte des letzten Bogens, ohne das man einen Grund ausmachen konnte. Lediglich der Druck wurde in der schnellen Schlussphase erhöht. Trotz allem gehört er natürlich in die erweiterten Wetten. 

 

Zwölf Starts, zwölf Siege. Jetzt muss IZOARD VEDAQUAIS (12) Farbe bekennen. Oder hat er das nicht schon längst? Der Auftritt am 05. Dezember war in jedem Fall herausragend. Die Zulage glich der Hengst in der Todesspur aus und erdrückte im letzten Bogen den Führenden. Dabei pulverisierte er nebenher noch den Rennrekord und hat sich ohne Zweifel den Start gegen die bislang Besten verdient. Gut möglich das er nach diesem Klassiker selbst zu Besten gehört, denn nach dem letzten Sieg gab es im Interview noch einen Ritterschlag von Eric Raffin: "Er erinnert mich an Rapide Lebel".

 

IDEAL LIGNERIES (13) ist mit fünf Siegen furios in die Karriere gestartet. Das lockte auch Interessen deutscher Besitzer. Auch wenn er dann in kleines Loch fiel und mehrmals sehr unsicher agierte, konnte sich der Repeat Love-Sohn wieder in Form bringen. Höhepunkt war der Treffer am 13. November. Schon zur Halbzeit des Rennens landete der Hengst in der Todesspur und begleitete Italiano Vero. Erstaunlich leicht hat er die Nummer dieser Generation dann passieren können. Über den langen Weg scheint er nicht ganz so stark, so dass er auch aus der Deckung bei der Generalprobe enttäuschte. Von Inferno Piper wurde er auf den kleinsten Podiumsplatz verdrängt, allerdings hielt der erneute Gegner einer Überprüfung nicht stand. Für ganz vorne wird es wohl nicht reichen, aber er ist ohne Zweifel ein wichtiger Faktor für die Königswette.

 

Wenn INOUBLIABLE (14) bei den Stuten antritt, ist an ihrer Favoritenrolle kaum zu rütteln. Bei den beiden Starts auf der höchsten Ebene agierte sie gegen die Hengste aber ein wenig unglücklich. Im Criterium Des Jeunes im Februar fiel die sonst so trabsichere 3jährige aus, und im Juni konnte sie im "Albert Viel" nur als Siebte das Ziel passieren. Nach einer Auszeit wurde ihr am 13. November nur die Bahn gezeigt. Als Sechste musste Jean Philippe Dubois schon alles tun, um sie hinter den Pferden halten zu können. Ende November wurde dann die Handbremse gelöst. Wie meist nicht gut eingetreten nutzte Dubois eine ruhige Phase im Rennen, um im Rush an die Spitze zu ziehen. Danach tat er nur das Nötigste und siegte überlegen, aber nur mit anderthalb Längen Vorsprung. Ihr Speed ist unheimlich stark, kann in der Kategorie aber auch ein wenig verpuffen. Rund um Platz Vier ist sie aber möglich.

 

ITALIANO VERO (15) ist nach wie vor der Jahrgangsleader, aber jetzt bekommt der Ready Cash-Sohn wohl harte Konkurrenz aus dem eigenen Stall. Er selbst ist bei seinen 18 Karrierestarts zwar auch viermal ausgefallen, hat aber alle anderen Rennen als Erster oder Zweiter beendet. Nachdem er am 13. November eine deutliche Niederlage gegen Ideal Ligneries einstecken musste, rückte er die Dinge zuletzt wieder gerade. Wie meist früh in Front gezogen löste er sich im Einlauf ausreichend und untermauert sein Standing in dieser Generation.

 

Tipp: 

IZOARD VEDAQUAIS (12)

ITALIANO VERO (15)

IDEAL LIGNERIES (13)

INOUBLIABLE (14)

INFERNO PIPER (4)

 

Für die Kombinationen: IDYLLE SPEED (7) - INFANT PERRINE (8) - IDYLLE A VIE (9)

 

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