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Quinte+ Paris-Vincennes 09.01.2022: JMB mit "Feydeau" gegen Nicolas und Calina
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Samstag 08 Januar 11:03 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4324
Beiträge: 6206

Quinte+ Vincennes, 09.01.2022 - 15.15h

 

An einem großen Wochenende darf eine passende Quinte auch am Sonntag nicht fehlen. Und wie schon am Vortag findet diese wieder mit europäischer Besetzung statt. In einer offenen Partie dürfte man sich mit den beiden Bazire´s anfreunden. Nicolas steht mit seiner Calina (7) dem Papa Jean Michel und Feydeau Seven (9) in nichts nach. Das die beiden bis zu einem möglichen Zweikampf aber noch eine Menge anderer potentieller Kontrahenten hinter sich lassen müssen, versteht sich von selbst. Calle Crown (3) und Global Trustworthy (1) sind nur zwei davon.

 

Prix De Lille / 15.15h / 90.000 Euro - 2.100m Autostart

 

Seine Qualitäten für den Sprint hat GLOBAL TRUSTWORTHY (1) hinlänglich bewiesen. Anfang Oktober war er noch Zweiter im Vorlauf zum "Lotteria" und sechs Wochen später besiegte er nach dem zweiten Rang im Vorlauf zum Gruppe I in Montegiorgio den Stallgefährten im Finale. Dabei bekam er unterwegs auch einen perfekten Verlauf im zweiten Paar außen und konnte mit viel Speed den bereits ein wenig enteilten Trainingspartner auf der Linie stellen. Seitdem wurde der Hengst nicht mehr auf der Rennpiste gesehen, aber Trainer Alessandro Gocciadoro lässt den Muscle Hill-Sohn weiter ohne Eisen antreten und hat eine gute Nummer gelost.

 

Die Form von FRIC DU CHENE (2) zeigte in den letzten Monaten deutlich nach unten. Aber zum Einen waren bei den letzten Starts auch zu große Herausforderungen dabei, und zum anderen musste er die letzten vier Versuche auf einem langen Weg absolvieren, was nicht die Spezialität des 7jährigen ist. Beim letzten Auftritt wurde er sogar den ersten Kilometer an die Spitze geschickt, konnte sich dann ziehen lassen, war aber im Schlussbogen schon erfasst. Im Finale zum Grand National Du Trot wurde er lange versteckt, was bei dem Hengst sehr wichtig ist, und konnte mit seinem Speed noch fast den vierten Platz erringen. Mit dieser Ausgangslage ist ihm viel zuzutrauen.

 

CALLE CROWN (3) ist auf allen Distanzen zu Hause. Im Juli holte er sich über die Meile einen Rekord von 10,0 und im Oktober finishte er als Zweiter über 3.550 Meter in Feurs. Zwischenzeitlich hatte er ein paar Wochen ausgesetzt und sich Frische für das Wintermeeting geholt. Davon war beim letzten Start allerdings nicht viel zu sehen. Länger an letzter Stelle konnte er sich nur bis ins Mittelfeld vorarbeiten. Als er freie Bahn hatte ging es aber den Einlauf in 1:07 herunter, was Adrien Lamy mit der Aufgabe quittierte. Seitdem hat der Hengst wieder ausgesetzt und wird sich von Startplatz Drei bestens vorbereitet zeigen. Das ist bei den Startern aus dem Stall Malmqvist eigentlich immer der Fall.

 

Selbst auf der Trotteur Francais Tour blieb CICERO NOA (4) mit einem kleinen Geld auf den Etappen und der siebten Prämie im Finale relativ blass. Mitte November lief der Wallach noch einmal im Tagesgeschäft in Mons und enttäuschte als Vierter. Seitdem pausierte der Fuchs. Seine zehn Jahre sind dem Mandarino Blue-Sohn aber anzumerken. Zu Beginn des Vorjahres kam er nach einer langen Pause noch stark in Schwung, aber gegen diese Gegner scheint die Kraft in Verbindung mit der Auszeit nicht mehr auszureichen.

 

Die Formen von DEXTER CHATHO (5) sind derzeit sehr unterschiedlich. Anfang November war er in Laval zwar immer noch leicht beschlagen, tat sich aber sehr schwer im letzten Bogen Boden gutzumachen. Dafür war er drei Wochen später der erste Angreifer des führenden Favoriten und kämpfte sich auf den letzten Metern zurück, obwohl er zu Beginn des Einlaufs schon abgehängt wurde. Auf der Linie hatte er als Außenseiter einen kleinen Vorteil erkämpft. Für diesen Treffer wurden in der Klasse aber nur schmale 14,6 abgefragt. Zu Weihnachten war der Wallach wirklich gefordert. Im Schlussbogen griff er in dritter Spur an und war schon vor der letzten Ecke erfasst. Das er sich noch als Sechster ins Ziel "schleppte", war seiner Moral zu verdanken. Hier darf er nur als Außenseiter gelten.

 

Die Vorsaison war die Erste, die BE ONE DES THIRONS (6) ohne Sieg abgeschlossen hat. Aber enttäuscht hat der Wallach ganz sicher nicht. Gerade zu Beginn des Winters hat der 11jährige wieder drei Podestplätze belegen können. Allerdings waren diesen Vorstellungen alle außerhalb von Vincennes. Am 12. Dezember konnte er als Dritter seine letzten Kräfte nicht vollständig ins Spiel bringen, weil er hinter dem Sieger festsaß. Den Ehrenplatz verpasste er erst nach Zielfoto. Die schwache Zeit war den äußeren Bedingungen des Tages geschuldet. Zuvor in Bordeaux musste er lange durch die Todesspur und war damit auch ein Stück weit seiner Stärke, dem Speed, beraubt. Er raubte sich aber immer wieder für den dritten Platz auf. Hier wird viel auf einen verdeckten Verlauf ankommen, weil das Niveau deutlich ansteigt.

 

Der Ausflug zu Silvester galt für CALINA (7) ohnehin nur als Vorbereitung für heute, weshalb es wenig störte, dass die Stute weit hinter dem Hauptfeld im Ziel war. Nach guten Ansätzen im November in Laval und Vincennes, brachte sie genau auf diesem Weg ihre Bestleistung des Winters. Nach einem guten Start lag sie schnell in zweiter Spur und bekam ein Führpferd. Zwar wurde sie dann weiter nach hinten geschoben, aber zum Ende der Überseite fand Nicolas Bazire einen Weg in die dritte Spur, wo er sich an den Zug anhängen konnte. Mit einem großen Angriff machte sie dann viel Boden gut und setzte den Sieger in 11,2 noch unter Druck. Das ist die beste Referenz, die sie aktuell bieten kann. Das sollte ernst genommen werden.

 

Auch wenn die Referenzen nicht ganz aktuell sind, hat DEAR FRIEND (8) sich schon bestens auf Bahn und Distanz präsentiert. Aus drei Gruppe III-Prüfungen holte sie einen Sieg und einen Ehrenplatz. Im Tagesgeschäft ist sie in Schweden ohnehin eine der besten Stuten in dieser Klasse, sodass sich die Orlando Vici-Tochter auch immer wieder auf eine höhere Ebene wagt. Das war zuletzt am 11. Det in Aby in der Golddivision der Fall. Sofort an die Spitze gestürmt, gab sie die Führung noch auf der ersten Runde ab und wurde ins Mittelfeld geschoben. Von dort aus konnte sich die 9jährige erst befreien, als das vordere Quartett schon enteilt war. Johan Untersteiner nahm die Hände runter und so schoben sich kurz vor der Linie noch zwei Gegner vorbei. Die Stute ist sicher immer noch wettbewerbsfähig, wird aber in der Startphase viel investieren müssen.

 

Nachdem FEYDEAU SEVEN (9) im Finale der Trotteur Francais Tour überraschend deutlich geschlagen war und den Start darauf in Wolvega nach aufwendigen Verlauf spät wegsprang, hat sich der Hengst am 09. Dezember mit dem siebten Platz in Vincennes wieder rehabilitiert. Das Ergebnis war aber nicht annähernd so gut wie das Laufen. An zweiter Position fand die Bazire-Farbe aber keine freie Fahrt und musste zusehen, wie die besseren Prämien verteilt wurden. Trainer Nicolas Bazire hat ihn zu Silvester für dieses Engagement vorbereiten lassen. Das sollte zusätzlich Moral geschaffen haben.

 

Bei seinen ersten fünf Starts nach der Pause hat sich FOR YOU MADRIK (10) nur einmal in guter Form gezeigt. Am 22. November kämpfte er sich aus dem Feld auf den vierten Platz. Danach war er zwar offensiver unterwegs, ging aber auf Bahn und Distanz aus der Todesspur im Einlauf völlig unter. Immerhin hat er am 18. Dezember in Cagnes-Sur-Mer im Einlauf viel Kampfgeist bewiesen, als er sich als schnellstes Pferd im Einlauf noch ganz nahe an einen Seriensieger heran raufte. Hier wird aber etwas mehr verlangt und der Verlauf muss schon sehr passend sein.

 

CHIEF ORLANDO (11) hat Sprintrennen in ganz Europa bestritten und kommt mit neun Jahren nun auch zu seinem Debüt in Frankreich. Nachdem er im November eine Pause von über zwei Monaten beendet hatte, traf er als Vierter im Gran Premio Duomo Ende des gleichen Monats schon wieder auf sehr viel Klasse. Als Vierter konnte er in der Nähe vom Podest finishen. Hier hat er aber auch einige starke Konkurrenten und die zweite Reihe gegen sich. Die gute Stallform könnte dem "X" des Rennens aber helfen.

 

Wie so oft bei den Pferden, die im Monte schon lange Zeit wesentlich erfolgreicher sind, wurde FLORE DE JANEIRO (12) am 09. Dezember von den meisten Wettern gestrichen. Die Stute rächte sich aber für so viel Missachtung und wurde für eine Quote von 120/1 Vierte und brach auf der Mitteldistanz auch noch ihren Rekord. Nach einem Rennen im Mittelfeld schnitt sie im Einlauf durch den Pulk und hätte um ein Haar noch das Podest erreicht. Drei Wochen später war sie auf dem langen Weg dann tatsächlich chancenlos und endete weit hinter dem Feld. An diesem Tag trug sie aber auch zwei Eisen mit sich, die heute wieder fehlen. Das die Blandin-Farbe überhaupt schon wieder im Attele an den Start kommt deutet eher auf ein fehlendes, passendes Trabreiten und nicht auf eine neue Karriere im Sulky.

 

Bis Mitte 2021 war FREYJA DU PONT (13) bei den meisten Wettern schon abgeschrieben. Der Stute fehlte einfach jeder Kampfgeist. Dann kam sie aber nach und nach mit tollen Leistungen zurück ins Renngeschäft und krönte den Aufwärtstrend mit dem dritten Platz im GNT-Finale. Heute wird sie aber genau VICTOR FERM (14) auf den Prix De Brest am 22. Januar frisch gemacht.

 

GOSPEL PAT (15) hat sich bis jetzt kaum gegen die Älteren gestellt und ist heute der jüngste Teilnehmer. Dazu muss er auch noch eine schlechte Nummer kompensieren. Bei seinen drei Starts im Wintermeeting kam der Hengst jeweils ins Kleingeld und trabte über Bahn und Distanz als Siebter 11,6. Die beiden Auftritte auf dem langen Weg konnte er auch unter der 13er-Marke beenden. Im "Tenor De Baune" hat er sich aus einer geschonten Lage im Einlauf um den dritten Platz beworben, verlor den Dreikampf aber. Hier ist er aber dennoch Außenseiter.

 

Matthieu Abrivard ist nach seiner Verletzung zurück und kann mit BARON DAIDOU (16) gleich in der Quinte auftauchen. Der Wallach hat mit seinen elf Jahren noch nicht alles von seinem Kampfgeist verloren und schaffte es bei allen drei Starts im aktuellen Meeting in die Top Fünf. Am 08. November lief er in 10,9 auf diesem Weg als Vierter nahe an seinen Rekord heran. Am 25. Dezember hatte er in einem Course A viel Qualität getroffen und hätte aus dem Feld fast den Sprung auf Rang Vier geschafft. Hier ist er mit der zweiten Reihe aber schon deutlich gehandicapt.

 

Tipp:

CALINA (7)

FEYDEAU SEVEN (9)

CALLE CROWN (3)

GLOBAL TRUSTWORTHY (1)

FRIC DU CHENE (2)

 

Für die Kombinationen: DEAR FRIEND (8) - CHIEF ORLANDO (11) - BARON DAIDOU (16)

 

Sonntag 09 Januar 15:27 Uhr
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Tino

Themen: 52
Beiträge: 1569

Ich wage es nicht Kritik am Meister zu üben, Feydeau Seven hat verdient und hoch, hochüberlegen (🧐) gewonnen. Aber JMB kann auch machen und agieren wie er will. Er drückt sich Spuren nach innen wo nirgendwo Platz ist. Er findet Lücken um raus zu kommen die es eigentlich nicht gibt. Aber diese von Mitstreitern und Rennleitung geduldete  Fahrweise muss man sich erst mal verdienen.

Sonntag 09 Januar 17:11 Uhr
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Tino

Themen: 52
Beiträge: 1569

Dusktodawn Boogie. Der Meister ist der Meister. JMB weiss wo in seinem Wohnzimmer der Pfosten steht.

Sonntag 09 Januar 19:24 Uhr
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Markus H

Themen: 9
Beiträge: 880

Wer das letzte Rennen von Dusktodawn B. gesehen hat, konnte erahnen das JMB ihm nur die Bahn gezeigt hat. Unglaubliche Leistung auf den letzten 200 Metern. Feste Ohrenwatte und aus der Hand gefahren. Sieht nach mehr aus für die Zukunft.

Montag 10 Januar 09:45 Uhr
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Luba Sonn

Themen: 67
Beiträge: 797


Das heftige bei Dusktodawn Boogie war die letzte Zwischenzeit...

06,7 für die letzten 500 Meter habe ich bei einer 4jährigen im Januar ganz sicher noch nicht gesehen. Ist auch in der höchsten Klasse in Frankreich mehr als selten.

Sie durfte ja das erste Mal ohne Eisen laufen und brennt gleich so ein Feuerwerk ab.

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