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Quinte+: Kann Galius auf die Siegerstraße zurückkehren?
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Donnerstag 14 Januar 05:44 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6204

Quinte+ Vincennes, 15.01.2021 - 13.50h

 

Ein internationales Wochenende wird durch die 5jährigen Europäer schon am frühen Freitag Nachmittag eröffnet. Mit Juan Bros (9) gibt es durch den Derby-Zweiten 2019 auch eine deutsche Note. Die Wetter werden sich vorrangig aber mit anderen Teilnehmern beschäftigen. Dabei ist ein Galius (13) zu nennen, der bis vor kurzem noch mit einem Dutzend Siegen lange ungeschlagen unterwegs war. Als Dritter zu einem Amerique-Starter endete die Serie und bekam zuletzt sogar einen bösen Dämpfer. Der Hengst kehrt aber wieder schnell zurück und kann die Schlappe wieder wettmachen. Gegen eine Gloria Du Gers (6) und einem sehr stabilen Gout Baroque (8) wird er aber, wohl wieder von der Spitze, auf der Hut sein müssen. Ebenso sind Gondole Jenilou (14) und der als Dritter mächtig Eindruck schindende Alcide Roc (7) reelle Sieganwärter.

 

Prix De Mauriac / 13.50h / 53.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/150121030201

 

Die gewinnärmste WAITING HILL HALL (1) kam über den Umweg Belgien aus Schweden nach Frankreich. Anders Lindqvist zeichnet seitdem verantwortlich und konnte sehr unterschiedliche Resultate beobachten. Nach dem fehlerhaften Auftakt gab es in einer recht kleinen Kategorie einen Ehrenplatz, der offensichtlich gefallen konnte. Ende des Jahres wagte man sich auf die höchste Ebene des Criterium Continental. Da gab es wenig überraschend nichts zu bestellen. Zwischen diesen Ebenen dürfte die Leistungsgrenze auch schon erreicht sein, weshalb man auf die Außenseiterin verzichten kann.

 

GALDRIC D´ECHAL (2) ist streng genommen weniger als eine zweite Farbe des Stalles Bazire. Der Wallach hat im Trabreiten eine neue Leidenschaft entdeckt und dort zwei Erfolge hintereinander erzielt. Dazwischen trat er, genau wie heute, nur zum besseren Training an.

 

Mit einer ordentlichen Form aus dem besseren Tagesgeschäft kam BORDEAUX S. (3) zu Ronny Kuiper nach Frankreich. Der Wallach konnte als Vierter einen guten Einstand feiern. Die Gegnerschaft dieses 09. Dezembers war aber nicht so stark wie die heutige. Das Niveau wurde aber zehn Tage später noch einmal angehoben. Im "Oscar Collard" traf man auf Gruppeparkett im Sprint auf starke Gegner. Nach einem geschonten Verlauf hat sich der 5jährige nicht aufgegeben, war aber dennoch chancenlos. Hier wird man wohl auch auf ihn verzichten können.

 

Ab GEF DE PLAY (4) steigt die Gewinnsumme der Teilnehmer kräftig an. Für den Starter von Franck Leblanc wird es aber nicht in die Wette reichen. Der Hengst ist fast ein reiner Montetraber und hat ein passendes Engagement am 25. Januar im Fokus.

 

Für die Einschätzung der Chancen ist das Referenzrennen bei GET HAPPY (5) besonders wichtig. Der Hengst lag am 02. Januar vom Start bis an die letzte Ecke ständig im Rücken des späteren Zweiten Gout Baroque. Gabi Gelormini konnte auch mit dem Vordermann herausnehmen verlor dann aber als Sechster bis zum Ziel gute vier Längen. Dazu tritt er heute mit allen vier Eisen an.

 

GLORIA DU GERS (6) stieg Mitte November ins Wintermeeting mit einem überzeugenden Sieg ein und bestritt danach noch fünf weitere Starts. Nach den insgesamt drei Siegen gab es zu Beginn des Jahres eine Disqualifikation. Im Schlussbogen kam die Stute als fünftes Pferd günstig von der Innenkante weg, schien sich aber beim Versuch in Position zu kommen, zu übergehen. Das kann natürlich jederzeit wieder passieren, aber JMB ist jetzt vorgewarnt. Messen sollte man die Ready Cash-Tochter an dem Sieg sechs Tage zuvor, als sie bei klebriger Bahn mit einem guten Schlusskilometer leicht gewann.

 

Der Italiener ALCIDE ROC (7) wechselt munter zwischen dem Stall von Matthieu Abrivard und der Verantwortung von Fausto Barelli hin und her. Seit dem Neujahrstag ist er wieder unter der Order seines besten Steuermannes Abrivard. Und der konnte mit ihm am 01. Januar gleich mächtig Eindruck schinden. Nach den beiden Disqualifikationen hielt sich das Duo lange aus allem heraus und war als schnellstes Gespann im Einlauf auf einigen Notizzetteln angekommen. Für den großen Speed, der zum dritten Rang in 11,7 führte, musste Abrivard nicht einmal alles auspacken. Aber die ersten beiden waren ohnehin nicht mehr erreichbar. Der längere Weg ist nicht seine Paradedistanz, aber auch hier ergeben sich Möglichkeiten.

 

Vermutlich hätte sich Franck Nivard, wenn er nicht gesperrt wäre, für GOUT BAROQUE (8) entschieden. Aber Trainer Thierry Raffegeau hat mit David Thomain einen guten Ersatz gefunden. Der Offshore Dream-Sohn ist im Vorjahr mit jedem Start besser geworden und hat zum Jahresende mit einem Doppelschlag beeindruckt. Im Referenzrennen am 02. Januar hat er einen perfekten Vortrag in vorderer Linie serviert bekommen und als Zweiter am besten der erneut aufeinander treffenden Konkurrenz abgeschnitten. Gegen den von der Spitze sehr sicher wirkenden Sieger war kein Kraut gewachsen. Mit seiner Stabilität stellt er die Bank der Partie.

 

Der deutsche JUAN BROS (9) reiste im Vorjahr quer durch Europa, konnte seiner Bilanz aber keinen weiteren Sieg hinzufügen. Die Bilanz war bis Ende November mit einer Reihe vorderer Platzierungen aber dennoch gut. Nach dem dritten Rang am 26. November in Bologna schloss er sich dem Tross von Philippe Billard an und hat in der neuen Heimat auch schon zwei Starts absolviert. Auch wenn er bei beiden Versuchen in Vincennes aus der zweiten Reihe los musste, waren die neunten Plätze als äußerst blass zu bezeichnen. Franck Nivard ist derzeit gesperrt und wird durch Tony Le Beller ersetzt. Das der den Muscle Mass-Sohn auf dem langen Weg mehr motivieren kann, bleibt fraglich.

 

Auch wenn GLORISSIMA (10) im Vorjahr sieglos geblieben ist, kann die Stute auf eine sehr gute Saison 2020 zurückblicken. Die letzten zehn Starts wurden im Geld beendet, auch wenn mehrmals auf Gruppe-Ebene testete. International wird heute noch etwas mehr gefordert, aber auch das muss man der Royal Dream-Tochter zutrauen. Die ersten drei Starts im Meeting waren in jedem Fall sehenswert. Die wohl beste Leistung war der fünfte Rang am 13. Dezember, als sie auf der letzten Halben weite Wege in Kauf nehmen musste. Aber auch der nächste fünfte Platz war besser, als es auf dem Papier aussieht. Trainer Etienne Dubois versteckte die Stute diesmal an der Innenkante im Mittelfeld und hatte an der letzten Ecke noch viel zu verkaufen. Dann ging aber vorne so sehr die Post ab, dass es keine Möglichkeit den Rang zu verbessern. Das sie die Schnellste auf den letzten 500 Metern war, sagt viel über diese Leistung aus. Leider setzt der junge Trainer weiterhin nicht auf einen guten Catchdriver, sondern setzt sich wieder selber in den Sulky.

 

Trotz der letzten zwei Disqualifikationen im Trabreiten setzt Trainer Jacques Bruneau bei GALACTIC (11) in Zukunft wohl weiterhin auf ein Engagement im Monte. Kein Wunder. Der Wallach hat im letzten Winter seine besten Leistungen in dieser Disziplin gebracht. Heute steht mit Eisen die Abwechslung im Vordergrund.

 

GOOD MORNING (12) ist in Vincennes lange nicht so erfolgreich, wie im heimischen Süden. In diesem Winter war der Hengst dreimal auf der Edelpiste zu Gast. Jeweils in der Kategorie B gab es nur zwei kleine Gelder. Diese Prämien kamen in sehr kleinen Feldern zu Stande. Am 10. November war agierte als Fünfter weit hinter Galius am Limit und einen Monat später hielt er als Siebter nur noch einen der Gegner und war etliche Längen hinter Gondole Jenilou. Zu Jahresbeginn startete der 5jährige im Referenzrennen, hatte aber vom Start bis ins Ziel keinen Moment und endete unplatziert. Auch der letzte Versuch von Mathieu Mottier ihn an der letzten Ecke zum Angriff zu motivieren scheiterte kläglich.

 

Nach seiner frühen Qualifikation bekam GALIUS (13) noch bis Mitte 3jährige Zeit zum Reifen. Der Hengst bedankte sich für den schonenden Aufbau mit einer beeindruckenden Siegesserie von zwölf Treffern. Nachdem die letzten drei Triumphe auch in Vincennes glückten, war es Zeit die Ansprüche etwas anzuheben. Mitte Dezember traf er auf Gruppe II-Ebene auf die Jahrgangsspitze und konnte sich als Dritter von der Spitze sehr achtbar aus der Affäre ziehen. Das war auch gleichzeitig der erste Start ohne Eisen, der am Neujahrstag nicht wiederholt wurde. Noch dazu musste er erstmals die zweite Reihe hinter dem Auto in Kauf nehmen, was eine defensive Taktik forcierte. Damit kam der Fuchs nicht gut zurecht. Beim Versuch auf den letzten 700 Metern aufzurücken, blieb er im finalen Bogen alleine in dritter Spur hängen und ging nich schneller rückwärts. Man darf wieder davon ausgehen den Love You-Sohn an der Spitze zu sehen. Und desweiteren wird der letzte Start wohl vorläufig ein Ausrutscher bleiben.

 

In einem kleinen Feld hat es für GONDOLE JENILOU (14) zuletzt nur zu Rang Drei gereicht. Der Auftritt war aber dennoch sehr positiv zu bewerten. In der Startphase hinter dem Auto wehrte sich die Stute ein wenig gegen das Gebiss, weshalb Eric Raffin sie zwei, drei Längen hinter das Feld führte. Auf der Gegenseite rückte das Gespann nach und nach auf und konnte das enteilte Duo fast noch stellen. Als schnellstes Pferd im Einlauf flog die 5jährige an den Rails heran und war als Dritte in neuer Rekordzeit im Ziel. Da sie zuvor nur auf diesen Start vorbereitet wurde, kann man nur noch den Ehrenplatz vom 10. November als Referenz heranziehen. Auch hier musste Raffin die Goetmals Wood-Tochter in der Startphase ein wenig vom Gebiss holen, konnte sich aber rechtzeitig wieder in Position bringen. Gegen die überraschende Siegerin des Tages war nichts zu machen, aber der Speed auf der kleinen Piste in 12,8 führte zu einem starken zweiten Rang. In dieser Kategorie ist sie sehr gut aufgehoben und gehört zum erweiterten Favoritenkreis.

 

Seinen großartigen Karrierestart konnte GIMY DU POMMERUEX (15) nicht festigen. Zu Beginn letzten Jahres fiel der prominent gezogene Hengst mit vielen Ausfällen in ein tiefes Loch. Eine Pause musste her. Am 01. November beendete der Cocktail Jet-Sohn die Auszeit als starker Sechster in Laval, trotz der vier Eisen. Das gab Hoffnung für ein Comeback in Vincenne, welches aber mit einem frühen Fehler ein schnelles Ende fand. Damit durfte man ihn aber nicht völlig abschreiben. Auch nicht nach der unplatzierten Leistung am 03. Dezember. Aus der zweiten Startreihe fand er einfach keine Lage und war zumindest hier entschuldigt. Beim letzten Jahresstart konnte er viel Sicherheit ausstrahlen. Als Vierter in einem kleinen Feld wehrte er sich lange für das Podium, wurde aber ganz spät von Gondole Jenilou passiert. In einem deutlich größeren Feld muss er heute aber dringend besser eintreten.

 

Die Form der Kolgjini´s in Frankreich ist nach wie vor unterirdisch. UPSET FACE (16) soll dem heute ein Ende setzen. Der Joke Face-Sohn hat im letzten August als Vierter in seiner Heimat Schweden den Einzug ins Derby verpasst. Im Trostlauf hat er aus der zweiten Reihe einen sehr guten Start erwischt, überpacte aber in den ersten Bogen und hob im gestreckten Galopp ab. Trotz der Pause scheint er voll auf dieses Engagement vorbereitet zu sein. Er tritt ohne Vordereisen an und wird Björn Goop anvertraut.

 

Tipp:

GALIUS (13)

GLORIA DU GERS (6)

GOUT BAROQUE (8)

GONDOLE JENILOU (14)

ALCIDE ROC (7)

 

Für die Kombinationen: GLORISSIMA (10) - GIMY DU POMMERUEX (15) - UPSET FACE (16)

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