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Quinte+: Kann "Fillette" die gute Form krönen?
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Sonntag 29 August 20:28 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6206

Quinte+ Vincennes, 30.08.2021 - 13.50h

 

Bevor es am Wochenende richtig hochklassig wird, startet Vincennes bereits mit der Quinte in die neue Woche. Aus den zwei Bändern hat sich ein interessantes Feld zusammen gefunden. Für den Großteil der Wetter dürfte natürlich der vierfache Vincennes-Sieger und der Reichste der Partie Favorit werden. Die Rede ist von Doux Parfum (13). Die Gillot-Farbe saß beim letzten Versuch in der Entscheidung etwas unglücklich fest und hat etwas gutzumachen. Aber das Handicap von 25 Metern wiegt gegen eine Schnellstarterin wie Fillette Del Green (7) schwer. Womöglich zu schwer wenn es um den Sieg geht?

 

Prix De Mortain / 20.15h / 60.000 Euro - 2.850m Bänderstart

 

-----2.850m-----

 

Die vier Eisen sind nicht das Handicap für DIS NOUT TOUT (1). Vielmehr ist der Wallach einfach in der falschen Disziplin unterwegs. Im Sulky hat er noch gar kein Geld verdient, was sich heute schon nach Einschätzung des Trainers nicht ändern wird.

 

Matthieu Abrivard war mit DUC DU CHENE (2) nach acht gemeinsamen Starts zwar noch nie ganz vorne, aber schon fünf Mal auf dem Podium. Allein in den letzten Monaten konnte das Duo drei Ehrenplätze erringen. Besonders gefallen konnte der zweite Platz in Pornichet am 03. August. Aus dem zweiten Band hatte der Wallach auf der Überseite im Hintergrund den Anschluss verpasst. Mit einem starken Zwischenspurt auf kurzen Wegen brachte er sich aber wieder in Position und setzte den Sieger im Einlauf noch unter Druck. Die erzielten 14,6 waren angesichts der schlechten Bodenverhältnisse sehr anständig. In Les Sables D'Olonne fand diese Leistung mit einem weiteren Ehrenplatz die letzte Bestätigung für heute. Ein Muss in den Wetten, auch wenn es für ganz vorne wohl wieder nicht reicht.

 

Nach Galoppaden und Gangartproblemen verspielte EL PASO D'OCCAGNES (3) in den letzten Monaten einiges an Vertrauen. Ende Juli konnte der Wallach in La Capelle aber auf den Beinen gehalten werden und nahm nach einem defensiven Vortrag den kleinsten Scheck mit. Am 12. August war der Fuchs in Enghien mit einer guten Ausgangslage über eine Distanz am Start, die ihm einst siegreich seinen Rekord einbrachte. Das brachte ihn in den erweiterten Kreis der Favoriten. Und auch wenn es nicht für den Triumph reichte, machte er aus dem Mittelfeld ohne große Aufforderung den dritten Rang klar. 

 

Mit FAREDGIO MENUET (4) hat William Biegon wieder einen echten Grasbahnspezialisten zur Hand. Der Wallach hat in dieser Saison schon fast 50.000 Euro auf dem grünen Untergrund geholt. Die fünf Siege sagen aber auch schon aus, dass es sich dabei um ein recht geringes Niveau handelte. Aber auch beim letzten Start in Vincennes war der 6jährige nicht schlecht unterwegs. Am 12. Juni ging es für ihn über die Mitteldistanz. Mit der Eins hinter dem Auto versteckte Bigeon den Perlando-Sohn lange an der Innenkante im Mittelfeld. Im letzten Bogen wechselte er aber weit nach außen und versuchte noch einen Zug nach vorne zu finden. Letztlich musste er viel alleine machen und war in 12,6 als Sechster nur zwei Längen hinter dem Dritten. Der sechste Saisonsieg scheint ausgeschlossen zu sein, aber in der Quinte bekommt er hinten raus sein Kreuz.

 

Nach vier Starts in Vincennes tritt ECUME DE FURETAIS (5) erstmals auf der Grande Piste über den langen Weg an. Das wird eine neue Herausforderung, aber die Stute hat Ende Mai in Chateaubriant einige Härte gezeigt. Kurz nach dem Ab drängte die 7jährige vehement auf das Kommando, ließ sich einige Meter weiter aber ablösen. Auf der letzten Gegenseite wechselte Trainer und Stammfahrer Arnaud Desmottes freiwillig in die Todesspur. Zu Beginn des Einlaufs hatte das Gespann sofort einen Vorteil und schien bis 50 Meter vor dem Ziel immer noch hingekommen. Sie selbst wurde nicht langsamer, aber ein Gegner "aus den Wolken" stellte sie genau auf der Linie. Die erzielten 15,5 müssen heute noch einmal deutlich getoppt werden. Danach gab es aber eine Auszeit von drei Monaten und der erste Start seitdem über Gras gab keine Aufschlüsse auf eine ausreichende Form.

 

Bei vier Starts in Vincennes hat FORMI (6) mit zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen eine sehr gute Bilanz auf dem Plateau De Gravelle. Aber der Hengst war lange nicht mehr zu Gast in Paris. Sein Hauptbetätigungsfeld ist der Süden. Und aktuell bringt er drei Treffer aus den letzten vier Starts mit. Das Niveau steigt natürlich gerade im Vergleich zu Hyeres deutlich an. An diesem 14. August nutzte David Bekaert eine ruhige Phase im Rennen um die Zulage endgültig wettzumachen und holte sich im Rush die Führung. Danach ließ er das Tempo nicht mehr abflauen und kam mit deutlichem Vorsprung in den Einlauf. Auf den finalen Metern konnte er den Tucson-Sohn sogar austrudeln lassen. Wenn auch nicht unbedingt für den Sieg, sollte es wohl für die ersten Fünf reichen.

 

Eine solch beständige Form, wie die von FILETTE DEL GREEN (7) verdient Beachtung. Die Stute war in diesem Jahr, bis auf einen Ausfall immer im Geld und fast ausnahmslos auf dem Podium zu finden. Anfang Juli griff die 6jährige zu Beginn des Einlaufs in Enghien die Spitze an, wurde dann aber gekontert und auf Rang Vier zurückgereicht. Einen Monat später zeigte sie deutlich mehr Kampfgeist und verteidigte Rang Drei in guter Gesellschaft. In Cabourg setzte die Saxo De Vandel-Tochter mit dem Ehrenplatz in einer Quinte noch einen drauf. Fliegend aus dem Band an die Spitze gestürmt, ließ sie sich in der Folge den Weg weisen und kam rechtzeitig für einen ungefährdeten zweiten Rang zurück. Heute ist etwas mehr gefragt, aber die Bilanz ist zu gut, um auf sie zu verzichten.

 

Im Frühjahr hat sich DRAGUEUR D'AZUR (8) mit Platzierungen in Verkaufsrennen über Wasser gehalten. Ab Mitte Juni verließ der Wallach diese niedrige Kategorie und hatte es dann bei vier Starts deutlich schwerer in die Gelder vorzustoßen. Obwohl die Ausgangslage in Divonne zuletzt recht günstig war, schaffte er es soeben zur kleinsten Prämie. Das er hier knapp unter der Gewinnsummengrenze für das erste Band antritt, macht die Chancen kaum besser.

 

FILLE DU CHENE (9) hat nach langer Auszeit erst einen Versuch in den Beinen und bleibt auch heute auf vollem Beschlag. Trainer Julien Le Mer zeigt mit dem roten Smiley ganz deutlich die Möglichkeiten an - diese sind nicht vorhanden.

 

-----2.875m-----

 

DEUS EX MACHINA (10) galt schon immer als unsicher. Aber seit dem Sommer 2020 flog der Wallach immer häufiger und teilweise auch schon sehr früh aus dem Rennen. Jetzt konnte Herve Sionneau seinen schwierigen Kandidaten aber zweimal auf den Beinen halten und prompt reichte es in der Provinz zu zwei Treffern. Beide Male mit Zulage ausgestattet setzte der Ricimer-Sohn jeweils auf der Schlussrunde nach. In Le Mans war er im vorletzten Bogen auf dem Vormarsch und erschien schnell an der Seite des Führenden. In der finalen Kurve übernahm er dann selbst das Kommando und war schnell sicher voraus. In Chateaubriant war er ein wenig später dran, aber im letzten Bogen ebenso als Sieger auszumachen. Läuferisch gehört er hier natürlich in die Königswette, aber das ganz große Vertrauen bekommt er noch nicht mit.

 

Das einzige was bei FREE MAN (11) nicht auf ein Prepare hindeutet, ist das Engagement von Alexandre Abrivard im Sulky. Der Hengst hat ein unheimliches Laufvermögen, strahlt aber auch mit 6 Jahren noch immer nicht die große Sicherheit aus. Vermutlich wird es darum heute aber eh nicht gehen. Der Ready Cash-Sohn hat eine Pause von über einem halben Jahr wegzustecken und startet mit vier Eisen in sein Comeback.

 

Zum Ende des Vorjahres tat sich DIVINE DE NAVARY (12) etwas schwerer und bekam eine verdiente Pause. Trainer Patrick Hachin hat die Stute wieder gut aufgebaut und sie erneut in dieser Klasse etabliert. Von der Serie an fünf Geldern wurden drei in Vincennes geholt. Wenn auch über einen anderen Weg, lässt sich der 27. Juni als Referenz heranziehen. Mit einer äußeren Nummer hinter dem Auto musste sich die Stute erst einmal zurückhalten und hat sich im letzten Bogen auf weiten Wegen wieder ins Spiel gebracht. Der Sieger Doux Parfum war zu diesem Zeitpunkt schon enteilt, aber in neuer Rekordzeit von 11,9 holte sie Rang Drei. Auch wenn die 8jährige am 07. Juli wieder "nur" Dritte wurde, konnte sie an Doux Parfum, der hinter ihr einkam Revanche nehmen. Aus dem Mittelfeld setzte Alexandre Abrivard alles auf den Sprint, der gut, aber nicht nachhaltig angezogen werden konnte. Mit der Form und der Sicherheit gehört sie auf jeden Schein.

 

So leicht wie es aussieht, wenn Eric Raffin DOUX PARFUM (13) steuert, ist es sicher nicht. Der Wallach aus dem Stall Gillot hat gerade in der Endphase seine Schwierigkeiten. Im Idealfall läuft der Singalo-Sohn im Einlauf nur weit nach außen. Das hindert den 8jährigen aber selten an einer guten Schlussphase. Besonders gut konnte er es am 27. Juni in Vincennes, als er sich durch den Schlussbogen löste und von dem Vorteil zerrte. In 11,4 trabte er einen neuen Rekord und war sicher voraus. Anfang Juli war er früher in der Offensive und versteckte sich zu Beginn des letzten Bogens noch hinter der Spitze. Das Manöver kostete aber wohl mindestens einen Rang, weil das Duo im Einlauf Schwierigkeiten hatte, auf freie Bahn zu finden. Einen Platz hinter Divine De Navary war der Wallach ein wenig unter Wert geschlagen. Das wird der Champion heute korrigieren wollen.

 

Tipp:

FILETTE DEL GREEN (7)

DOUX PARFUM (13)

DUC DU CHENE (2)

DIVINE DE NAVARY (12)

FORMI (6)

 

Für die Kombinationen: FAREDGIO MENUET (4) - DEUS EX MACHINA (10) - EL PASO D'OCCAGNES (3)

 

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