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Quinte+: Kann Desperado die Form auf den Kopf stellen?
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Sonntag 29 November 20:15 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6208

Quinte+ Vincennes, 30.11.2020 - 13.50h 

 

Wenn einem nichts mehr einfällt, dann geht man mit Jean Michel Bazire. Das könnte das Motto zum Wochenstart werden, denn in einer sehr offenen Partie ist Desperado (5) besser untergekommen, als es auf den ersten Blick aussieht. Der schwierige Wallach hat sich aktuell in zwei Trabreiten wieder die Moral zurückgeholt und dürfte jetzt bereit sein. Frische Form bringen Capital Charm (14) und Donuts Deladou (13) und müssen als die Banken für den Aufbau des Scheins gelten, denn der Bazire-Schützling ist mit viel Spekulation verbunden.

 

Prix De Meslay Du Maine / 13.50h / 48.000 Euro - 2.700m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/301120030101

 

Nominell ist COMETE DARCHE (1) nur die zweite Farbe aus dem Stall Guelpa. Aber die Stute hat nach ihrer Pause Mitte November nun endlich den Ansatz geliefert, der sie heute ins Spiel bringt. In der Hand von Pierre Vercruysse wurde sie sehr defensiv im Mittelfeld versteckt und im Einlauf noch über Umwege spät ins Geschehen geführt. Dabei nahm sie sofort Geschwindigkeit auf und holte noch ein gutes siebtes Geld in 13,0. Damit ist die Gewinnärmste nicht ohne Chancen, zumal heute alle Schuhe fehlen werden.

 

CAPELLA DE VRIE (2) hatte in dieser Saison nur im Juni ein kurzes Hoch. Nach zwei Podestplätzen fiel die Stute danach wieder in ein Tief, wobei auch einige Starts mit vollem Beschlag nicht vollständig in Bewertung einfließen dürfen. Der letzte Start war definitiv nur eine reine und intensive Vorbereitung auf heute. Die Eisen kommen runter und Charles Bigeon darf von dem selbst gefahrenen "Prepare" profitieren. Aber die beiden bleiben in der Außenseiterrolle.

 

Die zweite Farbe aus dem Stall Bazire hat für seine Verhältnisse bei den letzten Starts nichts verkehrt gemacht. Am 01. November bekam DOUXOR DE GUEZ (3) nur den letzten Schliff für den Start vier Tage später über die Mitteldistanz. Alexandre Abrivard übernahm und servierte dem Wallach einen Traumverlauf. Stets im Rücken des späteren Siegers verließen den 7jährigen im Einlauf aber ein wenig die Kräfte. Als Vierter in neuer Rekordzeit aber kein Beinbruch. Auch eine Woche später war er nicht die erste Wahl des Stalles und bekam Christophe Martens als Catchdriver verordnet. Der Belgier nahm seinen Partner aus dem hinteren Teil des Feldes sehr früh zum Angriff in dritter Spur und konnte den nur bis zur Einlaufecke durchziehen. Vom schon erreichten dritten Rang wurde das Duo aber wieder auf Rang Sechs zurückgereicht. Nicolas Bazire muss ihn heute länger verstecken.

 

Die Bühne des Plateau De Gravelle ist für DIVINE DE NAVARY (4) im Sommer noch ein wenig zu groß gewesen. Die Stute konnte Ende August im Speed noch das fünfte Geld abgreifen, aber einen Start später war sie schon restlos geschlagen. Nur wegen des kleinen Feldes reichte es noch zur kleinsten Prämie. Trainer Hachin verordnete der Memphis Du Rib-Tochter eine Pause und ließ sie mit einem Comeback in Mons wieder Rennfeeling gewinnen. Das gelang auch sehr gut. Nachdem die 7jährige in der Todesspur landete, schickte sie Phlippe Masschaele mit einem Zwischensprint an die Spitze und gab die Tete gleich wieder ab. Für diesen guten Verlauf bedankte sich die Stute mit einem späten Einsatz zum Ehrenplatz. Heute hängen die Trauben aber deutlich höher.

 

Das ist ein heißer November für DESPERADO (5). Heute muss der Wallach zum sechsten Rennen in diesem Monat antreten. Verdient hat der 7jährige bei den fünf Starts zuvor nicht allzu viel. Erst die beiden Trabreiten brachten zuletzt ein paar Euro in die Kasse. Als Vierter und Sechster brachte er aber keine Referenzen für heute mit. Aber sehr wichtig war dem Trainer sicher die dringend benötigte Abwechslung. Denn der Kesaco Phedo-Sohn hat sich in diesem Jahr oft sehr schwierig und teilweise ungebärdig gezeigt. Der Trainer kehrt zurück in den Sulky. Das muss Beachtung auf dem Wettschein finden.

 

Der ehemalige Seriensieger CLYDE BARROW (6) muss schon sehr gezielt eingesetzt werden. Und das Engagement ist hier nicht perfekt gewählt. Der Rechtskurs scheint schon mal eher das Terrain des 8jährigen zu sein. Dazu hat er es in der Provinz schon schwer genug. In Lyon hat er sich zuletzt mit der Zulage sehr scher getan und kam im Einlauf zu langsam ins Rollen. Das kleinste Geld hat er dann nur durch einen springenden Gegner geschenkt bekommen.

 

Die Stallform von Junior Guelpa ist riesig und auch DEXTASE MONTAVAL (7) reiht sich genau dort ein. Bei den letzten beiden Starts finishte die Stute als Dritte unter dem 13er-Schnitt auf der kleinen Piste. Auch die große Bahn ist kein Hindernis für die 7jährige. Zuletzt war sie zumindest für die Favoritenwetter ein wenig enttäuschend, denn das Vertrauen der Wetter war im Monte sehr groß. Davor konnte sie im letzten Bogen auf unheimlich weiten Wegen dennoch viel Boden gutmachen. In der Zeit waren aber die ersten beiden schon geflüchtet. Heute ist sie mit ihrer Stabilität wieder einzusetzen, auch wenn sie nicht unbedingt ganz vorne eingeplant wird.

 

Zwei frische Ehrenplätze in Vincennes, die unterschiedlicher nicht sein könnten. DEGANAWIDAH (8) setzte sich am 03. November im Nachwuchsfahren gegen den Favoriten bis zum Schluss gut ein. Aber was sollte diese Form mit der "Wirklichkeit" einer Quinte zu tun haben? Letztlich eine Menge, denn obwohl der Wallach 700 Meter vor dem Ziel beide vor ihm liegende Windschatten verloren hat, kämpfte er tapfer bis zur Linie für den Ehrenplatz. Dabei stellte er sogar noch einen neuen Rekord auf und gehört in die Überlegungen.

 

Formfahrer David Thomain hat mit DREAMER DE CHENU (9) ein harte Aufgabe angenommen. Der Wallach wehrte sich Anfang Oktober in Laval sehr gut für den Ehrenplatz. Dabei hat die verbummelte Aufgabe und die gute Ausgangslage aber auch den Ausschlag gegeben. Danach zeigte er aber seine schwierige Seite. In Argentan hatte der Wallach an der letzten Ecke als Vierter noch nicht ausgespielt, als der Fehler folgte. Auch in Bordeaux folgte die späte Disqualifikation, wobei er diesmal aber schon unter Druck war. Der Wechsel an der Fahrleine ist ein guter und logischer Schritt nach den beiden Ausfällen.

 

CHILKOOT TRAIL (10) tat sich schon in der Provinz schwer genug Geld einzusammeln. Der Schritt nach Paris ist in dieser Form einfach zu groß.

 

DAVINA DU CAPRE (11) wechselt viel zwischen den Fahren und Reiten hin und her. Eine wirkliche Lieblingsdisziplin ist derzeit nicht erkennbar. In Laval verlor sie auf den Sechsten Darlington Park auf den finalen 200 Metern einige Längen und verteidigte soeben die kleinste Prämie.

 

DARLINGTON PARK (12) ist mittlerweile sehr trabsicher, aber nicht beständig genug. Das hat natürlich auch mit der Startfolge zu tun, die in diesem Jahr nicht so regelmäßig war. Seit Juli hat er nur drei Rennen absolviert und war aktuell in Laval in einer stark besetzten Partie als Sechster aus dem Mittelfeld sehr viel besser unterwegs, als es auf dem Papier aussieht. Auf der klebrigen Piste war der 7jährige der letzte Teilnehmer des vorderen Feldes. Matthieu Abrivard wird erstmals verpflichtet. Das sollte mindestens für die Kombinationen reichen.

 

Am 20. September sorgte DONUTS DELADOU (13) mit dem knappen Sieg in der Quinte für einen Paukenschlag. Die vorherige Form deutete nicht auf so einen positiven Ausreißer. Damit war der Wallach plötzlich wieder im Fokus der Wetter, musste aber in Feurs im Einlauf fehlerhaft aussteigen. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon am Limit. Damit waren wieder leichte Zweifel vor dem Start in Laval vorhanden, zumal die Gegnerschaft sehr viel stärker war. Dennoch ging Pierre Houel offensiv zur Sache und führte fast Start-Ziel. Lediglich der spätere Bourbonnais-Sieger konnte es noch besser. Tolle Form und den Ausfall sofort vergessen gemacht.

 

Ganz überraschend kam der Sieg am 12. November von CAPITAL CHARM (14) nicht zu Stande. An diesem Tag hatte der Wallach all das Glück, was ihm bei den vorherigen Starts verwehrt geblieben ist. Im Schlussbogen parkte Jean Philippe Monclin innen ein. Ein vermeintlich ´guter Zug, weil der vor ihm liegende Deganawidah unter Druck war. Stattdessen tat sich die Lücke innen auf und der 8jährige konnte innen zum knappen Sieg durchschlüpfen. In 13,0 eine starke Marke, die ihn heute unverzichtbar macht.

 

Im Sulky von DESTIN CARISAIE (15) muss Eric Raffin schon zaubern, wenn es für einen weiteren Punkt in dieser grandiosen Saison reichen soll. Der Wallach hat den Champion schon im Oktober zweimal getroffen. Nach dem Kleingeld in Cordemais reichte es in einer engen Entscheidung für den fünften Platz in Enghien. Die erzielten 13,5 relativieren sich über die MItteldistanz wieder ein wenig. In der Hand von Trainer und Besitzer Jacques Etienne Thuet war der Start zu Monatsbeginn nur die letzte Vorbereitung für heute.

 

Knapp unter der Gewinnsummengrenze ist die Aufgabe fast perfekt für CAPORAL DE BRY (16) ausgeschrieben. Nur die Disziplin ist die verkehrte. Der Wallach probt weiter für ein bevorstehendes Trabreiten.

 

Tipp:

DESPERADO (5)

CAPITAL CHARM (14)

DONUTS DELADOU (13)

DEXTASE MONTAVAL (7)

DOUXOR DE GUEZ (3)

 

Für die Kombinationen: COMETE DARCHE (1) - DEGANAWIDAH (8) - DARLINGTON PARK (12)

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