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Quinte+ Enghien, 18.03.2022: Bleibt Eileen heute auf den Beinen?
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Donnerstag 17 März 23:28 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4324
Beiträge: 6206

Quinte+ Enghien, 18.03.2022 - 20.15h

 

Mit einer gut besetzten Sprintprüfung hat Enghien die Quinte besetzen können. Wie so oft muss man auch trotz des langen Einlaufs den Fokus auf die erste Reihe legen, wo die zuletzt teils unsichere Eileen (2) eine Chance hat sich wieder ganz vorne wiederzufinden. Aber auch Formpferde wie Flaya Kalouma (3) oder der frische Sieger Heading Reference (1) bekommen eine Empfehlung mit auf die 2.150 Meter. Aus der zweiten Reihe sind es sicher Ingo (16) und Dragster De Bomo (13) die gute Möglichkeiten für die ersten Fünf besitzen.

 

Prix De Pierrefitte-Sur-Seine / 20.15h / 65.000 Euro - 2.150m Autostart

 

Bei Jean Michel Bazire hat sich HEADING REFERENCE (1) sofort gut zurechtgefunden und gute Resultate präsentiert. Insgesamt sind es schon vier Siege, wobei der Treffer am 11. Dezember über die Mitteldistanz besonders gefallen konnte. Ab Mitte der Gegenseite hatte der Wallach in der dritten Spur kein Führpferd gefunden und konnte sich dennoch zum Sieg kämpfen. Mit Beginn des Jahres ging die Form deutlich nach unten, aber die Ergebnisse waren erklärbar. Der Ausfall im Monte ohnehin, und bei den Starts danach war er sehr defensiv vorgetragen worden und konnte kaum besser enden. Diese Defensive wurde am 05. März aufgegeben. Von der Spitze teilte Nicolas Bazire die Fahrt perfekt ein und brachte einen Vorteil von einer halben Länge nach Hause. Heute übernimmt Romain Congard, der gerade erst seinen 100. Sieger steuerte. Solch eine gute Fuhre bekommt er selten. Für die Quinte muss er aber Berücksichtigung finden.

 

Mit fünfzehn Siegen in nur 40 Rennen ist EILEEN (2) natürlich eine feste Größe in dieser Klasse geworden. Aber die Karriere ist in den letzten Monaten etwas ins Stocken geraten. Zumindest was die Ergebnisse angeht. Beim ersten Jahresstart hatte sie den letzten Kilometer ohne Windschatten absolvieren müssen und war dann im Einlauf im Kampf um die kleineren Gelder angesprungen. Ende Januar war der Verlauf auf der Mitteldistanz ähnlich, aber in 11,9 gab die 8jährige diesmal alles und stellte Flaya Kalouma zum Kampf um den kleinsten Podestplaz. Dabei hatte sie knapp das Nachsehen, aber eine neue Bestmarke geholt. Am 10. Februar war der Verlauf deutlich besser und zu Beginn des Einlaufs schien sie die führende Flaya Kalouma sicher in den Griff zu bekommen, was dann wohl auch zum Sieg gereicht hätte. Aber wieder unterlief ihr ein später Fehler. Es ist weiter Vorsicht geboten, aber ebenso kann es auch für ganz vorne reichen.

 

Bislang tauchte FLAYA KALOUMA (3) nur einmal in Enghien auf und konnte auf dem langen Weg gewinnen. Heute muss die Stute ihre Sprintqualitäten auspacken, die selten gezeigt worden, aber sicherlich auch vorhanden sind. Bei sieben Starts im Wintermeeting hat die Stute nur zu Beginn als Achte keinen Scheck mitgenommen. Danach war sie nie schlechter als Fünfte und kämpfte am 10. Februar sogar um den Sieg. Dabei wurde sie zu Beginn des Einlaufs schon fast von Eileen kassiert, die dann aber ansprang. Dabei hatte Flaya selbst durch den Schlussbogen weite Wege gehen müssen und machte eine mehr als gute Figur. In einem kleineren Feld war die Royal Dream-Tochter am 24. Februar etwas spät dran, als sich in der schnellen Schlussphase vorne schon ein Trio löste. Das die sonst recht trabsichere Stute Anfang März in Amiens im Feld ausgefallen ist, sollte man ihr nicht zu krumm nehmen. Schon im Bogen des Rechtskurses hatte sie sich sehr schief gemacht und kam dann wohl nicht mehr richtig in Tritt, als es wieder auf die Gerade ging.

 

Auch das Quartier von BRYSSEL (4) hat nach der Starterangabe schon verlauten lassen, dass man "trotz guter Ausgangslage ein kleines Geld anstrebt". Optimismus sieht anders aus. Außer eines flotten Starts hat der 10jährige aber auch nicht mehr viel zu bieten. Am 17. Februar verlor er aus dem Feld in der Endphase etliche Längen und endete deutlich hinter den Geldern. Auch wenn ihm der Weg besser liegen wird, gibt es heute bessere Alternativen.

 

Die gute Form aus dem Sommer und Herbst konnte EADSHOT JOSSELYN (5) nicht mit nach Vincennes ins Meeting bringen. Auf der Mitteldistanz, die ihm sehr liegt, wurde er aber auch beide Male seiner Startschnelligkeit beraubt. Am 06. Januar musste er von der Neun los und investierte viel zu viel in der Startphase, sodass er aus vorderer Linie noch unterging, aber als Achter mit 11,1 noch einen neuen Rekord holte. Danach war er aus der zweiten Reihe lange zur Tatenlosigkeit verdammt, konnte aber mit einer guten letzten Halben noch den sechsten Rang in 11,4 erreichen. Natürlich ist er heute wieder ein Kandidat für die Königswette, zumal er seinen letzten Start im Sommer auf diesem Weg für sich entscheiden konnte.

 

ELLIOT D´AMBRI (6) besitzt zwar einen Rekord von 11,0, gilt aber nicht als echter Sprinter. Diese Bestmarke holte er mit einem guten Start am 06. Januar gegen Eadshot Josselyn, dem er dann die Spitze überlassen hat. Er selbst lag dann tief im Mittelfeld und konnte sich erst spät wieder befreien, aber deutlich am erneuten Gegner für den fünften Platz vorbeilaufen. Auch am 17. Februar hatte er auf dem langen Weg in Vincennes kurzzeitig die Spitze inne, musste sich dann aber auf die Vordermänner verlassen. Als vorne die Fahrt abging, war er noch zu weit weg, konnte dann aber noch einen guten fünften Platz mitnehmen. Auch er muss zu den erweiterten Anwärtern für das Podium gehören.

 

Im letzten Sommer lief ENZO D´ESSARTS (7) auf Bahn und Distanz als Favorit ein heroisches Rennen. Ebenfalls von der Sieben trat er gut ein, wurde dann aber gekontert und musste den ganzen Weg durch die Todesspur marschieren. Erst auf der Linie verlor er in 12, den dritten Platz. Der Wallach absolviert immer wieder Auszeiten, hat sich im Wintermeeting aber bei drei Starts die Ränge Zwei bis Vier geholt. Sein letzter Auftritt liegt schon wieder knapp zwei Monate zurück. Am 22. Januar ließ er sich im Rücken von Eileen in den Einlauf ziehen und verpasste das Podium nur ganz knapp. Da die Ausgangslage wieder ein wenig gegen ihn spricht, wird der Sieg wohl nicht möglich sein. Aber eine bessere Platzierung ist es allemal.

 

Das DEESSE NOIRE (8) schon drei Siege in Enghien erzielt hat, zählt für die Stute nicht mehr. Seit ewiger Zeit kämpft sie mit ihrer Form und Unsicherheiten. Das sie schon im Vorjahr in dieser Aufgabe disqualifiziert war, sagt auch was über ihren Verdienst aus. Null Euro seit diesem Tag, bei sieben weiteren Starts. Ein minimaler Ansatz war der letzte Start, bei dem sie als Achte immerhin im Feld in der richtigen Gangart bleiben konnte. Dennoch fehlt das Vertrauen.

 

Zwei Siege aus dem letzten Sommer auf Bahn und Distanz sprechen trotzdem gegen DREAM CASH (9). Zum Einen waren diese beiden Treffer in Verkaufsrennen zu Stande gekommen, und zum Anderen hat der Wallach danach unter neuer Regie bei neun Starts einige Ausfälle verursacht und insgesamt nur zwei kleine Prämien eingesammelt. Die dringend nötige Verbesserung wird ihm nicht zugetraut.

 

Sein ganz großes Formtief scheint FORUM MESLOIS (10) so langsam zu überwinden. Am 05. März lag der Hengst lange an dritter Stelle an der Innenkante und wurde im Einlauf weit nach außen genommen. Gabi Gelormini konnte den 7jährigen erst auf den finalen Metern richtig schnell machen und hätte es wenige Meter weiter auf das Podium geschafft. So blieb er eine Länge hinter Heading Reference Vierter. Nur eine Woche später traf er in le Croise-Laroche auf gute Gegner, war aber schon nach dem schwachen Start nahezu chancenlos. Als Sechster hatte er aber noch eine gute Schlussphase. Ein guter Endspurt wird gegen diese Konkurrenz aber nicht reichen.

 

Vier Monate bis Anfang März pausierte ESPOIR D´ELPHIGNY (11) und hat am 07. März ein Prepare hinter sich gebracht. Schon heute schickt ihn Trainer Arnaud Desmottes ohne Eisen ins Rennen. Auch wenn er im September noch Zweiter in Vincennes war, wird er wohl eher auf längeren Wegen oder in den Trabreiten Erfolge erzielen können. Mit einem Rekord von 12,9 zeigte der Fuchs bislang wenig Qualitäten im Sprint.

 

An einem guten Tag kann ROCKY TILLY (12) im Einlauf immer über die Konkurrenz hinwegfliegen. Im letzten August gelang ihm das auf Bahn und Distanz. Außer dem Sieg in Lyon im Dezember ist dem Wallach dannach aber bestenfalls das Einsammeln von Geldern gelungen. Darunter waren aber auch unglückliche Vorstellungen, wie die vom 06. Januar, wo er mit vielen Reserven als Neunter in 11,1 festgesessen hat. Zuletzt hätte er mit Eric Raffin die freie Fahrt gehabt, drang aber nicht durch. Das war eine Mischung aus fehlender Schlagkraft und zu schneller Endphase, die es für Speedpferde wie ihn unmöglich macht. Er gehört aber nach wie vor in die Kombinationen.

 

DRAGSTER DE BOMO (13) hatte im Vorjahr seine mit Abstand beste Saison und konnte auch im neuen Jahr daran anknüpfen. Am 20. Januar startete er in Vincennes über die Mitteldistanz als Favorit und machte auch eine sehr gute Partie. Aber an diesem Tag spulte in Front ein Gegner ein höllisches Pensum ab, was der Kontrahent auch durchgestanden hat. Für den Wallach blieb nach einem guten letzten Teilstück nur der dritte Rang in neuer Rekordzeit von 11,4. Neun Tage später siegte er in starker Manier in Vincennes, wobei Damien Bonne wieder auf den letzten Kilometer setzte. Zuletzt war er unerwartet offensiv unterwegs, was ihm wohl nicht gut bekommen ist. Im letzten Bogen bekam der 9jährige große Probleme und fiel auf dem Weg in den Einlauf fehlerhaft aus. Heute muss Trainer und Besitzer wegen einer Sperre auf Eric Raffin zurückgreifen, der seinen Schützling aus gemeinsamen Erfolgen bestens kennt. Damit muss man mit der Rehabilitation rechnen.

 

In den letzten Monaten war VLAD DEL RONCO (14) nicht so häufig am Ablauf, aber seine Ergebnisse sind speziell auf der Mitteldistanz vorzeigbar. Als Heading Reference am 11. Dezember nach unheimlich weiten Wegen soeben den Kopf in Front streckte, gehörte der Wallach als Zweiter zu den Pferden, die einen kurzen Kopf zurück die weiteren Plätze ausmachten. Er selbst hatte dabei einen sehr geschonten Verlauf gefunden und kam auf den letzten Metern sehr gut auf Touren. Dabei trabte er 12,0 und auch beim nächsten Start 11,1. An diesem Tag reichte es aber nur zum siebten Platz, wobei er im Endkampf nicht weit weg war. Er braucht lange eine Deckung und kann dann sehr wohl in der Königswette auftauchen. Gesetzt wird er aber nicht.

 

Mit einem Rekord von 12,7 fehlt DALTAIR DE KIRVA (15) ein wichtiges Argument für ein Kreuz auf dem Wettschein. Der Wallach schaffte es Ende Februar in Vincennes von weit hinten auf der Mitteldistanz noch zum vierten Rang in 13,0. Dabei konnte er aber nicht restlos überzeugen und traf in diesem Course D auch auf weniger schlagkräftige Konkurrenz. Aktuell fehlte ihm in einem schnelleren Rennen schon sehr viel früher die Luft. So musste er aus dem letzten Bogen den Kontakt zum Feld abreißen lassen.Das dürfte nicht reichen.

 

Mit zwei Siegen und vier Ehrenplätzen hatte INGO (16) ein ganz starkes Wintermeeting. Für den Vertreter von Christoffer Eriksson wird die zweite Reihe aber ein großer Nachteil sein, denn der Wallach bestreitet seine Rennen gerne von der Spitze, oder zumindest aus der vorderen Gruppe. Bei seiner Form kann der Infinitif-Sohn aber wohl auch das kompensieren. Lediglich am 20. Februar enttäuschte er, allerdings auch nur auf dem Papier. In der zweiten Spur saß der 7jährige hinter einem Bremsklotz fest. Erst zu Beginn des Einlaufs konnte er sich befreien, wobei der äußere Flügel schon zu viel Geschwindigkeit aufgenommen hat. Aktuell lief es sehr viel besser, als er aus dem Feld noch sehr dicht an den siegreichen Heading Reference herangelaufen ist und den Ehrenplatz holte.

 

Tipp:

EILEEN (2)

INGO (16)

FLAYA KALOUMA (3)

DRAGSTER DE BOMO (13)

HEADING REFERENCE (1)

 

Für die Kombinationen: ENZO D´ESSARTS (7) - ELLIOT D´AMBRI (6) - ROCKY TILLY (12)

 

Freitag 18 März 09:57 Uhr
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Lanti

Themen: 9
Beiträge: 1962

Wie immer einfach schön zu lesen gepaart mit enormem Fachwissen!

Danke Luba!

Freitag 18 März 11:43 Uhr
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Gambler

Themen: 5
Beiträge: 2470

Es ist schon komisch. Die fast täglichen Vorrausschauen auf die Quinté von Hardy sind für mich die besten im deutschsprachigen Raum. Und die sind nicht mal eben in einer halben Stunde gemacht. Doch was passiert? Ab und zu taucht mal like auf. Man hat sich einfach an eine hervorragende Qualität gewöhnt. Auch ich selbst nehme es so hin. Alle Frankreich afinen Foristen sollten seinen Berichten  viel mehr Dank entgegen bringen. Ich tue das mit diesem kleinen Post und bedanke mich ausdrücklich dafür, dass es dich gibt. Und bei dir stimmt endlich mal der Auspruch: WEITER SO 

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