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Quinte+: "Elene" glattgehend besser als die "Elite"?
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Donnerstag 26 November 18:35 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4326
Beiträge: 6208

Quinte+ Vincennes, 27.11.2020 - 18.25h

 

Der Freitagabend gehört oft den Stuten. So ist auch heute ein interessantes Feld von sechzehn Ladies zustande gekommen. Bei einer ersten Sortierung der Chancen kann man sich dem Referenzrennen vom 06. November widmen. Die Siegerin Elite San Leandro (14) ist aber nur eine der positiven Erscheinungen gewesen. Auch die an dem Tag disqualifizierte Elene Bourgeoise (10) spulte ein unheimliches Pensum ab. Nach einem großen Startfehler kehrte sie bis in den Einlauf ins Feld zurück, hatte aber kaum Platz um sich zu entfalten. Und es wurde noch enger, was zu einem zweiten Fehler führte. So eine läuferische Leistung kann auch zum Sieg führen.

 

Prix Hilda / 18.25h / 35.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/271120030103

 

Referenzrennen:

Freitag, 06. November, Vincennes

https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-11-06/7500/3

ELITE SAN LEANDRO (14) - Siegerin

EVA GIRL (7) - Vierte

EMILIA CEIJY (9) - Fünfte

ESCAPADE (6) - disqualifiziert

ELENE BOURGEOISE (10) - disqualifiziert

 

Die mit Abstand Gewinnärmste der Partie muss schon über sich hinauswachsen. EUROPA DE CHENU (1) kommt mit einem neuen Rekord als Zweite aus einem Nachwuchsfahren. Dabei hatte sie auch noch einen aufwendigen Verlauf zu meistern. Im Schlussbogen verlor sie in dritter Spur ihren Windschatten und war in einer schnellen Phase auf sich allein gestellt. Dennoch zog sie zur sicheren Siegerin sehr leicht durch. Anfang Oktober finishte sie als Dritte in 13,5 auch in einem offenen Rennen in Vincennes, war da aber über die Mitteldistanz unterwegs und hatte Eric Raffin an ihrer Seite.

 

Für eine finale Einschätzung zu den Chancen von EASY AND NICE ER (2) fehlt der Hinweis der fehlenden Eisen, denn die Stute startet immer mit vollem Beschlag. In dieser Aufmachung hat sie auch Ende Mai in Le Mont-Saint-Michel einen Treffer erzielt. Jetzt hat sie nur zwei Rennen in den Beinen nach der Auszeit in den Beinen und wird dann wohl aus Budgetgründen gestrichen.

 

DIVINE GIRL (3) hat die bessere Hand hinter sich, ist aber nur die zweite Farbe aus dem Stall Dreux. Der Start vor einer Woche sah unterwegs lange nicht mehr nach einer Prämie aus. Wie fast alle Starter des Stalles Dreux startete die Stute erst einmal sehr zögerlich und geriet letztmals gegenüber schon ein wenig unter Druck, weshalb sich der Trainer an die Innenkante verzog. In der schnellen Endphase kam sie dennoch zurück und konnte auf der Linie das fünfte Geld sicherstellen. Dabei musste der Ausbilder 100 Meter vor dem Ziel noch einen Moment auf eine Lücke warten. Insgesamt bleibt sie aber Außenseiterin, die überraschen kann.

 

Nach den dritten Plätzen in Laval konnte man ELECTION COQUINE (4) in Vincennes nicht unbedingt weiter vorne erwarten. Aber es stand Mitte November nur ein Nachwuchsfahren auf dem Plan, was die Chancen erhöhte. Die Stute bekam aber auch aus der ersten Startreihe hinter dem Auto nur eine Lage im hinteren Teil des Feldes. Im Einlauf konnte sie vom Nachwuchsfahrer Merer nur noch an die vor ihm liegende Wand gesteuert werden. Da wurde ein sicheres Geld verpasst. Die Aufgabe wurde über die Mitteldistanz in einem 12er-Schnitt ausgelaufen, was die vorhandenen Reserven relativiert. Hier ist deutlich mehr gefragt.

 

ENIEME CHANCE (5) pausierte von Ende Juli bis in den Oktober hinein und hat sich nach drei Starts noch nicht für die Wetten aufgedrängt. Die unplatzierte Leistung im Nachwuchsfahren war zuletzt aber sehr viel besser, als es das Ergebnis aussagt. Nach früher Führung, die dann freiwillig abgegeben wurde, war sie fortan zur Tatenlosigkeit verdammt und ging weit unter Wert ohne Geld von der Piste. Dazu fehlen heute erstmals wieder die Hintereisen. In den hinteren Rängen der Quinte kann die 6jährige auftauchen.

 

Mit einem überzeugenden Sieg aus der Provinz Ende September hat sich ESCAPADE (6) auch für Vincennes empfohlen. Und mit David Thomain konnte die Stute aus dem Rücken von De La Cheneviere den vierten Platz mitnehmen. Damit waren die Zweifel für die Tauglichkeit in Paris beseitigt. Aber vierzehn Tage später scheiterte sie auf dem Weg in den Schlussbogen an einem Fehler. Eine Woche später wurde der Fahrer ausgetauscht. Jean Philippe Monclin schaffte es bis zur Einlaufecke, konnte die 6jährige dann aber auch nicht im Trab halten. Diesmal war sie auch nur schwer regulierbar. Der Trainer übernimmt selber und bringt damit nicht mehr Vertrauen mit. Die Qualität der Stute ist aber vorhanden, um in den Wetten aufzutauchen, wenn sie denn nur Trab geht.

 

Nach langer Pause setzte Yves Dreux für seine EVA GIRL (7) noch auf zwei Rennen, um die Form besser abstecken zu können. Im Referenzrennen nahm er dann die Eisen ab, galt aber dennoch als große Außenseiterin. Und auch der Verlauf war nicht für eine Überraschung gemacht. Nach einem Bummelstart nutzte Dreux die weit offene Innenkante, um ein paar Plätze gutzumachen. Dort musste sich das Gespann aber im letzten Bogen wieder befreien und hatte zu Beginn des Einlaufs noch einen großen Rückstand. Mit einem starken Speed wurde aber viel aufgeholt und auf der Linie die festsitzende Emilia Ceijy für Rang Vier abgefangen. Einen Kilometerschnitt von 11,2 auf den letzten 500 Metern war die Bestmarke der wieder aufeinander treffenden Teilnehmer. Da ist mehr drin, als man auf den ersten Blick erkennen mag. Aber der Trainer lädt mit seinen fahrerischen Qualitäten nicht zu sehr viel Vertrauen ein.

 

Eine großartige Sattelsaison von EUREKA FAC (8) wurde in Argentan vorerst unterbrochen. Trainer Benoit Carpentier steuerte die Stute mit Eisen ins Kleingeld. Dabei ging man noch davon aus, dass die Vorbereitung einem weiteren Start im Trabreiten gilt. Nun kommt sie aber hier nach Vincennes. Und das auch noch erstmals in diesem Jahr komplett barfuß. Damit ist sie das größte Fragezeichen der Partie, darf aber mit Alexandre Abrivard wohl kaum ausgelassen werden. Der Toto muss unter Beobachtung stehen.

 

Nach drei Starts seit Oktober in Vincennes kann man EMILIA CEIJY (9) in jedem Fall die Tauglichkeit für die Edelpiste bescheinigen. Am 09. Oktober wurde sie in der Hand von einem Catchdriver noch sehr defensiv und ohne gesteigertes Interesse gesteuert. Danach setzte sich Trainer Arnaud Desmottes selber in den Sulky und war auch defensiv unterwegs, kam aber rechtzeitig frei. Wenn er dann ein wenig mehr Auge bewiesen hätte, hätte er die Stute im Einlauf nicht ganz nach außen gesteuert, sondern wäre durch eine sich öffnende Lücke gefahren, die kurz darauf groß wie ein Scheunentor war. Damit wurde der große Speed erst ein wenig verzögert gezündet, was "nur" zum Ehrenplatz reichte. Vierzehn Tage später gab es eine ähnliche Aufgabe. Die Wetter waren diesmal optimistischer, aber der Rennverlauf noch unglücklicher. Im letzten Bogen saß das Duo schon fest und wurde bis kurz vor dem Ziel sogar in alle Richtungen eingekesselt. Als Fünfte war die 6jährige völlig unter Wert im Ziel. Das sollte heute richtiggestellt werden.

 

Nach langer Zeit kehrte ELENE BOURGEOISE (10) am 23. Oktober wieder nach Vincennes zurück und bekam von Franck Nivard ein gutes Rennen serviert. Im Speed drang die Stute aber nicht ganz durch und wurde unter anderem von Emilia Ceijy passiert. Als Fünfte mit Eisen aber dennoch ein gutes Ergebnis. Am 06. November sollte es ohne Hintereisen besser werden, aber schon der Start wurde zum Fiasko. Mit einem heftigen Startfehler folgte die 6jährige dem Feld mit großem Rückstand und eigentlich chancenlos. Aber Matthieu Abrivard führte die Village Mystic-Tochter wieder an die Gegner heran und hatte erstaunlich viel zu verkaufen. In der Distanz wäre das Duo wohl spielerisch auf den Ehrenplatz gelaufen, aber die Lücke fehlte einfach. Dann wurde es zu eng. Das Einfedeln der Räder ließ den Sulky kurz abheben, was einen zweiten und letzten Fehler zur Folge hatte. Der kann aber natürlich nicht auf die Kappe der Stute gehen. Hier winken gute Odds für eine sehr reelle Sieganwärterin. 

 

Die beiden Ausfälle Ende September und Anfang Oktober sind erst einmal überstanden. DE LA CHENEVIERE (11) konnte mit einem starken Tempolauf von der Spitze einen guten dritten Rang rausholen. Dabei schien sich Yoann Lebourgeois Mitte des Einlaufs seiner Sache schon recht sicher und rührte kaum einen Finger. Sicher wollte er auch das Rennen im Trab beenden, aber die außen heranfliegenden Gegner konnte er auch erst spät sehen. Rang Drei war keine Überraschung und wurde mit dem Ehrenplatz in Argentan bestätigt. Wieder bestimmte die 7jährige lange die Pace, wurde dann aber deutlicher überlaufen. Eine etwas stärkere Hand, als die von Francois Lecanu wäre wünschenswert. Die Chancen sind aber dennoch präsent.

 

EGERIE DE BANVILLE (12) konnte im August zwar ein Fahren gewinnen, ist aber unter dem Sattel sehr viel stärker einzuschätzen. Zusätzlich drücken die vier Eisen deutlich auf die Möglichkeiten. Streichkandidatin Nummer Eins.

 

Zwei Tage musste die Fans von Jean Michel Bazire wegen eines Fahrverbots auf den vielfachen Champion verzichten. Jetzt ist er zurück im Sulky und versucht sich mit ENERGIE D´ECHAL (13). Die Stute wechselte erst im September in den Stall von JMB und konnte mit einem dritten Rang in einem Amateurfahren erst einmal "Luft holen". Im gleichen Monat patzte sie dann mit dem Trainer in Le Mans. Dennoch war die Unterstützung in Les Sables D´Olonne riesig. Und die Stute lieferte ab. Selbst das Rennen durch die Todesspur interessierte sie keineswegs. Ohne die Hand aufzumachen lief sie über die Favoritin hinweg. In Angers wurde am 11. November nur für den letzten Schliff gesorgt.

 

Trainer Jean Michel Baudouin hatte im heimischen Quartier offenbar beste Arbeit geleistet. ELITE SAN LEANDRO (14) war knapp acht Monate ohne Start. Lediglich die Referenzen aus dem letzten Winter mit drei Siegen waren noch in Erinnerung. Dazu kam der Aufbaustart Mitte Oktober, der aber meilenweit hinter dem Feld keine Aufschlüsse gegeben hat. Das Prozedere ist aber bekannt und die Wetter schickten die Stute dennoch als Favoritin auf die Reise. Aus dem Mittelfeld musste Raffin kurz vor dem Schlussbogen einen kleinen Zwischensprint ansetzen, um noch in Schlagdistanz zu bleiben. Der Rest war nur eine Formsache. 200 Meter vor dem Ziel zog die 6jährige mit der Führenden gleich und fegte sofort drüber hinweg. Einen Start weiter sollte die Form noch besser sein.

 

Bei den Starts in Mauquenchy und Chartres tat sich ETOILE DU PERCHE (15) recht schwer, wobei der Auftritt in Chartres ohnehin nur als Vorbereitung auf den 04. November in Nantes galt. Das intensive öffentliche Training zahlte sich dann aus. Die Stute war aus dem Mittelfeld gut vorbereitet und setzte in einer durchweg schnell gelaufenen Partie als Einzige den entflohenen ersten Beiden nach. In 13,6 war sie dazu auch sehr flott unterwegs und bekommt heute erneut die Unterstützung von David Thomain. Sie gehört mindestens in die Kombinationen.

 

Als Gewinnreichste ist das Engagement für ELMIKA DE VIETTE (16) ideal ausgewählt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. In erster Linie ist der Wechsel an der Fahrleine erwähnenswert. Von Trainer Bruno Marie zum Formfahrer Gabi Gelormini ist der Wechsel erheblich. Und die Form der Tag Wood-Tochter ist auch ansteigend. In La Capelle blieb sie zu Beginn des Monats noch stehen. Das kann aber auch an der klebrigen Piste gelegen haben. Neun Tage später war sie in Bordeaux schon sehr viel eher zum Kämpfen bereit und verteidigte von der zweiten Position in neuer Rekordzeit einen vierten Rang. Es steht noch Arbeit bevor und der Sieg scheint ausgeschlossen, aber für einen Platz unter den ersten Fünf muss sie in Betracht gezogen werden.

 

Tipp:

ELENE BOURGEOISE (10)

ELITE SAN LEANDRO (14)

ENERGIE D´ECHAL (13)

EMILIA CEIJY (9)

EVA GIRL (7)

 

Für die Kombinationen: ETOILE DU PERCHE (15) - DE LA CHENEVIERE (11) - EUREKA FAC (8)

 

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