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Quinte+ Cagnes-Sur-Mer, 18.02.2022: Ein Hauch vom Adler
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Donnerstag 17 Februar 12:23 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4324
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Quinte+ Cagnes-Sur-Mer, 18.02.2022 - 13.50h

 

Ehrlich gesagt bekommt diese Quinte ihre Spannung durch die Offenheit, weil es kaum Kandidaten gibt, die man im Normalfall auf dem Zettel haben möchte, wenn es um die ersten Fünf geht. Für Eagle Eyes (4) und Deko De Tilou (9) gilt das ganz sicher nicht. Der Erstgenannte ist als kleiner Halbbruder von Bold Eagle meilenweit von den großen Fußstapfen entfernt. Aber bei seinem ersten Saisonstart hat er sich in einer so starken Form präsentiert, dass er hier kaum wegzudenken ist. Ähnliches gilt für den Schützling von Christophe Martens, der beim letzten Auftritt mit einer scharfen Pace an der Spitze allen Konkurrenten die Möglichkeiten zu einem Angriff nahm. Das er das durchgestanden hat, war aber die größte Überraschung und sucht Bestätigung.

 

Prix Jean Boillereau / 13.50h / 57.000 Euro - 2.925m Bänderstart

 

Ganz chancenlos wäre ESTEBAN JIEL (1) auch im Wintermeeting sicher nicht gewesen. Am 01. Januar saß der Wallach im Hintergrund mit vielen Reserven fest und endete unplatziert. Dennoch war der Weg in den Süden wohl die bessere Wahl, denn nur elf Tage später siegte der Fuchs in Cagnes-Sur-Mer. Aus zweiter Position musste er an der letzten Ecke nur um den springenden Führenden herum und siegte dann nach leichtem Kampf gegen einen anderen geschonten Kontrahenten. Besitzer Jean Luc Dersoir zeichnete an diesem Tag noch verantwortlich, ließ den 8jährigen dann aber in der Obhut von Romuald Mourice. Nach diesem Treffer auf der Mitteldistanz, war er bei den beiden folgenden Starts auf dem langen Weg längst nicht mehr so stark und kam zweimal nicht über das Mittelfeld hinaus. Am 26. Januar war er auch sehr weit hinter dem siegreichen Eagle Eyes. Das wird nur bei optimalem Verlauf für die ersten Fünf reichen.

 

Seit Mitte Oktober hat DUC DE CHRISTAL (2) nur vier Starts absolviert und nach drei unplatzierten Vorstellungen zuletzt wenigstens einmal das siebte Geld einsammeln können. Dafür musste er aber das Metier wechseln und kam bei seinem Satteldebüt ewig weit hinter den ersten Fünf ein. Die Entscheidung Vincennes erst einmal den Rücken zu kehren, dürfte eine gute sein. Aber in der Wette ist der Wallach dennoch nicht automatisch.

 

DOMINO DREAM (3) hatte vor allem im letzten Sommer bis in den Herbst mit einem Sieg in La Capelle und Platzierungen in Vincennes eine sehr gute Phase. Nach nunmehr vier Disqualifikationen ist der Wallach aber völlig von der Rolle und soll heute in Nachwuchshand erst einmal die Sicherheit zurückerlangen.

 

Nach dem punktgenauen Treffer Ende September wurde EAGLE EYES (4) von Trainer Nicolas Ensch in eine kleine Pause geschickt und sehr intensiv mit Eisen auf den Start am 26. Januar vorbereitet. Der Halbbruder von Bold Eagle erschien dann früh an der Spitze und kontrollierte das Feld jederzeit sehr sicher. Um die letzte Ecke herum gab Ensch ihm den Kopf frei und legte sofort eine Lücke zwischen sich und die Verfolger. Bis ins Ziel konnte er seinen Partner sogar austrudeln lassen. Das imponierte sehr und auch wenn er heute ein starkes zweites Band fürchten muss, darf er als Sieganwärter gelten.

 

Mitte Dezember war SPEEDY FACE (5) noch in der Golddivision als Fünfter in Aby unterwegs. Danach pausierte er bis zum 02. Februar und kam in Cagnes-Sur-Mer in einem Gruppe III an der Grundmarke wieder heraus. Nach einem schwachen Start lag der Joke Face-Sohn schnell am Ende des Feldes und konnte sich von dort auch bis in den Einlauf nicht verbessern. Im Gegenteil - der Hengst verlor noch Meter und ist damit keine wirkliche Empfehlung für heute.

 

Nach seiner Pause kehrte FILOU L'AUVERGNIER (6) Anfang November wieder zurück und hat seitdem sieben Rennen bestritten. Lediglich ein fünfter Rang, aber auch zwei Disqualifikationen stehen unter anderem zu Buche. Für Trainer Yannick Alain Briand wird es also Zeit sich selber wieder in den Sulky zu setzen. Am 02. Februar konnte Laurent Fresneau im Referenzrennen erst gar keine Empfehlung aufbauen, weil der Hengst schon kurz nach dem Eindrehen einen Fehler machte, der zum Aus führte. Aber auch in der Hand des Chefs bleibt der 7jährige Außenseiter.

 

Am 20. Januar lieferte ELAN BAROQUE (7) mit dem dritten Platz einen guten Ansatz für das bevorstehende Gruppe III. Aus dem Feld kam sein Zug in Richtung Schlussbogen zwar nicht so zwingend voran, aber mit viel Speed holte er noch das Podest. Am 02. Februar startete der Quaro-Sohn besser, landete aber zunächst in der Todesspur. Loris Garcia tat alles dafür, um sich wieder einen Windschatten zu sichern und nahm den Wallach deutlich auf. Dann fand er den passenden Rücken, konnte diesem Mitfavoriten auf dem letzten Teilstück aber nicht mehr folgen. Bis weit in den Einlauf kämpfte er noch um Rang Drei, verlor auf den letzten Metern aber einige Längen und Plätze. Unter anderem auch Rang Fünf an Eden Basque. Dennoch war das in dieser Gesellschaft ein gutes Ergebnis, was ihm heute Möglichkeiten einräumen sollte.

 

FAITHFUL (8) gilt schon lange als Pferd mit viel Qualität, hat aber lange Zeit gute Chancen immer wieder vergaloppiert. Wenn auch nicht immer auf bestem Niveau, hat der Hengst im Vorjahr mit vier Siegen seine beste Saison erlebt. In diesem Jahr startete er zweimal über die Mitteldistanz, was nicht unbedingt sein bevorzugter Weg ist. Am 06. Januar versuchte es Louis Baudron von der Spitze. Aber schon an der letzten Ecke wurde der Hengst deutlich kürzer. Das er noch das vierte Geld verteidigen konnte, spricht für den Village Mystic-Sohn. Vierzehn Tage später war er aus dem Feld auf eine Lücke angewiesen, die nicht rechtzeitig kam. Als er im Einlauf ansetzen sollte, waren die Gegner schon viel besser auf Zug. Als Achter wurde er unter anderem von Elan Baroque überlaufen. Das kann sich heute drehen.

 

Die lange Vorbereitung hat sich für DEKO DE TILOU (9) ausbezahlt. Der Wallach pausierte bis Ende November fast acht Monate und war dann dreimal mit Eisen in ein Prepare geschickt worden. Am 20. Januar schlug dann in Vincennes aber seine Stunde, als er hinter dem Auto sofort an die Spitze schoss und dort eine starke Pace für diese Klasse vorlegte. In 11,1 nahm er damit der Konkurrenz vollständig den Wind aus den Segeln und musste von Christophe Martens auf den letzten Metern nur noch bei Laune gehalten werden. Damit muss er heute zwei Fragen beantworten. Zum einen, ob er diese Energieleistung verkraftet hat. Und zum anderen, ob er auch auf einem längeren Weg bestehen kann. Sicher ist nur, dass diese Aufgabe wie gemalt ist.

 

Zu Beginn der Vorsaison hatte ESPRIT MYSTIC (10) immer wieder Fehler in seinem Formenspiegel. Aber im Laufe des Jahres ist der Schützling aus dem Stall Ensch sehr stabil geworden und sammelt eine gute Prämie nach der anderen ein. Auf der "Hausbahn" in Cagnes-Sur-Mer holte der Wallach auch einige Siege, aber am 13. Januar konnte er trotz der fehlenden Eisen, was selten vorkommt, in der Gunst der Wetter nicht an erster Stelle stehen. Das war auch nicht überraschend, weil es sich um ein Grupperennen handelte. Aber der 8jährige hatte andere Pläne, als die Wetter. Während sich an der Spitze die Favoriten aufrieben, konnte er sich in der Deckung schonen und wurde im Schlussbogen erstaunlich stark eingesetzt. An den Führenden zog er im Rush vorbei und setzte sich sofort auf mehrere Längen zum leichten Sieg und Big Point in 12,3 ab. Damit stand er am 26. Januar deutlich kürzer, hatte gegen den heißen Favoriten aber keine Antwort. Den Sprint aus dem Feld zum Ehrenplatz konnte er aber leicht für sich entscheiden. Zurück auf vier Eisen und mit der Zulage ist er auch nicht mehr die erste Wahl des Trainers. Auf Rang Vier oder Fünf wäre er aber keine Überraschung.

 

Nach ein paar kleinen Platzierungen kehrte VELVET GIO (11) im Dezember wieder nach Frankreich zurück. Mitte Dezember trabte er als Siebter aus dem Feld ordentliche 11,3. Dabei war er nur gute zwei Längen vom Dritten entfernt. Ende Januar trat er aber zwei, drei Stufen höher im Prix Jean Rene Gougeon an, wo er wieder aus der Deckung chancenlos war und schon im letzten Bogen Schwierigkeiten bekam, den Kontakt zu halten. Der kürzere Startabstand wird heute wohl genauso helfen, wie der längere Weg, auf dem er in Frankreich die besseren Ergebnisse erzielt hat.

 

Auch mit vier Eisen ist EDEN BASQUE (12) zu einer guten Leistung fähig, wie er es am 02. Februar bewiesen hat. Im Grand Prix De Vincennes hat sich der Singalo-Sohn aus dem zweiten Band eine Lage an der Innenkante gesucht und hätte im Einlauf viel früher angreifen können, suchte aber noch nach der Passage. Als der Wallach dann freigekommen ist, konnte er sich als großer Außenseiter immerhin noch Elan Baroque schnappen. Auch Ende Januar wurde auf seinen großen Speed gesetzt, was immer noch reichte an Esprit Mystic als Dritter dicht auszuschließen. Er gehört, wie meist, zu dem Kreuzen, auf die man ungern verzichtet. Aber eine Bank in der Köngswette sieht anders aus.

 

Wenn CHRISTO (13) einen guten Tag hat, kann er schon mal in den kleinen Prämien auftauchen. Das sich der Wallach auf dem Podest wiedergefunden hat, liegt schon weit über ein Jahr zurück. Zuletzt verlor er auf der Überseite den Anschluss und sammelte für Rang Acht nur noch zwei schwächere Gegner ein. Und dennoch bleibt er beschlagen, was es noch komplizierter macht.

 

Vier Eisen und dir falsche Disziplin für DIAMANT DE LARRE (14). Der Wallach soll am 27. Februar in einem passenden Trabreiten wieder auftauchen. Hier wird er gestrichen.

 

Die Abschiedstour von BARON DU BOURG (15) begann schon im letzten August in Wolvega und findet heute wohl nur eine weitere Fortsetzung. Der Wallach schießt mit elf Jahren seine letzten Patronen ab und konnte zuletzt auch nicht mehr wirklich überzeugen. Am 13. Januar nutzte er die stark überpacete Partie, um sich noch spät aus der Deckung in die Gelder zu schieben. Allerdings durfte er an diesem Tag auch ohne alle Eisen auftreten. Heute ist er vorne wieder beschlagen und wird es im besten Fall in die erweiterten Wetten schaffen.

 

Kurz nach dem Start in die Vorsaison musste sich DIABLO DU NOYER (16) auch schon in eine lange Pause verabschieden. Seit Anfang Dezember ist der "Teufel" aber wieder in guter Form und konnte in Marseille und im Januar in Agen zuschlagen. Dabei hatte er eine große Schlusshalbe angeboten und war nach dem späten Fehler des Führenden überlegen voraus. Zuletzt hat er es in Vincennes zu schwer angetroffen, war aber als Achter auch nicht weit von den guten Geldern entfernt. Er darf mit seinem Speed und dem langen Einlauf auf dem Schein nicht fehlen.

 

Tipp:

EAGLE EYES (4)

DEKO DE TILOU (9)

FAITHFUL (8)

ESPRIT MYSTIC (10)

EDEN BASQUE (12)

 

Für die Kombinationen: DIABLO DU NOYER (16) - ESTEBAN JIEL (1)

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