Forum

Willkommen zum Forum!

Können die Ladies den "Traum" verhindern?
Autor Beitrag
Freitag 04 September 16:36 Uhr
author

Hans Christian Panny

Themen: 4323
Beiträge: 6204

Quinte+ Vincennes, 05.09.2020 - 15.15h

 

Im Prix D´Ete hat die Anzahl der Starter nicht gereicht, um den Sommerpreis zur Quinte zu machen. Aber Stars wie Cleangame schrecken potentielle Gegner nun mal ab. Sportlich gibt es aber nichts besseres an diesem Samstag zu sehen.

 

Auch die dann gewählte Königswette kann sich aber sehen lassen. Die Pferde aus dem zweiten Band scheinen für den Sieg kaum zu bezwingen sein. Ein Dream De Lasserie (16) in Topform trifft auf die wiedererstarkten Stuten Dayana Berry (15) und Divine Mesloise (10). Doch einem Gegner würden man den Sieg ganz besonders gönnen. Cash Du Rib (13) kommt nach mittlerweile über zwei Jahren dem ersehnten Triumph scheinbar immer näher. Wenn er nur einmal etwas besser im Rennen liegen würde. Die Odds sind für den Dersoir-Traber ohnehin immer relativ lukrativ.

 

Prix Du Mont Saint Michel / 15.15h / 49.000 Euro - 2.850m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/050920030203

 

-----2.850m-----

 

Der gewinnärmste Teilnehmer ist weit davon entfernt den Traum wahr werden zu lassen. DREAM (1) hat ein gutes letztes Jahr erlebt und im März immerhin noch in der Provinz gewonnen. Die Corona-Pause hat den Wallach aber scheinbar völlig aus der Bahn geworfen. Danach gab es zwei Ausfälle und ganze vier unplatzierte Starts. Selbst auf einem geringen Niveau, wie dem zuletzt in Cabourg konnte der 7jährige nicht von einem guten Vortrag von Jean Philippe Monclin profitieren. Schwer daran zu glauben das die große Piste in Vincennes die richtige Bühne ist.

 

In Graignes konnte DANSEUR BAROQUE (2) einen ganz ordentlichen Ansatz abliefern. Wie heute, saß auch schon an diesem Tag Franck Nivard im Sulky, der den 7jährigen fliegend aus dem Band brachte und sich für einen Windschatten an zweiter Position entschieden hat. Der Rücken war schon gut gewählt, weil das genau der Sieger der Partie war. Aber leider war der Triumphator nicht stark genug, um hinter ihm ein wenig Platz zu lassen. Dadurch fehlte dem Fuchs aus dem De Groote-Quartier der Platz, um mehr als den vierten Platz zu erreichen. In einem engen Zielfoto hätte es genau so gut der Ehrenplatz sein können. Darauf lässt sich aufbauen, allerdings rechnet man nicht mit mehr als einem vierten oder fünften Rang.

 

In Chateaubriant fehlte BENURO D´AUVILLIER (3) nach einem an sich guten Verlauf aus dem zweiten Band die Durchschlagskraft von weit hinten mehr das siebte Geld einzusammlen. Der Auftritt am 21. August in Cabourg sollte von der Distanz und Klasse besser passen, aber Mathieu Mottier ging es etwas zu defensiv an. Aus der zweiten Startreihe verzog sich der Trainer an die Innenkante und fand vor sich einen echten Bremsklotz, der ihn auf der Gegenseite aus dem Spiel nahm. Es reichte nur für Rang Neun, der im hohen Alter von neun Jahren zu einer neuen Marke von 13,3 reichte. Solch ein Schnitt wird in etwa von Nöten sein, um hier an die Wetten anzuklopfen. Zuzutrauen ist ihm das allemal.

 

Seit der Ankunft im Stall Guelpa hat DEXTASE MONTAVAL (4) einen Aufwärtstrend erkennen lassen. In der heutigen Aufmachung ohne Eisen ist der Start in Cagnes-Sur-Mer am 18. Juli am ehesten zu nennen. Dort hat die Stute vehement auf die Spitze gepocht und diese auch in flotter Zeit bis in den Einlauf verteidigt. Zwei der Gegner hatten dann aber mehr Reserven, was nicht über die gute Leistung hinwegtäuschen konnte. Danach gab es zweimal mit vollem Beschlag nichts zu holen, was sicher schon in Anbetracht dieser Aufgabe auch nicht das Ziel war. Die Reise wird nicht ohne Ambitionen angetreten.

 

DONUTS DELADOU (5) wird selten komplett barfuß präsentiert. Heute soll es in dieser Aufmachung noch einmal einen Schub geben, der den starken Ansatz vom 23. August weiter toppen soll. In Beaumont De Lomagne hat der Wallach nach der frühen Führung einen guten Rücken gefunden, hinter dem es er sich bis in den Einlauf bequem machen konnte. Dann rückten außen die Favoriten auf. Der 7jährige konnte zumindest noch den Zweiten unter Druck setzen, hielt den prominenten Vierten noch dazu sehr leicht. Eine ähnliche Taktik wird heute auch zur Anwendung kommen, wobei er sich für die zweite Position wohl mit Danseur Baroque auseinander setzen muss.

 

Einst konnte EVER PRIDE (6) auf der großen Piste sogar einen Earl Simon auf semi-klassischem Niveaus bezwingen. Das Niveau ist aber genau der Knackpunkt, denn das ehemalige Jahrgangspferd ist bei den 6jährigen zu einer "Nummer" mit guter Gewinnsumme geworden. Der Aufenthalt über den Winter im Süden hat dem Hengst aber wohl gut getan. Seit dem Frühjahr konnte Trainer Sebastien Guarato den Dewulf-Schützling auch im heimischen Quartier wieder gute Ergebnisse abringen. Der erste positive Ansatz wurde Anfang Juli in Cabourg erzielt, als der Prodigious-Sohn im Einlauf enorm schnell wurde und das Podium nur knapp verpasste. Im gleichen Monat reichte es in Enghien und Meslay-Du-Maine dann schon für dritte Plätze, wobei der Speed wiederum zum Tragen kam. Aktuell wurde aus dem ersten Band in Les Sables D'Olonne die Taktik ein wenig umgestellt. Tony Le Beller führte den Hengst früher an die Spitze und versuchte sich in vorderer Linie zu verstecken. Der Aufwand wurde nicht belohnt, denn gegen deutlich stärkere Gegner als zuvor fehlten die Körner in der Distanz. Auch heute trifft er auf eine Menge Klasse. An der Grundmarke ist er aber gut untergekommen.

 

Unsicherheiten kannte BELLAGIO MONOI (7) schon früher, aber in Richtung Winter fiel der Wallach in ein Loch, aus dem er sich auch nach dem Lockdown nicht befreien konnte. Seine beeindruckende Form aus dem letzten Herbst war aber nicht vergessen, weshalb er nach dem Verkaufsrennen am 08. August auch einen neuen Besitzer und Trainer fand. Charles Antoine Mary wurde der neue Ausbilder. Die ersten beiden Ausflüge gaben noch keinen Aufschluss für eine Verbesserung. In Cabourg gab es schon das erste Mal beim Einbiegen in den Einlauf einen frühen Fehler und in Laval verlor er aus dem letzten Bogen den Anschluss an die Prämien. Das perfekte Engagement und ist nur die halbe Miete, wenn er sich nicht deutlich verbessert. Freunden von Außenseitern muss man den den 9jährigen aber dennoch empfehlen.

 

-----2.875m-----

 

BRUT DE LA COTE (8) ist kein reiner Monte-Traber, hat normalerweise unter dem Sattel aber mehr Möglichkeiten. Die Frage stellt sich in einem echten Formtief aber ohnehin nicht. Der Wallach ist ganz großer Außenseiter.

 

Die vier Eisen deuten schon an, dass sich EMIR DE REBOMARD (9) nicht in "seiner" Disziplin bewegt. Zu den 120 Euro, die bisher im Sulky verdient wurden, kommt heute sicher nichts mehr dazu.

 

Offensichtlich wollte sich DIVINE MESLOISE (10) die Freuden des Nachwuchses noch ein wenig aufsparen. Nachdem Trainer Pierre Belloche der Stute im Frühjahr noch eine Chance für eine Leistungssteigerung gegeben hat, legte sich die 7jährige mächtig ins Zeug und brachte fast nur noch Topergebnisse. Der vorläufige Höhepunkt war der Sieg Ende Juli in Enghien, bei dem der Trainer selbst im Sulky schon Mitte der Gegenseite aus der Deckung gehen musste. Dennoch zog die The Best Madrik-Tochter unter leichten Hilfen bis ins Ziel voll durch. Im August gab es zwei Starts, wobei der erste gegen Pferde wie Cleangame und Felicano nicht unerwartet ohne Geld beendet wurde. Der starke Sprint zuletzt in die Nähe von der siegreichen Dayana Berry und Dostoievski zeigte die Fähigkeiten in dieser Gesellschaft.

 

An einem guten Tag ist BLACK JACK FROM (11) immer zu einem Volltreffer fähig. In der Hand von Eric Raffin erst recht, weil dann die groben Unsicherheiten sehr viel besser im Griff sind. Das war auch zuletzt der Fall. Der Champion konnte den Fuchs aber beim Vormarsch nur in der Todesspur parken, was bis in den Einlauf die meisten Körner eingebüßt hat. Der Wallach konnte aber immer noch den kleinsten Scheck verteidigen. Der letzte Sieg des mittlerweile 9jährigen ist aber noch in guter Erinnerung. An dem Tag Ende Februar hatte natürlich auch Raffin die Leinen in der Hand und pilotierte den schwierigen Partner an dem Tag unheimlich schonend, so dass sich der Wallach mit einem tollen Schlusssprint bedankte. Danach gab es aber so viele Enttäuschungen, dass man selbst dieses Duo nicht banken kann.

 

DOSTOIEVSKI (12) hat in den letzten Jahren eine Menge Geld aufgenommen und findet keine leichten Rennen mehr. Noch dazu ist der Wallach nicht ganz einfach zu handeln. Nach einem starken Sieg in persönlicher Rekordzeit zum Restart war der 7jährige Ende Juni in Vichy von der Spitze kaum zu bremsen. Nicolas Bazire gab ihm den Kopf etwas freier und hatte zwischendurch einen riesigen Vorsprung rausgefahren. Der Vorteil wurde aber schnell wieder kürzer und das Duo wurde im Einlauf von einem Großteil des Feldes geschluckt. Bei den folgenden Rennen ließ er sich besser steuern und war am 06. August durch einen langen Verlauf in der Todesspur entschuldigt. Was möglich ist, wenn er lange versteckt werden kann, zeigte er bei der Generalprobe. Erst Mitte des Einlaufs auf freie Bahn gesteuert, lief er noch dicht an die leichte Siegerin Dayana Berry heran und hielt die heranrauschende Divine Mesloise sicher.

 

Es ist wie verhext. CASH DU RIB (13) hat schon über zwei Jahre kein Rennen mehr gewonnen, obwohl der Wallach immer wieder Podestplätze abliefert. Am 29. August war er ganz nah dran, aber genau bei diesem Rennen zeigten sich sowohl seine Schwächen und seine Stärken. Auf dem letzten Kilometer lässt sich der 8jährige immer gerne darum bitten den Kontakt zu halten. Diesmal war er im Schlussbogen nur nch an elfter Stelle zu sehen. Im Einlauf zündet der Ready Cash-Sohn dann aber regelmäßig den Turbo. So auch an diesem Tag. Der Speed brachte ihn noch bis auf einen Hals an den siegreichen Favoriten heran. Eine niedrige 13er-Zeit ist praktisch garantiert und kann hier endlich auch zum Volltreffer reichen.

 

Bis auf den Start in diese Saison war ELVIS MADRIK (14) leider eine Enttäuschung. Trainer Jean Michel Baudouin hat den 6jährigen mehrfach versucht für passende Rennen zu schärfen, aber die Ziele wurden deutlich verpasst. Mitte Juli machte er im hinteren Teil des Feldes bis zum Fehler im Schlussbogen einen etwas frischeren Eindruck. Aber die Moral ist insgesamt nicht die Gleiche wie im Vorjahr. Daran arbeitet der Trainer heute höchstpersönlich.

 

Das war eine Vorsrellung zum Zunge schnalzen...und auch noch gut am Toto bezahlt. Jean Michel Bazire steuerte seine DAYANA BERRY (15) am 22. August selber und konnte nach ein paar Entäuschungen wieder auf einen positiven Trend aus dem vorherigen Trabreiten setzen. Wie spielerisch die 7jährige die Gruppe III-Prüfung aber erledigte, wird auch den vielfachen Sulky D'Or überrascht haben. Aus dem vorderen Teil des Feldes gab es in klassischer Bazire-Manier den Angriff im letzten Bogen, der aber nicht so durchschlagend war, wie gewohnt. Der Trainer hatte ja auch immer ein Auge auf seinen zweiten Schützling im Rennen. Zu Beginn des Einlaufs lösten sich die beiden aber deutlich und konnten in starken 12,4 austrudeln lassen. Dabei konnte sich JMB schon längst auf den Zweikampf konzentrieren, der hinter ihm entbrannte. Der Trainingspartner Dostoievski machte gegen Divine Mesloise den Doppelerfolg klar. Heute übernimmt Alexandre Abrivard, der nicht immer eine derartige Leistung selber bestätigen konnte. Sollte es diesmal gelingen, sind die beiden Anwärter Nummer Eins auf den Sieg.

 

Die Zuverlässigkeit von DREAM DE LASSERIE (16) hat sich nach dem Shutdown noch gehörig verbessert. Formtrainer Romain Derieux brachte den Wallach Ende Mai in Rekordzeit als Zweiter zurück auf das Parkett und feierte schon kurz danach einen Treffer in Enghien, der gegen sehr machbare Gegner leicht ausfiel. Damit wurde am 06. August eigentlich der Doppelerfolg erwartet, aber aus dem zweiten Band fand der Orlando Vici-Sohn keine gute Möglichkeit unblutig aufzurücken. Derieux entschied sich dann lieber zu warten, was nur noch für den zweiten Rang reichte. Zudem hatte der überraschende Sieger an zweiter Stelle ein unglaublich geschontes Rennen. Als Flieger ist der 7jährige nicht bekannt, weshalb der Meilenstart in Cagnes-Sur-Mer neben einem neuen Rekord nur für das fünfte Geld reichte. Heute ist er über seinen Weg in seiner Klasse wieder vollständig ernst zu nehmen.

 

Tipp:

DREAM DE LASSERIE (16)

DAYANA BERRY (15)

DIVINE MESLOISE (10)

CASH DU RIB (13)

DOSTOIEVSKI (12)

 

Für die Kombinationen: BLACK JACK FROM (11) - EVER PRIDE (6) - BELLAGIO MONOI (7)

 

arrow