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Kann Goldy Stardust Paris aufmischen? 
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Dienstag 11 August 19:39 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4323
Beiträge: 6204

Quinte+ Enghien, 12.08.2020 - 13.50h 

 

Goldy Stardust (14) hätte es für ein Rennen in Paris schwieriger antreffen können. Das ist der erste Eindruck, bei der Durchsicht des Starterfeldes. Mit Carnival Du Vivier (4) und Whole Lotta Love (10) sind zumindest zwei Gegner vermutlich stärker einzuschätzen. Vor allem der Vertreter aus dem Stall Daugeard hat sich mit dem Start am 27. Juni im Kymi Grand Prix auf ganz anderem Niveau gemessen. Die Deutsche hat aber auch eine frische Empfehlung zur Hand. An dem Wochenende, wo alle Starter aus Willich wegen einer vermuteten Verunreinigung des Kraftfutters gestrichen werden mussten, konnte Goldy Stardust in Abbeville trotz Startfehler den vierten Rang mitnehmen. Glücklicherweise hat die Quick Wood-Tochter offenbar ein andere Futtersorte erhalten und konnte so die dringend benötigte Rennhärte in Frankreich sammeln.

 

 

Prix Du Pont De L´Alma / 13.50h / 44.000 Euro - 2.150m Autostart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/120820030101

 

Nach dem Quartierwechsel von BEST MATCH (1) sind einige Wochen bis zum nächsten Start ins Land gegangen. Aus den bisherigen zwei Versuchen unter dem neuen Übungsleiter Alexis Marie ließ sich noch kein wirklicher Schluss ziehen. In Durtal wurde der Wallach vom Trainer von weit hinten erst spät eingesetzt und nahm noch den kleinsten Scheck mit. In Le Mans wurde der 9jährige mit vier Eisen aus allem heraus gehalten um für heute die Moral kräftig aufzubessern. Eric Raffin soll als Catchdriver davon profitieren. Der letzte Podestplatz im März als Zweiter kam auf diesem Kurs und den Weg zu Stande.

 

DANCING LOVE (2) hat in diesem Jahr bei fünf Starts kaum Zählbares herausgeholt. Mitte Juli war der Wallach auch hier über den kurzen Weg zu Gast. Als Neunter drängte sich der Uniclove-Sohn aber nicht auf. Für einen Podestplatz musste Trainer Jean Pierre Piton schon einen Ausflug "ins Grüne" machen. In Vittel reichte es in einem relativ kleinen Feld zum dritten Rang, der aber nicht die für heute geforderten Qualitäten brauchte.

 

BIG KAISER (3) wechselt regelmäßig zwischen den Attele und den Trabreiten. Im fahren hat der Wallach in den letzten Wochen mit zwei Verkaufsrennen das denkbar kleinste Niveau besucht. Dabei sprang Ende Juni auch nur ein vierter Platz heraus. Mit seinen neun Jahren ist er an einem Punkt angekommen, wo der Kaiser Soze-Sohn wohl hier nicht mehr bestehen kann.

 

Nach vier Siegen in Folge kommt man an CARNIVAL DU VIVIER (4) nicht vorbei. In der Kategorie geht es leicht nach oben, aber die Siege versprachen auch noch etwas. Ganz aktuell hat der Wallach in Meslay-Du-Maine dominiert. Clement Duvaldestin hat in der Anfangsphase ein wenig investieren müssen, um an die dritte Position innen zu landen. Auf der Gegenseite riskierte er aber nichts, als die Außenspur aufzog, vertraute seinem Partner und nahm die Todesspur in Kauf. Der 8jährige erledigte die Aufgabe dennoch mit Leichtigkeit und konnte auf den finalen Metern in 12,7 austrudeln. Damit ist auch klar, dass er genug Geschwindigkeit für die Mitteldistanz besitzen sollte.

 

DIVINE DE NAVARY (5) hat erst beim vorletzten Start gezeigt, dass sie auf diesen Kurs dazugehört. Alexandre Abrivard konnte die Stute in perfekter Lage im zweiten Paar außen positionieren. Vor dem Schlussbogen ließ er sich aber rauslocken und absolvierte den kompletten letzten Bogen alleine in der dritten Spur. Dennoch ging es bis an die zweite Stelle. Es wartete aber immer noch die lange Endgerade. Der Sieger war schon enteilt und die Kontrahenten rückten immer näher. Die 7jährige war aber trotz des finalen Pensums sehr tapfer und verteidigte den Ehrenplatz sicher. Beim Ausflug nach Lignieres hätte man sich wohl mehr erwünscht, als den fünften Platz. Aber der wuchtige Speed kam einfach zu spät. Die Aufforderung hielten sich in Anbetracht dieses schönen Engagements ohnehin in Grenzen.

 

Läuferisch wird DULCINEE DU DOLLAR (6) hier sicher mithalten können, aber in welcher Gangart? Drei der letzten vier Starts endeten immerhin am Turm, weshalb die Frage berechtigterweise gestellt werden muss. Am 14. Juli gab es zumindest keinen Zweifel an der Qualität der Stute, wenn sie auf den Beinen bleibt. Über die Grasbahn von Agon steckte sie einen sehr aufwendigen letzten Kilometer spielerisch weg. Der bis dahin Führende wurde zu Beginn des Einlaufs mit Umgucken passiert. Nur elf Tage später gab es aber wieder die rote Karte. Aus dem letzten Bogen heraus musste Maxime Bezier schon ermunternd auf die 7jährige einwirken, damit das vordere Trio nicht gänzlich aus den Augen verloren wird. Zu dem Zeitpunkt schien das vierte Geld noch immer machbar zu sein. Aber der Trainer wartete nicht bis die Stute gerade stand und begünstigte den Fehler damit wohl. Sie bleibt eine Außenseiterin. Aber eine mit Möglichkeiten.

 

Eine kürzere Distanz und der Linkskurs sind eigentlich nicht die Lieblingsbeschäftigung von BON JENILOU (7). Dazu kommt der äußere Startplatz in der ersten Reihe, der durch eine gewisse Startschnelligkeit hinter dem Auto wettgemacht werden kann. So versuchte es Trainer Bernard Piton auch im Mai in Meslay-Du-Maine. Der Einsatz der Körner in der Startphase führte im Finale aber zum Untergang. In den letzten Wochen zeigte der Love You-Sohn mit zwei Podestplätzen seine Vorliebe für die Grasbahn. Dort sollte im Sommer auch seine Zukunft liegen.

 

Der Weg in die Wette dürfte für CRONOS D´HAMELINE (8) nur über den Ausfall einiger der Gemeinten führen. Ende Juli konnte er sich in Le Mans vor zwei der heutigen Gegner platzieren, war aber selber nur Siebter. Dabei musste Mathieu Fribault schon alle Reserven abfragen. Das der 8jährige es sehr viel besser kann, zeigte er Mitte Juni in Marseille. In 13,1 konnte er den ersten beiden nicht mehr folgen, hielt die restliche Konkurrenz aber sicher. So eine Leistung wird durch die schlechte Ausgangslage erschwert.

 

Nach seinem späten Jahresdebüt Ende Mai ist CRAZY DREAM (9) mit vier Starts im Bauch offenbar noch nicht wirklich im Rennzirkus angekommen. Trainer Ronny Kuiper gibt sich wohl zu recht pessimistisch.

 

WHOLE LOTTA LOVE (10) gilt als Spezialist für diesen Weg. Als Gewinnärmster ist der 7jährige gerade noch in die Partie hineingerutscht und hatte bei der Auslosung das Glück der kleinen Nummer in der zweiten Reihe. Der Wallach hat im letzten Winter eine ganz starke Serie abgeliefert und konnte in seiner Rekordzeit von 11,3 auch in Vincennes triumphieren. Durch das gute Management machte dem 7jährigen selbst die Pause von drei Monaten nichts aus. Bri seiner Rückkehr im Mai in Laval wurde der Hattrick vollendet. Der Ausfall über die ungewohnte Grasbahn änderte aber nichts an den etwas zu optimistischen Plänen wieder in die finnische Heimat zurückkehren und am Kymi Grand Prix teilzunehmen. Dort hingen die Trauben natürlich zu hoch, aber immerhin blieb man Bilde. In einer scheinbar deutlich passenderen Aufgabe Anfang Juli in Lahti hatten die Wetter schon mehr Vertrauen und machten das Gespann zum Co-Favoriten. Als Sechster enttäuschte der Dream Vacation-Sohn und kehrte zur Vorbereitung auf heute nach Frankreich zurück.

 

DIGITAL COLLECTION (11) hat sich auf das Einsammeln von kleinen Prämien spezialisiert. Dabei besucht er aber auch regelmäßig das heute geforderte Niveau. Am 22. Juli war er hier schon dicht dran die Quinte zu vervollständigen. Immer in vorderer Linie versuchte der Wallach aber vergeblich am vorderen Duo dranbleiben. Im Einlauf verlor er drei Plätze und wurde nur noch Sechster. Auf dem grünen Untergrund von Compiegne schaltete sich der 9jährige früh in den Endkampf ein und schien einen Moment für den Ehrenplatz in Frage zu kommen. Der Einlauf war dann aber doch zu lang und auf den letzten Metern schwanden die Kräfte. Platz Vier war dennoch ein gutes Resultat, auf das Francois Lecanu aufbauen möchte.

 

Es gibt sicher zuverlässigere Kandidaten als DAME DE BELLOUET (12). Wenn die Stute aber ihre volle Leistungsfähigkeit auf das Parkett bringt, gibt es in dieser Aufgabe nicht so viele bessere. Anfang Juni holte sie eine passende Prüfung in Reims in den Stall Abrivard, der das Tempo an der Spitze perfekt einteilte. Danach reichte es zwei Starts nicht einmal in die Platzierung, ehe es Mitte des Vormonats über Gras wieder für den vierten Platz langte. Davor stand aber ein hartes Stück Arbeit, denn weite Wege alleine durch die dritte "Karre" stecken nicht alle Pferde so gut weg.

 

JUVELS BOY (13) hat mit neun Jahren in letzter Zeit seine Grenzen oft aufgezeigt bekommen. Wenn es aber um Geschwindigkeit geht, kann der Olimede-Sohn noch mithalten, wenn der Verlauf passt. Thomas Levesque hat es am 31. Juli in Cabourg gut gemacht und aus einer kleinen Nummer hinter dem Auto an dritter Stelle ein verdecktes Rennen erwischt. So spät wie möglich versuchte das Duo im Einlauf auf die Jagd der davor Platzierten zu machen. Der Rückstand wurde aber größer. Dafür konnte unter leichten Hilfen der kleinste Podiumsplatz in 11,7 gehalten werden. Die zweite Reihe kann durch die gute Fahrership von David Thomain kompensiert werden.

 

Bei den ersten Versuchen in Frankreich war die Aufmerksamkeit für GOLDY STARDUST (14) aus deutscher Sicht sehr groß. Zu diesem Zeitpunkt im Sommer 2018 hatte sie in Deutschland nur wenige Gegner zu fürchten. Dadurch war auch die Unterstützung der Wetter immens. Obwohl nun alle sechs Starts im Geld endeten, fehlte bislang der Aha-Moment auf französischem Boden. Ende Juli versuchte Michael Nimczyk auf der Grasbahn von Abbeville das zu ändern. Eine gut ausgesuchte Prüfung führte als Gewinnreichste in das zweite Band. Aber der Start misslang gründlich. Schon kurz nach dem Eindrehen schlug die Stute immer wieder mit dem Kopf auf und ab. Es kam was kommen musste und nach einem kurzen Rumpler lag die 7jährige nun auch noch am Ende des Feldes. Was dann passierte war aber aller Ehren wert. Ein starker letzter Kilometer führte fast auf das Podium. Mit 1.440 Euro blieb für Besitzer Hans Brocker nach Abzug der Transportkosten sicherlich noch ein wenig über. Heute kann es ein deutlich größerer Scheck werden.

 

Dominik Locqueneux gibt sich vor dem Start von CLEMENZA AM (15) zuversichtlich, obwohl der Wallach in den letzten Monaten nur Kleingeld eingesammelt hat. Aber das Finale der letzten beiden Rennen war etwas besser, als es die sechsten Ränge aussagen. Mitte Juli wurde der Vertreter vom Stall Courant auf Bahn und Distanz streng auf Warten gefahren und schnappte sich an der Innenkante noch spät einige Gegner. Die mäßige Zeit von 13,5 war dabei keine besondere Werbung. Auf der Grasbahn von Compiegne war das Finish durch eine fehlende Lücke beeinträchtigt. Kurz vor der Linie schaffte es der Muscle Hill-Sohn trotzdem bis zum vierten Platz. Zwei der Gegner hatten aber mehr Speed und verdrängten ihn wieder aus den Top Five. Die Buchung von Matthieu Abrivard ist hilfreich, aber keine Garantie.

 

BE GOOD (16) ist nicht nur mit dem Startplatz im "Niemandsland" angekommen. Der 9jährige löscht gelegentliche Ansätze mit einer Serie von schwachen Vorstellungen immer wieder aus. Anfang des Monats gab es auch wieder ein Lebenszeichen. Als Zweiter in der tiefen Provinz von Neuille war der Wallach schon weit hinter dem Sieger, hielt aber den Rest des Feldes sicher auf Distanz. Ob so eine Leistung für heute reicht? Wohl eher nicht.

 

Tipp:

CARNIVAL DU VIVIER (4)

WHOLE LOTTA LOVE (10)

GOLDY STARDUST (14)

DIVINE DE NAVARY (5)

BEST MATCH (1)

 

Für die Kombinationen: JUVELS BOY (13) - DAME DE BELLOUET (12) - CLEMENZA AM (15)

 

 

Mittwoch 12 August 22:09 Uhr
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Loser

Themen: 16
Beiträge: 2566

...das Pferd vielleicht an diesem Tag.Mit Abstand das Schnellste im Einlauf.

Dafür karrt man nach Enghien um sein Schützling solange zu verstecken bis die anderen beim Trockenreiben sind...

Mittwoch 12 August 22:32 Uhr
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Magic Mountain

Themen: 7
Beiträge: 193

Klasse Finish von Goldy Stardust.

Leider werden wir nie erfahren, welches Ergebnis heute z.B.  mit E. Raffin im Sulky möglich gewesen wäre...........

Donnerstag 13 August 13:42 Uhr
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Labido

Themen: 2
Beiträge: 1259

Hat doch nett,das Feld vor sich hergetrieben-

Donnerstag 13 August 14:02 Uhr
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Tino

Themen: 52
Beiträge: 1569

Nach dem Start war abzusehen das Goldy nach ein paar hundert Metern letztes Pferd liegen wird. War aus der zweiten Startreihe mit diesem Vordermann nicht besser möglich. Michael hätte lediglich auf der Überseite losfahren können. Dann muss er in die vierte Spur, wo er auch bis zur letzten Ecke geblieben währe. Hätte diese Aktion weitergeholfen? Natürlich nur meine persöhnliche Ansicht, aber die Franzmänner hätten MN gewiss nicht durchgewunken.

Donnerstag 13 August 14:54 Uhr
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Magic Mountain

Themen: 7
Beiträge: 193
Tino schreibt:

Nach dem Start war abzusehen das Goldy nach ein paar hundert Metern letztes Pferd liegen wird. War aus der zweiten Startreihe mit diesem Vordermann nicht besser möglich. Michael hätte lediglich auf der Überseite losfahren können. Dann muss er in die vierte Spur, wo er auch bis zur letzten Ecke geblieben währe. Hätte diese Aktion weitergeholfen? Natürlich nur meine persöhnliche Ansicht, aber die Franzmänner hätten MN gewiss nicht durchgewunken.

Hallo Tino,

genau das ist das Problem. Mein Beitrag sollte keine Kritik an M. Nimczyk sein. Steht mir auch überhaupt nicht zu, den langjährigen Champion zu kritisieren. Ich habe großen Respekt davor, wenn jemand seit Jahren seine Sportart dominiert. Das Problem ist, dass in Deutschland in der Regel deutlich kleinere Felder sind und max. 2 - 3 Pferde eine reelle Siegchance haben. In Frankreich kann meistens das halbe Feld das Rennen gewinnen. Wie soll ein Deutscher Fahrer, der ca. 10 mal im Jahr in Frankreich fährt, so ein Rennen optimal fahren. Z.B ein E. Raffin oder B.Goop (natürlich noch einige andere) haben diese Erfahrung, und vor allem auch das Standing, dass sie bei einem Angriff durchgewunken werden. So wie M. Nimczyk meistens in Deutschland durchgewunken wird. Die einzige Chance wäre, fest nach Frankreich zu gehen. Dann würde man sehen, ob man sich auf Dauer durchsetzen kann. Dies wäre aber ein sehr gewagter Schritt.....

Ich hatte vor einigen Tagen J. Franzl in einem anderen Thread gelobt, dass er in Schweden oder Frankreich auf dortige Spitzenfahrer setzt. Dies ist für mich persönlich definitiv die beste Lösung! Wir haben nämlich zur Zeit einige Pferde in Deutschland, die bei gut ausgesuchten Rennen Erfolg in Frankreich oder Schweden haben können.

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