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Autor | Beitrag |
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Dienstag 03 Dezember 17:16 Uhr | |
In seinem Jahresrückblick auf die Saison 2024 vermeldete der Lord aus London eindrucksvolle Zahlen: Besucherzahlen seit drei Jahren fortlaufend gestiegen; Wettumsatz pro Rennen gestiegen; und dazu Spitzenpferde wie Fantastic Moon am Start. In der Tat, das ist sehr erfreulich, und fast 10.000 Besucher pro Renntag sind wirklich ein Wort. Wenn das alles so perfekt ist, fragt man sich nur, warum das Rennprogramm dann ausgedünnt werden muss. Heuer noch neun Renntage, und kommendes Jahr nur noch sieben Veranstaltungen. Die Begründung des Rennveranstalters klingt für mich nicht überzeugend: Es sei der geplanten Sanierung der Haupttribüne geschuldet. Eigentlich sollte es damit schon jetzt nach dem Schlussrenntag am 3. Oktober losgehen, aber weil die Finanzierung noch nicht steht, sollen die Arbeiten nun erst 2025 nach dem Halali am 3. Oktober beginnen. Die Rennsaison läuft aber in beiden Jahren bis maximal zum Tag der Deutschen Einheit. Von den Bauarbeiten wird also die Rennsaison gar nicht beeinträchtigt. Warum dann die Kürzung um zwei Renntage, hm? Man muss sich eine Sache vor Augen halten: Egal, wie positiv der Rennbetrieb in Hoppegarten auch läuft, nur mit ein paar Rennveranstaltungen wird man den Unterhalt des riesigen Pferdesportgeländes niemals finanzieren können. Das weiß natürlich auch Gerhard Schöningh, und deshalb bemüht er sich seit Jahren um eine kommerzielle Nutzung im Randbereich. Aus meiner Sicht ist dies auch absolut notwendig, um den Rennsport zu erhalten, denn ohne Quersubventionierung geht es im deutschen Turf nicht mehr. Verständlicherweise hat Schöningh keine Lust, ewig einen gigantischen Zuschussbetrieb zu führen. Und so hatte er der Gemeinde Neuenhagen schon mal eine klare Ansage gemacht, dass er ohne Genehmigung der kommerziellen Aktivitäten nicht weiterhin den Rennbetrieb aufrechterhalten könne. Bei der Sanierung der Haupttribüne will der Londoner jedoch selber nur drei Milliönchen beisteuern, während Bund und Land zusammen achteinhalb Mio. leisten sollen. Bei diesem Thema bin ich als Staatsbürger eindeutig dagegen: Der Staat ist nicht dazu da, eine Veranstaltungsstätte des kommerziellen Profisports zu finanzieren. Dies ist fast so dreist wie die Absicht, die Übersiedlung der komatösen hanseatischen Traber von Bahrenfeld nach Horn mit dreißig Millionen zu übernehmen. Bei einer derartig verschwenderischen Finanzpolitik des Staates darf man sich nicht wundern, wenn trotz Rekord-Steuereinnahmen für Schulen, Brücken und die Bundeswehr kein Geld mehr da ist. Da wäre ich gern mal ein deutscher Javier Milei, der argentinische Kettensägenmann, der die ausgeuferten Staatsfinanzen zurechtstutzt... |
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Dienstag 03 Dezember 17:37 Uhr | |
Racingman schreibt: Geld ist genug da,es wird nur verschwendet für Projekte wo 95% der Bevölkerung den Kopf schütteln. Hier wären z.b. die 8 Mio die du für die Tribüne erwähnt hast: "Berlin: (hib/HAU) Wie sich die Kosten in Höhe von 8,09 Millionen Euro für das von der Bundesregierung in Auftrag gegebene und abgeschlossene Projekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ GmbH) „Beschäftigungsförderung durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Moscheen“ in Marokko zusammensetzen, erläutert die Regierung in ihrer Antwort (20/13423) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/12899)."
Ich mag Alterstarsinn haben,aber eine sanierte Tribüne sogar in Saarbrücken finde ich besser als Solaranlagen für Moscheen in Marokko bezahlt von unseren Steuergeldern
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1025724
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Dienstag 03 Dezember 17:51 Uhr | |
...weshalb dürfen diese faschisten eigentlich solch provokante anfragen stellen ?... |
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Dienstag 03 Dezember 19:45 Uhr | |
Die Spinnen doch die Germanen. |
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Mittwoch 04 Dezember 08:43 Uhr | |
...in mancherlei Hinsicht...es sollen sich sogar tatsächlich noch welche für den Trabrennsport interessieren oder gar einsetzen...😊 |
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Mittwoch 04 Dezember 10:46 Uhr | |
In der Pressemitteilung der Rennbahn Hoppegarten mit der Saisonbilanz für 2024 heißt es: "Insgesamt besuchten 77.600 Menschen die neun Renntage." Auf der Website der Rennbahn sind jedoch in der Übersicht der Renntage 2024 nur acht Veranstaltungen verzeichnet. Wie auch immer, 2025 sollen es nur noch sieben sein. |
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Mittwoch 04 Dezember 11:28 Uhr | |
severin schreibt: Zu den restlichen 5% gehöre dann ich! Investition, Projekt, Erklärung dazu, alles stimmig und in meinen Augen genau richtig. Es werden Fluchtursachen vor Ort bekämpft, ist doch genau die Forderung des breiten Spektrums derjeniger, die den Flüchtlingsstrom nach ua Deutschland eindämmen wollen. Beschäftigungsförderung, Energieeffizienz, bessere Argumente für eine Investition als wie in diesem Fall gibt es ja gar nicht. Ein für mich typisches Beispiel für die politische Kultur heutzutage, dass solche Dinge von den selben Leuten attackiert werden, die genau diese vehement fordern! Und der Mob springt auf, jedes mal, eigenes Nachdenken ausgeschlossen und nicht erwünscht! |
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Mittwoch 04 Dezember 14:01 Uhr | |
Ich bin mal gespannt, ob die Rennbahn Hoppegarten die gewünschten Millionen vom Land Brandenburg erhalten wird. Letzteres befindet sich nämlich aktuell unter schwerem Beschuss durch den eigenen Landesrechnungshof. Der kritisiert in seinem aktuellen Jahresbericht 2024, dass Einnahmen und Ausgaben in Brandenburg völlig auseinanderlaufen. Dazu komme Schlamperei. Ein Beispiel: Das Brandenburger Sportministerium soll bei der Vergabe der Corona-Soforthilfen in mehreren Fällen ganz erheblich von gültigen Richtlinien bei der Antragsstellung abgewichen sein. Die Gelder waren zur Überbrückung von Zahlungsengpässen an Sportvereine gedacht. Dabei erhielt ein Verein 600.000 Euro, ohne seine Zahlungsschwierigkeiten beispielsweise durch die Höhe des Bankguthabens nachzuweisen. Das Ministerium überwies dennoch. Später stellte sich heraus, dass diesem Verein bereits Soforthilfen im sechsstelligen Bereich gewährt worden waren. Das Ministerium hat laut dem Rechnungshof nun angekündigt, Rückforderungsansprüche zu prüfen.
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Mittwoch 04 Dezember 18:00 Uhr | |
...ich gehöre dann zu den 95 %...und ich bezeichne niemanden als "dem mob" zugehörig, der eine andere meinung hat als ich... |
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Mittwoch 04 Dezember 18:12 Uhr | |
Ein profunder Kenner von Hoppegarten ist/war Jan Kleeberg, einer der vielen ehemaligen Geschäftsführer der Rennbahn Hoppegarten, und der 1998 ein lesenswertes wissenschaftliches Buch geschrieben hat mit dem Titel: „Erfolgswirksame Standortfaktoren deutscher Galopprennbahnen – Eine empirische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Rennbahn Hoppegarten“. Daraus hier einige interessante Erkenntnisse.
Wenn das Land Brandenburg jetzt mehr als vier Millionen Euro für die Tribüne beisteuern soll, fragt man sich: Wer geht eigentlich als Zuschauer nach Hoppegarten? Kleeberg 1998: „Oberste Priorität nimmt die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit ein. Da lediglich ca. 8% der Gesamtbesucherzahl aus dem Westteil Berlins kommt, besteht in diesem Bereich ein erheblicher Nachholbedarf.“ Ich gehe davon aus, dass sich dieser Anteil in den letzten 25 Jahren deutlich erhöht hat. Das Bundesland Berlin beteiligt sich jedoch nicht an den Tribünenbaukosten in Hoppegarten. Und wie viele Vollblüter werden in Hoppe trainiert? In der goldenen Ära früher waren es rund 1.500. Beim Schreiben von Kleebergs Buch 1998 gibt er die Zahl mit 379 exakt an. Und heute? Die Rennbahn bleibt auf ihrer Website kryptisch: „Derzeit liegt die Kapazität der in Hoppegarten ansässigen Trainer bei 200 Pferden.“ Und wie viele tatsächlich? Ich würde mal schätzen: deutlich unter 100. Bezeichnend ist auch, dass man auf der Rennbahn-Website die Seite über die Trainingsbetriebe ganz herausgenommen hat. Nur im Cache findet man sie als Relikt immer noch: https://www.hoppegarten.com/racing/trainingszentrale/trainer/ Ich als Wessi war im Sommer 1979 zum ersten Mal in Hoppegarten beim Großen Preis der DDR. In Karlshorst gab es damals noch die große Geläufführung aus den alten Hinderniszeiten. Jan Kleeberg schreibt in seinem Buch: „Es wird allerdings darüber nachgedacht, auf der Trabrennbahn Berlin-Karlshorst eine Winterrennbahn zu schaffen, die gleichermaßen von Trabern und Galoppern genutzt werden könnte.“ (Diese Info hatte er von Hoppes Urgestein Artur Boehlke Ende 1997 bekommen.) Mittlerweile ist der Karlshorster Immobilienbesitz scheibchenweise verkauft worden, um die operativen Verluste zu decken – viel ist nicht mehr übrig. Hoppegarten ist eine großartige Anlage, aber die Zukunft sieht leider nicht so rosig aus. |
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Mittwoch 04 Dezember 20:49 Uhr | |
Einstein schreibt: In Ruhe und genau lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe niemanden dem Mob zugeordnet, ich habe den Mob zugeordnet. Denke, ich habe dich überschätzt! |
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Mittwoch 04 Dezember 20:53 Uhr | |
...mag sein, ist aber in jedem fall ein fehler... |
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Mittwoch 04 Dezember 20:57 Uhr | |
...mag auch sein... |
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Mittwoch 04 Dezember 21:49 Uhr | |
...ich kann mich nur wiederholen...ich kann kai verstehen... |
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Donnerstag 05 Dezember 00:56 Uhr | |
Racingman,
Sie schrieben " Dies ist fast so dreist wie die Absicht, die Übersiedlung der komatösen hanseatischen Traber von Bahrenfeld nach Horn mit dreißig Millionen zu übernehmen." Sehe ich völlig anders, die HTRG hatte ein Erbpachtvertrag bis ins Jahr 2042 ( ich schlag gern nochmal zum exakten Datum nach) für 1 Euro pro Jahr. Für das Gelände der Trabrennbahn. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, welchen Wert das Geländer der Trabrennbahn Bahrenfeld als Bauland hat, wenn Sie mich fragen, ist die Stadt mit lediglich 30 Millionen für eine neue Rennbahn formidabel bedient!
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Freitag 06 Dezember 14:56 Uhr | |
Danke für Ihren fachlichen Input, KWM. Ein Forum lebt ja von unterschiedlichen Meinungen. Die Bahrenfelder Interna kenne ich nicht, aber es ist nun mal so, dass sich jedes Wirtschaftsunternehmen und damit auch jede Rennbahn im Außenverhältnis die Handlungen seines Führungspersonals zurechnen lassen muss. Die Zahl der Pferderennbahnen im In- und Ausland, die von einem unfähigen oder unseriösen Management „verzockt“ wurden, ist Legion. Meine harte Haltung in Sachen Bahrenfeld ist Ausdruck meiner Einstellung als Staatsbürger, der vom deutschen Staat eine gänzlich andere (nämlich sparsamere) Finanzpolitik einfordert, und zwar in ALLEN Lebensbereichen und nicht bloß gegenüber dem kleinen Rennsport. Ich erinnere mich noch an das Traberforum vor vielleicht zwanzig(?) Jahren, als es dort um den „Krieg um Bahrenfeld“ ging mit einer Auseinandersetzung Hunke/Mommert. Das war wirklich spannend zu lesen. Einmal ging es dabei nebenbei auch um die persönliche Frage „Ist Ulrich Mommert ein Choleriker?“ Alle Forumler warteten damals gespannt auf die Antwort von KWM... und ich natürlich auch... doch die Antwort kam nie. Schade! Mittlerweile hab ich die Hoffnung aufgegeben... Dass Ulrich Mommert im Hoofworldforum zwar mitliest, aber nicht selber schreibt, bedauere ich außerordentlich. Dies würde einen enormen informatorischen Mehrwert bedeuten. Vor geraumer Zeit wurde mal darüber diskutiert, ob und wie man im Großberliner Pferderennsport mehr Kooperation erreichen kann. Damals ging es auch um die Frage, ob man die Mariendorfer Trabrennen nach Hoppegarten umsiedeln könne. Mommert hatte das berechtigte Gegenargument, dass Mariendorf einen Ganzjahresbetrieb habe und dass man die Westberliner Traberzuschauer nicht im kalten Winter nach Hoppegarten locken könne. Mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen aber doch geändert, denn im Winter sind PMU-Renntage ohne nennenswerten Zuschauerzuspruch vorherrschend. Könnte das Mommerts Einstellung ändern? |