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Hochspannung nach 2.800 Metern – Mini-Vorsprung für das Dream Team Weiß/Piechulek im Baden-Badener Steher Cup
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Samstag 26 August 22:41 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4383
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Nachschau Baden-Baden, 26.08.2023

 

(MH) - Vor knapp zwei Jahren sorgten der Mülheimer Trainer Marcel Weiß und Jockey Rene Piechulek für einen der größten Triumphe in der Geschichte der deutschen Vollblutzucht, als sie mit Torquator Tasso das bedeutendste Rennen der Welt, den Prix de l‘ Arc de Triomphe, im Oktober 2021 in ParisLongchamp gewannen. Nun bildeten sie das Erfolgsteam vor 8.400 Zuschauern im wichtigsten Rennen des Rahmenprogramms am Samstag, dem ersten Tag der Grossen Woche 2023, auf der Rennbahn in Baden-Baden-Iffezheim – mit Gestüt Ittlingens Lordano (3,8:1) im Baden-Badener Steher Cup.

 

 

Der bereits im Dezember 2022 hier im Handicap siegreiche Adlerflug-Sohn erkämpfte sich den mit 15.000 Euro honorierten Erfolg in dem mit 25.000 Euro ausgestatteten und über weite 2.800 Meter führenden Listenrennen mit einer Nase-Vorsprung gegen Lion’s Head, der kurz alles für sich hatte, und den wie dieser von Yasmin Almenräder aufgebotenen Nacido, womit es eine Dreierwette der Mülheimer Trainingszentrale gab. Kurios: Sowohl Marcel Weiß, als auch Yasmin Almenräder, weilten wegen einer Reifenpanne nicht in Iffezheim.

 

Rene Piechulek in einem ersten Statement über Lordano: „Er hat unterwegs bestens abgeschaltet. Gerne hätte ich mich unterwegs weiter vorne aufgehalten, aber das klappte nicht. Das Pferd hat mich ganz schön gefordert.“ Sicher dürfte man von dem erst vierjährigen Wallach Lordano, der beim sechsten Start seinen vierten Treffer feierte und sich auch von einer Pause seit Juni nicht aufhalten ließ, noch einiges hören.

 

Meisterritt von Deutschlands bester Amazone entscheidet - Mansour überrascht im 68. Preis der Sparkassen-Finanzgruppe

 

Ein Meisterritt von Deutschlands bester Amazone Sibylle Vogt (28) in ihrer früheren Heimat Baden-Baden-Iffezheim hat das erste Grupperennen der Grossen Woche am Samstag entschieden: Vom Start bis ins Ziel diktierte die gebürtige Schweizerin auf dem von Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf trainierten sechsjährigen Tai Chi-Sohn Mansour (Quote 8,4:1) vor 8.400 Zuschauern das Geschehen im 68. Preis der Sparkassen-Finanzgruppe (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m). In einer Entscheidung der Außenseiter mobilisierte die inzwischen in Köln bei Peter Schiergen arbeitende Sibylle Vogt auf dem Vierten aus dem Grossen Preis der Badischen Wirtschaft beim Frühjahrs-Meeting noch einmal riesige Reserven, als die 16,2:1-Chance Mythico schon vorbei schien.

 

 

Nach vielen starken Vorstellungen auf gehobenem Parkett war es ein verdienter Treffer für Mansour, der beim 22. Start den achten Karrieretreffer schaffte, den wichtigsten Erfolg seiner Laufbahn. 32.000 Euro Prämie fließen auf das Konto von Besitzerin Angelika Muntwyler, die den frischgekürten Gruppesieger auch selbst gezogen hatte. Sie lebte früher lange in der Schweiz, erwarb inzwischen einen kleinen Hof in der Lüneburger Heide, wo auch alle ihre ehemaligen Pferde zu Hause sind. Neben Mansour sind noch zwei weitere Vierbeiner bei Pavel Vovcenko in Training.

 

Mythico hält lange dagegen

 

Mythico erinnerte sich als nur um einen Hals geschlagener Zweitplatzierter wieder an seine Bestform vor dem hochgehandelten Petit Marin, der sich zwar noch als einziger den vorderen Pferden näherte, sie aber nicht mehr überholen und mit Platz drei zufrieden sein musste.

 

Aemilianus hielt Platz vier, ohne mehr beeinflussen zu können, vor dem Favoriten Best of Lips, der von letzter Stelle nur noch Fünfter wurde. Die übrigen Kandidaten ließen bald nach. Bei bestem Rennwetter und angenehmen Temperaturen ging das erste Highlight der Grossen Woche über die Bühne.

 

STIMMEN:

 

Sibylle Vogt (Reiterin von Mansour): „Das ist unfassbar. Bei Mansour handelt es sich um ein Herzenspferd von mir. Ich habe mit ihm zwei Listenrennen im letzten Jahr gewonnen. Ich mag, wie er kämpft.“

 

Pavel Vovcenko (Trainer von Mansour): „Er hatte immer gute Formen gezeigt. Nur das Quäntchen Glück fehlte manchmal. Heute hat alles gepasst. Die Reiterin machte einen Super-Job. Mansour konnte vorne ungestört gehen. Vielleicht ist der Preis der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Hoppegarten ein Ziel.“

 

Jean-Pierre Carvalho (Trainerin von Mythico): „Unsere Taktik ist aufgegangen. Es lief alles wie geplant. Nur schade, dass er etwas nach innen hing und nicht ganz in die Spur außen kam, sonst hätte es vielleicht gereicht. Mit fünf Jahren noch in dieser Klasse so stark zu laufen, ist stark. Mythico hat eine Nennung für den Prix Dollar am Arc-Wochenende in Paris und im Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten.“

 

Markus Klug (Trainer von Aemilianus): „Er lief erneut konstant seine Form aus. Es war sein erster Start mit Scheuklappen auf 2.000 Metern, daher bin ich zufrieden.“

 

Andreas Suborics (Trainer von  Best of Lips): „Wenn man ein oder zwei Kilo mehr in der Gruppe-Klasse tragen muss, ist es schwer. Er ist aber auch heute nicht so schön galoppiert.“

 

 

Erfolgreicher Einstand von Borna

 

Die Erfolgsfarben von Stefan Oschmann, Ex-CEO des Pharma-Unternehmens Merck, des Rennstalles Darius Racing, waren nach dem ersten Rennen der Grossen Woche in Front, nachdem der für 20.000 Euro bei der französischen Arqana-Auktion erworbene Borna (9,5:1) mit Rene Piechulek hauchdünn das 1.400 Meter-Rennen für Zweijährige bei seinem Rennbahneinstand gewonnen hatte. Gerade noch rettete sich der Außenseiter aus dem Stall von Markus Klug gegen Masterplan ins Ziel, hinter dem der Favorit Wonderful Boy Dritter wurde. „Wir steuern nun direkt den Preis des Winterfavoriten in Köln an, das passt vom Abstand mit fünf Wochen perfekt“, erklärte Racing Manager Holger Faust.

 

Die Letzten werden die Ersten sein

Im ersten Viererwett-Rennen zeichnete sich Reiterin Melina Ehm mit dem von Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf trainierten McLeod (6,4:1) aus, der von einem der letzten Plätze das komplette Feld überholte. No Stopping Her, Special Effects und Innuendo komplettierten die Viererwette, die 2.666,6:1 Euro bezahlte.

 

Rosa ist nicht aufzuhalten

 

Sie kam, sah und siegte. Und ein Ende ist nicht abzusehen: Die fünfjährige Stute Rosa aus dem kleinen Luckaitz-Stall von Daniel Paulick scheint kaum aufzuhalten. Beim zwölften Start ihrer Laufbahn gewann die Intendant-Tochter aus der Zucht von Ralf Paulick, dem Vater des Coaches, beim zwölften Start ihr siebtes Rennen. Erneut trumpfte die 3,8:1-Favoritin gegen Atoso und Asterix im Ausgleich I (18.000 Euro, 1.600 m) souverän auf. Das Vertrauen in Jockey Nicol Polli zahlte sich einmal mehr aus. Es war der vierte Coup dieses Teams in dieser Saison. Paulick hatte heute auch schon ein Rennen in Dresden für sich entschieden.

 

Riesenquote zum Abschluss


Mit einer großen Überraschung klang der Renntag aus, als Nero Imperator (15,7:1) für die Hoppegartener Betreuerin Sarka Schütz mit Shuichi Terachi in einem 1.200 Meter-Handicap vor den weiteren Außenseitern Luzum, Maidstone und Casinomaster jederzeit dominierte. Die Viererwette wurde einmal getroffen und bezahlte 26.772,9:1 Euro. Ein Wetter erhielt über 13.000 Euro. In der erstmals ausgespielten V4-Wette (Quote: 5.000:1 Euro) gab es zwei Gewinner.

 

Deutliches Plus bei Umsatz und Besuch

 

Bei idealen äußeren Bedingungen – der Regen blieb aus, es schien über weite Strecken sogar die Sonne, belief sich der Wettumsatz in den acht Prüfungen auf 463.780,34 Euro, das ist ein Plus von 21 Prozent gegenüber 2022. Auch die Zuschauerzahl von 8.400 bedeutete einen deutlichen Zuwachs von rund 30 Prozent.

 

Nächster Renntag am Sonntag

 

Fortgesetzt wird die Grosse Woche bereits am morgigen Sonntag mit elf Rennen rund um die 153. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche, Deutschlands bedeutendstes Kurzstrecken-Rennen.

 

Fotos: www.marcruehl.com

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