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Goldflimmern beim LOTTO Bayern-Renntag
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Sonntag 15 Dezember 20:59 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4381
Beiträge: 6265

Nachschau Straubing, Samstag 14.12.2024

 

(trab-sr). Ein Hauch von Goldstaub lag am Samstag in der Luft beim LOTTO Bayern-Renntag. Das lag nicht nur an der 50 Jahre währenden güldenen Partnerschaft mit LOTTO Bayern und dem vorweihnachtlichen Flair bei sonniger Winterkälte, sondern auch daran, dass sich bei den Championaten nach der Nachmittagsveranstaltung in Straubing noch einiges tun könnte. So pirschte sich Dr. Marie Lindinger nach ihrem Hattrick bis auf einen Zähler heran an den Führenden Tom Karten und es ist noch alles drin für die Aschheimer Tierärztin. Auch Lukas Strobl konnte einen feinen Sieg mit Lasbeker feiern und führt nun die deutsche Wertung bei den Nachwuchsfahrern an. Und auch Valesco könnte nach seinem Sieg noch Deutschlands „Pferd des Jahres“ werden, er liegt nur noch einen Zähler hinter Intinori. Eines steht aber zweifelsfrei fest: Der Straubinger Bahnchampion 2024 heißt Christoph Fischer. Der nun in Bayern beheimatete Berufsfahrer hängte bei einer fulminanten Aufholjagd seinen Landsmann Christoph Schwarz noch ab. Königsmacher war der treue Fan d’Arifant. Die Überraschung des Tages aber gelang Marille Beranek. Die Amateurfahrerin, die erst seit diesem Jahr Rennen fährt, landete mit dem Mega-Außenseiter Infamous Gangster nach couragierter Fahrt ihren ersten Sieg.

 

Es lief an diesem Renntag für Dr. Marie Lindinger. Die Hälfte ihrer sechs Fahrten konnte sie für sich entscheiden. Einen tollen Straubing-Einstand gab die in Tschechien so siegverwöhnte Dafna, mit der die Anwärterin auf das deutsche Amateurchampionat Sly und Mon Amie kurzhielt. Der erste Sieg der Stute auf niederbayerischem Boden machte Lust auf mehr.

 


Danach enttäuschte Lindinger ihren Anhang mit dem eisenharten Valesco auch keineswegs, der mit Euritmico Jet und Jallia Sege keine Mühen hatte. Dritter Sieganwärter im Bunde war Jeronimo, der Wege durch die Außenspur nicht scheute und den nach gutem Rennverlauf überzeugenden Champ CG und den lange führenden Major Sheba H mit viel Kampfgeist überspurtete. Ihr gratulierte die Delegation von LOTTO Bayern besonders herzlich, denn Jeronimo war triumphaler Sieger des LOTTO Bayern Grand Prix. Fast wäre noch ein vierter Treffer für Lindinger an diesem Tag drin gewesen, denn Blind Date schien schon auf dem Weg zum Sieg, als der geschonte Blue Edition mit Dr. Conny Schulz nach passendem Verlauf mächtig auf Touren kam und mit dem längsten Außenseiter in einem stark besetzten Sechserfeld den strategisch wichtigen Treffer Lindingers vereitelte. Für Casino Royale, der lange an der Tête war, blieb der dritte Rang.

 

Zum Auftakt der V6-Wette flogen fast alle V6-Wettscheine auch schon wieder in den Papierkorb, denn nach beherztem Vortrag und energischem Finish catchte die talentierte Marille Beranek den familieneigenen Infamous Gangster heimwärts und ließ den Top-Favoriten Mister Lord Venus eiskalt abblitzen, der den weiteren Weg gehen musste. Mit Tundra war die Dreierwette nicht getroffen.

 


Ebenfalls eine kleine Sensation war das Straucheln des Enghien-Siegers Teatox, der mit den Straubinger Bögen seine liebe Mühe hatte, am Schluss noch mächtig auf Touren kam, doch da war die Messe schon gelesen und der bärenstark laufende Iamtheonewhoknocks hatte sich bereits vom Pacemaker Icelander verabschiedet. Mit Melanie Fleschhut im Sattel ließ der neunjährige Wallach an alte Glanzzeiten erinnern und bescherte seinem Anhang die satte Quote von 8,80 Euro als Belohnung für den Vorschusslorbeer. Icelander hielt sich vor dem tapferen Teatox auf Rang drei. Doch in Sachen Championat scheint die Sache dennoch geritzt für seine Reiterin Ronja Walter, die relativ komfortabel führt. Krimi-Autor Hans Weber überreichte seinen Roman „Ausgetrabt“ also nicht an die deutsche Trabreit-Championesse, auf die er sich schon eingestellt hatte, sondern an die reitende Berufsfahrerin Melanie Fleschhut, die sich schon auf die Lektüre des Rennbahnkrimis freut. 

 

Ein Herzschlag-Finish gab es bei den Berufsfahrern. Mit einem Treffer Vorsprung vor Christoph Schwarz darf sich Christoph Fischer zum wiederholen Male über das Straubinger Bahnchampionat freuen. Dabei konnte er auf den siegreichsten Franzosen in Deutschland Fan d’Arifant, der in seiner Wahl-Heimat nach der Frankreich-Karriere über 30 Treffer mit großem Können und noch größerem Herzen eintrabte, wie immer voll verlassen. Der Késaco-Phédo-Sohn schnupfte wie so oft seine doppelte Zulage rasch und hatte danach mit It’s Day und Dark Look keine Mühe. Figov de la Cloue punktete nach einem Fehler gegenüber noch auf einem vierten Platz, ohne den Patzer hätte der Championatskampf noch einmal im direkten Fischer-Schwarz-Duell entschieden werden können.

 

 

Keine Sensation war bei der derzeitigen Form von Trainer Manfred Schub der Treffer von Victory Ares, mit dem sich Stefan Hiendlmeier glänzend verstand. Nach dem Ausfall von Lucky Luciano, der sich zeitig ins Abseits sprang, war der schwedische Austria-Import von Thomas Hierl auch gegen die in toller Manier von Benjamin Priller auf Touren gebrachte Emmi Lou CG absolut „safe“, dahinter punktete Außenseiter Stormy Wood. Zu Fuß zur Siegerehrung durfte Stefan Hiendlmeier dann aber zusammen mit Ulrike Griesbeck. Diesmal ließ der routinierte Amateur von Trainer Rudi Haller ein aus gemeinsamem Besitz der Rennställe Belfloras und Sinos fahren: Foreman. Rudi Haller präsentierte den Sohn von Prix d’Amérique-Sieger Face Time Bourbon in toller Manier, der Zlatan Töll und die führende Arizona OV in die Schranken verwies.

 

Auch Lukas Strobl enttäuschte seinen Anhang nicht. Zwar nutzte Lasbeker als die V6-Bank nichts mehr, weil schon vorher Überraschungen den Traum vom großen Gewinn geschrottet hatten, dennoch war der Sieg des Franzosen eine Herzensangelegenheit im Stall Strobl. Erstens, weil er „Lucki“ Strobl damit ermöglichte, im deutschen Lehrlingschampionat um einen Zähler in Front zu ziehen, und zweitens, weil der veranlagte Dreijährige im Winter einen Start im gelobten Traberland Frankreich im Visier hat. Great Darkness Fire machte dahinter positiv von sich reden, auch Donna des Bois kündigte sich nachdrücklich an.

 


„Sie ist einfach meine Freundin“, sagte Martin Geineder begeistert bei der Siegerehrung mit seinem Lieblingspferd Crema di Nocci. Die Charly du Noyer-Tochter nutzte die Schwäche der mit der Führung in die Zielgeraden kommenden Marylin Boko aus, um an der Galoppierenden vorbei zum Sieg zu sprinten und ihre ganze Klasse auszuspielen. Dahinter brachte Daniel Hinterhäuser mit gewohnt feiner Hand Figaro Juvel nach längerer Durststrecke zu einem zählbaren Resultat, einem tollen Ehrenplatz. Grace d’Alameda gefiel auf dem dritten Rang.

 

Nächster Renntag ist am Montag, 6. Januar 2025, ab 11 Uhr. Dann werden die Straubinger Champions 2024 geehrt und die Jackpots in der Dreierwette und der V6 ausgespielt.

 
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