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Genügend "Glamour" für den Sieg?
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Donnerstag 05 Mai 12:01 Uhr
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Andreas Gruber

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Vorschau Frankreich Trab, 06.05.22 - Quinte 20.15h Vincennes

 

(hen) In dieser Quinte scheint schon die Suche nach dem Sieger zu einer größeren Herausforderung zu werden. Mit der starken Form von Glamour Queen (11) hat man aber sicherlich eine Option. Die Siegesserie wurde zuletzt nur in einer sehr guten Gesellschaft unterbrochen. Aber die zweite Reihe in Kombination mit einem Fahrer, der gerne sehr lange wartet, kann auch nach hinten losgehen. Forbach (10) sollte mit seiner Qualität für den letzten Kilometer weniger Probleme haben, zumal er durch den Champion im Sulky eine gute Hand an Bord hat. Aber das sind nur zwei Möglichkeiten für den Sieg und zwei vom Großteil des Feldes für die ersten Fünf.


Prix Bettina / 20.15h / 57.000 Euro - 2.100m Autostart


Die beste Referenz für FLASH GORDON (1) stammt vom 01. April. An diesem Tag wurde er von David Thomain in dem kleinen Feld in der Mitte versteckt. An der letzten Ecke konnte er sich aber rechtzeitig befreien und setzte den schon sicher wirkenden Favoriten gehörig unter Druck. Der Gegner gewann dann zwar nach Zielfoto, wurde aber wegen unreiner Gangart disqualifiziert. So konnte der Otello Pierji-Sohn triumphieren und holte sich mit 11,5 auch noch eine stark verbesserte Rekordmarke. Aktuell hat er aus dem Feld in Laval im Schlussbogen auf weiten Wegen seine Position verbessert und war letztlich der Einzige, der dem Sieger halbwegs folgen konnte. Er dürfte mit der guten Ausgangslage gesetzt werden.


Im Winter hatte FOXTROT NOBLESS (2) ein paar schöne Platzierungen erreicht. Beim dritten Platz Anfang Januar drückte er unterwegs den Favoriten tot und schaffte es selbst auf das Podium. Am 09. Februar holte der Wallach auf Bahn und Distanz mit 11,3 eine neue Bestmarke. Und das obwohl er von ganz außen hinter dem Auto eine Menge in der Startphase für seine vordere Position investieren musste. Im Finish konnte er den Sieger nicht mehr wirklich unter Druck setzen, konnte den Rest des Feldes aber sicher halten. Aktuell war der 7jährige ohne freie Fahrt in Laval als Achter entschuldigt. Hier gehört er wieder zu den Gemeinten.


EASY MAZA (3) hat sich in den letzten Monaten immer in Aufgaben gezeigt, die mit dem Auto gestartet worden. Wenn auch nicht unbedingt sofort, übernimmt Romain Derieux dann gerne auf der ersten Halben das Kommando. So kam das Gespann am 04. März in Cagnes-Sur-Mer sehr leicht in einer Quinte nach Hause und konnte dabei mit 12,5 noch einen neuen Rekord mitnehmen. In der Folge gab es zwei Ehrenplätze. Zuletzt war man aus der Defensive überraschend deutlich von Forever Speed geschlagen. Diese Form kann sich mit einem anderen Verlauf aber wieder drehen.


Nach drei Ergebnissen knapp über dem 12er-Schnitt mit einem Sieg und einem Ehrenplatz, war DIEGO DU HOULET (4) zuletzt in La Capelle aus der Deckung sehr enttäuschend. Der Wallach kehrt aber auch wieder auf einen barfüßigen Auftritt zurück, was ihm wieder mehr Kraft geben sollte. In dieser Konfiguration und mit Sebastien Ernault konnte er am 24. Februar zum Ende der Überseite in starker Manier das Kommando übernehmen und löste sich dann sehr stark in 12,2. Das muss hier Beachtung finden, auch wenn die Form schon ein wenig zurückliegt.


Bei den letzten Starts im alten Jahr hat sich GLORANIE DES NOES (5) unter dem Sattel versucht, was mit zwei dritten Plätzen belohnt wurde. Seit dieser Saison ist die Stute bei Fabrice Souloy unter Order und war wieder im Sulky unterwegs, aber bei allen drei Auftritten auf höherer Ebene. Ende Januar reichte es noch für den Ehrenplatz, aber am 13. Februar wurde sie in der Todesspur gestoppt und konnte nur aufgrund des relativ kleinen Feldes das siebte Geld mitnehmen. Seitdem wurde die Uniclove-Tochter nicht mehr gesehen. Ein gutes Comeback scheint ohne Beschlag aber möglich.


Mit Beginn dieser Saison versuchte sich GALLA DE MANCHE (6) ausschließlich unter dem Sattel. Nach einem guten Ehrenplatz zu Beginn, stieg die Stute in den Kategorien steil auf und hatte dann Grenzen erkennen müssen. Am 20. April war die Village Mystic-Tochter dann nur noch auf Course D-Ebene unterwegs, konnte aber schon früh kaum folgen. Höchste Zeit also wieder in den Sulky zu wechseln, wo die 6jährige auch starke Leistungen, vor allem auf diesem Weg, zeigte. Ende Dezember hat sie es mit einem großen Antritt von weit außen an die Spitze geschafft, konnte sich dann ziehen lassen und war im Finish schon fast zu Hause. Allerdings flog an diesem Tag noch Guerande einen Tick besser, so dass es nur für den zweiten Platz reichte. Eine ähnlich gute Leistung kann man auch heute erwarten.


Mit der Problematik um den einsitzenden Yannick Alain Briand wechselte DOLCE D´EBANE (7) das Quartier und ist nun seit dem 19. März abwesend. Dazu startet die Stute bei der Rückkehr noch mit Eisen und hatte auch schon zuvor nicht mehr die beste Form zur Hand. In Kombination mit dem schlechten Startplatz kann man mit ein wenig Risiko auf die 9jährige verzichten.


Mit den Wechseln zwischen den Trabreiten und den Fahren kommt FOREVER SPEED (8) offenbar sehr gut zurecht. Meist war der Hengst in den Monte besser aufgestellt, aber am 17. April lief alles für den 7jährigen. Aus der zweiten Startreihe war er zu Beginn der Schlussrunde auf dem Vormarsch und konnte sich an zweiter Stelle vom Tempo bolzenden Führenden den Weg zeigen lassen. Dabei kam er nie in Gefahr eingebaut zu werden und konnte an der letzten Ecke auf einen Ruck selbst an die Tete ziehen und stand den langen Einlauf sehr stark gegen Easy Maza durch. So passend wird er es nicht immer vorfinden, aber spätestens in den Kombinationen sollte man ein Kreuz für ihn übrig haben.


Das EVITA MADRIK (9) auf diesem Weg zu Hause ist, war schon länger bekannt. Aber die Vorstellung vom 09. Februar auf Bahn und Distanz war schon sehr stark. Aus der zweiten Reihe kam sie gut im Mittelfeld unter, hatte aber früh weite Wege zu gehen. Die zweite Hälfte des Schlussbogens absolvierte sie dann alleine in dritter Spur, was die Jag De Bellouet-Tochter nicht davon abgehalten hat, in 11,2 voll zum Sieg durchzuziehen. Die Bestätigungen blieben in der Folge aber aus, weshalb sie wohl wieder eher zu den Außenseitern gehört.


Ab dem 15. Februar sprach schon allein der Toto von FORBACH (10) für eine ansteigende Form. Für das bisherige Papier war der Wallach gut angewettet und trabte als Zweiter in einer Quinte 11,7. Einen Monat später zeigte er noch einmal, dass er auf einem Speedkurs gut aufgehoben ist und holte in 11,3 in Mauquenchy einen weiteren Ehrenplatz. Erst am letzten Samstag verpasste er sich in 10,6 im Criterium De Vitesse in Argentan eine neue Bestmarke, wobei er bis zum Schluss als Siebter noch auf Zug war, obwohl das Los im Vorfeld als viel zu hoch eingeschätzt wurde. In der Verfassung und mit Formfahrer Alexandre Abrivard darf man ihm auch das Ausgleichen der zweiten Reihe zutrauen.


GLAMOUR QUEEN (11) war zwar nur auf Course C-Ebene unterwegs, traf aber auf unheimlich viel Qualität beim letzten Auftritt. Schon an diesem Tag hatte sie die zweite Reihe gegen sich, konnte aber im Rücken des späteren Zweiten aufrücken. Diesen Windschatten verlor sie dann zwar, aber als Dritte war sie in neuer Rekordzeit von 11,7 immer noch sehr flott gemessen worden. Wie bei vielen der Stallgefährten ist auch bei ihr der Speed die große Waffe. Insgesamt ist die Prodigious-Tochter aber etwas unabhängiger vom Verlauf.


Im Gegensatz zu den letzten beiden Starts ist ROCKY TILLY (12) heute mit Matthieu Abrivard viel besser im Sulky besetzt. Aber auch schon vor diesen beiden Schlappen hat der Crack von Jörgen Westholm nicht mehr so druchschlagend überzeugt. Das liegt wohl auch an den knapp 100.000 Euro Renngewinnen des Vorjahres, die den Ready Cash-Sohn in eine neue Gewinnklasse beförderten. Anfang des Jahres zumindest war er als Neunter ohne Passage zumindest entschuldigt. Heute gehört er allein schon wegen dem höllischen Speed, den man gut kennt, in die Kombinationen.


Die Beständigkeit von GALANT GALAA (13) hat wohl auch zur Wahl von Eric Raffin geführt. Die erste Farbe von Benjamin Goetz kennt auch gelegentliche Fehler, war aber bei den letzten fünf Starts viermal auf dem Podest zu finden. Am 10. April war der 6jährige nach einer Runde kurzzeitig an der Spitze, konnte sich dann aber bis zur Einlaufecke ziehen lassen. Gegen den späteren Sieger holte er dann einen Vorteil heraus, wurde dann aber doch deutlich abgefangen. Wie der Sieg am 05. März in 11,6 beweist, hat der Cocktail Jet-Sohn aber auch etwas für Geschwindigkeit übrig.


Schon im letzten Herbst hatte AMOUR AS (14) drei Ausfälle in petto. Auch in diesem Jahr gab es Mitte Januar eine rote Karte, aber wenn der Hengst in der richtigen Gangart bleibt, ist er auch für jede Wette einzuplanen. Das sagt auch schon sein Rekord von 10,6 aus, den er im Vorjahr auf diesem Weg erzielte. Am 24. Februar konnte er an der Spitze eines kleinen Feldes das Tempo bestimmen, kam dann aber erst nach Kampf nach Hause. Am 09. April kam er aus der zweiten Reihe auf dem finalen Kilometer etwas unter die Räder und war als Siebter in 12,2 schon deutlich hinter Glamour Queen. Das wird sich nicht unbedingt ändern.


Nach einigen Ausfällen im vorletzten Winter war ALCIDE ROC (15) länger nicht mehr in Frankreich zu sehen, hat sich aber in seiner italienischen Heimat wieder in gute Form gebracht. Das Ergebnis konnte man Anfang März in Hyeres bestaunen. Der Hengst, der inzwischen unter der Leitung von Filippo Rocca steht, kam von der Spitze am Ende recht sicher hin, auch wenn es am Ende noch einmal etwas knapper wurde. Deutlich vor dem Feld verlor der Daguet Rapide-Sohn einfach ein wenig die Konzentration. In 14,4 dürfte er in dieser Klasse bei weitem nicht am Limit agiert haben. In Vincennes würde man sich als neutraler Beobachter eine bessere Fahrership wünschen, aber auf das Gespann zu verzichten, fällt sehr schwer.


Schon die Wahl der Fahrerverteilung deutet im Stall Goetz auf ein Standing, in dem GUERANDE (16) die zweite Farbe ist. Aber der große Speed, mit dem die Stute am 28. Dezember Galla De Manche auf der Linie in 11,6 abgefangen hat, konnte in der Folge kaum bestätigt werden. Im März fiel die 6jährige noch zweimal in Folge aus. Zumindest blieb sie zuletzt auf den Beinen. Unterwegs lag sie aber lange im Rücken des späteren Sieger, verlor diesen Gegner aber auf den letzten 200 Metern völlig aus den Augen. Der vierte Platz kam nach einer späteren Herausnahme dann auch ein wenig glücklich zu Stande.


Tipp:
GLAMOUR QUEEN (11)
FORBACH (10)
EASY MAZA (3)
FOXTROT NOBLESS (2)
FLASH GORDON (1)


Für die Kombinationen: DIEGO DU HOULET (4) - GALLA DE MANCHE (6) - ALCIDE ROC (15)

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