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"Eclipse" zur Primetime?
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Mittwoch 01 Juli 05:51 Uhr
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Hans Christian Panny

Themen: 4326
Beiträge: 6207

Quinte+ Enghien, 01.07.2020 - 20.15h

 

Nachdem sich Vincennes am Dienstag bis zum 15. August in die Sommerpause verabschiedet hat, steht die zweite Pariser Trabrennbahn in der nächsten Zeit mehr im Blickfeld. Enghien lädt am Mittwochabend zum Renntag, an dessen vierter Stelle die Königswette steht. Fünf aus fünfzehn heißt die Formel zum großen Gewinn, der mit Eclipse D´Orient (6) geebnet werden kann. Die Stute aus dem Stall von Jarmo Niskanen hat nach dem Shutdown einen großen Formschwung mitgebracht und steht vor dem Hattrick. Von dem Quartett aus dem Zulagenband geht wohl für ganz vorne weniger Gefahr aus. Dagegen sind Eagle Meslois (7), Eminent D´Orgeres (3) und der von Cees Kamminga trainierte Bonefish Life (9) für den Sieg auch interessante Kandidaten.

 

Prix De La Porte De Charenton / 20.15h / 44.000 Euro - 2.875m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/010720030104

 

-----2.875m-----

 

Andre Le Courtois scheint nicht besonders wählerisch zu sein, was den Platz im Sulky seiner BRYTANE DU ROZEL (1) angeht. Im letzten Jahr wurden diverse Catchdriver für die Stute gebucht. Der Erfolg ließ auf sich warten. Einige Ausfälle wechselten sich mit kleinen Geldern ab. Aktuell ist aber ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar. Zum Restart in Chartres mühte sich Leo Abrivard vergeblich. Die Gelder waren nicht zu erreichen. Und das in einer Prüfung, die ursprünglich auf Gras ausgeschrieben war. In Enghien hat Francois Lagadeuc schon deutlich mehr aus der 9jährigen herausholen können. Sehr unglücklich reichte es aber nicht für eine Prämie. Kurz vor dem letzten Bogen griff er die beiden Führenden vehement an. Zu Beginn der Endgeraden schien das Pulver schon komplett verschossen, aber die Jet Fortuna-Tochter wehrte sich mit Klauen und Zähnen. Selbst als Achte fehlten damit nur zwei Längen Sieger. Der dritte Start dürfte die Luft etwas verlängern, zumal an der Fahrleine David Thomain übernimmt.

 

Ab dem 31. Mai wurde es auch für DORIAN (2) wieder ernster. Für den dritten rang in Nachwuchshand musste der Hengst in Chateaubriant in einem großen Feld noch kämpfen. Im ersten Band fühlte sich der Korean-Sohn am 14. Juni schon deutlich wohler. Von Franck Nivard rechtzeitig im Vorderfeld platziert konnte der Favorit der Prüfung jederzeit den passenden Zeitpunkt der Attacke aussuchen. Es dauerte bis in den Schlussbogen, dann waren die prominenten Farben aber sofort auf der Siegerstraße. In der gleichen Aufmachung wird sich die Form weiterhin bemerkbar machen.

 

EMINENT D´ORGERES (3) war nach dem Lockdown schon unheimlich fleißig. Fünf Starts von Mitte Mai bis zum 23. Juni sind für französische Verhältnisse sehr ungewöhnlich. Aber der Wallach hat sich erst ab dem dritten Versuch wieder in alter Schlagstärke gezeigt. Dem Ehrenplatz in Caen, folgte noch ein weiterer in Vichy, wo Alexandre Abrivard im Einlauf einen Slalom hinlegen musste. Das machte den starken Schlussakkord umso beeindruckender. Beim letzten Start in der Normandie wurde die Taktik von Gwenn Junod ein wenig offensiver ausgelegt. Schon vor dem Schlussbogen griff er an, bis die Spitze erobert wurde. Die lange Zielgerade von Caen wurde dem 6jährigen dann aber zu lang. Bis zum dritten Rang verteidigte er sich aber tapfer. Nach einigen Monaten geht er heute auch noch ganz barfuß ins Rennen.

 

Mitte Februar hat EGERIE QUESNOT (4) noch eine gut besetzte Quinte in Vincennes entführen können. Als Außenseiterin trumpfte die Stute dabei sogar ungewöhnlich leicht auf. Im gleichen Monat nahm sie nahe an ihrem Rekord zum Abschluss des Winters noch einen vierten Platz mit. Die Zwangspause hatte sich die Sam Bourbon-Tochter damit wirklich verdient. Aber die Rückkehr wollte einfach nicht gelingen. Die ersten beiden Versuche wurden selbst mit Eisen nicht im Trab beendet. Am 12. Juni sollte sie dann einen ernsteren Auftritt hinlegen, aber auch an dem Tag fiel sie fehlerhaft aus. Bis dahin hinterließ sie am Ende des Feldes auch keinen optisch guten Eindruck. Zurück auf vier Eisen wird sich das heute wohl auch nicht ändern.

 

Nach 31 Startern konnte Trainer Vincent Boulogne noch keinen einzigen Sieger bejubeln. BANDIT DU HOULET (5) wird diese negative Serie heute wohl auch nicht beenden. Selbst für die Quinte wird es nach den letzten Leistungen eng. Am 13. Juni erzielte der Wallach noch das beste Resultat der letzten Wochen. Als Sechster kämpfte er von Beginn des Einlaufs vergeblich um einen besseren Rang.

 

Während der Zwangspause hat sich Jarmo Niskanen für ECLIPSE D'ORIENT (6) wohl was ganz Spezielles einfallen lassen. Die Stute kehrte mit drei Siegen aus vier Starts nämlich mehr als eindrucksvoll zurück. Die aktuellen beiden Treffer waren auf der Mitteldistanz fällig. In Caen zielte Franck Ouvrie perfekt. Im Einlauf hatte er noch zehn Gegner vor sich. Ein Großteil der Konkurrenten schwärmte weit aus, weshalb nur noch ein Angriff ganz weit außen übrig blieb. Genau auf der Linie reichte es aber um den Favoriten festzunageln. David Thomain konnte sich in Mauquenchy schon deutlich früher zum Foto hinsetzen. Zweimal anticken zu Beginn des Einlaufs reichte, um sehr sicher auf der Siegerstraße zu sein. Der lange Einlauf in Enghien sollte ihr auch gefallen, obwohl der Weg länger wird.

 

EAGLE MESLOIS (7) hat sich mit jedem Start nach der Pause gesteigert, aber der Auftritt am 12. Juni in Laval kam einer absoluten Abfahrt gleich. Trainer Pierre Belloche übernahm eine Runde vor dem Ziel das Kommando und ließ das Tempo nie abflauen. Ganz im Gegenteil sogar. Schon vor dem Schlussbogen gab er richtig Gas und löste sich mit jedem Meter von den Gegnern. Der Vorsprung wurde leicht verteidigt und bringt den Wallach wieder ins Spiel.

 

Das ESCONDIDO (8) auch beim dritten Start nach dem Lockdown in einem Attele an den Ablauf kommt, liegt nicht nur an der fehlenden Möglichkeit ein Trabreiten zu finden. Natürlich hat der Wallach überragende Qualitäten im Monte für seine Gewinnsumme, aber der Ehrenplatz im letzten Oktober in Vincennes ist nicht vergessen. Ganz aktuell hatte Thomas Levesque aber unglaubliche Probleme den 6jährigen im  Trab zu halten. Schon kurz nach dem Start sprang der Texas Charm-Sohn heftig aus dem Feld heraus. Ein zweites Mal ausgangs der Gegenseite. Man kann Francois Lagadeuc nur ein glückliches Händchen wünschen. Das Talent bringt der Catchdriver mit.

 

Nach über sieben Monaten Pause fragte Cees Kamminga von seinem BONEFISH LIFE (9) auf klebrigem Boden in Hamburg natürlich nicht alle Reserven ab. Der Holländer beschränke sich darauf das vierte Geld abzusichern, was nach der langen Auszeit zu Etablierten der Szene völlig in Ordnung ging. In der heutigen Hand von Pierre Vercruysse mit der gleichen Konstellation der fehlenden Hintereisen wurde schon mehr verlangt. Und der Wallach lieferte in Mauquenchy. Als Außenseiter konnte er ein Stück hinter dem Favoriten den letzten Angriff abwehren, um sich den zweitgrößten Scheck zu sichern. Darauf lässt sich heute bestens aufbauen.

 

Eric Raffin wird natürlich nicht zum Spazierenfahren gebucht. Das hat der Trainer von CONSTANTINI MAGIC (10) schon am 14. und 22. Juni erledigt. Besonders auffällig war der Wallach zuletzt als Achter nicht unbedingt. Das war in der Vorbereitung auch in der Vergangenheit schon nicht der Fall. Die Eisen kommen heute runter und der Champion rauf. Das rechtfertigt jedes Kreuz auf dem Wettschein. An welcher Stelle sollte der Totokurs besser einordnen können.

 

-----2.900m-----

 

Das ist für DORUS WELL (11) natürlich ein maßgeschneidertes Engagement. Das allein garantiert aber noch keinen Erfolg. Der 7jährige hat seinen letzten Start kurz vor der Zwangspause unter dem Sattel absolviert und dabei gezeigt, wo seine Qualitäten liegen, wenn diese auch in der Disziplin begrenzt sind. Nach der Auszeit war der Wallach bei den ersten beiden Starts gar nicht erst zum Traben bereit. Mitte Juni blieb er in Graignes auf den Beinen, aber als Siebter war es schon eine Weile zum Sieger.

 

ELITE DE JIEL (12) kam auch nach dem Shutdown nur mit Eisen an den Start. Die Form war trotzdem stark. Gleich zum Einstand verbesserte die Niky-Tochter ihren Rekord in Laval. Matthieu Abrivard, der auch heute der Steuermann ist, legte sich im hinteren Teil des Feldes an die Innenkante und schaute sich das Rennen von dort aus an. Schon im letzten Bogen war erkennbar, dass er noch viel zu verkaufen hat und mit viel Glück konnte er an an der Innenkante als schnellstes Gespann noch reichlich Gegner einsammeln. Fast hätte es sogar zum dritten Rang gereicht. In Vincennes traf die Stute auf noch ein wenig besseres Kaliber, konnte als Fünfte aber immer noch gefallen. Wiederum war auch der Kilometerschnitt für den langen Weg sehr ordentlich. Trainer Dersoir sieht nach diesen Starts auch keine Not diesmal auf die Eisen zu verzichten.

 

Zum Comeback von DARLINGTON PARK (13) erwischte Stammfahrer Franck Nivard kein geeignetes Führpferd und entschied sich selber die zweite Spur anzuführen. Dieser Einfall stellte sich als Fehler heraus, weil die Partie immer flotter wurde und der Wallach damit schon im letzten Bogen erfasst war. Knapp außerhalb der Gelder hat der Start aber für den folgenden Auftritt weitergeholfen. Wiederum in Laval ließ sich "Francky" diesmal nicht locken und wartete stur im Rücken der Kontrahenten. Das warf ihn im finalen Bogen einige Längen zurück, aber als er die Klappen zog, packte sein Partner großartig an. Mit einem trockenen Sprint schaffte er es noch auf den kleinsten Podestplatz. Damit zeigte der 7jährige auch einmal mehr seine Unabhängigkeit von der Distanz. Auch eine Zulage wie heute sollte nicht den Sprung unter die ersten Fünf verhindern.

 

Nach einer zehnmonatigen Pause meldete sich CRISTAL RIVER (14) Ende Mai zurück. Allerdings nicht so wie sich das Besitzer Gerard Manzi vorgestellt hat. Kaum regulierbar war er sofort aus dem Band in der Luft. Heute hat er noch einmal Zeit zum Runterkommen. Mit den vier Eisen und ohne die ganz starke Hand im Sulky wird von keiner Seite was erwartet.

 

Das Trainer Stephane Meunier weiterhin selber im Sulky von EXTRA LIGHT (15) sitzt, ist nicht unbedingt positiv zu deuten. Aber die 6jährige hat auch erst ein Rennen nach der Corona-Pause in den Beinen. Am 17. Juni griff Meunier mit dem Start im Rahmen des Grand National Du Trot auch mindestens eine Kategorie zu hoch. Aus dem ersten Band war die ehemalige Jahrgangsstute nur in der Anfangsphase sichtbar. Deutlich erfasst spannte sie im Schlussbogen aus und war als Siebte schon eine Doppelweile zurück.

 

Tipp:

ECLIPSE D'ORIENT (6)

EAGLE MESLOIS (7)

EMINENT D´ORGERES (3)

BONEFISH LIFE (9)

DARLINGTON PARK (13)

 

Für die Kombinationen: ELITE DE JIEL (12) - CONSTANTINI MAGIC (10) - BRYTANE DU ROZEL (1)

 

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