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Alter schützt vor Siegen nicht - Quinte 08. Juli 20,15h Enghien
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Mittwoch 08 Juli 05:57 Uhr
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Hans Christian Panny

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Beiträge: 6207

Zur Wochenmitte lädt Enghien zum Sprint über die 2.150 Meter ein. Das volle Feld von sechzehn Startern lässt einige vermeintliche Streicher zu, aber mit einer Altea De Piencourt (3) ist ausgerechnet die älteste Teilnehmerin im Fokus. Die Stute hat gerade erst mit einem leichten Sieg in Vincennes ihren Rekord verbessert. Und dabei musste sie auf der letzten Halben auch noch einen harten Verlauf wegstecken. Gegen einen Django Du Bocage (6) darf sich die Guelpa-Farbe aber heute auch keinen Schwächemoment gönnen. Der Wallach hat nicht nur seine Sicherheit wieder entdeckt, sondern hat auch immer wieder harte Verläufe weggesteckt.

 

Prix De L´Opera / 20.15h / 49.000 Euro - 2.150m Autostart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/080720030108

 

CANULAR (1) wurde schon mehrmals als Geheimtipp gehandelt. Speziell am 07. Dezember bekam er in den letzten Minuten vor dem Start eine sehr große Unterstützung am Toto, konnte nach zu aufwendigem Verlauf aber nicht an die großen Leistungen des Winters zuvor anschließen. Trainer Didier Brohier baute immer wieder kleine Auszeiten ein und hat die Moral des Wallachs mit Eisen stärken wollen. Ds war auch am 14. Juni über die Grasbahn von Arras der Fall, als der 8jährige endlich wieder seine großen Speed auspackte. Was war die Leistung aber wirklich wert? Die Frage muss heute Franck Nivard beantworten. Es scheint alles möglich.

 

Die sehr beständige DASCALIA (2) kann einfach nicht gewinnen, nimmt aber sehr gerne gute Gelder mit. Bei ihrem einzigen Start nach der Corona-Pause saß die Stute aber ein wenig zu lange fest, um noch nachhaltig in den Endkampf eingreifen zu können. David Thomain konnte sich erst im Einlauf befreien und versuchte alles, um Charme De Star noch einen Rang abzuknöpfen. Das gelang aber nicht mehr. Mit einem sicherlich besseren Verlauf sollte dieses Duell heute zu Gunsten der Norginio-Tochter entschieden werden.

 

Mit ihren zehn Jahren hat sich ALTEA DE PIENCOURT (3) noch einmal selbst neu erfunden. Auch wenn es zum Ende des Vorjahres kleine Ansätze gab, konnte man nicht wirklich damit rechnen, dass die Stute in der ersten Hälfte der neuen Saison schon drei Rennen gewinnt. Und gerade der letzte Erfolg war die beste Werbung für heute. Die Guelpa-Farbe musste in Vincennes, ebenfalls über die Mitteldistanz, von ganz außen los, und fand dementsprechend kein wirklich geschontes Rennen. Junior Guelpa war aber voller Vertrauen und schickte sie im Schlussbogen durch die vierte Spur. Nach einem trockenen Sprint entschied sie die Prüfung am Ende sogar sicher und drückte den Rekord um mehr als eigene Sekunde auf 10,4. Mit all diesen Lorbeeren dürfte der erste Start in Enghien keine Hürde sein.

 

Mit zwei Siegen in Vincennes begann CHARME DE STAR (4) das Jahr sehr vielversprechend. Anfang März wurde der Wallach dann auf ein Rennen vorbereitet, welches nie stattfand. Der 8jährige konnte die Pause aber mit dem vierten Rang am 22. Mai in Mauquenchy gut überwinden. Aus dem Band besitzt er ein wenig mehr Grundschnelligkeit als hinter dem Auto und konnte sich nach sofortiger Führung vom späteren Zweiten ziehen lassen. Den ständigen Anschluss konnte er aber nicht halten und so musste er Django Du Bocage sicher passieren lassen und konnte Dascalia nur ebenso für den vierten Platz halten. Dieselbe Taktik führte Anfang Juni in Laval nur zum siebten Rang, wobei die Zeit um die 14,0 die Grenze auf dem langen Weg zu sein scheint. Sein persönlicher Rekord von 13,1 muss heute fallen. Und mit der guten Ausgangslage könnte er auch mal hinter dem Auto ein wenig flotter eintreten.

 

Ende letzten Jahres hat CLASS ACTION (5) über die Mitteldistanz in Vincennes als Siegerin in 12,0 unheimlich imponieren können. In der Folge zeigte die Stute aber nur noch ihre unsichere Seite und wurde Mitte Februar aus der Schusslinie genommen. Bei der Rückkehr am 22. Mai machte sie noch keinen guten Eindruck. Im Einlauf reagierte sie auf eine minimale Aufforderung, indem sie komplett vom Gebiss verschwand. Bis heute kann kaum soviel Rückstand aufgeholt worden sein.

 

Dritter, Zweiter...und heute? DJANGO DU BOCAGE (6) hat nach dem Lockdown schon drei Podestplätze geholt und war aktuell nur von Delfino geschlagen, der noch einen Treffer drauflegen konnte. Was dabei am ehesten auffällt, ist die neu gewonnene Sicherheit des Wallachs. Im letzten Sommer hat der Real De Lou-Sohn über diesen Weg auch einen mit 11,8 schlagkräftigen Rekord aufgestellt. Und am 22. Mai konnte er im Referenzrennen als bester abschneiden, obwohl der Verlauf gegen ihn war. Yoann Lebourgeois hat alle Trümpfe in der Hand.

 

Tomas Malmqvist hat sein Lot gut in Schuss. Der Beweis dafür soll heute auch mit ARON THE BARON (7) umgesetzt werden. Der Wallach pausierte von Ende Oktober bis zum 01. Juni und konnte in Chatelaillon den im Einlauf schon errungenen dritten Rang nicht verteidigen. Zwei der Gegner wehrten sich bis zur Linie tapfer und schoben den 8jährigen wieder zurück auf Platz Fünf. Seinen Hang zur Mitteldistanz zeigte er am 24. des gleichen Monats. Auch wenn er nur den kleinsten Scheck mitgenommen hat, finishte er in der Hand von Cedric Terry bis zur Linie um ein besseres Geld. Die 11,7 lagen aber nahe an seinem Rekord für französische Pisten. Heute dürfte er mit David Thomain noch ein wenig stärker auftreten.

 

Auch BERRY FELIN (8) ist einer der Traber, die nach einer längeren Pause erst zwei Rennen absolviert haben. Im Gegensatz zu anderen Gegnern deutet aber weniger darauf hin, dass der Hengst schon wieder in der Nähe seiner Bestform ist. Trainer Gilles Delacour konnte in der Trophee Vert am 14. Juni im Schlussbogen nicht den Anschluss anhalten und verzichtet auch heute auf einen Catchdriver. Zusätzlich drückt die schlechte Startnummer.

 

Nach der Corona-Pause gibt es wohl keinen Profi, der so positiv aufgefallen ist, wie Mathieu Mottier. Sowohl als Catchdriver, als auch mit dem eigenen Quartier läuft es überdurchschnittlich gut. Sogar die Führung im Championat der Trabreiter hat Mottier übernommen, und gibt diesen Titel als Ziel aus. Kann BAMOUR (9) auch von dieser Form profitieren? Zumindest wurden die drei Starts als intensive Vorbereitung auf heute durchgeführt. In der Nachwuchshand des Stalles und bei zwei der drei Versuche mit Eisen ausgestattet konnte sich der 9jährige bisher noch nicht wirklich aufdrängen. Die Pause seit September wog auch schwer. Letztendlich wird man den Totokurs beobachten müssen. Ein Kreuz in den erweiterten Wetten lässt sich aber immer rechtfertigen.

 

Die Pause und der Wechsel von Luc Roelens zu Pierre Vercruysse hat für DESIR CASTELETS (10) vorerst keine Verbesserung gebracht. Der Hengst hat auch im neuen Quartier seine Serie an Disqualifikationen fortgesetzt. Immerhin konnte der Quaker Jet-Sohn die richtige Gangart bis kurz vor dem letzten Bogen halten. Dann konnte man aber erkennen das die Müdigkeit den reinen Trab besiegt hat. Der Trainer riskiert viel, indem er die Hintereisen abnimmt. Aber ein wenig Entwicklung wird es seitdem auch gegeben haben. Hop oder Top für den Traber mit dem mit Abstand besten Rekord im Feld. Im letzten August erzielte er seine Marke von 08,9 als Dritter im semi-klassischen Meilen-Kracher in Cagnes-Sur-Mer.

 

AMOUR ORAGEUX (11) sicher mehr bieten, als es das Papier aussagt. Im letzten Jahr hat der Wallach viele Ausfälle produziert, aber wenn er auf den Beinen blieb, war er zu guten Leistungen fähig. So war er im Vorjahr in dieser Aufgabe als Zweiter unterwegs. Nach dem Lockdown war man auf Sicherheit bedacht, was auch zweimal gelang. Gaby Gelormini war schon letzte Mal an Bord und kommt sicher nur zurück, weil er mehr als den siebten Platz im Auge hat. Das wird aber dennoch ein hartes Stück Arbeit.

 

Trainer Bruno Marie hat nach der dritten Disqualifikation von BENOIT ROYAL (12) am 11. Mai die Rente vom Wallach in Aussicht gestellt, wenn nicht eine gravierende Leistungsveränderung eintritt. Und der 9jährige lieferte am 15. Juni ab. Zum Podest fehlten dem Rapide Du Bois-Sohn einige Längen, aber genauso sicher konnte er den vierten Rang klarmachen und die Wetter der Quinte für einen Lurs von 64/1 überraschen. Als Sechster am 30. Juni konnte er mit dem sechsten Platz in Vichy nachlegen. Er wird immer wieder von den Wettern unterschätzt, ist aber bei einem passenden Verlauf auch nicht im Sprint zu vernachlässigen.

 

BEL AIR (13) ist immer für Spekulationen gut. In den vergangenen Jahren gab es eine ganze Reihe Streichresultate, aber über die Mitteldistanz auch zwei Siege, die einer absoluten Abfahrt gleichkamen. Einer dieser Treffer wurde am 06. März auf eben dieser Piste absolviert. Pierre Yves Verva nahm den Wallach aus dem Mittelfeld zu Beginn des Einlaufs heraus und musste ihn nur kurz aufmuntern, um einen leichten Sieg zu erringen. Nach dem Lockdown glänzte der 9jährige aber nicht mehr. Am 08. Juni fiel er in der Distanz in Caen aus. Nur dreizehn Tage später machte er als Neunter schon eine bessere Figur. Am Ende des Feldes hielt Pierre Yves Verva den Wallach nur am Gebiss und fuhr mit vollen Händen in 11,5 durchs Ziel. Für die Freunde von chancenreichen Außenseitern ist ein schöner Kandidat gefunden.

 

DEGANAWIDAH (14) hat schon ohne Eisen nicht überzeugen können. Der Trainer Stephane Provoost hat ohnehin keine gute Form und verzichtet auch noch auf die Abnahme der Schuhe. Eine scheinbar unmögliche Mission.

 

CESARIO BELLO (15) hat sich bei seinen zwei Starts nach dem Shutdown sehr gut präsentiert. Ende Mai hat er in Meslay-Du-Maine schon als Dritter das Podest gestürmt. Seinen wirklichen Speed packte der Wallach aber erst am 13. Juni in Laval aus. Auf den letzten hundert Metern flog er auf den Ehrenrang. Ein wenig anspruchsvoller wird die Aufgabe heute aber doch. Wer noch ein Kreuz in den Kombinationen frei hat, kann es aber in den 8jährigen investieren.

 

BE COOL D´EB (16) traf beim ersten Start nach der Pause keine ganz großen Namen und hat sich dennoch nicht am Feld halten können. Von der Leistung im Dezember als Vierter in 11,9 ist er wohl noch weit entfernt. Der Trainer nimmt die Eisen immer noch nicht ab und setzt damit ein Zeichen in die negative Richtung.

 

Tipp:

ALTEA DE PIENCOURT (3)

CANULAR (1)

DJANGO DU BOCAGE (6)

BEL AIR (13)

ARON THE BARON (7)

 

Für die Kombinationen: DESIR CASTELETS (10) - DASCALIA (2) - BAMOUR (9)

 

 

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